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Geschrieben von Brägel am 04.11.2007 um 19:02:

 

Zitat:
Original von DjHans
Nach dem gestrigen Interview gibt es im TGF eine Umfrage zu Patrick Sinkewitz zu der Frage, ob er nun ein Verräter ist oder nicht.

Momentan sagen 53,85%, dass er ein "mieser Verräter" sei, 7,69% sagen, dass ein" Verräter sei, aber dennoch das richtige getan hat" und 38,46% sagen, dass er ein "edler Mensch sei, weil er das Richtige getan hat".

Die Deutung ist wohl jedem selber überlassen.


Diese Abstimmung spiegelt das Niveau der dortigen User wieder volltrottel
Mal sehen, wann dort Mordaufrufe gegen Franke, Banneberg etc. zu finden sind Grübelnd

Letztlich geht es Sinkewitz nur darum seinen eigenen Arsch zu retten, was ja wohl durchaus nachvollziehbar ist.

Ach so, Telekom sollte endlich aus dem Radsport aussteigen, dann wäre nicht nur der radsport in D in der jetzigen Form am Ende sondern auch das TGF Bääääh!



Geschrieben von MrsFlax am 04.11.2007 um 19:19:

 

Zitat:
Original von Brägel
Letztlich geht es Sinkewitz nur darum seinen eigenen Arsch zu retten, was ja wohl durchaus nachvollziehbar ist.


so weit kann ich der ganzen angelegenheit ja auch noch folgen. was mich allerdings wirklich mal interessieren würde, ist, warum z.b. sinkewitz und auch jaksche tatsächlich zurück in den radsport wollen. vorne dürften sie sowieso nicht mehr mitfahren, wenn sie wirklich nichts mehr nehmen. und mit offenen armen warmherzig begrüßt werden sie auch nicht gerade werden.

es wundert mich, warum man unbedingt zurück in ein system will, das einem mit etwas abstand betrachtet eher bedrohlich als heimelig vorkommen muss.

sinkewitz benutzte gestern in seinem letzten satz die worte "..., dass man mich wieder aufnimmt". mir völlig unbegreiflich - ehrlich gesagt keine ahnung



Geschrieben von DjHans am 04.11.2007 um 19:24:

 

Zitat:
Original von Brägel
Letztlich geht es Sinkewitz nur darum seinen eigenen Arsch zu retten, was ja wohl durchaus nachvollziehbar ist.


Ist er also ein Verräter?

Sinkewitz will Geld verdienen und wahrscheinlich wird er außer dem Radsport wohl keinen Ersatzberuf in der Hinterhand haben. Insofern ist es also verständlich. Die Frage ist doch nur wer ihn noch will? Außerhalb Deutschland? Wer hat Interesse an einem durchschnittlichen Deutschen Fahrer, der zudem noch eine Gefahr ist, da er gerne zum eigenen Vorteil ein bischen plaudert? Sicher nicht viele. In Deutschland? Er hat auch nach Ulles Ausschluss munter weiter gemacht und sogar noch in diesem Jahr es versucht. Das zeugt nicht Einsicht. Müsste er ebenfalls schon Glück haben.



Geschrieben von Schah Ping am 04.11.2007 um 19:27:

 

Weil sie von kleiner Jugend an praktisch nichts anderes gemacht haben und der Radsport also fatalistisch gesagt "ihr Leben" ist? Die können sich vielleicht einfach nicht vorstellen kein Rad zu fahren, rennmässig meine ich. Von Sinkewitz weiss ich wenig, hat der eine Ausbildung, einen brauchbaren Schulabschluss? Jaksche entstammt einer Akademikerfamilie und gibt sich in Interviews auch sonst nicht gerade auf den Kopf gefallen, da rätsle ich auch was ihn antreibt, vielleicht das von ganz vom Anfang?



Geschrieben von MrsFlax am 04.11.2007 um 19:28:

 

Zitat:
Original von DjHans
Ist er also ein Verräter?


wie kann jemand ein "verräter" sein, der die wahrheit spricht (so er es denn tut - zumindest denke ich, er könnte wesentlich mehr erzählen) und über misstände in einem durch und durch verrotteten milieu auspackt? sind mafia-aussteiger etwa "verräter"? für wen außer für die mafia?

und zum thema "einsicht": davon kann man ja bei deinem helden noch deutlich weniger erkennen.



Geschrieben von DjHans am 04.11.2007 um 19:31:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Verrat

Er spielt aber auch nicht den Aufklärer.



Geschrieben von MrsFlax am 04.11.2007 um 19:35:

 

Zitat:
Original von DjHans
Er spielt aber auch nicht den Aufklärer.


richtig. er spielt toter mann Augen rollen



Geschrieben von Piti am 04.11.2007 um 19:48:

 

Wir sind halt noch nicht reif. keine ahnung



Geschrieben von hessenpixel am 04.11.2007 um 19:48:

  Verräter-Aufklärer oder was auch immer

Ich glaube diese Kategorien helfen da alle nicht weiter. Natürlich, und das ist auch aus der Sicht des jeweilig "betroffenen" Fahrers richtig, halten sie sich an die Vorgaben ihrer Rechtsbeistände. Sie geben soviel zu, damit es Straf- und Verbandrechtlich für sie "günstig" ausgeht.

Ich setzte im Moment viel mehr auf die Justiz als auf weitere Aussagen von Fahrern. Dank der Causa Sinkewitz ist ja jetzt das Verjährungsproblem gelöst und die Ermttlungen können weiter geführt werden. Und interessant sind bei den Aussagen Sinkewitz nicht das konkret ausgedrückte, sondern eben das nicht gesagte bzw. das zwischen den Zeilen herauszulesende.

Steinbrecher war allerdings mit dem Interview im ZDF vollkommen überfordert. Mal sehen ob der Spiegel da morgen erhellenderes bringt. Mich hätte zum Beispiel mal interessiert, wie denn Sinkewitz seine "Behandlungen" abgerechnet hat. Oder auch die Frage mit welcher Erklärung er sich denn bei seiner Teamleitung in Straßburg abgemeldet hat.



Geschrieben von Piti am 04.11.2007 um 19:49:

  RE: Verräter-Aufklärer oder was auch immer

willkommen

Wurde auch Zeit...



Geschrieben von Brägel am 04.11.2007 um 21:35:

 

Zitat:
Original von MrsFlax
so weit kann ich der ganzen angelegenheit ja auch noch folgen. was mich allerdings wirklich mal interessieren würde, ist, warum z.b. sinkewitz und auch jaksche tatsächlich zurück in den radsport wollen. vorne dürften sie sowieso nicht mehr mitfahren, wenn sie wirklich nichts mehr nehmen. und mit offenen armen warmherzig begrüßt werden sie auch nicht gerade werden.

es wundert mich, warum man unbedingt zurück in ein system will, das einem mit etwas abstand betrachtet eher bedrohlich als heimelig vorkommen muss.

sinkewitz benutzte gestern in seinem letzten satz die worte "..., dass man mich wieder aufnimmt". mir völlig unbegreiflich - ehrlich gesagt keine ahnung


Mich wundert es letztlich nicht.
Was haben Jaksche und Sinkewitz in ihrem bisherigem Leben gemacht, ausser radfahren?
Irgendwie können sie sich davon nicht lösen.

An deren Stelle würde ich entweder einen "Fahrrad-nahen" Beruf lernen (Zweiradmechaniker o.ä.) oder mein Geld mit etwas zu verdienen versuchen, was mit Fahrrädern u.ä. überhaupt nichts zu tun hat.



Geschrieben von falzarego am 04.11.2007 um 22:10:

 

Zitat:
Original von MrsFlax
Zitat:
Original von Brägel
Letztlich geht es Sinkewitz nur darum seinen eigenen Arsch zu retten, was ja wohl durchaus nachvollziehbar ist.


sinkewitz benutzte gestern in seinem letzten satz die worte "..., dass man mich wieder aufnimmt". mir völlig unbegreiflich - ehrlich gesagt keine ahnung



Schon verständlich, solch eine Einstellung.
In einem andern Beruf müsste er sein Gehirn rechtzeitig einschalten.
Das trifft auf eine Reihe solcher "sportlicher" Volkshelden, quer durch sämtliche Sportarten....



Geschrieben von Joe Turner am 04.11.2007 um 22:15:

 

Zitat:
Original von MrsFlax

wie kann jemand ein "verräter" sein, der die wahrheit


Also könnte nur ein Lügner ein Verräter sein ? Mir scheint eher: Nur wer zumindest teilweise die Wahrheit spricht, kann ein Verräter sein.



Geschrieben von Piti am 04.11.2007 um 22:59:

 

Zitat:
Original von Brägel
An deren Stelle würde ich entweder einen "Fahrrad-nahen" Beruf lernen (Zweiradmechaniker o.ä.) oder mein Geld mit etwas zu verdienen versuchen, was mit Fahrrädern u.ä. überhaupt nichts zu tun hat.

Sinkewitz hat als Radprofi jährlich wohl über eine Million verdient (Werbegelder eingerechnet). Bei solider Anlage wird er an Zinsen etc. jährlich mehr einnehmen als er als Fahrradschrauber könnte. Was soll das also für eine Perspektive sein?

Und falls er wieder in einem erstklassigen Profiteam unterkommen sollte, wird er auch sauber immer noch mehr verdienen als er in einem Lehrberuf je könnte.



Geschrieben von Brägel am 04.11.2007 um 23:04:

 

Zitat:
Original von Piti

Sinkewitz hat als Radprofi jährlich wohl über eine Million verdient (Werbegelder eingerechnet). Bei solider Anlage wird er an Zinsen etc. jährlich mehr einnehmen als er als Fahrradschrauber könnte. Was soll das also für eine Perspektive sein?


Das ist schon richtig, er könnte vom erspartem Leben.
Mir ging es auch nicht primär um einem Job zm Lebensunterhalt, sondern um eine Beschäftigung um nicht "auf dumme Gedanken" zu kommen. Augenzwinkern



Geschrieben von teufelsberg am 04.11.2007 um 23:07:

 

ich stelle nochmal einen alten beitrag zur annäherung an den varrat rein, vielleicht mag sich die "verräterseite" mal allgemeiner äußern.

Zitat:
wäre sinkewitz jetzt ein Verräter?
laut wiki gibt es keine durchgängige verratstheorie.
Zitat:
Verrat ist ein besonders schwerer Vertrauensbruch, der die angenommene Loyalität verletzt. Die Bedeutung des Wortes Verrat hat sich differenziert. Während das mittelalterliche Verständnis nicht unterschied zwischen dem Verrat einer Person und einer ideellen Sache, ist das heutige Verratsverständnis differenzierter und impliziert durchaus eine negative Konnotation. Bestehende Verratsdefinitionen erscheinen aber unzureichend und Verratstheorie als solche ist nur in Ansätzen ausformuliert.


nun, nach der definition könnte er ein verräter sein, da ein dealer natürlich die loyalität seiner junkies als absolute arbeitsbedingung voraussetzen muss.
nur klar ist auch: es gibt loyalitäten, die außerhalb geltender gesetze liegen und in einem übergeordnetem sinn als falsch abzulehnen sind. nun kann man zum drogenkonsum differenzierte haltungen einnehmen, und denkbar währen danach auch differenzierte betrachtungen von dealern. allerdings kann man die ergebnisse des dealens nicht wegdiskutieren.

ein anderer ansatzpunkt kann die motivation des potenziellen verräters sein.
und da gehe ich mit sunshine konform: so lange sinkewitz nicht wirklich auspackt und lefevere und co liefert, kann man keineswegs ehrbahre motive aufgrund eines sinneswandels, sondern nur egoistische motive zur strafreduktion unterstellen. sieht nicht so gut aus, dieses motiv.

nun, ich breche hier mal ab, mit dem vorläufigen ergebnis: man kann sinkewitz durchaus einen verräter nennen, wenn man entsprechende haltungen zum dealen und dessen ergebnissen hat.

ist der verrat nun generell abzulehnen, aus moralischen gründen? gar die ergebnisse des verrates (bspw. strafverfolgung des dealers)?
natürlich nicht. beispiele spare ich mir hier, du kannst dich ja mal selber fragen, DJHans.



Geschrieben von Piti am 04.11.2007 um 23:08:

 

Zitat:
Original von Brägel
Mir ging es auch nicht primär um einem Job zm Lebensunterhalt, sondern um eine Beschäftigung um nicht "auf dumme Gedanken" zu kommen. Augenzwinkern

Radfahren? *unschuldigtu*



Geschrieben von Schah Ping am 04.11.2007 um 23:19:

 

Welches Team sollte Sinkewitz nach dem "Verrat" denn überhaupt noch nehmen, ich sehe da eigentlich nur T-Mobile. Wäre doch das ideale Aushängeschild so als geläuterter Sünder, den können sie bestimmt gut gebrauchen. Im ZDF-Interview hat er sich ja auch schonmal kräftig beworben.



Geschrieben von teufelsberg am 05.11.2007 um 00:06:

  RE: Verräter-Aufklärer oder was auch immer

Zitat:
Original von hessenpixel
Steinbrecher war allerdings mit dem Interview im ZDF vollkommen überfordert. Mal sehen ob der Spiegel da morgen erhellenderes bringt. Mich hätte zum Beispiel mal interessiert, wie denn Sinkewitz seine "Behandlungen" abgerechnet hat. Oder auch die Frage mit welcher Erklärung er sich denn bei seiner Teamleitung in Straßburg abgemeldet hat.


letztere hat der spiegel auch nicht gestellt (zumindest nicht geschrieben).
sinkewitz hat ca. 50 € pro beutel bezahlt, der rest war frei.
er weiß nicht, wer stattdessen gezahlt hat und nahm an, dass es fast nichts kostete. "Die nötigen Apparate und Kühlschränke waren in der Klinik sowieso vorhanden, denke ich"
gewusst vom blutdoping hat "theoretisch nur der Arzt und ich".
jedenfalls hatten die freiburger nicht eufemianos supermaschine, sinkewitz musste das blut jeweils nach einem monat austauschen. im april erhielt er einen beutel ohne was dazulassen, das reichte dann für die guten ardennenrennen.

den freiburgern war es "unangenehm"; warum; weil sie ihn nie gedrängt haben. nun ja.

bei minimapei nahm er nichts, bei QS wurde ihm dann schnell klargemacht, das er was zu nehmen habe. "inwieweit[lefevere] Einzelheiten kannte, weiß ich nicht." ok, wenn er zum QS-system aussagt, wäre auch schon was gewonnen.



vielleicht fiel mal der name bettini mal, aber "keineswegs habe ich gesagt, ich hätte Präparate von ihm bekommen".
"Bettini hat mich gewarnt: Wenn du das behauptet hast, dann wird es gefährlich für Dich."
fast süß, der stinki. so schnuckelig naiv.

aber menschlich schwer enttäuscht von den äußerungen mancher timobeiler; schließlich hat er den neuen kurs nur als: "lasst euch nicht erwischen" aufgefasst, da kann man doch mal was nehmen. er hat ja auch niemandem geschadet, keine arbeitsplätze zerstört. Verzweiflung (Kater haben)
schließlich hatte er an rache gedacht. aha.

jedenfalls meinen sie es jetzt wirklich ernst, sagt er.

und er hat sein häuschen abbezahlt, ansonsten keine einnahmen und erhebliche ausgaben, der ärmste. und fast keiner ruft mehr an.



Geschrieben von climaxy am 05.11.2007 um 01:20:

  RE: Verräter-Aufklärer oder was auch immer

Zitat:
Original von teufelsberg
[...] und fast keiner ruft mehr an.

die rache des sponsors?


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