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Geschrieben von Ocaña am 24.10.2014 um 11:45:

  Where are we going?

Eine Tour mit 14 Kilometer Einzelzeitfahren stellt einen recht harten Bruch mit jahrelangen Traditionen dar. Auffällig war schon, dass in den letzten Jahren immer wieder bei den Zeitfahren eingespart wurde, dennoch war dies nun ein drastischer Schritt. 2012 waren es immer noch über 100 Kilometer alleine gegen die Uhr. Folglich wurde das Rennen von Bradley Wiggins gewonnen, einem eigentlich schon ausgestorbenen Fahrertyp. Der perfekten Mixtur aus Zeitfahrer und Bergfahrer.

Was mich eher interessiert ist jedoch der Grund für die drastische Reduktion der Zeitfahrkilometer von 101 auf 65, dann 54 und jetzt 14! Kilometer. Im Grunde kann man ja hier von einem Bruch sprechen. Interessant wird sein, ob wir hier nur ein Intermezzo erleben und es bald wieder mehr Kilometer gibt oder ob dies tatsächlich der Anfang vom Ende für die großen Zeitfahren bei der Tour de France ist? Interessant ist übrigens auch, dass der 2015er Kurs ein ziemliches Rip-Off vom 89er Kurs ist. Nur eben ohne die dort alleine gegen die Uhr gefahrenen 144 Kilometer. Ansonsten ein sehr ähnlicher Kurs.

In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird die Gunst eines Publikums zu gewinnen, würde es wahrscheinlich nur Sinn machen, einen Bewerb zu streichen, der für den "Reinzapper" wahrscheinlich doch ziemlich langweilig ist. Dennoch frage ich mich, ob man dann nicht eher einmal neue Konzepte austesten sollte? Wobei so neu sind ja Rennserien, Staffelrennen, kurze Bergrennen oder Gimmicks wie ein Abfahrtszeitfahren (vom Poggio) ja selbst für Grand Tours nicht. In Argentinien duelliert man sich zum Auftakt schonmal nachts auf der Betonpiste. Die Volta a Portugal war zu Agostinhos Glanzzeiten auf bis zu 26 Etappen aufgebläht und hatte reihenweise kurze Sprintrennen in Stadien. Auch etwas, was vor historischer Kulisse in neuer Form realisierbar wäre. Die Friedensfahrt ging da auch immer interessante Wege. Scheinbar ist das jedoch alles im Laufe der letzten 20-30 Jahre komplett verschwunden. Selbst Halbetappen hat die UCI ja in ihrem Regulierungswahn mehr oder wenig eliminiert.

Wie also könnte und wird die GT der Zukunft aussehen? Oder ist es eh uninteressant, weil der Sport wenig Zukunft hat?



Geschrieben von oleradsport am 24.10.2014 um 12:11:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Ich würde das nicht so hoch hängen. Das sieht mir eher nach einer Modeerscheinung aus. Wie letztens hier schon jemand schrieb: Das ist auch ein Kurs für Pinot und Bardet. Sollten die Franzosen irgendwann mal wieder einen Zeitfahr-Allrounder-Ulle-Wiggo-Typen haben, sind schnell wieder mehr ZF-Kilometer drin.
Recht hast du natürlich bei der Frage, ob so wenig ZF-Kilometer ein Renen wirklich attraktiver machen. Oder gehört heutzutage da mehr zu? Die Abendankunft in Paris beispielsweise ist für mich so eine gelungene neue Attraktion. Das tut keinem weh und ist irgendwie mal was anderes. Generell fände ich es schön und begrüßenswert, wenn die Organisatoren aller Rennen mal etwas Abwechslung reinbringen. Dazu gehören für mich auch Halbetappen und Sprintetappen, kurze Zeitfahren am Berg oder im Flachen. Oder ganz simpel schon: Einfach andere Ankunftszeiten auch normaler Etappen. Warum muss man um Hochsommer denn immer um 17 Uhr im Ziel sein. Wenn man wirklich den europäischen Fernsehmarkt erreichen will, dann kommt man zwischen 19:00 und 19:30 Uhr ins Ziel.
Wie gesagt, mehr Abwechslung in der Renngestaltung wäre weiterhin wünschenswert, allerdings sollte man versuchen die verschiedenen Disziplinen (Hügel, Flach, Berg und ZF) gleichmäßig berücksichtigen oder nichtberücksichtigen.

Ansonsten gilt natürlich auch generell, dass die Fahrer die Show machen. Und wenn die in der dritten Woche müde und ausgelaugt sind, kann die Etappe noch so geil und spektakulär sein, es wird bis auf die letzten Kilometer nichts passieren.



Geschrieben von DjHans am 24.10.2014 um 14:03:

 

Ich bin ja der Meinung, dass die GPS-Zeitmessung das Zeitfahren deutlich langweiliger machen. Früher hatte man vor jeder Zwischenzeit Hochspannung, heute wird die Zeitmessung fast schon gar nicht mehr gezeigt.

Für mich ist der Parcours der Tour ein Witz. Zeitfahren gehört schlichtweg zur Tradition der Tour

Ob ein Rennen allerdings spannend ist oder nicht, hängt allerdings nicht nur vom Parcours ab. Viel Zeitfahren kann eine Rundfahrt extrem spannend machen, sie aber auch töten. Das Beispiel Wiggins spricht für das Töten. Das Beispiel Contador und Rasmussen dagegen für extreme Spannung. Nur durch die 2 Zeitfahren war ein Rasmussen zu seinem Solo-Ritt gezwungen, nur durch die 2 Zeitfahren musste auch Contador so offensiv fahren, um Evans und Leipheimer ausreichend zu distanzieren. Zeitfahren sorgen immer genau dann für Spannung, wenn der beste Zeitfahrer nicht gleichzeitig auch der beste Bergfahrer ist. Generell werden aber auch die Bergetappen durch wenig Zeitfahrkilometer entwertet, weil dann nicht mehr frühzeitig angegriffen werden muss und sich alles auf die letzten Kilometer beschränkt.

Es ist auch bemerkenswert, dass die für mich größte Etappe der diesjährigen Vuelta ausgerechnet ein Zeitfahren war. Es wird auch wieder andere Zeiten geben. Das Zeitfahren kommt sicherlich wieder zurück. Ebenso die Zeitbonifikationen und zwar auch auf Bergetappen und nicht nur als lächerliches Zubrot von geringster Höhe.



Geschrieben von Offi am 24.10.2014 um 14:42:

 

Ich hätte gerne Halbetappen. Ich mag Halbetappen.



Geschrieben von Bertro am 24.10.2014 um 22:06:

 

Wie wäre es eigentlich mal mit einem längeren Zeitfahren in der ersten Woche über ein paar Kopfsteinpflasterabschnitte? Ich denke da z.B. an ein 40km-Zeitfahren rund um Geerardsbergen. Oder auch auf Abschnitten der Tro Bro León.



Geschrieben von Cannavaro am 24.10.2014 um 22:17:

 

Ich denke der Grund ist wirklich das Zuschauerinteresse. Hier kann man die Einschaltquoten der Tour 2013 in Deutschland sehen (gibt es so etwas auch für Frankreich?). Da sieht man auch, dass das Mannschaftszeitfahren (4. Etappe) und die beiden Zeitfahren (11. und 17. Etappe) vergleichsweise wenig Zuschauer hatten. Noch dazu sind Zeitfahren ja meistens ein Spannungskiller bezüglich der Gesamtwertung (der Giro dieses Jahr ist da natürlich eine Ausnahme). Ich finde es als Fernsehzuschauer (nicht an der Strecke!) auch ziemlich langweilig. Ich könnte mir vorstellen, dass das Zeitfahren am letzten Rundfahrttag Zukunft hat, da scheint die Quote eh schlecht zu sein.

Alternative Rennformen habe ich im "Make your own kind of Race" Bereich ja schon einige gemacht. Ich stelle sie nochmal kurz vor:

1.) Verfolgungsetappe: Auf der letzten Etappe (kann aber auch eine beliebige Etappe sein, wo es schon Abstände in der Gesamtwertung gibt) gehen alle Fahrer Rückstand von weniger als einer Stunde in der Gesamtwertung genau mit diesem Abstand auf die (letzte) Etappe. Wer als erster ins Ziel kommt, gewinnt die Rundfahrt, wer die kürzeste Zeit benötigt die Etappe. Da alle Fahrer nach einer Stunde gleichzeitig starten, wird wahrscheinlich einer von ihnen die Etappe im Sprint gewinnen.
Vorteile:
- man hat eine Etappenform, bei der gute Zeitfahrer in der Gesamtwertung Boden gut machen können
- die Gesamtwertung wird erst am letzten Tag entschieden
- im Idealfall kämpfen die besten zwei oder drei ohne Team und Helfer gegeneinander
- man kann die Rundfahrt auch durch gute Sprintfähigkeiten gewinnen
- man hat trotzdem noch einen spannenden Sprint um den Etappensieg

2.) "Skilanglauf Sprint": Die Strecke sollte nicht zu lang (zwischen 2 und 10 Kilometer) sein und kann komplett flach bis bergig variieren. Die Strecke wird morgens als Zeitfahren bewältigt und zählt auch in die Gesamtwertung. Nachmittags duellieren sich die besten 96 in 16 Läufen a 6 Starter. Der Erste und Zweite jedes Laufs ziehen ins Halbfinale ein und erhalten 5 Bonussekunden. Im Halbfinale treten die Verbliebenen in 4 Läufen zu 8 Startern an, wieder qualifizieren sich die ersten beiden fürs Finale und erhalten 15 Bonussekunden. Im Finale geht es dann um den Etappensieg und nochmal ordentlich Bonussekunden (30-25-20-15-10-5).
Vorteile:
- die Kapitäne müssen meistens ohne Team auskommen
- man hat mehrere Rennen / Sprints
- Taktik spielt eine große Rolle

Abwandlung: der Supersprint: Als Qualifikation geht es darum die höchste Geschwindigkeit auf einer 20 Meter langen Strecke (aus voller Fahrt) zu erzielen. Die erreichte Geschwindigkeit in km/h wird als Bonussekunden gut geschrieben. Die besten 16 treten im 1:1 im Ko Modus an (außer im Finale reicht ein Sieg zum weiterkommen). Dazu gibt es wieder 5 Bonussekunden für jeden Sieg.

3.) Ausscheidungsfahren: Der Rundkurs sollte nicht länger als 5 km sein (gerne hügelig). Das gesamte Feld geht zusammen auf die Strecke. Nach einer Einrollphase (etwa 20 km) qualifiziert sich der erste bei der Zieldurchfahrt für das Finale (und beendet das Qualifikations-Rennen sofort). Das wiederholt sich bei jeder Zieldurchfahrt. Nach 10 Qualifikationssprints endet das Qualifikationsrennen. Für die zehn Finalisten geht es jetzt andersrum. Bei jeder Zieldurchfahrt scheidet der letzte Fahrer aus. Wer übrig bleibt gewinnt die Etappe. Für jede überstandene Runde gibt es wieder 5 Bonussekunden.
Vorteile:
- wieder bekommen die Zuschauer mehrere Sprints
- der Sieger muss auch ohne Team/Sprintzug auskommen
- Taktik spielt eine große Rolle



Geschrieben von tal am 24.10.2014 um 22:36:

 

Zitat:
Original von Bertro

Wie wäre es eigentlich mal mit einem längeren Zeitfahren in der ersten Woche über ein paar Kopfsteinpflasterabschnitte? Ich denke da z.B. an ein 40km-Zeitfahren rund um Geerardsbergen. Oder auch auf Abschnitten der Tro Bro León.


Dafür! Gerne auch beim Giro auf weißem Schotter.



Geschrieben von Harzer Radfahrer am 27.10.2014 um 22:46:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Zitat:
Original von Ocaña
Wie also könnte und wird die GT der Zukunft aussehen?

Der Reiz der großen Rundfahrten macht doch traditionell das Hochgebirge aus. Da wird das Klassement gemacht, da entstehen Etappen von denen man noch Jahre später spricht. Dazu die Bilder der Landschaft... Hier sollten die Streckenplaner verstärkt auf frühere Ausgaben schauen, auf epische Etappen setzen (wurde ja hier schon mehrfach geschrieben "Iseran - Mont Cenis - Finestre", o.ä....). Bißchen mehr Abwechselung, vergessene Anstiege wieder ausgraben.

Den Vorschlag von oleradsport mit Zielzeiten nach 18 oder 19 Uhr finde ich auch gut. Und ein Tag mit zwei Halbetappen, warum nicht.

Was Zuschauerinteresse angeht: Wer sich aktuell nicht sonderlich für Radsport interessiert, wird sich auch durch solche Dinge wie von Cannavaro vorgeschlagen nicht beeindrucken lassen. Zu kompliziert, zuviel Zirkus... Außer der Sache mit der 1.) Verfolgungsetappe. Das fände ich aber aus sportlicher Sicht fast unfair. Der Gejagte ist eh immer im Nachteil und wenn z.B. der Dritte auf den Zweiten auffährt, können die zusammen recht gut einen 2 Minuten Vorsprung des bis dahin Führenden zufahren.

Bei den Leuten, die ich kenne und die sich nicht wirklich für Radsport interessieren, ziehen am meisten immer noch interessante und schöne Streckenführungen, mit beeindruckenden Bildern. Meistens natürlich die Bergetappen aber auch zum Beispiel die Etappen auf Korsika. Oder das Zeitfahren nach Mont-Saint-Michel. Oder mal wieder schöne Etappen in der Bretagne an der Küste lang, wo Windkanten drohen...
Zuviel Zirkus muß aber wie gesagt nicht sein. Wer den Eventcharakter und die Show sucht, kann sich gerne bei anderen Sportarten unterhalten lassen.



Geschrieben von Herr Doepfel am 28.10.2014 um 08:08:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Das einzige, was neues Publikum in nenneswertem Umfang zieht, sind nationale Erfolge.

Jetzt bedient die ASO eben mal wieder ihren Hauptmarkt. Sie haben in Frankreich seit den 90er Jahren über 40% der Zuschauer verloren und jetzt haben sie die Chance, den Trend umzukehren. Es ist Geschäft, und mehr muss man in die Entwicklung nicht reininterpretieren.



Geschrieben von Cannavaro am 28.10.2014 um 20:46:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Zitat:
Original von Herr Doepfel
Das einzige, was neues Publikum in nenneswertem Umfang zieht, sind nationale Erfolge.

Jetzt bedient die ASO eben mal wieder ihren Hauptmarkt. Sie haben in Frankreich seit den 90er Jahren über 40% der Zuschauer verloren und jetzt haben sie die Chance, den Trend umzukehren. Es ist Geschäft, und mehr muss man in die Entwicklung nicht reininterpretieren.


Ich glaube nicht, dass wenig Zeitfahrkilometer die Chance für Franzosen signifikant verbessern (Peraud, Pinot und Bardet sind nicht viel besser im Klettern als im Zeitfahren) und ich glaube noch weniger, dass die ASO darauf Rücksicht nimmt.
Die plausibelste Erklärung scheint mir diese.



Geschrieben von Bertro am 29.10.2014 um 21:02:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Zitat:
Original von Cannavaro
Zitat:
Original von Herr Doepfel
Das einzige, was neues Publikum in nenneswertem Umfang zieht, sind nationale Erfolge.

Jetzt bedient die ASO eben mal wieder ihren Hauptmarkt. Sie haben in Frankreich seit den 90er Jahren über 40% der Zuschauer verloren und jetzt haben sie die Chance, den Trend umzukehren. Es ist Geschäft, und mehr muss man in die Entwicklung nicht reininterpretieren.


Ich glaube nicht, dass wenig Zeitfahrkilometer die Chance für Franzosen signifikant verbessern (Peraud, Pinot und Bardet sind nicht viel besser im Klettern als im Zeitfahren) und ich glaube noch weniger, dass die ASO darauf Rücksicht nimmt.
Die plausibelste Erklärung scheint mir diese.


Bei Péraud gebe ich dir da Recht, bei Bardet und Pinot setze ich da aber mal ein dickes Fragezeichen.



Geschrieben von Cannavaro am 29.10.2014 um 22:49:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Pinot wurde 12. im abschließenden Tour-Zeitfahren, gerademal 1.14 hinter Nibali (etwa genausoviel Rückstand wie nach Hautacam). Dazu gab es noch einen 9. Platz bei der Tour de Suisse und bei der Romandie und einen 10 Platz bei der Baskenlandrundfahrt in Zeitfahren. Das ist kaum schlechter als sein Berglevel.
Bei Bardet gebe ich Dir recht. Im Moment ist er ein schwacher Zeitfahrer (aber am Berg sehe ich ihn unter normalen Umständen auch nicht unter den besten 10 bei einer Tour, da hilft es ihm auch nicht, wenn es wenig Zeitfahrkilometer gibt.)



Geschrieben von Ed Dunkel am 04.11.2014 um 10:41:

 

Zitat:
Original von Cannavaro
Ich denke der Grund ist wirklich das Zuschauerinteresse. [URL=http://www.quotenmeter.de/ratings/special/
Alternative Rennformen habe ich im "Make your own kind of Race" Bereich ja schon einige gemacht. Ich stelle sie nochmal kurz vor:

1.) Verfolgungsetappe: Auf der letzten Etappe (kann aber auch eine beliebige Etappe sein, wo es schon Abstände in der Gesamtwertung gibt) gehen alle Fahrer Rückstand von weniger als einer Stunde in der Gesamtwertung genau mit diesem Abstand auf die (letzte) Etappe. Wer als erster ins Ziel kommt, gewinnt die Rundfahrt, wer die kürzeste Zeit benötigt die Etappe. Da alle Fahrer nach einer Stunde gleichzeitig starten, wird wahrscheinlich einer von ihnen die Etappe im Sprint gewinnen.
Vorteile:
- man hat eine Etappenform, bei der gute Zeitfahrer in der Gesamtwertung Boden gut machen können
- die Gesamtwertung wird erst am letzten Tag entschieden
- im Idealfall kämpfen die besten zwei oder drei ohne Team und Helfer gegeneinander
- man kann die Rundfahrt auch durch gute Sprintfähigkeiten gewinnen
- man hat trotzdem noch einen spannenden Sprint um den Etappensieg

2.) "Skilanglauf Sprint": Die Strecke sollte nicht zu lang (zwischen 2 und 10 Kilometer) sein und kann komplett flach bis bergig variieren. Die Strecke wird morgens als Zeitfahren bewältigt und zählt auch in die Gesamtwertung. Nachmittags duellieren sich die besten 96 in 16 Läufen a 6 Starter. Der Erste und Zweite jedes Laufs ziehen ins Halbfinale ein und erhalten 5 Bonussekunden. Im Halbfinale treten die Verbliebenen in 4 Läufen zu 8 Startern an, wieder qualifizieren sich die ersten beiden fürs Finale und erhalten 15 Bonussekunden. Im Finale geht es dann um den Etappensieg und nochmal ordentlich Bonussekunden (30-25-20-15-10-5).
Vorteile:
- die Kapitäne müssen meistens ohne Team auskommen
- man hat mehrere Rennen / Sprints
- Taktik spielt eine große Rolle

Abwandlung: der Supersprint: Als Qualifikation geht es darum die höchste Geschwindigkeit auf einer 20 Meter langen Strecke (aus voller Fahrt) zu erzielen. Die erreichte Geschwindigkeit in km/h wird als Bonussekunden gut geschrieben. Die besten 16 treten im 1:1 im Ko Modus an (außer im Finale reicht ein Sieg zum weiterkommen). Dazu gibt es wieder 5 Bonussekunden für jeden Sieg.

3.) Ausscheidungsfahren: Der Rundkurs sollte nicht länger als 5 km sein (gerne hügelig). Das gesamte Feld geht zusammen auf die Strecke. Nach einer Einrollphase (etwa 20 km) qualifiziert sich der erste bei der Zieldurchfahrt für das Finale (und beendet das Qualifikations-Rennen sofort). Das wiederholt sich bei jeder Zieldurchfahrt. Nach 10 Qualifikationssprints endet das Qualifikationsrennen. Für die zehn Finalisten geht es jetzt andersrum. Bei jeder Zieldurchfahrt scheidet der letzte Fahrer aus. Wer übrig bleibt gewinnt die Etappe. Für jede überstandene Runde gibt es wieder 5 Bonussekunden.
Vorteile:
- wieder bekommen die Zuschauer mehrere Sprints
- der Sieger muss auch ohne Team/Sprintzug auskommen
- Taktik spielt eine große Rolle



Man könnte auch Zirkuslöwen auf die Fahrer loslassen. Natürlich kommt dann während des Rennens raus das das gar keine Löwen sind sondern nur verkleidete Menschen. Eine Mordsshow. Und dann fahren sie durch einen Schlammpool in dem gerade ein paar Miezen catchen. Habe noch mehr so tolle Ideen



Geschrieben von Heinz Helfgen am 06.11.2014 um 11:51:

 

Lustig, ausgerechnet beim GP Chantal Biya in Kamerun haben sie im Prolog ein Ausscheidungsfahren ausprobiert.

Zitat:
Heute gab es erstmal einen Prolog, als Ausscheidungsfahren ausgetragen. Je sechs Fahrer starten zusammen auf dem Boulevard in der Hauptstadt Yaounde. Jede Runde fliegt der letzte raus und die Sieger fahren einen Finallauf. Für die Zuschauer genial. Wer mag es den Kamerunern verdenken, dass sie sich hauptsächlich über den Erfolg der eigenen Fahrer freuen.

Schnappkas GP Chantal Biya-Tagebuch bei RSN



Geschrieben von Ocaña am 07.11.2014 um 12:35:

 

Top Format in meinen Augen. So viel interessanter als ein Prolog über drei Stunden mit den immer gleichen Bildern. Gut gemacht



Geschrieben von blaireau am 09.11.2014 um 11:13:

  RE: Grand Tours in Zukunft ganz ohne Zeitfahren?

Zitat:
Original von Herr Doepfel
Das einzige, was neues Publikum in nenneswertem Umfang zieht, sind nationale Erfolge.

Jetzt bedient die ASO eben mal wieder ihren Hauptmarkt. Sie haben in Frankreich seit den 90er Jahren über 40% der Zuschauer verloren und jetzt haben sie die Chance, den Trend umzukehren. Es ist Geschäft, und mehr muss man in die Entwicklung nicht reininterpretieren.


Dafür spricht die Historie. Mit Anquetil wurden die Zeitfahren länger, mit Merckx (BE) kürzer (gegen Thevenet), mit Hinault wieder länger.

Ich finde kürzere ZF gut, da ein guter Bergfahrer unter normalen Umständen kaum Chancen hat, die 200+ Sekunden (2 sec/km) aus den Rollerstrecken auch nur anähernd aufzuholen.



Geschrieben von virtualprofit am 21.06.2016 um 13:14:

  Tour 2019-2021

@Offi: Wollen wir uns DAS antun? Augenzwinkern



Geschrieben von Ocaña am 21.06.2016 um 13:22:

großes Grinsen RE: Tour 2019-2021

Führt die Strecke dann durch Bjarnes Garage?



Geschrieben von Offi am 21.06.2016 um 15:00:

  RE: Tour 2019-2021

Ich wollte doch eigentlich nie zu einer Tour de France... schmollend



Geschrieben von gardener am 02.03.2017 um 10:48:

  Hammer Series

Zitat:

The first Hammer Series race will be held in the Limburg region of the Netherlands in the Limburg Sportzone complex, between June 1-4, with Velon and Infront confirming that all the Velon teams and other major teams from the WorldTour and Professional Continental level will take part. Velon hopes to develop the series over time, with three or four races set for 2018 and even more in the long term.

Instead of a traditional stage race format, the Hammer series focuses on the strength and success of teams. There are no individual winners with results based on rider placings as a team.

The teams will race in three different events on different days: the Hammer Sprint, the Hammer Climb and the Hammer Chase, each held on an 8-10km circuit to enable the public to see the action multiple times. Each race will be no longer than two hours and be broadcast on television, with the Friday and Saturday racing late in the early evening to attract a bigger TV audience.

The new format sees teams select five riders from a seven-rider squad for each race. The Sprint race covers a flat circuit, the Climb heads into the hills, while the Chase follows a handicap format, where the leading team after the first two days starts first, with the other teams setting off at different time intervals based on their results from the Sprint and Chase race.

The ultimate winner of the race is determined by the first team over the line. Time gaps between teams will be based on fixed time gaps per position and bonus time gained during the races. In team pursuit style, the team whose fourth rider’s front wheel crosses the line first in the Hammer Chase is the race winner, earning points towards the overall Hammer Series.



Wird wahrscheinlich in Realität noch grausliger als es so schon klingt...


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