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Cycling4Fans - Forum » Off Topic » Sofa4Fans » Finanzkrise, Bankenwanken; neue Strukturen? » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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Zum Ende der Seite springen Finanzkrise, Bankenwanken; neue Strukturen?
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10.10.2008 12:01

Michelin-Männchen
zensiert

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Dabei seit: 29.12.2001
Herkunft: Niedersachsen
Fan von: Fahrradhelmdiskussio nen

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RE: Keine Panik

Zitat:
Original von teufelsberg

Guter Ruf, gut; nur wir reden von einer klassischen "Heuschrecke", welchen Ruf haben die denn zu verlieren?
Die haben mit Methoden, die auf jedem Fall dem Geiste der Gesetze widersprachen, Menschen aus ihren kleinen Häuschen udn Wohnungen gekickt, aus reiner Profitgier.

Ich hatte dich ja schon mal gebeten zu skizzieren, wie denn Kandidaten für Übernahmen/Zerschlagungen/sonstige Attacken (Kreditaufnahmen für Sonderausschüttungen sind da nach gängiger Meinung dazuzuzählen) gefunden werden?

Und zu Lone Star: was kann eine Aufsicht gegen einen Mitarbeiter der Bank (neueingestellt) machen, der Firmendaten nach gewissen Kriterien durchsieht und sammelt? Da muss doch vorher nur eine entsprechende Richtlinie zur Kreditwürdigkeitsüberprüfung ergehen, dann kann man das doch völlig unheimlich tun.

Eine Diskussion ist eigentlich hinfällig, da Du offensichtlich nicht weisst, was mit den Kundendaten einer Bank gemacht werden darf und was nicht. Da ich aber ähnlich missionarisch veranlagt bin wie Du und mich auf diesem Gebiet offenbar so gut auskenne wie Du bei Massagetechniken, noch ein weiterer Versuch, den Sachverhalt zu erklären:

- Ein Investor einer Bank (auch wenn er 100% der Anteile besitzt) hat wegen des Bankgeheimnisses kein Durchgriffsrecht auf einzelne Kundeninformationen (sonst hätte z.B. die Schweizer Bankenaufsicht niemals asiatische Staatsfonds als Investor bei der UBS akzeptiert).

- Der Vorstand einer Bank hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Berichtspflicht (die meist gegenüber einem Unterausschuss erfüllt wird) bzgl. der Risikosituation, Portfolio-Kompensation etc. Kredite, die die bankinterne Großkreditgrenze überschreiten und entsprechend vom Gesamtvorstand entschieden werden, werden dem Aufsichtsrat bzw. dem Unterausschuss ebenfalls vorgestellt.

- Ein Investor kann über den Aufsichtsrat den Vorstand neu besetzen, Bankvorstände müssen jedoch nach Kreditwesengesetz (KWG) §33 geeignet sein. Über die Eignung entscheidet die Bankaufaufsicht (Bafin). Insofern hat ein Investor keine Möglichkeit, eine Bank zu kaufen, die Festplatte mit den Kundendaten zu kopieren und auf Basis dieser Festplatte heuschreckenartige Übernahmen bei den Kunden der Bank vorzunehmen. Alles andere ist Spekulation weit unterhalb John Grisham. Aus diesem Grund (es gibt noch andere) gibt es nur sehr wenige Private-Equity-Gesellschaften, die sich an Banken beteiligen, neben Lone Star zB. noch Flowers (bei HSH und HRE) und Cereberus (bei GMAC Europe und der BAWAG). Die beiden letztgenannten haben momentan an ihren Investments wenig Freude.

- Die von Dir aufgebrachten Beispiele der Kreditverkäufe (inkl rührender TV-Berichtserstattung) beziehen sich im wesentlichen auf Teil-Portfolioverkäufe, z.B. durch Sparkassen und Bausparkassen. Das ist mit dem Verkauf einer Bank nicht vergleichbar.

- Generell besteht das Geschäft von Private-Equity-Gesellschaften gerade darin, Unternehmen zu finden, die eine Stärkung des Eigenkapitals benötigen oder zum (Teil-)Verkauf anstehen (z.B. keine Nachfolge) und bei denen durch Management-Intervention über einen Zeitraum von 3-7 Jahren ein Mehrwert für Investoren in Private Equity Funds geschaffen werden kann. Vor einer Investition in ein Privat-Unternehmen findet auf Einladung des Alt-Eigentümers eine detaillierte Due Dilligence des Unternehmens statt, um zu bewerten, ob sich ein Investment lohnt und welcher Preis für das Investment wohl gezahlt werden sollte.

- Bei börsennotierten Unternehmen besteht die Möglichkeit, dass ein Private Equity Fund große Teile der Aktien erwirbt, meist ist das jedoch wg. der Transparanz von Börsenpreisen und damit verbundenen möglichen Trittbrettfahrern schwierig bzw. teuer (kann man z.B. bei der Teilübernahme von VW durch die Porsche Holding (hinter der die Familien Porsche und Piech stehen) sehen).

Anbei noch ein aktuelles Beispiel, womit sich Private-Equity-Gesellschaften bei Übernahmen herumschlagen müssen (Link). Man beachte den Wunsch des Alteigentümers, Kasse zu machen.




__________________

2002: 4750 / 48300 / ?
2003: 4555 / 45125 / 22
2004: 1500 / 10160 / 7
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10.10.2008 12:53

Inga
Dictatress i.E.

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Fan von: radsportfans ;)

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RE: MichiMän und Teufelserhebung

Zitat:
Original von ogkempf

Ich habe eben alle DS9 Folgen nochmal angesehen Hach, da fall ich glatt in Ohnmacht


ich will auch....




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"We gotta go to that crappy town where I'm a hero"
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10.10.2008 13:10

Donishäusle
E'richtige Schwarzwälder und zweifellos naiv.

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RE: Keine Panik

Zitat:
Original von Drittnick
Down Jones irgendwo bei 8.6K, gute 7% Minus, wird lustig morgen beim DAX. Beide Maschinen aK, schnell auf Tiefe LI, das muss das Boot aushalten Johan. Die Werftgarantie liegt bei 3000.


Ich warte noch bis 4000 dann kann man langsam wieder einsteigen.....Augenzwinkern




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Go funk yourself
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10.10.2008 15:05

Mietzekater
Zeitfahr-Weltmeister

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Eine Podiumsdiskussion wäre echt toll - nichtw egen des Wissens, sondern wegen der Stimmung ;o))

Wenn doch nur alle Marktteilnehmer jede Entscheidung, jeden Verkauf und jede verbreitete Meldung immer nur einmal öfter überdenken würden, dann würde wahrscheinlich auch mehr Ruhe und mehr Logik im Markt sein.

Mittlerweile werden sogar meine Kunden hektisch, weil sie meinen, sie würden ab sofort keine Erlöse mehr für ihre landwirtschaftlichen Produkte erhalten.
Dazu rennen hier in H jede Menge Leute in die Banken und plündern ihre Konten (und entziehen dem Markt dadurch Kapital).
Alles panische Fehlentscheidungen, ohne rationalen Hintergrund.

Gut, das ab sofort Wochenende ist. Da sollte bis Montag früh nichts passieren. Am Besten wäre es, wenn alee an die Ostsee fahren würden und mal entspannen.




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Der Trend geht zum Fünftbenz.
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10.10.2008 15:24

Schweizergarde
Zwischensprintanzieher

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10.10.2008 16:32

hermann
Kapitän

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[quote]Original von Mietzekater

Mittlerweile werden sogar meine Kunden hektisch, weil sie meinen, sie würden ab sofort keine Erlöse mehr für ihre landwirtschaftlichen Produkte erhalten.
Dazu rennen hier in H jede Menge Leute in die Banken und plündern ihre Konten (und entziehen dem Markt dadurch Kapital).
Alles panische Fehlentscheidungen, ohne rationalen Hintergrund.

Waf Waf
Wie können diese lLute es nur wagen, dem Markt Kapital zu entziehen. Lieber Kater, es ist Geld der Leute, nicht Geld des Marktes und sie können ihr Geld verbrennen, essen oder es faulen lassen, das geht niemanden etwas an.
Wie soll man rationell bleiben wenn man jahrelang sehr lückenhaft beraten wurde, Risiken nur begrenzt deutlich gemacht werden und für jeden Euro hart arbeiten musste.
Ich finde dieses theoretische Gelaber von Marktwirtschaft sehr interessant, aber es der kleine Mann von der Strasse hat weder Ahnung noch Interesse an Banken und Strukturen. Der Hauptgrund, warum der kleine dumme Bürger das Geld auf der Bank hat ist die Sicherheit und dann erst die Zinsen.
hat er kein Vertauen in die Sicherheit, holt er sich das Geld ins Haus.
Der Belgische Staat zb "garantiert" für jeden Bürger Einlagen bis 100.000 Euros, hat aber nur ein Fond von 780.000.000 Euro
Wie soll sich der kleine Bürger, dumm wie er nun ist, sicher fühlen.
PS: auch ich habe Teile meines Kontos abgehoben und musste mir zynische Bemerkungen der Banker gefallen lassen.
Nicht nur, dass sie Milliarden verprasst haben, sie halten den gleicehn Hochmut wie früher.
PS 2: die Fortis Bank, gerade so an Pleite vorbei, hat gestern 50 Mitarbeiter ins teuerste Restaurant von Monaco eingeladen, für 150.000 Euro , das hört der Sparer gerne.


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von hermann: 10.10.2008 16:36.

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10.10.2008 16:47

Michelin-Männchen
zensiert

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Fan von: Fahrradhelmdiskussio nen

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Zitat:
Original von hermann

PS 2: die Fortis Bank, gerade so an Pleite vorbei, hat gestern 50 Mitarbeiter ins teuerste Restaurant von Monaco eingeladen, für 150.000 Euro , das hört der Sparer gerne.

Um Fortis balgen sich gerade BNP und Deutsche Bank. Da verprasst man gerne nochmal das Spesenkonto...




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10.10.2008 16:48

hermann
Kapitän

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Fan von: Lambrecht

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Zitat:
Original von Michelin-Männchen
Zitat:
Original von hermann

PS 2: die Fortis Bank, gerade so an Pleite vorbei, hat gestern 50 Mitarbeiter ins teuerste Restaurant von Monaco eingeladen, für 150.000 Euro , das hört der Sparer gerne.

Um Fortis balgen sich gerade BNP und Deutsche Bank. Da verprasst man gerne nochmal das Spesenkonto...


Von BNP wusste ich aber nicht von DB


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10.10.2008 16:50

kuestentanne
Buten-Kieler

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Ich hab mein Geld zwar nicht abgehoben, aber zum Teil umverteilt, von Nordea zu unseren deutschen Konten bei Volksbank und Sparkasse. Nicht das es mir wie den Ausländern auf Island geht.




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Love people, use things, the opposite never works!
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10.10.2008 16:56

Michelin-Männchen
zensiert

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Zitat:
Original von hermann
Zitat:
Original von Michelin-Männchen
Um Fortis balgen sich gerade BNP und Deutsche Bank. Da verprasst man gerne nochmal das Spesenkonto...


Von BNP wusste ich aber nicht von DB

hier




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10.10.2008 17:43

kettenriss
Zweites Profijahr

Dabei seit: 07.11.2007

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Naja, was nützt es euch wenn ihr euer Geld abhebt und das Papier unters Kopfkissen legt. Ob das da liegt oder virtuell auf der Bank, ist doch egal. Als nächstes klappen die Versicherer zusammen und dann ist eh Schicht im Schacht. Was folgt ist Entschuldung und Währungsreform, dann fangen wir wieder ganz von vorne an und das Papier unterm Kopfkissen ist grad noch in der Toilette nützlich, immerhin etwas nützlicher als die virtuellen Zahlen auf der Bank. Alles was die Politik noch leisten kann ist den Prozess so zu lenken dass er möglichst ohne Unruhen abläuft aber das Ende ist so oder so unausweichlich. Das Schneeballsystem ist an seinem Ende angelangt, es sind keine Nachschuldner mehr zu bekommen, finito. Jetzt zählen Sachwerte.


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10.10.2008 17:46

hermann
Kapitän

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Etwas fatalistisch bist Du schon, aber möglicherweise hast Du Recht.


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10.10.2008 17:50

Michelin-Männchen
zensiert

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Naja, Anteilsscheine an Unternehmen (z.B. Aktien, Fondanteile) sind im weiteren Sinne auch Eigentumsverträge auf zugrundeliegende Sachwerte und gerade diese verlieren ja momentan an Wert, nicht so sehr die Zahlungsmittel an sich.
Die in ihrer lokalen Wirkung zumindest annährend vergleichbare Krise in Japan Anfang der 90er Jahre führte eher zur Deflation als zur Inflation. Insofern sehe ich das Entwertungsrisiko momentan noch nicht. Klar ist, dass überschuldete Volkswirtschaften (z.B. USA) in Zukunft eine größere Inflation benötigen, um sich schneller zu entschulden.




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10.10.2008 20:54

teufelsberg
Legende der Landstrasse

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Herkunft: det ratste nie

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RE: Keine Panik

Zitat:
Original von Michelin-Männchen
Eine Diskussion ist eigentlich hinfällig, da Du offensichtlich nicht weisst, was mit den Kundendaten einer Bank gemacht werden darf und was nicht. Da ich aber ähnlich missionarisch veranlagt bin wie Du und mich auf diesem Gebiet offenbar so gut auskenne wie Du bei Massagetechniken, noch ein weiterer Versuch, den Sachverhalt zu erklären:


da bin ich dar ja zutiefst dankbar, von einem Missionar zum anderen. Augen rollen aber eine Anmerkung: Rolfing ist keineswegs mit Massage vergleichbar! :roll:

Zitat:
- Ein Investor einer Bank (auch wenn er 100% der Anteile besitzt) hat wegen des Bankgeheimnisses kein Durchgriffsrecht auf einzelne Kundeninformationen (sonst hätte z.B. die Schweizer Bankenaufsicht niemals asiatische Staatsfonds als Investor bei der UBS akzeptiert). gut

- Der Vorstand einer Bank hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Berichtspflicht (die meist gegenüber einem Unterausschuss erfüllt wird) bzgl. der Risikosituation, Portfolio-Kompensation etc. Kredite, die die bankinterne Großkreditgrenze überschreiten und entsprechend vom Gesamtvorstand entschieden werden, werden dem Aufsichtsrat bzw. dem Unterausschuss ebenfalls vorgestellt. und die Berichte liefern keine sensiblen Informationen?

- Ein Investor kann über den Aufsichtsrat den Vorstand neu besetzen, Bankvorstände müssen jedoch nach Kreditwesengesetz (KWG) §33 geeignet sein. Über die Eignung entscheidet die Bankaufaufsicht (Bafin). Insofern hat ein Investor keine Möglichkeit, eine Bank zu kaufen, die Festplatte mit den Kundendaten zu kopieren und auf Basis dieser Festplatte heuschreckenartige Übernahmen bei den Kunden der Bank vorzunehmen. Alles andere ist Spekulation weit unterhalb John Grisham. Aus diesem Grund (es gibt noch andere) gibt es nur sehr wenige Private-Equity-Gesellschaften, die sich an Banken beteiligen, neben Lone Star zB. noch Flowers (bei HSH und HRE) und Cereberus (bei GMAC Europe und der BAWAG). Die beiden letztgenannten haben momentan an ihren Investments wenig Freude.


Aha. Die Bankaufsicht, deren gute Arbeit wirklich jeder zur Zeit bestätigen kann, sorgt dafür, dass nur ein solider Bankmanager, deren gute Arbeit erst recht jeder zur Zeit bestätigen kann, in den Vorstand gewählt wird. Braucht das eigentlich einen Kommentar? Augen rollen

Was heißt das denn praktisch? Welcher Skandal ist denn durch diese Regelungen verhindert worden? Wenn Menschen hunderte Millionen verschieben, sollen sie mehr Respekt vor dem deutschen Bankgeheimnis haben?
Lone Star kann Vorstände installieren, die können Mitarbeiter einstellen, die gehen jeden Tag rein und raus bei der IKB. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass man jemals Lone Star etwas nachweisen können wird. Noch etwas sicherer bin ich, dass da Daten rausgehen werden.


Zitat:
- Die von Dir aufgebrachten Beispiele der Kreditverkäufe (inkl rührender TV-Berichtserstattung) beziehen sich im wesentlichen auf Teil-Portfolioverkäufe, z.B. durch Sparkassen und Bausparkassen. Das ist mit dem Verkauf einer Bank nicht vergleichbar.


es ging um den "guten Ruf", um den sie sich in der Vergangenheit einen Dreck geschert haben.
Und wenn dein Häuschen dabei wäre, ok, sagen wir mal das Häuschen eines Freundes von dir, der dich zu spät gefragt hat, würdest du ihm auch sagen: dumm gelaufen, als Volljurist hättest du den Übergriff ja vielleicht noch irgendwie verhindern können?

Zitat:
- Generell besteht das Geschäft von Private-Equity-Gesellschaften gerade darin, Unternehmen zu finden, die eine Stärkung des Eigenkapitals benötigen oder zum (Teil-)Verkauf anstehen (z.B. keine Nachfolge) und bei denen durch Management-Intervention über einen Zeitraum von 3-7 Jahren ein Mehrwert für Investoren in Private Equity Funds geschaffen werden kann. Vor einer Investition in ein Privat-Unternehmen findet auf Einladung des Alt-Eigentümers eine detaillierte Due Dilligence des Unternehmens statt, um zu bewerten, ob sich ein Investment lohnt und welcher Preis für das Investment wohl gezahlt werden sollte.


also im Film über Wyser-Pratt wurde er in keinem Fall gerufen, und in etlichen bekannten Fällen war dies auch keineswegs der Fall. Und das man sich an der Börse auch geschickter anstellen kann als bei VW (was macht denn Porsche, wenn die Aktie wieder mit dem Substanzwert bewertet wird; muss Wiedekind dann alles wieder zurückzahlen Augen rollen ), kann dir wahrscheinlich Herr Wennemer erzählen.
Natürlich gibt es Alteigentümer (wie in deinem Beispiel; du kannst es ja mal genauer ausführen, wieviel der Verkauf für 1,1 Mrd mit der Realwirtschaft zu tun hatte, gutes Beispiel für die Auslösung der Krise), die Kasse machen wollen. Besser wird das Verhalten (im vw Sinn) dadurch natürlich nicht.
Womit ist denn bspw. eine kreditfinanzierte Sonderausschüttung zu rechtfertigen, aus realwirtschaftlicher Sicht?


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von teufelsberg: 10.10.2008 21:00.

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10.10.2008 22:21

Schah Ping
Zwischensprintanzieher

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Jetzt gehts rund - SPARDA

Paul C. Martin ("dottore"):

http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_C._Martin

schreibt im Gelben dass sich bei den Sparda-Banken:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sparda-Bank_(Deutschland)

was zusammenbraut. Und das ist nichts Gutes. Wenn das übers Wochenende durch die Medien geht dürfte es am Montag einigen Betrieb vor den Banken geben...


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11.10.2008 00:51

teufelsberg
Legende der Landstrasse

Dabei seit: 25.07.2003
Herkunft: det ratste nie

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Zitat:
Original von kettenriss
Naja, was nützt es euch wenn ihr euer Geld abhebt und das Papier unters Kopfkissen legt. Ob das da liegt oder virtuell auf der Bank, ist doch egal. Als nächstes klappen die Versicherer zusammen und dann ist eh Schicht im Schacht. Was folgt ist Entschuldung und Währungsreform, dann fangen wir wieder ganz von vorne an und das Papier unterm Kopfkissen ist grad noch in der Toilette nützlich, immerhin etwas nützlicher als die virtuellen Zahlen auf der Bank. Alles was die Politik noch leisten kann ist den Prozess so zu lenken dass er möglichst ohne Unruhen abläuft aber das Ende ist so oder so unausweichlich. Das Schneeballsystem ist an seinem Ende angelangt, es sind keine Nachschuldner mehr zu bekommen, finito. Jetzt zählen Sachwerte.


so einfach ist das nicht.
schaut man sich die Geldmenge an US-Dollar an (M3), dann kann man zwischen 1995 und 2005 einen Anstieg von 4360 Milliarden auf über 10.000 Milliarden besichtigen, und ab 2006 wird sie praktischerweise nicht mehr ausgewiesen. Natürlich gibt es vorgeschriebene Sicherheiten; da sieht man aber die Perversität des Systems; durch Finanztransaktionen werden Buchwerte geschaffen, die dann als Vehikel weiterer Geldschöpfung dienen können.
Greenspan hat die Märkte überschwemmt und ist hauptverantwortlich für das Desaster (zumal er auch als "oberster Guru" wirksame Regulierung verhindert hat); dass werden mit etwas Abstand auch jetzt noch zu sehr im System Involvierte erkennen. pfeifend

Normalerweise wäre das für die Welt kein Problem, wenn es nun nicht die (noch) wichtigste Reservewährung gewesen wäre. So ist der Wechselkurs nicht noch drastischer abgeschmiert als in den letzten Jahrzehnten, die ganze Welt hat die Inflation mitgenommen und die meisten anderen Zentralbanken fühlten sich auch genötigt (nicht nur von der Fed, auch von inländischen Akteuren und "Experten"), mitzuhalten (die EZB auch, wenn auch nicht so exzessiv)

Reines Papiergeld ist natürlich gar nichts mehr wert, wenn niemand ihm einen Wert zuschreibt. Der Tipp, in Sachwerte zu flüchten, funktioniert natürlich nur, wenn man für Geld etwas kriegt. Das schließt also quasi aus, dass Geld nichts mehr wert ist. Es könnte sich ein Pfad dahin ergeben, mit Hyperpreissteigerungen. Dafür müsste aber die Geldmenge weiter wachsen, für die Hyperinflation in entsprechendem Ausmaß. So dumm sollte keiner sein.

Was ist nun mit dem Geldmengenüberschuß?
Die Banken können ja jeden Tag enorme Mengen Geld schöpfen, allerdings werden definitiv jeden Tag große Mengen Geld vernichtet.
Insofern wäre es ein Leichtes, die überschüssige Menge aus dem Markt zu nehmen. Das Problem ist, dass Geld nicht der Realwirtschaft zu entziehen, um den Wirtschaftskreislauf am Leben zu erhalten (u.a. deshalb "pumpen" die Zentralbanken ja derzeit enorme Summen Geld).

Es müsste der Finanzsektor seinen angestammten Platz einnehmen (wieder von 8% des BSP auf 2% schrumpfen, wo er mal herkam; ok, sagen wir 3%). Dies hat natürlich erhebliche Wechselwirkungen mit der Realwirtschaft, und der Finanzsektor wird natürlich nicht gerne bei seiner Demontage mitwirken, solange er an den Geldhebeln sitzt.

Abwarten, was die Politik sich einfallen lässt.
Verstaatlichte Banken wären keine schlechte Idee, bergen aber auch enorme Gefahren, wenn die Politiker die momentanen Vernunftanflüge verlassen und es um Wahlgeschenke geht. Allerdings lassen sich hier Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Insgesamt kann man jedoch erwarten, dass nicht grundsätzlich analysiert wird, sondern orientiert an den auftauchenden Problemen; da der Irrglaube, Geldschwemme schafft Wachstum und verhindert Arbeitslosigkeit, sich nicht so schnell aus den Köpfen lösen wird, stehen die Chancen gut (bzw. schlecht), dass die Lösung das nächste Problem vorgibt.


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11.10.2008 12:24

Kalmit
unregistriert
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Immer wieder erstaunlich, zu welch großartiger Ironie die Geschichtsschreibung doch fähig ist... der 1999 aus der Regierung gemobbte "gefährlichste Mann Europas" hatte mit Allem Recht... hindert BILD und die sonstige Systempresse nicht daran, die größten Flachpfeifen Merkel und Steinbrück als Retter in der Not darzustellen. Dabei behauptet der Steinbrück keine Woche vor dem Zusammenbruch der HRE, Deutschland habe mit der Finanzkrise nix am Hut. Und dann befeuert er den Zusammenbruch, in dem er ohne Kenntnisse von Abwicklung spricht... und schreibt mal eben nen Blankoscheck von 27 Milliarden aus. Leider waren er und sein Ministerium aber so dämlich, rechtzeitig zu bemerken, dass das nicht ausreichen wird, ein paar Tage später muss er noch mal ne Schippe drauflegen... und das Merkel? Verspricht mal eben den Generalschutz aller Geldanlagen durch den Staat... entgegen aller Realitäten das Blaue vom Himmel versprechen - dass tun doch sonst immer nur die ewig gestrigen Linken!? Deutschland war spätestens seit Schröder neoliberaler Musterknabe, was Deregulierung und Privatisierung angingen, die haben ALLE eine gehörige Schuld an der aktuellen Krise...

Was hat man mich schief angekuckt, als ich die Leute davon abhalten wollte, wie wild Aktien zu kaufen oder sich ne Riesterrentenverarschung aufschwatzen zu lassen?

Inzwischen bringen die Broker sogar ihr ergaunertes Geld zur ollen Sparkasse... Der Kapitalismus ist schon ne geile Sache; Immerhin weiß man jetzt, warum man unsere Wirschaftsform "soziale Marktwirtschaft" nennt: Der Sozialistische Part greift nur dann, wenn alles zusammenrasselt und die Bankrotteure den Staat darum anflehen, das System und das ergaunerte Geld zu retten...

Gäbe es den sonst so gerne bei jeder Gelegenheit verteufelten und "gefräßigen" Staat nicht (gut, Island kann halt jetzt mal eben den Staatsbankrott anmelden, D hat noch ein paar Reserven...), wäre das gesamte kapitalistische System inzwischen schneller zusammengerasselt, als der Kommunismus für sein Ende gebraucht hat... Zeigt nur, dass der Kapitalismus den Kommunismus lediglich überlebt hat! Mal gespannt, ob die Politik auch noch dreist genug sein wird, das Spiel wie bisher weiterlaufen zu lassen...


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Kalmit: 11.10.2008 12:39.

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11.10.2008 12:38

Michelin-Männchen
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RE: Keine Panik

Zitat:
Original von teufelsberg
Zitat:
Original von Michelin-Männchen
Eine Diskussion ist eigentlich hinfällig, da Du offensichtlich nicht weisst, was mit den Kundendaten einer Bank gemacht werden darf und was nicht. Da ich aber ähnlich missionarisch veranlagt bin wie Du und mich auf diesem Gebiet offenbar so gut auskenne wie Du bei Massagetechniken, noch ein weiterer Versuch, den Sachverhalt zu erklären:


da bin ich dar ja zutiefst dankbar, von einem Missionar zum anderen. Augen rollen aber eine Anmerkung: Rolfing ist keineswegs mit Massage vergleichbar! :roll:

Ungefähr so sehr wie der Bankbetrieb mit Deinen Ausführungen.

Zitat:
Original von teufelsberg
Zitat:
- Ein Investor einer Bank (auch wenn er 100% der Anteile besitzt) hat wegen des Bankgeheimnisses kein Durchgriffsrecht auf einzelne Kundeninformationen (sonst hätte z.B. die Schweizer Bankenaufsicht niemals asiatische Staatsfonds als Investor bei der UBS akzeptiert). gut

- Der Vorstand einer Bank hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Berichtspflicht (die meist gegenüber einem Unterausschuss erfüllt wird) bzgl. der Risikosituation, Portfolio-Kompensation etc. Kredite, die die bankinterne Großkreditgrenze überschreiten und entsprechend vom Gesamtvorstand entschieden werden, werden dem Aufsichtsrat bzw. dem Unterausschuss ebenfalls vorgestellt. und die Berichte liefern keine sensiblen Informationen? Meist nur Übersichtsinformationen, die die Risikosituation der Bank betreffen, nicht zwingend die spezielle strategische Ausrichtung des Unternehmens

- Ein Investor kann über den Aufsichtsrat den Vorstand neu besetzen, Bankvorstände müssen jedoch nach Kreditwesengesetz (KWG) §33 geeignet sein. Über die Eignung entscheidet die Bankaufaufsicht (Bafin). Insofern hat ein Investor keine Möglichkeit, eine Bank zu kaufen, die Festplatte mit den Kundendaten zu kopieren und auf Basis dieser Festplatte heuschreckenartige Übernahmen bei den Kunden der Bank vorzunehmen. Alles andere ist Spekulation weit unterhalb John Grisham. Aus diesem Grund (es gibt noch andere) gibt es nur sehr wenige Private-Equity-Gesellschaften, die sich an Banken beteiligen, neben Lone Star zB. noch Flowers (bei HSH und HRE) und Cereberus (bei GMAC Europe und der BAWAG). Die beiden letztgenannten haben momentan an ihren Investments wenig Freude.


Aha. Die Bankaufsicht, deren gute Arbeit wirklich jeder zur Zeit bestätigen kann, sorgt dafür, dass nur ein solider Bankmanager, deren gute Arbeit erst recht jeder zur Zeit bestätigen kann, in den Vorstand gewählt wird. Braucht das eigentlich einen Kommentar? Augen rollen

Was heißt das denn praktisch? Welcher Skandal ist denn durch diese Regelungen verhindert worden? Wenn Menschen hunderte Millionen verschieben, sollen sie mehr Respekt vor dem deutschen Bankgeheimnis haben?
Lone Star kann Vorstände installieren, die können Mitarbeiter einstellen, die gehen jeden Tag rein und raus bei der IKB. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass man jemals Lone Star etwas nachweisen können wird. Noch etwas sicherer bin ich, dass da Daten rausgehen werden.

Verhinderte Katastrophen werden leider nicht mitgezählt, also nehmen wir nur die Fälle wahr, bei denen die Bankaufsicht bei der Besetzung von Vorständen vermeintlich versagt hat, nicht die, bei denen sie gute Arbeit gemacht hat.
Wenn Lone Star vor allen Dingen Interesse an Unternehmenstrategien hätte, wäre es billiger, 4-5 Partner einer Top Managementberatung (und deren Knowhow) zu kaufen. Deine Vermutung ist substanzlos.


Zitat:
Original von teufelsberg
Zitat:
- Die von Dir aufgebrachten Beispiele der Kreditverkäufe (inkl rührender TV-Berichtserstattung) beziehen sich im wesentlichen auf Teil-Portfolioverkäufe, z.B. durch Sparkassen und Bausparkassen. Das ist mit dem Verkauf einer Bank nicht vergleichbar.


es ging um den "guten Ruf", um den sie sich in der Vergangenheit einen Dreck geschert haben.
Und wenn dein Häuschen dabei wäre, ok, sagen wir mal das Häuschen eines Freundes von dir, der dich zu spät gefragt hat, würdest du ihm auch sagen: dumm gelaufen, als Volljurist hättest du den Übergriff ja vielleicht noch irgendwie verhindern können?

Die Diskussion könnte an Qualität gewinnen, wenn Du auf meine Ausführungen eingehst, statt nur Deinen Standpunkt zu wiederholen.

Zitat:
Original von teufelsberg
Zitat:
- Generell besteht das Geschäft von Private-Equity-Gesellschaften gerade darin, Unternehmen zu finden, die eine Stärkung des Eigenkapitals benötigen oder zum (Teil-)Verkauf anstehen (z.B. keine Nachfolge) und bei denen durch Management-Intervention über einen Zeitraum von 3-7 Jahren ein Mehrwert für Investoren in Private Equity Funds geschaffen werden kann. Vor einer Investition in ein Privat-Unternehmen findet auf Einladung des Alt-Eigentümers eine detaillierte Due Dilligence des Unternehmens statt, um zu bewerten, ob sich ein Investment lohnt und welcher Preis für das Investment wohl gezahlt werden sollte.


also im Film über Wyser-Pratt wurde er in keinem Fall gerufen, und in etlichen bekannten Fällen war dies auch keineswegs der Fall. Und das man sich an der Börse auch geschickter anstellen kann als bei VW (was macht denn Porsche, wenn die Aktie wieder mit dem Substanzwert bewertet wird; muss Wiedekind dann alles wieder zurückzahlen Augen rollen ), kann dir wahrscheinlich Herr Wennemer erzählen.
Natürlich gibt es Alteigentümer (wie in deinem Beispiel; du kannst es ja mal genauer ausführen, wieviel der Verkauf für 1,1 Mrd mit der Realwirtschaft zu tun hatte, gutes Beispiel für die Auslösung der Krise), die Kasse machen wollen. Besser wird das Verhalten (im vw Sinn) dadurch natürlich nicht.
Womit ist denn bspw. eine kreditfinanzierte Sonderausschüttung zu rechtfertigen, aus realwirtschaftlicher Sicht?

Wyser-Pratt ist bekannt für seine Methoden, greift aber üblicherweise börsennotierte Firmen an (weil er nur dort frei Anteile erwerben kann). Ich wies bereits auf den Unterschied von börsennotierten und nicht-börsennotierten Unternehmen und die Wirkungsweise von Private Equity hin.
Die Strategie von Porsche hast Du offenbar nicht verstanden. Die momentanen Kursbewegungen sind vor allen Dingen durch Eindeckungsgeschäfte von Hedge Fonds getrieben (die auf einen Kursverfall gesetzt haben), Porsche hat sich die zur Erreichung von 50% Anteil notwendigen Aktien bereits zu einem Preis gesichert, der ziemlich sicher nah am Substanzwert von VW ist. Bei der Vergütung von Wiedeking sollte man nicht vergessen, daß er in den 90ern mit eigenem Geld bei Porsche eingestiegen ist (also wirkliches unternehmerisches Risiko eingegangen ist), seine Vergütung in den letzten Jahren auch und gerade auf dem operativen Erfolg von Porsche (also das, was sie mit dem Verkauf ihrer Autos verdienen) basiert.

Ich weiss auch nicht, was mir Herr Wennemer zum Thema VW - Porsche erzählen soll, außer, daß beide Kunden von Continental sind.




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11.10.2008 12:39

xxEntexx
Zeitfahr-Weltmeister

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Kalmit.. ganz großes Bolschewisten-Kino, wirklich - ich bin entzückt. rolling on the floor laughing

... und übrigens: Die Verwendung des Begriffs "Staatsbankrott" aus dem schreibenden Munde eines roten Rächers klingt nun wirklich vorzüglich... Jippieh!!!




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11.10.2008 12:46

Kalmit
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Original von xxEntexx
Kalmit.. ganz großes Bolschewisten-Kino, wirklich - ich bin entzückt. rolling on the floor laughing ... und übrigens: Die Verwendung des Begriffs "Staatsbankrott" aus dem schreibenden Munde eines roten Rächers klingt nun wirklich vorzüglich... Jippieh!!!


Hast du Kinder? Bring sie in Sicherheit, sonst besteht die Gefahr, dass ich und "meinesgleichen" die irgendwann auffressen könnten...

http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/991/184414/

Warum der erwähnte Staatsbankrott wie der in Island anstehende nun bei dir heiteres Gelächter auslöst, weiß ich irgendwie nicht... Ist doch nicht der Staat als solcher, sondern die von Ihm und seiner politischen Klasse präferierte Wirtschaftsform für dessen Zahlungsunfähigkeit verantwortlich... Das Opfer ist der Staat - die isländische Bevölkerung...

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/...in-der-goldmine


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Kalmit: 11.10.2008 17:53.

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