Tour de France 2014 |
26.07.2014 22:02
casalla
Kapitän
Dabei seit: 22.09.2011
Fan von: Miguel Indurain, Massensprints
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Zitat: |
Original von Herr Doepfel
Von den Leistungswerten an den Anstiegen war Nibali 2014 offenbar auf gleichem Niveau wie Froome 2013. (Quelle)
Man kann nun darüber spekulieren, ob Froome beim EZF die Zeit auf Nibali hätte gut machen können, die er auf dem Pflaster wohl verloren hätte. Ein hart umkämpftes Rennen wäre es auf jeden Fall gewesen. |
Rechne Contador noch mit ein, und dann wird es erst recht schwer für Nibali.
__________________ "Wer es nicht schafft, zu gewinnen – der hat es auch nicht verdient." - Stefan Wallasch, 11freunde.de
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27.07.2014 10:01
Herr Doepfel unregistriert
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Contador kann man kaum einschätzen. Vielleicht hätte er alle kaputtgefahren, vielleicht hätte er aber auch abgebaut wie Valverde. So stark er anfangs auch gewirkt hat, war A.C., seitdem sie ihn erwischt haben, was nun auch schon länger her ist, nie mehr der GT-Fahrer wie zuvor. Außerdem wird er nicht jünger.
Ob Froome dieses Jahr auf seinem 2013er Niveau war, ist auch fraglich. Gut möglich, dass Nibali stärker gewesen wäre, der war anscheinend noch nicht mal am Anschlag.
Ob der seinen Titel behalten darf, wird sich zeigen. Die Aussicht, dass der Toursieger 2014 irgendwann ein Franzose sein wird, taxiere ich nach den Entwicklungen der vergangenen Jahre auf etwa 50 Prozent.
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27.07.2014 11:49
CV-Kelme-Fan
Kapitän
Dabei seit: 21.07.2005
Fan von: Radsport
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Zitat: |
Original von Herr Doepfel
Ob der seinen Titel behalten darf, wird sich zeigen. Die Aussicht, dass der Toursieger 2014 irgendwann ein Franzose sein wird, taxiere ich nach den Entwicklungen der vergangenen Jahre auf etwa 50 Prozent. |
Fragt sich aber auch, ob die Franzosen ihre Podiumsplätze behalten werden.
Selbst wenn das Leistungsniveau im Vergleich zu den 90ern oder zur Armstrong-Ära heute geringer ist, sodass saubere Fahrer tendenziell heute wesentlich bessere Chancen für vorderer Platzierungen haben sollten, und bei Nibali (oder auch Contador und Froome) aufgrund seiner deutlichen Überlegenheit die größeren Verdachtsmomente herrschen, traue ich dem Aufschwung der Franzosen in den vergangenen Jahren auch nicht hundertprozentig. Meine Hand würde ich nach wie vor für niemanden ins Feuer legen.
Letztlich ist das aber alles Spekulation. Die Zukunft wird - hoffentlich - zeigen, wer mit fairen Mitteln gekämpft hat und wer nicht.
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27.07.2014 12:28
yeti
Legende der Landstrasse
Dabei seit: 24.02.2002
Herkunft: Dahoam im Landkreis München Fan von: Franz. Teams
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27.07.2014 12:47
Herr Doepfel unregistriert
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Zitat: |
Original von CV-Kelme-Fan
Fragt sich aber auch, ob die Franzosen ihre Podiumsplätze behalten werden. |
Sicher.
Darf man den Leistungsrechnungen von veloclinic trauen, ist Nibali dieses Jahr der einzige Fahrer, der mit den blutgedopten Podiumsfahrern von 2002 bis 2007 hätte mithalten können.
Da stellt sich die Glaubensfrage: Sind 'marginal gains' zehn Jahre später in der Lage, ein Blutdopingprogramm zu ersetzen?
Ich glaub's nicht, und Blutdopingexperten, die sich dazu geäußert haben, auch nicht.
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27.07.2014 19:18
fassa
Vuelta-Sieger
Dabei seit: 20.02.2008
Herkunft: aus dem Nichts Fan von: Bouygues Telecom, Tro Bro Léon, franzöischem Radsport, italienischen Rädern und Campagnolo, Pierre Bordry
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Ich habe den Bus vermisst.
__________________ Für alle die den wilden Osten kennenlernen wollen oder auch schon dort wohnen: 1. Hallzig Historica (www.die-historica.de)
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27.07.2014 21:25
maniac
Lokomotive
Dabei seit: 07.05.2006
Herkunft: Hameln/Aerzen Fan von: mir doch egal... Hauptsache ein großer Kampf, fair und sauber...!
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Ich finde es schon ziemlich bedenklich, wenn die Leistungen der Sportler mit einem pawlowschen Reflex bezüglich Doping sofort in Frage, gar niedergemacht, werden.
Natürlich gab es in den letzten Jahren schlimme Erfahrungen diesbezüglich. ABer muss das unbedingt sein, dass man jede außergewöhnliche Leistung von vornherein gleich in Frage stellt?
Vielleicht wäre dann es in eurem Interesse das man gleich sämliche Fahrer bis auf den letzt platzierten in Paris disqualifiziert. Dann hätten wir den ersten chinesischen Toursieger...
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28.07.2014 09:11
CV-Kelme-Fan
Kapitän
Dabei seit: 21.07.2005
Fan von: Radsport
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Zitat: |
Original von maniac
Ich finde es schon ziemlich bedenklich, wenn die Leistungen der Sportler mit einem pawlowschen Reflex bezüglich Doping sofort in Frage, gar niedergemacht, werden.
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Wer wurde denn hier niedergemacht? Aus meiner Sicht gab es eine rein sachliche Diskussion.
Ich halte auch nichts davon, jede Leistung sofort in Frage zu stellen, aber ein gesundes Misstrauen ist auch nicht verkehrt.
Und falls du auf meine Aussage zu den Franzosen anspielst: Damit wollte ich ganz einfach klar machen, dass man, wenn man es denn wirklich will, jede Leistung in Frage stellen kann.
In den 90er-Jahren haben auch nicht nur die besten zehn Fahrer der Tour de France gedopt, sondern nahezu das ganze Feld, trotzdem kam es zu enormen Abständen.
Sich allein wegen seines relativ großen Vorsprungs nur auf Nibali einzuschießen finde ich zwar nicht ganz abwegig, objektiv aber auch nicht völlig nachvollziehbar.
Vielleicht ist jetzt klarer, worauf ich mit meiner Aussage hinauswollte. Niedermachen wollte ich die Leistungen, speziell der Franzosen, bei dieser Tour, sicherlich nicht. Sie haben das Rennen belebt und für Spannung gesorgt und so lange nicht das Gegenteil bewiesen wird, gehe ich davon aus, dass sie ohne "verbotene Unterstützung" unterwegs waren.
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28.07.2014 09:40
maniac
Lokomotive
Dabei seit: 07.05.2006
Herkunft: Hameln/Aerzen Fan von: mir doch egal... Hauptsache ein großer Kampf, fair und sauber...!
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Die Medien haben hier die Leute echt gut erzogen. Kein Wunder, dass wir kaum Sponsoren finden für den Profibereich, wenn jede gute Leistung von vornherein gleich mit den Gedanken an Doping verknüpft ist.
Ich fand Nibali gar net so außergewöhnlich stark. Mein subjektiver Eindruck war eher, dass dar Rest des Feldes der Tour außergewöhnlich schwach war. Ein Großteil der Weltelite war entweder abwesend, krank oder verletzt.
Gab es bergauf großartig Attacken von Nibalis Gegnerschaft, dass andauernde Rhythmuswechsel notwendig waren? Ein paar wenige. Aber im Vergleich zu den Jahren davor, war die Fahrweise der noch anwesenden Favoriten eher defensiv. Da ist auch eine durchschnittlich konstant hohe Leistung wesentlich eher möglich.
Es ist leider kaum möglich Froome und Contador mit ins Spiel zu bringen. Oder gar Quintana, Uran usw... Hätte, hätte, Fahrradkette...
(Die Vuela wird verdammt interessant dieses Jahr... Auch wenn Contador abwesend ist, wird der Rest der Weltelite dort versammelt sein)
Das ganze ist natürlich mein persönlicher Eindruck. Wenn ihr einen anderen habt, ist das natürlich vollkommen okay.
Beim Zeitfahren sah es übrings kaum anders aus. DIe Frage war nicht, wer schlägt den Panzerwagen, sondern mit wie viel Vorsprung kommt er rein...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von maniac: 28.07.2014 09:43.
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28.07.2014 10:03
ogkempf
Tippspielweltmeister
Dabei seit: 29.12.2001
Herkunft: Oegstgeest Fan von: Studenten
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Zitat: |
Original von maniac
Die Medien haben hier die Leute echt gut erzogen. |
Ja, ich denke auch, dass hier nur medienfolgsame, unreflektierte Volltrottel herumlaufen. Wird ja auch in anderen Threads mehr als deutlich.
Den Rest deines langen Posts habe ich nicht gelesen, aber der war sicher genauso richtig wie dein Beginnsatz.
__________________ Radsport ist Scheiße - und nichts wird besser!
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28.07.2014 10:17
Checker
Bart
Dabei seit: 03.01.2002
Herkunft: Osten Fan von: Bands mit schönem Namen ;)
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http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_88935.htm
Zitat: |
Sörgel fiel allerdings auf, „dass Nibali scheinbar ohne Angst" die Berge herunterrast. „Wir wissen, dass Sportler vermehrt Antidepressiva nehmen, die erlaubt sind. Die fördern vielleicht etwas den Wagemut", sagte er |
Wenn er auf die verbesserten Bergabqualitäten von Pinot eingegangen wäre - hmm, okay. Aber ausgerechnet Nibali?!
__________________ Im Herbst 1972 verkündete Präsident Nixon, die Beschleunigungsrate der Inflation nehme ab. Dies war das erste Mal, daß ein amtierender Präsident zugunsten seiner Wiederwahl die dritte Ableitung ins Feld führte. (Hugo Rossi)
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28.07.2014 10:21
ogkempf
Tippspielweltmeister
Dabei seit: 29.12.2001
Herkunft: Oegstgeest Fan von: Studenten
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Das Geilste ist ja noch das Wort "vielleicht" in dem Satz.
__________________ Radsport ist Scheiße - und nichts wird besser!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von ogkempf: 28.07.2014 10:22.
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28.07.2014 10:27
tal
inspired by climbing
Dabei seit: 25.03.2008
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Noch besser ist Franke: Dass in Jean-Christophe Peraud und Thibaut Pinot zwei Franzosen das Podium erreichten, wertete der Heidelberger Molekularbiologe Werner Franke „als gutes Zeichen“. Ja klar, die Franzosen sind alle sauber. Ich mag den Peraud ja (Pinot sowieso), aber Lavenu hat mindestens so viel Dreck am Stecken wie Vinokourov.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von tal: 28.07.2014 10:30.
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28.07.2014 11:11
maniac
Lokomotive
Dabei seit: 07.05.2006
Herkunft: Hameln/Aerzen Fan von: mir doch egal... Hauptsache ein großer Kampf, fair und sauber...!
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Zitat: |
Original von ogkempf
Zitat: |
Original von maniac
Die Medien haben hier die Leute echt gut erzogen. |
Ja, ich denke auch, dass hier nur medienfolgsame, unreflektierte Volltrottel herumlaufen. Wird ja auch in anderen Threads mehr als deutlich.
Den Rest deines langen Posts habe ich nicht gelesen, aber der war sicher genauso richtig wie dein Beginnsatz. |
Selbst hier unter den Radsport-Fans macht sich dieser Beißreflex breit...
Die erste Reaktion von den allermeisten, auch von mir im gewissen Umfang, ob nun hier oder woanders, ist leider ein eindeutiger pawlowscher Reflex: Auf gut deutsch: "War diese Leistung überhaupt ohne Doping möglich?"
Außerhalb von Radsport-Foren ist dieser aber noch um Faktor 100 stärker ausgeprägt...
Sowohl in der Online als auch Offline-Welt findet man zuhauf Beispiele...
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28.07.2014 11:16
TEVC
Legende der Landstrasse
Dabei seit: 13.03.2002
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Zitat: |
Original von tal
Noch besser ist Franke: Dass in Jean-Christophe Peraud und Thibaut Pinot zwei Franzosen das Podium erreichten, wertete der Heidelberger Molekularbiologe Werner Franke „als gutes Zeichen“. Ja klar, die Franzosen sind alle sauber. Ich mag den Peraud ja (Pinot sowieso), aber Lavenu hat mindestens so viel Dreck am Stecken wie Vinokourov. |
Wenn Contador und Froome nicht ausgeschieden wäre, dann wäre jetzt kein Franzose auf dem Podium. Wie würde Franke das dann interpretieren?
__________________ Less is an option!
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28.07.2014 11:17
TEVC
Legende der Landstrasse
Dabei seit: 13.03.2002
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Zitat: |
Original von maniac
"War diese Leistung überhaupt ohne Doping möglich?"
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Da hat der Sport aber auch jahrzehntelang mit Vehemenz dran gearbeitet. Also eher Konditionierung als Reflex.
__________________ Less is an option!
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28.07.2014 12:18
maki
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Dabei seit: 29.12.2001
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Zitat: |
Original von TEVC
Zitat: |
Original von maniac
"War diese Leistung überhaupt ohne Doping möglich?"
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Da hat der Sport aber auch jahrzehntelang mit Vehemenz dran gearbeitet. Also eher Konditionierung als Reflex. |
und mit einem Jens Voigt als möglichen Sportlichen Leiter arbeitet er dann meiner Meinung nach weiter daran. Jens hat anscheinend wenig verstanden. Er tut jedenfalls mit seinen Aussagen den aktuellen erfolgreichen deutschen Fahrern keinen Gefallen.
Starker Antritt, starker Auftritt
Kittel-Manager Jörg Werner ist da besser, cleverer und hoffentlich ehrlicher.
"Ich habe mir eigentlich so die letzten Jahre angewöhnt auch so ein bisschen ein Gefühl für Menschen zu kriegen, mit denen man so am Tisch sitzt und das kriegt man glaube ich, im Radsport ganz gut, weil wir im Radsport ne Situation haben, glaube ich, wo wir noch Leute aus der Vergangenheit haben, die aber in der Lage waren, sich zu ändern. Auch in ihren Köpfen viele Dinge auch zu verändern. Und dann gibt's natürlich auch welche, die immer noch so ticken wie früher, die einfach darauf hoffen, dass das Thema irgendwann sich von allein erledigt hat und alles so weiter geht. Und genauso gibt es diese auch, und da muss man auch sehr vorsichtig sein, auch bei den jungen, neuen Protagonisten, auch gute Leute und auch schlechte Leute."
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