Insgesamt finde ich den Giro gut. Nicht ultra hart aber dennoch hart genug, härter als die Tour gewöhnlich.
Die mittelschweren Etappen gefallen mir - insbesondere 4,9,11,12.
Cervinia Etappe 3 schwere Berge ohne einen Meter flach dazwischen. 1-2 Berge zuvor hätten noch können, muss aber nicht. Dazu 236 km - eine echte Ausdauerprüfung, gut so. Mortirolo - Aprica ist IMMER gut, dazu kommt sie nach einem Ruhetag und wird von der traditionellen Seite gefahren. Hier hätte man es vor dem Mortirolo besser machen können aber trotzdem 2 recht schwere Berge zu Anfang die in den Beinen bleiben, denn gerade am Anfang wenn die Flucht gebildet wird gibts oft ein horrendes Tempo.
Zusammen mit Cervinia die Etappe mit dem meistem Potenzial.
Verbania ein richtiger Knüppelberg dann die kurzen giftigen Zacken nach Piancavallo bevor die Abfahrt - auch hier kurze Unterbrechung - ins Ziel folgt. Hier ein paar Berge zuvor wären gut gewesen, aber auch so eine schwierige Ankunft.
Finestre - Sestriere wird nach der 236 km Cervinia Etappe mit Sicherheit für große Abstände sorgen.
Madonna di Campiglio eher mäßig aber der vorletzte Berg recht hart und - sehr wichtig - die Etappe kommt nach einem extrem langen Zeitfahren.
Endlich mal ein richtiges Zeitfahren , erste 30 km flach , kurzer hügel danach wieder flach und am Ende nochmal leicht hügelig. Gefällt. Auch dass das ZF vor den großen Bergprüfungen kommt ist positiv. Damit werden die guten Zeitfahrer belohnt. Was bringt ein EZF am vorletzten Tag wie bei der Tour?
Ideal wäre natürlich die 18 km am ersten Tag als Einzelzeitfahren statt MZF.
Mit Abetone und Campitello Mateste haben wir auch 2 Bergankünfte in der ersten bzw Anfang der zweiten Woche. Abetone Sekundenabstände, Campitello Matese schon recht solide mit 13 km à 7 %.
Insgesamt hätte man statt einer weiteren Bergankunft noch eine Ankunft nach einer Abfahrt einbauen können. Also noch ein Verbania mit 1-2 Bergen zuvor.
Wer hier von einem LEICHTEN Giro spricht den kann ich nicht verstehen. 6 Bergankünfte wenn man Aprica mitzählt, zusätzlich Verbania. Insgesamt Dann noch 3,4 mittelschwere Etappen, ein Bergsprint ( Monte Berico), ein paar wellige Etappen.
6 Etappen für reine Sprinter ( Fiuggi wohl für bergfeste) ist ebenso ausgewogen. Dazu Etappen 17 und 21 (endlich wieder Mailand) flach , sodass die Sprinter einen Anreiz bis zum Schluss haben.
Von 10 Punkten vergebe ich 8. Eine der besten Routen der letzten Jahre. Natürlich kann man immer von mehr träumen und sich an ein paar Kleinigkeiten stören. Im Vergleich zu anderen Giro Editionen - vor allem 2014 - und inbesondere Tour und Vuelta ein guter Parcours.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Nuclear11: 06.10.2014 17:56.