Cycling4fans HOME | LESERPOST | SITEMAP | KONTAKT | ÜBER C4F












 

Geschichte internationaler Radsport



Historische Berichte





Der erste Congreß des Deutschen Radfahrerbundes zu Leipzig 1884

Das Gala=Velocipedistenfest des leipziger Bicyle=Clubs im Krystallpalast. Originalzeichnung von F. Waibler<br>Illustrirte Zeitung. Nr. 1249. 6. September 1884



Meisterschaft im Kunstfahren für Deutschland



Die zweite Pièce betitelte sich "Unser jüngstes Mitglied", gefahren von dem zehnjährigen Söhnchen eines leipziger Clubmitgliedes. Der kleine Sportsmann in schmuckem Matrosencostüm führte alle, theilweise recht schwierigen Uebungen mit Anmuth und Sicherheit aus und erntete den wohlverdienten Beifall der Zuschauer.
Es folgten "Die lustigen Studenten" vom magdeburger Club, eine heitere Tour, von drei Herren mit großer Präcision geritten und belebt durch einen sehr gewandten Gymnastiker à la Phoites,

sowie allerhand Teufelsspuk, der jedem Circus zur Ehre gereicht hätte
(Illustration Nr. 5):






(Pièce) Nr. 4 brachte ein erneutes Ringen um die Meisterschaft, und zwar im Kunstfahren, bei welchem sich die Herren Dohrmann und Alsen betheiligten, die beide in den gewagtesten Evolutionen eine Kühnheit und Sicherheit an den Tag legten, welche allgemeine Bewunderung erregte.
Hr. Dohrmann zeigte sich, zumal was Grazie anbelangt, als der Ueberlegene und errang den wohlverdienten Preis, bestehend in einer goldenen, kunstvoll gearbeiteten Medaille im Werthe von 200 M, und den Titel Meister im Kunstfahren für Deutschland.


Den Schluß des ersten Theils bildete eine von acht magdeburger Herren anfangs in Katzenköpfen vorzüglich gerittene Quadrille (der gestiefelte Kater und seine Familie), welche mit großem Beifall aufgenommen ward.


Der zweite Theil eröffnete eine Concurrenz im Quadrille= und Phantasiefahren, zu welcher der leipziger Bicycleclub drei Preise gestiftet hatte.
Er begann mit einer "Fahnequadrille", die durch Neuheit der Touren und sichere Haltung ihrer prächtig costümierten Reiter sich besonders auszeichnete.
Hierauf folgten ein "Komisches Intermezzo" (magdeburger Club), welches bei großer Gewandtheit in der Ausführung auch die Lachmuskeln des Publikums in Thätigkeit setzte
(Illustration 15).
 


In dem sich anschließenden "Phantasieduett" (Bernburger Club) erregten die beiden ausführenden Herren mit Recht allgemein die höchste Bewunderung wegen ihrer geradezu erstaunlichen Leistungen.


Mit einer "Komischen Szene" (leipziger Club) nahm das Programm seinen Fortgang. Die Leistung war um so mehr anerkennenswerth, als die leipziger bisher zum Betreiben des Saalfahrens keine Gelegenheit hatten, und der mit dem fröhlichen Scherz errungene Beifall war daher ein wohlverdienter.


Den Schluß bildete das von dem Präsidenten des magdeburger Clubs verfaßte dichterische Werkchen "Stahlroß und Rose", in welches eine "Blumenquadrille" eingewoben war. Diese wurde von den magdeburger Herren mit gewohnter Präzision gefahren und errang mit Recht den ersten Preis.

Ein kleiner Ball endete am hereinbechenden Dienstag Morgen das schöne Fest.




Bildarchiv: cycling4fans

Die Bildausschnitte wurden von mir verändert bzw. retuschiert.

Die Bilder können verwendet werden, für einen Quellenhinweis wären wir dankbar.

 

November 2004

Beitrag von Monika


Gazzetta durchsuchen:
 
 
 
 
 
Cycling4Fans-Forum Cycling4Fans-Forum