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Gulaschkanones Bericht vom Henninger Jedermannrennen 2003

 

Diesmal ging meine Planung hinsichtlich des Jedermannrennens am Henningerturm ein bißchen eher los, was auch nicht sonderlich schwer war. So begann ich im März mit umfangreicheren Training, wobei ich es leider etwas übertrieb, so dass ich im April wegen einer Überlastung des Knies nicht wirklich trainieren konnte.

 

Eine Woche vor dem Henninger begann ich dann wieder mit dem Training, denn ganz weit hinten wollte ich dann doch nicht landen ;)

 

Am 30.4 holte mich Michael (Spanni) ab und es ging nach Frankfurt, wo wir uns mit Holger (Checker), Markus (msteil) und Melanie (tussi) zur Startnummernausgabe trafen. Danach folgten wir der Einladung der Steils zu ein paar Bekannten von ihnen, die auch beim Jedermannrennen teilnehmen wollten und Passivuser des Forums sind *animier*

 

Am 1.5 hieß es dann um 7 Uhr aufstehen, erstmal duschen und Nudeln futtern. Dann gings mit Spanni nochmal zum Frühstück, die Grundlage war gelegt :-)

 

Nun hieß es sich umziehen und es ging mit dem Rad zum Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zum Start nach Frankfurt-Hoechst. Dort traf ich mich mit Holger(Checker) und nach und nach stießen Markus (msteil), Sebastian (Michelin-Männchen) und Jens (Rino) dazu. Melanie (Tussi) nahm meine überflüssigen Klamotten mit, so dass ich mir nach dem Rennen den Weg zur Ballsporthalle sparen konnte, danke nochmal.

 

Dann gings auch schon zur Startaufstellung, wo wir Fraenki trafen, leider nur kurz. Bis zum eigentlich Start waren noch 40 min Zeit, die wir uns mit Small-talk und Überlegungen, ob wir nicht nochmal unsere Blase entleeren sollten, vertrieben. Währendessen stieß noch ein Herxheimer dazu, einer der bereits Bekannten Passivuser. Nach einer halben Stunde warten rollten wir 300m zum eigentlichen Start, nochmal 10min warten, Tacho zurückgestellt und dann gings los.

<typohead type=3> </typohead>

 

Das Feld zog sich sofort in die Länge, also versuchte ich mich nach vorn zu orientieren, was angesichts des horenten Tempos nicht so einfach war. Außerdem entstanden nach jeder Kurve kleine Löcher, die es zuzufahren galt, was der Seiten- und Gegenwind nicht gerade vereinfachte. Ein Blick auf den Pulsmesser bestätigte dies. Im ganzen Rennen sank der Puls nie länger unter 160.

 

Die ersten km waren also recht stressig, was im Weg stehende Autos noch verschlimmerten, da sich das Feld an diesen Engstellen immer zusammendrängte. Dabei kam es zu einem Sturz und zahlreichen brenzligen Situationen. Doch darüber konnte man sich keine Sorgen machen, die Hatz ging ungebremst weiter.

 

So verflogen die km und ich war immer ca. 50m hinter der Spitze, öfter direkt neben Holger der mich nochmal auf die Abfahrt in Hofheim hinwies, die wir aber diesmal nicht zu bewältigen hatten, worüber sich mein Hintern besonders freute. Nach 20km, in Eppstein, spaltete sich die 55km-Strecke rechts ab. Die 83km-Strecke führte nun über Kopfsteinpflaster, wobei 10m vor mir der Fahrer eines Trek OCLV seinen Sattel verlor und beim Versuch sich auf den Fußweg zu retten stürzte. Zu dem Sattel gesellten sich auch noch ein paar Flaschen, aber weiter gings.

 

Nach ein paar km folgte dann der erste Anstieg, der aber recht kurz war und nicht wirklich weh tat. Auf der Anfahrt zum ersten größeren Berg tauchte dann Holger an meiner Seite auf, kurzes Gespräch und er brach nach vorn auf, wo er 10m vor mir blieb.

 

Schließlich ging es in den, für mich leider entscheidenden, Anstieg, die ersten 200m auf dem großen Blatt, dann auf dem Kleinen weiter. 40m vor mir war die Spitze als ich zwischen 4 Mann eingeklemmt wurde und nicht mehr richtig voran kam. Holgers rotes Trikot war nun ca. 60m vor mir. Dann kam ich endlich durch, und stob wie von der Tarantel gestochen durch das Feld, auf den letzten 50m verflog dann das kurz aufkommende Gefühl der Stärke, ich schaltete runter und versuchte flüssig weiterzufahren.

<typohead type=3> </typohead>

 

Am "Gipfel" war ich ca. 10m hinter den ersten Gruppe mit Holger, doch ich konnte das Loch nicht mehr zufahren, meine Beine waren am Anstieg einfach explodiert. So musste ich auf der Abfahrt Fahrer um Fahrer an mir vorbei ziehen lassen, ohne auch nur irgendwie mithalten zu können. Ich bekam einfah keinen Druck auf die Pedale.

 

Dann kam auch schon der nächste Anstieg, der Backstein Effekt hielt an, doch ich dachte mir: "Das gibst du dir nicht nochmal!" und versuchte mein eigenes Tempo zu fahren, was mir jedoch nicht sonderlich schnell vorkam, und die Beine schmerzten trotzdem.

 

Vor mir klaffte nun ein 10m langes Loch zur nächsten Gruppe aus ca. 40-50 Fahrern. Ich versuchte das Loch mit einem kleinen Spurt zu schließen, doch die Schmerzen in den Oberschenkeln ließen mich den Versuch abrupt beenden.

 

Nun kamen mir auch ein paar Fahrer entgegen, die offensichtlich den gleichen Fehler wie ich begangen hatten, für mich war es aber ein gutes Gefühl, nicht nur überholt zu werden.

 

Am Berg oben angekommen, betrug das Loch nun ca. 50m, ich fühlte mich nun wieder besser und versuchte es zu schließen und kam auch näher ran, doch allein war der Zusammenschluss nicht möglich, denn vorn wurde auch nicht gerade langsam gefahren. Also schaute ich mich um, nur ein Fahrer hinter mir, ich forderte ihn auf auch mal zu führen, doch bekam ich nur ein "Ich kann nicht mehr" zu hören. Die Verfolgung hatte also wenig Sinn und so fuhr ich weiter, aber nicht mehr am Anschlag, schließlich musste der nächste Berg in Glashütten kommen (Wo, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, nur das einer kommen musste :-) ).

 

Dort schlossen noch ein paar Fahrer auf, 200m vor uns konnte man die große Gruppe sehen, doch aufzuschließen war meinerseits unmöglich, was mir meine Beine deutlich klar machten. Ich kam als dritter meiner Gruppe oben an, aber es gab kaum Erholung, die Leute die aufgeschlossen hatten waren gut drauf und machten mächtig Dampf.

 

Während der Abfahrt wurde vor einer Kurve gewarnt, vor mir wurde gebremst, doch ich wusste es natürlich besser und ließ ein bißchen länger laufen, doch dann sah ich, wovor gewarnt wurde, eine ca. 120°-Kurve, 20m hatte ich noch zum Bremsen, schaffte dies auch kurz vorm Gehsteig. Währendessen war die gesamte Gruppe, ca. 8 Mann, an mir vorbei geschossen. So musste ich wieder beschleunigen und den Anschluss herstellen, die Beine freuten sich ;-)

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Dann kam der nächste Berg nach einer leichten Rechtskurve, es ging eine ziemlich steile Rampe rauf, in ca. 300m konnte man kleiner Grüppchen sehen, die wohl den Anschluss an die große Gruppe verloren hatten.

 

Ich merkte schnell warum.

 

Mit den kleinsten Gang(39-25) ging es hinauf, aber nicht unbedingt flüssig ;) Ich betete, dass dies die Rampe des Ruppertshainer war, und dies somit der letzte schwierige Anstieg, denn noch sowas wäre zuviel des Guten für meine Beine gewesen.

 

Ich biss nochmal auf die Zähne, schließlich konnte man das 500m Schild sehen. Ab hier flachte der Berg langsam ab und ich hatte die bisher schlimmsten km meines Lebens geschafft. Ich kam wieder als dritter oben an, die Gruppe war erstaunlicher Weise zusammengeblieben. So ging es in die Abfahrt, die eine schöne Rechtskurve enthielt, bei der ich wiederum etwas optimistisch war :-)

 

Von nun an ging es ganz gut voran, die Gruppe war einigermaßen homogen und es machten ca. 5 Leute Führungsarbeit. So rollten wir Frankfurt entgegen, der letzte Kopfsteinpflasteranstieg wurde auf Gehweg genommen.

 

Weiter gings, noch 20km, ich merkte dabei erstmal, wie hart es ist Führungsarbeit zu machen und erst recht, wie schwer es ist ein Loch zuzufahren. Vor uns war in ca. 500m Entfernung eine 3-Mann Guppe. Als ich mal wieder dran war mit führen, waren es noch ca. 200m und ich nahm mir intelligenterweise als Ziel, ran zu fahren. Das zog sich aber hin und als es geschafft war, waren meine Beine wieder schwer, aber egal ;-)

 

Von nun an erholte ich mich erstmal in der mittlerweile ca. 20 Fahrer umfassenden Gruppe, noch 12km. Man konnte nun schon ab und zu die Skyline Frankfurts sehen und wir flogen dem Ziel entgegen. 5km vor dem Ziel fühlte ich mich wieder recht gut und lies mich langsam bis ans Ende zurückfallen. 2,5km vor dem Ziel kamen wir zur Untermainbrücke und das Tempo der Gruppe ging nach unten. Wieder gingen mit mir die Gäule durch und ich fuhr nach vorn und schließlich an der Spitze vorbei, blickte mich gespannt um, was passieren wird, ob sich jemand an mein Hinterrad hängt.

 

Das geschah nicht und so entschloss ich mich, es mal allein zu probieren, dabei musste ich lachen, da das nicht gutgehen konnte, aber was solls, gewinnen oder verlieren konnte ich eh nix mehr.

 

Direkt nach der Brücke kam eine Kopfsteinpflasterpassage, die aber keine Probleme bereitete, danach hatte ich ca. 300m Vorsprung und vor mir fuhr mein privates Begleitmotorrad. Mit 42km/h schoß ich durch die Straßen, doch hinter mir waren sie sich wohl einig, dass sie den Clown vor ihnen nicht ziehen lassen wollten und ca. 800m vor dem Ziel wurde ich geschnappt.

 

Der Zielsprint fiel nach meiner Spaßaktion dürftig aus und ich kam inmitten meiner Gruppen ins Ziel. Aber ob ich jetzt 94. oder 85. werde war auch schon egal.

 

Nach 2:13:40h war ich im Ziel, nahm meinen Tacho ab und schaute auf den Schnitt, 37,4km/h, gar nicht so schlecht, aber so richtig zufrieden war ich nicht. Denn wenn ich mich nicht am ersten Berg so überschätzt hätte wäre mehr drin gewesen. Aber egal, für mein erstes beendetes Jedermannrennen war's nicht schlecht und ich habe immerhin ein paar Erfahrungen gesammelt und schließlich war ich froh im Ziel zu sein, wo ich auf Holger traf, der da schon seit mehr als 4min war. Dann kam auch schon Markus und nach und nach der Rest. Leider haben wir Fraenki nicht mehr, und Pedi überhaupt nicht gesehen.

 

Dann stießen auch noch die anderen Forumsuser Jan(Mawi), Silke(NeG) und Kevin(ogkempf) dazu. Nach dem Duschen verfolgten wir gemeinsam das Profirennen. Ende gut – alles gut :-)

 

Beitrag von Gulaschkanone

4.5.2003


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