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Der Col du Glandon

ein Bericht von Califax



Ohne Zweifel ist der Col du Glandon zu den mythischen Anstiegen der Tour de France zu zählen. Niemals hat er allerdings die Bedeutung des Mt. Ventoux, eines Madeleine oder Tourmalet erreicht. Sicherlich hat er nie, auch aus Platzgründen, eine Bergankunft gesehen, und seine Überquerung war selten vorentscheidend für eine Etappe, dass er jedoch nicht zu unterschätzen ist, soll die folgende Beschreibung der Anfahrt von Süden über Allemond zeigen...

 

Zuerst die technischen Details:



  • Anfahrt Südseite
  • Start: Allemond ( Höhe: 742 m)
  • Länge: 28 km
  • Steigung: 1182 m
  • Mittlerer Prozentsatz: 4,4 %
  • Maximaler Prozentsatz: 17,5%


 

Der erste Kilometer ist zum Einrollen, doch schon warten die ersten 40Hm in Form der Serpentinen zur Barrage du Verney.

Serpentinen zur Barrage de Verney


Lac du Verney

 

800m mit 8% in der Spitze sind zu befahren und nun bietet sich der beeindruckende Blick auf den Lac du Verney.

 

Eingerahmt von steilen Felswänden verläuft die D526 nun wieder flach an seinem Ostufer und die bald zu erwartenden Schwierigkeiten lassen sich beim Blick voraus schon erahnen.

 



6 km sind wohl genug des Einrollens; der Berg ruft - und das recht heftig! Die nächsten 5,5 km sinkt die mittlere Steigung nicht unter 7%, von den 14% in der Spitze ganz zu schweigen. Dass man trotzdem sehr gut rollt und voran kommt, liegt nicht zuletzt an der, im Gegensatz zu anderen Aufstiegen,  ausgezeichneten Asphaltierung, die den kompletten Weg bis zum Gipfel anhält und doch um einiges erleichtert.

 

Nun heißt es Rhythmus finden und nach Möglichkeit noch einen Blick auf die tolle Landschaft werfen. Zur Rechten eine Schlucht eingeschnitten vom Flüsschen d´Olle wird eine waldreiche Gegend durchfahren. Die angestrengten Gesichter der aufgefahrenen Leidensgenossen machen die Sache erträglicher, jedoch Erleichterung allenthalben als mit Erreichen des Örtchens le Rivier d´Allemont auf 1.250 m wieder eine flachere Passage auf dem Programm steht.

 

Der in fast jedem französischen Gebirgsdorf vorhandene Brunnen würde eine Erfrischung bringen, doch noch sind gerade einmal 12 km des Aufstiegs geschafft und so wird weiter durchgezogen.

Eine vorübergehend aufkommende Sorglosigkeit wird mit einer leichten Abfahrt unterhalb einer Felswand in einer langgezogenen Rechtskurve noch genährt. Das Mittelstück ist erreicht und der „Casus Knacktus“ folgt in Gestalt von drei steil abwärts führenden Serpentinen.

 

Blick auf die Straße von le Rivier d´Allemont


Blick auf die "Mauer"

 

So weit so gut... Allerdings steht nun, nach der Überquerung der Brücke über die d`Olle, die Erklimmung einer wahren "Mauer" an.

 

Gerade noch mit 50km/h den Berg hinunter, klickert die Schaltung auf der Suche nach einem größeren Ritzel munter vor sich hin und bei den nun 9km/h und ca.17% Steigung kommt man fast zum Stehen.

 



Der Puls schnellt in ungewollte Höhen, denn die nächsten 2 km mit 11% im Schnitt haben es ganz schön in sich. Daran ändert auch der moderatere  Anstieg auf den weiteren Serpentinen nicht viel.

 

Erst mit Erreichen der Barrage de Grand-Maison bei km 18 wird ein Zwischenziel erreicht. Die Landschaft wird merklich baumloser und die zerklüfteten Berghänge bieten einen beeindruckenden Anblick.

 

Beim Blick über den Grand-Maison wird zum Glück das letzte anstehende Teilstück zur Gewissheit.



Berghänge...
Lac de Grand-Maison Richtung Glandon


Grüne Berghänge...

Ein Auf und Ab während der nächsten 5km läutet das Finale ein.

Vorbei an begrünten Berghängen folgt nochmals eine kurze, rauschende Abfahrt, bevor die letzten 3km mit durchschnittlich 8% in Angriff genommen werden.

 

Am Chalet-Hotel teilt sich die Straße, geradeaus weiter zum Col de la Croix de Fer bzw. nach links noch 150m ansteigend zum eigentlichen Gipfel des Glandon. Nach 28 doch kräftezehrenden Kilometern weht eine frische Brise und auch im Hochsommer sollte man für die nun anstehende Abfahrt mit entsprechender Kleidung gewappnet sein.

 

Alles in Allem eine wunderbare Landschaft und ein Anstieg den man auf jeden Fall einmal genießen sollte.

 

Bleibt nur noch...der Gipfel....



Der Gipfel... (alle Fotos: Califax)

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