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Karl Saldow

 

 


Portrait

Die Stärke des jungen Karl Saldow lagen in den Sprints. Doch leider kam er in einer Zeit zum Radrennsport, in der die Flieger in Deutschland einen schweren Stand hatten. Viele Talente konnten wegen mangelnder Gelegenheiten ihre Fähigkeiten nicht entwickeln. Doch manchen gelang dies über Umwege. So auch Karl Saldow, der über Straßenrennen und Sechstage-Rennen auf sich aufmerksam machte und damit zu einer langen Karriere fand. 

 

1908 fasste er den Entschluss, ernsthaft zu trainieren. Das passende Rennrad dafür fand er über ein Inserat in der Rad-Welt. Dieses Rad, dass von Stabe (Eugen?) war, sollte 100,- Mark kosten, er hatte aber nur 95,- dabei. Deshalb fuhr er quer durch Berlin zu seiner Mutter, um sich den Restbetrag auszuborgen. In der Angst, ein anderer Käufer könnte ihm das Rad wegschnappen, fuhr er mit sehr hohem Tempo und kam durch Unachtsamkeit am Hackeschen Markt unter eine Straßenbahn. Mit dem demolierten Rad über der Schulter kam er aber noch rechtzeitig und konnte das begehrte Rad erwerben.

 

Er begann 1910 mit kleineren Fliegerrennen in Berlin, mußte sich aber nach dem Schließen der Steglitzer Bahn neu orientieren. Völlig unbekannt startete er bei 'Rund um Berlin', das zum ersten Mal für Berufsfahrer frei gegeben war, und besiegte wesentlich bekanntere Fahrer. Im darauffolgenden Winter tat er sich mit Willy Lorenz zusammen und beide bildeten ab sofort ein zu beachtendes Paar bei Sechstage-Rennen. 

 

Langsam orientierte er sich Richtung Dauerfahrer und 1912 hatte er sich unter den deutschen Spitzenfahrern etabliert.

 

>>> siehe dazu auch Saldows Bericht:

Mein schönstes Rennen.

 

Saldow meldete sich zu Beginn des ersten Weltkrieges 1914 als Freiwilliger zu den Kraftfahrern, wodurch er während der Kriegsjahre nur sporadisch Rennen fahren konnte. 

1952 beging Karl Saldow Selbstmord.

 

 

Quellen:

Sport-Album der Radwelt, 11. Jahrgang, 1914 ff

Biographien berühmter Rennfahrer", Verlag der "Rad-Welt", wahrscheinlich von 1922

- Ich danke Steffen Schulze sehr für Hinweise und Ergänzungen zu diesem Portrait. Maki

 

 



Ergebnisse:

1910

1. Platz Rund um Berlin

1911

1. Platz Dresdner Sechstage-Rennen, mit Lorenz, 28.2.-5.3.

1. Platz Dresdner Sechstage-Rennen, mit Lorenz, 30.11.-7.12.

7. Platz Sechstagerennnen New York, bildete mit Willy Lorenz gemeinsam die erste rein deutsche Mannschaft

1912

1. Platz G.P., Erfurt

1. Platz Grosser Ausstellungspreis, Chemnitz

1. Platz G.P., Hannover

1. Platz G.P., Straßburg

1. Platz Berliner Sechstage-Rennen, mit Lorenz

1. Platz Dresdner Sechstage-Rennen, mit Lorenz

 

Als Dauerfahrer gewann er 1912 auf deutschen Bahnen insgesamt 9 erste, 7 zweite und 5 dritte Preise. Auf ausländischen Bahnen waren es 3 zweite Plätze.

In der Liste der erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer seit 1895 liegt Saldow 1912, finanziell gesehen, an 9. Stelle. 

 

(...)

1914

1. Platz Großer Eröffnungspreis, Köln

1. Platz Eröffnungspreis, Berlin-Olympia

1. Platz Osterpreis, Dresden

1. Platz Fünf-Länder- Wettkampf, Dresden

1. Platz G.P. der Stadt Essen

1. Platz Sportplatz-Sommerpreis, Leipzig 

1. Platz Berliner Sechstage-Rennen, mit Lorenz

1. Platz Meisterschaft von Deutschland, Dresden

1. Platz Großer Werkbundpreis, Köln

1. Platz Großes Goldenes Rad von Berlin

1. Platz Preis der Stadt Leipzig

1. Platz Goldenes Rad von Antwerpen

1. Platz G.P. Karl Verbist

 

Auf deutschen Bahnen errang er 14 erste, 4 dritte Plätze sowie je einen zweiten und vierten Rang, auf ausländischen Bahnen waren es ein erster und 2 zweite Plätze.

Auf in- und ausländischen Bahnen war Saldow der am besten verdienende deutsche Dauerfahrer.

 

(...)

1917

Insgesamt errang er 2 erste, 2 dritte Plätze und einen zweiten. 

1918

Saldow erscheint nicht in den Ergebnislisten, war aber aktiv.

1919

1. Platz Berliner Sechstage-Rennen, mit Willy Techmer (D)

1. Platz Meisterschaft von Deutschland

 

(...)

1922

1. Platz Berliner Sechstage-Rennen, mit Fritz Bauer (D)

 

(...)

1924

1. Platz Berliner Sechstage-Rennen, mit Lorenz

1. Platz Stehermeisterschaft von Deutschland, 100 km, Chemnitz

 

Auf deutschen Bahnen war Saldow 1924 der erfolgreichste deutsche Dauerfahrer. Er errang 22 erste, 8 zweite, 8 dritte und 7 vierte Plätze, im Ausland waren es je ein erster und ein zweiter Rang.

1925

1. Platz Stehermeisterschaft von Deutschland, 100 km, Breslau

 

Auf deutschen Bahnen errang er 15 erste, 6 zweite, 7 dritte und 9 vierte Plätze, im Ausland waren es 4 zweite und je ein erster, dritter und vierter Rang.

1926

Auf deutschen Bahnen errang er 6 erste, 10 zweite, 5 dritte und 5 vierte Plätze.

1927

1. Platz Großer Oderpreis, Breslau

1. Platz Preußenmeisterschaft, Berlin-Olympia

1. Platz G.P. der Stadt Leipzig

1. Platz Großer Sommerpreis, Leipzig

1. Platz Goldpokal von Aachen 

1. Platz 2 Jahre Stadion Frankfurt

 

Auf deutschen Bahnen errang er 9 erste, 5 zweite, 8 dritte und 4 vierte Plätze, im Ausland war es ein vierter Rang.

1928

1. Platz Großer Eröffnungspreis Nürnberg

1. Platz Großer Nelkenpreis, Chemnitz

1. Platz G.P. von Magdeburg

1929

Auf deutschen Bahnen errang er 7 erste, 5 zweite, 3 dritte und 12 vierte Plätze. Auf ausländischen Bahnen wird mit einem zweiten Rang 1929 aufgeführt.

 

 

&copy Cycling4fans

Februar 2005


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