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Vorschau Giro 2005: Team T-Mobile



Den Giro im Herzen

von Tourmalet

 

Für das T-Mobile Team ist der Giro d`Italia eine echte Herzensangelegenheit, der sich die ganze sportliche Leitung mit Haut und Haaren verschrieben hat. So lässt sich Walter Goodefroot in einem Sport-Magazin wie folgt zitieren: "Wären wir als ProTour-Team nicht verpflichtet – wir würden niemals den Giro d`Italia fahren." 

 

Diese einzigartige Begeisterung für dieses Radrennen teilen denn auch die meisten Stars der Mannschaft und bis einschließlich Sonntag den ersten Mai schien es so, als würde die Farbe Magenta in Italien einfach von einem Haufen vertreten, der sonst nicht besseres mit seiner Zeit anzufangen wüsste. Doch dann versetzte eine Meldung die Menschenmassen in aller Welt in solche Extase, dass dafür ein alter, benediktinischer Mönch ganz schön lange beten hätte müssen: ER würde erstmals den Giro bestreiten!

 



die Fahrer

ER ist natürlich niemand geringeres als der größte Radsportler den das Land der Dichter und Denker jemals hervorgebracht hat: Erik Zabel, der nebenberuflich auch noch der talentierteste Komödiant im ganzen Peloton ist.

 

Nachdem er beinahe das ganze Frühjahr dem großen Triumph hinterherfuhr und dafür durch das mediale Kreuzfeuer gehen musste, hat "Ete" nach seinem dritten Sieg beim Henninger Turm offenbar Gefallen am Siegen gefunden und möchte wider den fliegenden Alessandro sich auch beim Giro im goldenen Buch verewigen. Wenn der indignierte Radsport-Kenner an dieser Stelle laut aufschreien wollte, so sei ihm dies gestattet. Allerdings sollte jener dann vielleicht aber auch einen Blick auf das Profil der Etappen werfen, damit er feststellen möge, dass es durchaus einige Teilstücke gibt, die für einen extrem endschnellen Sprinter unter Umständen zu schwer sein könnten, wovon Erik eventuell zu profitieren in der Lage wäre.

 

Mit André Korff und Olaf Pollack verfügt die Mannschaft über zwei weitere endschnelle Leute, die Erik unterstützen können, gegebenenfalls aber auch ihre eigenen Chancen suchen könnten. Korff hat zuletzt bei in der Romandie auf sich aufmerksam gemacht, während Pollack allen aus dem letzten Giro noch ein Begriff sein sollte.

 

Eric Baumann ist zwar ebenfalls endschnell, allerdings ist er noch immer ziemlich jung und vom jetzigen Standpunkt aus betrachtet, darf man ihn in Zukunft eher für die flandrischen Rennen über Stock und Stein auf der Rechnung haben.

 

Der treue Edelhelfer und Zabel-Freund Jan Schaffrath wird wohl wieder seine traditionelle, gar nicht hoch genug einzuschätzende, Arbeit leisten, nämlich für seine Mannschaftskollegen Löcher schließen, Getränke holen, Fluhtgruppen neutralisieren.

 

Matthias Kessler startet erstmals seit drei Jahren wieder beim Giro, bei dem er sich damals als ganz junger Profi ins Rampenlicht fahren konnte. Mittlerweile ist er ein ganz starker Eintagesspzialist und bei diesem Giro gibt es einige Etappen die wie für diese Spezies gemacht zu sein scheinen. Folglich wäre ein Etappensieg seinerseits keine allzu große Überraschung.

 

Für den Niederländer Bram Schmitz ist dieser Giro die erste Teilnahme an einer großen Landesrundesfahrt. Er ist einer der Fahrer die ständig attackieren, aber leider nur selten Erfolge feiern können. Als solchen darf man den Gewinn des Bergtrikots in der Aragon-Rundfahrt bezeichnen. Ihn werden wir wohl öfter in Fluchtgruppen sehen, jedenfalls ist das meine Hoffnung.

 

Nach einem durch Verletzungen ausgefallenen Frühjahr hofft Daniele Nardello beim Giro sich endlich wieder in einem Rennen gut präsentieren zu können.

 

Gespannt sein darf man auf Christian Werner, der duchaus als Mann mit Potenzial im Hochgebirge gilt. In Ermangelung eines Kapitänes für die Gesamtwertung dürfte er in den Bergetappen alle Freiheiten geniessen auf eigene Rechnung zu fahren. Eine echte Chance also, die es zu nutzen gilt.

 

Wie der gemeine Radsportfan sofort sieht, ist dies also eine Mannschaft die im Hochgebirge den Herren Simoni, Cunego und Basso nicht unbedingt das Fürchten lehren wird. Es sollte trotzdem mindestens ein Etappnsieg bei der Expedition herausspringen, alles andere wäre eine Enttäuschung.


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