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C4F-Gewinnspiel zum Radsportmanager Pro

Das Gewinnspiel ist beendet.

 

Danke für die Teilnahme!

 

Es haben gewonnen:

Tobias E. aus Mannheim: Ein Computerspiel Radsportmanager Pro

Jens S. aus Frankfurt: Ein Computerspiel Radsportmanager Pro

 

Steffen S. aus Dresden: Ein Käppie zum Radsportmanager Pro

Jeremy L. aus Berlin: Ein Käppie zum Radsportmanager Pro

 

Die Gewinner wurden per E-Mail benachrichtigt.

 

Herzlichen Glückwunsch!

 

 

 

Zu unserer Rezension vom Radsportmanager Pro

 



Radsportmanager Pro 05/06

(getestet mit Patch 1.1r) von chreezer, August 2005



Technisches

Als Mindestsystemanforderungen werden vom Hersteller 800Mhz, 256MB RAM, eine 32-MB-DirectX 9.0c-kompatible Grafikkarte, ein DVD-Laufwerk, eine DirectX-kompatible Soundkarte, 1,2 GB Festplattenspeicher sowie eine Maus angegeben. Für gute Spielbarkeit und v.a. den vollen Genuss der In-Game-Grafik ist aber eine deutliche bessere Hardware zu empfehlen.

 

Grafik und Sound des Spiels sind absolut den Anforderungen eines Radsportmanagers entsprechend. Der Sound ist unauffällig, unaufdringlich und somit nicht störend. Zudem besteht die Möglichkeit seine eigenen MP3s im Spiel anzuhören. Der Kommentar im Spiel ist mittelmäßig, positiv ist aber, dass der Sprecher ein paar Fahrernamen gelernt hat. Vielleicht könnte man das in Zukunft noch weiter verbessern, indem man ein Kommentar-Editor beifügt – die große Community würde sicher schnell alle Fahrernamen akustisch ins Spiel bringen und somit den Spielspass noch weiter steigen lassen. Die Grafik ist für einen Radsportmanager absolut ausreichend. Zuschauer- und Fahreranimationen sind gelungen, die Wettereffekte kommen gut rüber. Ein halber Pluspunkt ist, dass man im Rennen versucht hat nicht mehr alle Fahrer „ineinander“fahren zu lassen. Leider wurde das nicht konsequent genug umgesetzt und so kommt es doch noch oft zu solch unschönen Szenen.



Manager-Part

Vor dem Spielstart sollte man sich erstmal den aktuellen Patch ziehen (Patch 1.2r – Link ) und die Original-Database austauschen. Die Fahrerwerte sind zwar vom Hersteller größtenteils schon ganz ordentlich eingestellt worden, doch wie jedes Jahr sind nicht für alle Teams- und Rennen-Lizenzen vorhanden. Statt Armstrong vs Ullrich heißt es Neilstrong vs Allroch. Leider liegt dem Spiel (noch) kein Editor bei, aber das lässt sich dank entsprechender Tools (Link)  ausmerzen. Wenn man nicht Nerv und Zeit für eine eigene Database hat, kann man auch einfach eine DB aus der Community downloaden (z.B. die PPDB / Link) .

 

Hat man das getan, kann es losgehen, wahlweise im Karriere-, Einzelrennen- oder Multiplayermodus. Der Kern des Spiels ist definitiv der Karrieremodus, der sich auch ganz der UCI-Reform angepasst hat und strikt zwischen Pro-Tour- und Professional Continental Teams unterscheidet. Hat man sich für eines der 43 Teams entschieden, begegnet man gleich einem neuen Feature: Den Fahrern müssen Rollen zugeteilt werden. Natürlich nicht per Zufall, man sollte schon nach den Fahrerstärken vorgehen, sonst verliert nicht nur der Fahrer selbst sondern auch die meisten seiner Kollegen kräftig Moral. Dank der insgesamt 3 Versuche pro Fahrer stellt die Aufgabe der Rollenverteilung allerdings kein besonderes Problem da, zumindest nicht wenn man einen ausgewogenen Kader mit relativ klarer Rollenverteilung, wie ich mit Euskaltel, hat. Bei 3 potentiellen Toursiegern oder Topsprintern könnte der Manager schon vor größere Probleme gestellt werden.

 



Formhöhepunkte einstellen

Hat man die Rollenverteilung geklärt, geht die Karriere auch schon los. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert im Vergleich zum Vorgänger. Optisch ist noch alles beim Alten, aber auch als Neueinsteiger findet man sich dank der unkomplizierten Menüführung schnell zurecht. Genauso schnell merkt man auch, dass der Karrieremodus seinem Namen diesmal wirklich gerecht wird. Neuerdings können andere Teams Interesse an einem zeigen und ein Teamwechsel nach der Saison ist möglich. Eine kompakte Chronik erinnert auch nach 20 virtuellen Managerjahren an die gemanageten Teams und errungenen Erfolge. Als Manager hat man so allerhand zu tun: Training, Formhöhepunkte, Fahrergespräche, Talent-Scouting & - Sponsoring, Transfers, Vertragsverlängerungen, Materialkauf oder Rennan- bzw. abmeldungen und dabei sollte man nie den Blick auf die Finanzen verlieren. Für Training und Scouting lohnt es sich entsprechendes Personal zu engagieren. Fahrergespräche und die neu gestalteten Vertragsverlängerungen sind, auch wenn beide Punkte noch ausbaufähig sind, zwei gute Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger.



Einzelgespräch mit David Herrero -
er weiß welche Rennen ihm liegen

Aus Sicht des Statistikers bereitet der Blick in die Fahrersteckbriefe, in der alle nennenswerten Resultate der virtuellen Karriere aufgezeichnet sind, immer wieder Freude. Pro-Tour- und Continental-Wertung sowie Siegesranglisten decken weitere wichtige Statistiken der Saison ab. Im Vergleich zu anderen Managerspielen lässt der Statistikbereich insgesamt aber noch zu wünschen übrig. Rangliste nach altem UCI-Schema, Länderrangliste oder diverse Teamstatistiken (Altersschnitt, älter/jüngster Fahrer, Nationenstruktur etc.) sucht man vergebens.

 

Alle Manager-Aufgaben erledigt?! Dann geht’s los zu einem der insgesamt 200 Rennen. Leider funktionieren nicht alle - hier und da ist das Spiel noch leicht verbuggt. Insgesamt halten sich die Bugs jedoch diesmal in Grenzen, aber so ärgerliche Sachen wie ein 55km Zeitfahren bei jeder kleinen Rundfahrten oder die inflationäre Verwendung von Klassiker-Profilen für kleinere Eintagesrennen (schlimmstes Beispiel: GP Indurain mit Flandern-Profil) vermiesen den Spielspass manchmal schon vor Start des Rennens. Vielleicht kann aber der neue Etappeneditor in der Hinsicht Abhilfe schaffen.



3D-Rennen

Die entscheidende Neuerung dabei ist, dass man sich jetzt 12km vorm Ziel speziell an gewünschte Hinterräder heften kann. So gelingt es einem schnell richtige Sprintzüge zu kreieren bzw. auf die von den computergesteuerten Teams aufzuspringen. Ein starker Sprintanfahrer macht das Leben viel einfacher: Einfach den Topsprinter hintendran hängen, ihn im Windschatten des Anfahrers, bis dieser platt ist, mitsprinten lassen, vorbeiziehen, und dann den Sieg eintüten. Hat man diesen Luxus nicht, pilotiert man den Ete halt mal schnell an Petacchis Hinterrad und der zweite Platz ist auch schon so gut wie gebongt. Jedoch bedarf es für Petacchis Hinterrad auch schon einen Sprinter vom Format Zabels, so hab ich mich mit meinen Euskaltel-Sprintern doch oft vergebens um den begehrtesten Windschatten in der Sprintvorbereitung gemüht. Aber auch mit einem Zabel gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Verpennt man die Sprintvorbereitung hängen 5, 6 andere Fahrer am gewünschten Hinterrad und man muss auch mal von 20. Position lossprinten, was das Gewinnen nicht unbedingt einfacher macht.

 



Herrero sprintet im Windschatten con Corioni auf den Champs Elyssées

Zu allererst lobend erwähnen muss man die Sprintankünfte. Die sind richtig gut gelungen im Rahmen der Beschränkungen, die das Spiel durch fehlende Echtzeit liefert. Hat man sich vom Kopf erstmal dran gewöhnt, dass der Sprint an der Flamme Rouge schon zu 2/3 gelaufen ist und nicht erst noch beginnt, dann macht es einen Höllenspass und richtige Rennathmosphäre kommt auf. Aber auch neben den Sprintankünften lassen sich die Flachetappen sehr gut spielen. Am Start jeder Etappe ein regelrechtes Gespringe bei dem nicht die 1. oder 2. Gruppe unbedingt die richtige sein muss – schon gar nicht wenn in ihr besonders gefährliche Leute stecken. Hat man aber erstmal den Vorsprung auf über 1min gebracht, macht das Feld meist piano und der Vorsprung steigt rasant. Dann heißt es als Ausreißer nur noch Hoffen, dass das Feld zu spät reagiert. Meist tut es einem diesen Gefallen nicht und sie holen nach bewährter Migels-Regel die Minuten wieder rein, aber wenn man doch durchkommt, ist die Freude natürlich umso größer. So richtig anbieten für Fluchtversuche tun sich dann doch eher die guten alten Mittelgebirgsetappen, obwohl es dort gegen Ende der Etappe auch nicht zu profiliert sein sollte, denn wenn sich die Favoriten erstmal die Kante geben, heißt es eher Grupetto als Etappensieg.

 

Soweit alles sehr realistisch und Spaß fördernd, aber beim Thema Mittelgebirgsetappen bzw. profilierten Eintagesrennen kommen die ersten Kritikpunkte auf, welche sich im 3D-Modus eigentlich allesamt am fehlenden Echtzeit-Modus festmachen lassen. Entweder die Hügel sind so klein, dass man innerhalb des Hügels gar nicht aus dem Feld rauskommt oder der Berg ist so lang, dass man sich dank der durch die Attacke fehlenden Energie schon mal 20/30 Plätze weiter hinten als geplant im Tagesklassement finden kann. „Wer attackiert, verliert“ lautet oft das Motto: So verpuffen viele Attacken schon bevor die Fahrer überhaupt Vorsprung vorm Feld haben, dabei muss das Tempo im Feld noch nicht mal sonderlich hoch sein. Ärgerlich wenn die potentiellen Siegfahrer locker von Sprintern und Flachländler zurückgehalten werden können. Besonders haarsträubend sind aber die Kuppenüberquerungen bei Hügeln oder Bergen. Die werden vom Gameplay in der Regel dazu ausgenutzt, die Gruppen mehr oder weniger willkürlich zu trennen. Die Selektion erfolgt also selten am Hügel, sondern auf ihm. Und in der Abfahrt lassen sich Rückstande kaum wettmachen. Sehr ärgerlich wenn man oben am Berg gerade so den „Cut“ verpasst nur weil das Programm meint, es müsste seinen Fahrer langsamer „über den Hügel ziehen“ als den davor, dabei ist es doch im realen Radsport gerade so, dass wenn die Profis es bis kurz vor der Bergwertung geschafft hat, dann sich auch so zusammenreißen, dass sie es auch noch drüber schaffen. Und selbst wenn die Profis einen kleinen Rückstand haben, kommen sie in der Abfahrt wieder hin – diesen Realitätssinn sucht man hier vergebens. Nicht nur spielerisch unschön, auch optisch wenig ansehnlich.



Basso gewinnt eine Giro-Bergetappe

Dass auch bei Hügel- und Bergetappen nicht alles schlecht ist und immer wieder realistische Ergebnisse herauskommen, liegt daran, dass nur die wirklich guten Fahrer auch in der Lage sind weit vorn im Feld zu fahren und sich so an den Kuppen absetzen können. Die Bergankünfte an sich sind schon wesentlich besser als Bergüberquerungen, auch wenn man sich in der Regel Attacken sparen sollte und vor allem auf die Positionierung im Feld achten muss – ist die Lücke erstmal da, ist man, zumindest ohne Überfahrer, weg vom Fenster. Ärger bei der Bergankunft kommt erst auf wenn man sich das Ergebnis anschaut. Ist das Spiel bei Flachetappen bemüht, möglichst alle zeitgleich zu werten und reicht manch deutliche Lücke nicht für einen Zeitgewinn, so passiert bei Bergankünften genau das Gegenteil: Ein minimaler optisch kaum auszumachender Abstand zwischen zwei Fahrern reicht dem Spiel schon um eine Lücke von 30 oder mehr Sekunden reinzuhauen. Die Zeitabstände sind eh ein relativ zweischneidiges Schwert im gesamten Spiel. Bedingt durch die Komprimierung der Etappe auf 15-20min statt 4h Spielzeit sinken die Zeitabstände binnen 20s auch mal um 1-2min zwischen den Gruppen. Für Neueinsteiger der Serie sicher gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran genauso wie an das Gameplay bei Hügel- und Bergrennen. Der Ärger weicht mit der Zeit immer mehr dem Spielspass, jedoch um einen wirklich guten und realitätsnahen 3D-Modus hinzubekommen führt meiner Meinung nach in Zukunft  kein Weg am Echtzeit-Modus vorbei.



Fazit

Negativ:

<typolist>

Gameplay bei Hügel- und Bergrennen

Teilweise unrealistische Rennprofile (z.B. Flandern-RF bei GP Indurain, 55km EZF beim Criterium International)

Bugs (einige Etappen funktionieren nicht, Zeitungsnachrichten, …)

</typolist>

 

Positiv:

<typolist>

Karriere allgemein

Multiplayer-Modus

Umfangreicher Rennkalender, teilweise 3 Rennen an einem Tag

Sinnvolle Neuerungen wie Einzelgespräche, modifizierte Vertragsverlängerungen, Rollenverteilung

Gameplay auf Flachetappen, v.a. die Sprints

Etappeneditor

Grafik

Verhältnismäßig geringer Preis von ca. 35€

</typolist>

 

Trotz einiger Ungereimtheiten hat der Radsportmanager Pro 05/06 eine unheimliche Langzeitmotivation. Desweiteren muss man erwähnen, dass der Produzent Cyanide immer bemüht ist, dass Spiel mit aktuellen Patches von Fehlern zu beseitigen und manchmal sogar neue Features einzubauen. So kann man in naher Zukunft auch einen Fahrereditor erwarten. Insgesamt hat das Spiel, auch wegen mangelnder Konkurrenz in diesem Bereich, eine Note 2 verdient und ist ein Pflichtkauf für jeden Radsportfan, der schon immer seinen Helden am PC nacheifern wollte.

 




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