Die Bonner Equipe schickt mit Oscar Sevilla für die Berge und Erik Zabel zur Verteidigung des Punktetrikots gleich zwei Kapitäne ins Rennen. Zusätzlich werden zwei Neuverpflichtungen ihr Debüt bei einer dreiwöchigen Rundfahrt geben.
Hinter dem Kapitän im Team steht ein großes Fragezeichen, denn Oscar Sevilla’s Saison verlief wechselhaft. Obwohl im Frühjahr schon recht fit schien, zeigte er später bei der Tour de France Defizite am Berg und konnte nicht so viel helfen, wie sich die Teamleitung erhofft hatte. Es bleibt abzuwarten, wie er seine Form kompensieren kann und ob er zu alter Stärke in den Bergen zurückfindet, wo er ehemals zu den Stärksten gehörte. Im Zeitfahren muss er sich auch verbessern. Hier zeigte er im MZF der Tour allerdings Fortschritte.
Sein Ziel wird ein Platz unter den ersten 10 sein, zu dem ihm sein Landsmann Paco Lara verhelfen soll. Fraglich ist auch, wie viel Unterstützung er vom Team bekommt, weil mit Aldag und Klier auch zwei Erik Zabel Helfer angemeldet wurden. Wie gut er wirklich ist, weiß aber nur er selber.
Neben Oscar Sevilla ist Paco Lara der zweite Spanier im Aufgebot. Nach ansprechenden Leistungen in Spanien (Rioja-, Katalonien-Rundfahrt) war seine Form von Schwankungen geprägt und einige Stürze machten ihm zusätzlich das Leben schwer. Nun versucht er sich mit fleißigem Training und kleinen Rennen den Feinschliff für die Vuelta zu holen.
Seine Trumpfkarte sind die Anstiege, bei Kantenwind in der Ebene muss er aber gehörig aufpassen, um keine Zeit einzubüßen.
Seine Aufgabe besteht darin solange wie möglich bei Sevilla zu bleiben und, wenn dieser schwächer ist selbst in die Kapitänsrolle zu schlüpfen. Vielleicht schielt er zusätzlich auf einen Etappenerfolg.