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Gerolsteiner - Giro d'Italia

von coastfreak, Mai 2006



Vorschau



die Fahrer

Mit 5 Schwaben im Aufgebot ging das Team Gerolsteiner am Samstag den 6.Mai an den Start des 89. Giro d'Italia. Davide Rebellin ist auf dem Papier der Kapitän, da der eigentliche Chef in der Giromannschaft Sven Montgomery mal wieder vom Pech verfolgt, sich bei einem Sturz das Schlüsselbein brach. Für ihn rückt Ronny Scholz ins Team. Doch noch einmal zurück zu Rebellin: sein Ziel wird wohl weniger ein vorderer Platz in Mailand sein, denn die Berge in der dritten Woche übersteigen wohl seine Fähigkeiten im Hochgebirge. Als Klassikerspezialist könnte er jedoch besonders in Belgien vorne mitmischen. Dass er sich dort wohl fühlt stellte er unter anderem bei seinem Ardennen-3fach-Sieg vor 2 Jahren unter Beweis.

 

Sein italienischer Landsmann Andrea Moletta hatte bisher immer die Aufgabe des Helfers inne. Bis auf einen Etappensieg bei der Friedensfahrt kann er auf keine eigenen Siege zurückblicken. Als Helfer ist er jedoch ein wichtiger Bestandteil des Teams. In diesem Jahr zeigte er aber schon, dass er zu mehr als nur Helferdiensten fähig ist (2.Platz beim GP Indurain hinter Teamkollege Wegmann). Vielleicht kann er beim Giro an dieses Ergebnis anknüpfen.

 

Wie auch in den letzten 3 Jahren wird Robert Förster die Fahnen der Eifelradler im Sprint hoch halten. Die Ausgangsposition ist aber nicht optimal, da er bei der Niedersachsen-Rundfahrt (knapp 2 Wochen vor dem Giro) schwer gestürtzt ist. Zum Glück hat er diesen Umfall gut überstanden und konnte sich noch in aller Ruhe auf den Giro vorbereiten. Aber auch ohne den Sturz verlief dieses Jahr bisher wohl nicht optimal für Frösi. Bis auf einen Etappensieg beim Circuit de la Sarthe kann er wenig Zählbares vorweisen. Für ihn ist es dennoch möglich bei Massensprints vordere Platzierungen zu erreichen, wenn auch die Konkurrenz mit Petacchi und McEwen als sehr stark einzuordnen ist.

 

Für Stefan Schumacher wird es die erste große Rundfahrt seiner Karriere und trotzdem ist er auf Grund seiner bisherigen Resultate als einer der Topfahrer im Team einzuschätzen. Stefan ist ein umfangreicher Rennfahrer. Er fährt sowohl bei klassischen Eintagesrennen als auch kleinen Rundfahrten auf einem hohen Niveau. Von einem Druck auf Schumi will die Teamleitung jedoch nichts hören. Da er schon mehrere Rundfahrten gewonnen hat, kann man gespannt sein, wie er sich bei seiner ersten großen Rundfahrt schlägt.

 

Die beiden Nachwuchsfahrer Matthias Ruß und Sven Krauß (beide Jahrgang 1983) werden am 6.Mai ihre zweite Grand Tour in Angriff nehmen. Sven Krauß wird sicherlich gerne auf den letztjährigen Giro zurückblicken, als er 14 mal das blaue Trikot der Intergiro-Wertung trug. Am Ende reichte es für den dritten Platz in dieser und den Gewinn der Piaggio-Wertung (meiste Fluchtkilometer vor dem Feld). Vielleicht versucht er dieses Jahr das blaue Trikot nach Mailand zu tragen. Christian Henn schreibt Matthias Ruß ein großtes Potential in den Bergen zu. In seinem ersten Profijahr 2005 konnte er dies jedoch noch nicht bestätigen. Seine Aufgabe wird wohl eher die Unterstützung der Kapitäne sein.

 

Volker Ordowski verkörpert den Begriff des Helfers. Seine Interessen immer hinten anstellend arbeitet er ununterbrochen für sein Team. Von diesem Auftrag wird er wohl auch beim Giro nicht abweichen und sich vollkommen in den Dienst der Mannschaft stellen, wenn er gebraucht wird.

 

Inwieweit Torsten Hiekmann in den nächsten 3 Wochen auf sich aufmerksam machen kann, steht noch in den Sternen. Potential fürs Zeitfahren und Bergfahren ist ihm nach Erfolgen wie Weltmeister der Junioren im Einzelzeitfahren und Sieg beim GP Schwarzwald nicht abzusprechen. Seine Rolle im Team wird wohl trotzdem die des Helfers sein.

 

Ronny Scholz ist kurzerhand für den gestürtzten Sven Montgomery ins Team gerutscht. Er ist ein kompletter Rundfahrer mit Qualitäten im Zeitfahren und am Berg. Diese stellte er in der Vergangenheit auch mehrfach unter Beweis. Beim Giro wird er wohl versuchen bei der einen oder anderen Etappe eine Rolle zu spielen.

 



Fazit

Von der Teamleitung wurde kein Ziel für den Giro angesetzt. Jedoch wird man versuchen einen Etappensieg zu erreichen, da voraussichtlich keiner der Neun in der Lage sein wird, auf Gesamtwertung zu fahren. Rebellin, Schumacher und Scholz sind wohl die 3 Fahrer, die diesen am ehesten herausfahren könnten. Alle drei haben durchaus Fähigkeiten am Berg und könnten in der einen oder anderen Ausreißergruppe vertreten sein. Wenn sie für die Gesamtwertung keine Gefahr mehr darstellen, werden sie die Großen der Rundfahrt vielleicht fahren lassen. Von Rebellin und Schumacher kann man mindestens eine Etappenplatzierung unter den ersten Zehn erwarten.

 

Förster wird es bei den Sprintankünften schwer haben, eine Topplatzierung zu erreichen, geschweige denn eine Etappe zu gewinnen. Gegen Petacchi und McEwen sind seine Chancen auf einen Sieg sehr gering. Platzierungen unter den ersten Fünf sind aber zu erwarten.


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