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Henninger Turm 2006

von Niggel



Die Kleiderwahl

Mindestens das Langarmtrikot und 2/3 Hose waren meine Wahl. Das C4F-Langarmtrikot ist sowieso mein Lieblings-Teamtrikot.

Die Windweste blieb aber in der Rückentasche.

 

Schon auf der Fahrt nach Frankfurt waren auf den Höhen im Hunsrück vereinzelt schneebedeckte Flächen zu sehen. Das wird ja was.

Bei dieser Fahrt durch eines meiner Trainingsgebiete kamen aber auch Gedanken an schöne, jedoch auch anstrengende Touren, im letzten Jahr auf.

 

Die Realität holte mich aber schnell ein. Nachdem ich Fraenki per SMS kontaktierte, der gerade losfahren wollte, traf ich auch Donishäusle und Cerebellum, Zusammen mit Checker, der aus der Tiefgarage einbog, fuhren wir ein paar Runden um den Block.



Die Startaufstellung

Den 30er Schnitt, den ich bei der Anmeldung angab, versetzte mich in den Startblock G. Durch unser Geschwätz in der Vor-Vorstartphase (Fraenki, Cerebellum und Ich) bummelten wir dann noch als Letzte in unsere Blöcke. Dahinter gab es noch H. Dort sollen aber nur Wenige gestanden haben.

In Zahlen: Ich hätte ca. 1200 Fahrer zu überholen, um zu gewinnen! großes Grinsen



Die Startphase

Leicht bergab liefs ja schon richtig gut. In den ersten Kilometern traf ich aber auf keine laufende Gruppe. So nahm ich die Beine in die Hand und spielte ein wenig Voigte.

Ich hetzte los, um wenigstens weiter vorne auf irgend eine laufende Gruppe zu stossen. Mit 40+ stürmte ich alleine vorwärts und traf dabei bald auf Fraenki. Theoretisch hatte ich jetzt einen Starblock gut gemacht.

Aber die Gruppen waren entweder zu langsam oder liefen nicht gleichmässig schnell.



Der Schulberg

Bis zum Schulberg arbeitete ich mich so als Einzelkämpfer weiter durch. Dann kam das aus ettlichen Berichten bekannte Kopfsteinpflaster (Ich hasse es), es ging rechts ab, aber wo ist die Wand? Warum wurde immer betont, schon auf dem Pflaster aufs kleine Kettenblatt zu schalten? Na gut, also weiter, die wird schon kommen.

Und da war Er, der sagenumwobene Schulberg. Also 39/21 gekettet, und los. Im Zick-Zack flog ich durch die Massen die Rampe rauf. Ich habe noch den Streckensprecher im Ohr: Ihr habts geschafft ...Wilkommen in Epstein.

Er vergass aber zu sagen, dass es noch weitergeht. schwer am Nachdenken

Nach der Abfahrt beruhigte sich alles ein wenig. Aber noch immer war keine passable Gruppe in Sicht. Ich kämpfte mich weiter durch das Feld, wobei ich aber am Beginn und am Schulberg doch ein paar Körner gelassen hatte. Ein paar mal ruhte ich mich jetzt im Windschatten von langsameren Gruppen aus.

Jetz gruppierten sich auf einmal einige Fahrer endlich zu einem laufenden Zug. Ich sprang natürlich mit auf und jetzt wurde es wieder schneller. Der Tacho zeigte jetzt wieder 40+ über weite Strecken.



Die Fans waren fleißig...


Der Ruppertshainer

Dann kamen aber die Anstiege, die am Ruppertshainer endeten. Da meine Ortskenntnis gleich Null war, konnte ich die Sache nicht einschätzen und heizte gleich mal los. Nach einigem Auf und Ab, wobei ich noch keine Fangruppen zu Gesicht bekam, dachte ich den Rupperthainer hinter mir zu haben. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.

Ehrllich gesagt tat ich mir ziemlich schwer an der unteren Steigung. Später erfuhr ich, dass es dort 14% hatte. Na, dann taten die Beine ja nicht umsonst weh.

Und jetz sah ich durch den Laktat-Dunst in den Augen, Schriftzüge. Ein "C4F" und verschwommene Schriftzeichen, ich dachte dabei irgendwie an klingonische Schriften, deuteten auf die Chicks hin, die auch bald am linken Fahrbahnrand auftauchten und mich anfeuerten.

Das tat richtig gut und schlagartig gings mir besser.

Nach der Bergwertung kam dann die rasende Abfahrt, und hier sammelte sich langsam auch wieder die Gruppe, die vorher so gut lief.



Mit einem Lächeln den Ruppertshainer rauf...


Die zweite Rennhälfte

Jetzt gings richtig ab. Das Tempo wurde auf 40+ hochgehalten und abwechselnd im Wind gefahren. Dabei achtete ich mal auf die Startblockangaben auf den Startnummern. Hier fuhren G-Block, aber auch ettliche B,C und E-Block Starter.

Ca. 30 Km vor dem Ziel wurden aber Einige ruhiger und jetzt kamen die, wie Checker sie nannte, Flachland-Tiere zum Zug.

Einer dieser Spezies hatte auf der Ebene einen Tritt, das man Probleme hatte, dran zu bleiben. An einer Brückenauffahrt schaltete er aber aufs kleine/mittlere Kettenblatt. Wir trauten unseren Augen nicht.

Jetzt, wo es in die Stadt ging, kam ein interessanter Teil mit winkeligen Ecken, wo man immer wieder voll antreten musste. Das war genau mein Ding. Nach dieser ekeligen Pflasterstein-Rampe (erwähnte ich schon,dass ich es hasse?) gings dann volles Rohr weiter. Jetzt machte sich aber bei Allen schon etwas "Müdigkeit" breit, und bei mir zuckte es erstmals verdächtig in der waden-Muskulatur.

Zunächst lief es aber noch gut. Der Main-Radweg weckte einen wieder auf, und das Tempo zog wieder an. Am Elite-Zielanstieg, waren gerade die Mädels auf dem linken Rundkurs unterwegs, die ich aber alle stehen liess.

Unsere anfangs 25 Mann starke Gruppe liess immer mehr Federn. und bald waren wir noch zu zehnt.

Am Zielanstieg zum MTZ, wenn man das Anstieg nennen kann, flogen wir nur noch zu dritt rauf, als mich 200 m vor dem Ziel Krämpfe in den Oberschenkeln schlagartig einholten. Ich dachte, ich müsste stehen bleiben. Natürlich zog die ganze Horde dann im MTZ an mir vorbei.

Ich biss die Zähne zusammen und drückte die letzten Meter durch. Von einem runden Tritt waren diese finalen Meter weit entfernt.



Geschafft

Nach Erhalt des roten Bandes wartete ich einen Moment auf die Folgenden, verstaute aber dann mein Rad im Auto und begab mich zum "Festplatz", wo ich die Anderen traf. Leider wurde das Wetter immer fieser und nach einer Weile zogen wir ab.

 

Aus meiner Sicht eine super Veranstaltung. Vor allem die Zuschauer an der Strecke machten richtig Laune. Mit über 40 Sachen durch die abgesperrte Innestadt zu kacheln und dabei jede Ecke zu schneiden, mach richtig Spass.

 

Der Schulberg ist nun wirklich pille-palle, aber den Ruppertshainer hatte ich total unterschätzt. Vor allem die Anstiege bzw. die hohen Kuppen davor.



Das Ergebnis

Zufrieden nach dem Rennen: Niggel und Donishäusle (Fotos: Rakta und Flax)

Ich bin sehr zufrieden, den Donishäuslichen Schnitt hätte ich auch nicht geschafft, wenn ich vorne gestartet wäre, aber nächstes Jahr starte ich nicht mehr so weit hinten. Die Verfolgungsjagt hatte zu viel Körner gekostet.

So gesehen hatte ich vom Start ca. 700 Plätze gut gemacht. Das soll mir selbst ein Ulle mal nachmachen. So schnell (34er Schnitt) bin ich auf so einer Strecke noch nie gefahren. Erst recht nicht im Frühjahr und bei der Temperatur.


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