In dem Schreiben, insgesamt 24 Seiten, an die beiden Autoren gibt der Mediziner an, erst 2009 auf das Buch gestoßen zu sein und empört sich darüber, nicht persönlich gehört worden zu sein. Seiner Meinung nach, sei dies unwissenschaftlich. Nie sei er während seiner Zeit in Halle in das Anabolikadoping involviert gewesen. Scharf wendet er sich gegen die Annahme, Kornelia Ender sei gedopt worden. Ihm selbst sei ein direkter oder persönlicher Kontakt zu der jugendlichen Sportlerin untersagt gewesen. Lediglich ein von ihm entwickelter "Zweistrecken-Laktat-Test" sei bei der Sportlerin zur Anwendung gekommen.
Weiter kritisiert A. Mader, die beiden Autoren hätten das DDR-System in seiner Entwicklung falsch dargestellt. Generell sei festzustellen, dass im Westen das Augenmerk zu sehr auf das Ost-Doping gelegt worden sei und damit die wichtigeren Aspekte hoher Leistungsfähigkeit wie Training und Förderung vernachlässigt wurden. Zudem würde das verbreitete Doping und die damit verbundene Dopingmentalität in Westdeutschland meist ausgeklammert. Heftig bemängelt er, dass über Jahrzehnte hinweg innerhalb des westdeutschen Sports eine trainingswissenschaftliche Ignoranz bzw. fehlende Bereitschaft trainingsmethodisches Neuland zu betreten, geherrscht hätten. Dagegen habe er selbst immer angekämpft und geforscht. Nur wage geht Mader in seinem Schreiben auf seine öffentlich vertretene Haltung gegenüber einer großzügigen Anwendung anaboler Steroide nach seinem Wechsel in den Westen ein. Zudem schweigt er darüber, warum er nicht bereits nach Erscheinen des Berendonk-Buches 'Dopingdokumente' (1991) bzw. 'Doping' (1992) auf die Behauptung, er sei in Halle mit dem Anabolikadoping befasst gewesen, reagiert hatte.
A. Mader wirft G. Treutlein zudem persönliche Heuchelei vor, habe er doch als DLV-Funktionär die Dopingpraxis mit unterstützt und keine Konsequenzen aus den Dopingturbulenzen während der Wendezeit gezogen. Eine Behauptung, der G. Treutlein scharf widerspricht, da er zu keiner Zeit innerhalb des DLV als Funktionär tätig war.