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Platz 11 - Guillaume Boivin

Guillaume Boivin

Kanada

25.09.1989

 

Fahrertyp: Sprinter

Wichtigster Erfolg: kanadischer Meister Elite 2009

Team: SpiderTech presented by Planet Energy

Stagiaire: -

Team 2011: noch offen

Beste Mock List Platzierung: neu

 

Kanada ist eine aufstrebende Radsportmacht. Meier wird Zehnter beim Giro del Veneto und Siebter bei der Tour of Britain. Rollin fährt auf den fünften Platz bei Kuurne – Brüssel – Kuurne und wird Zweiter bei der Tour du Piotou Charentes et de la Vienne. Tuft wird Zweiter bei der Dänemark-Rundfahrt, Fünfter bei der ENECO-Tour und gehört zu den Top 10-Kandidaten bei der Zeitfahr-WM. Aber allen voran Ryder Hesjedal. Er fährt eine tolle Tour, wird am Ende Siebter, dazu Sechster in San Sebastian sowie Dritter und Vierter bei den dieses Jahr zum ersten Mal gefahrenen ProTour-Rennen in Kanada.

 

Guillaume Boivin möchte sich in diese Liste einreihen. Der am 25. September 1989 geborene Kanadier fährt derzeit für das kanadische Continental Team SpiderTech. Wie jeder gute Kanadier hat auch Guillaume eine Eishockeyvergangenheit. Bis zu seinem 16. Lebensjahr spielte er den Nationalsport. Dann entschied er sich für Radsport, der Adrenalinausstoß war auf dem Rad höher. Drei Jahre fuhr er daraufhin beim Juniorenteam von Predictor-Lotto, sowie für das U23-Team des VC Ardenne. Er fuhr unter anderem Paris-Roubaix für die Junioren. Er sammelte sehr wichtige Erfahrungen in Europa, wie er selbst sagt.

 

2009 war seine erste Saison in der U23-Klasse. Das erste Rennen war die Vuelta Indepedencia Nacional (2.2) in der Domenikanischen Republik. Er fuhr für eine Quebec-Auswahl. Dort sprangen die Etappenplätze vier, acht und zehn heraus. Im März zog es ihn dann wieder nach Europa. Mit dem VC Ardennes nahm er an einigen belgischen Rennen teil. Und das teilweise mit viel Erfolg. Beim GP Wilfried Peeters (NE) wurde er Zweiter, sein bestes Ergebnis in Europa bis dahin. Mitte Mai ging er zurück nach Kanada. Ab sofort nahm er für die Equipe Volkswagen Specialized an Rennen Teil. Schon im zweiten Rennen für das Team gab es den ersten Saisonsieg, beim GP de Charlevoix (NE) gewann er den Sprint der zweiten Etappe. Im Juni durfte er auch in der Nationalmannschaft debütieren. Beim Coupe des Nations Ville Saguenay (2.NC) wurde er auf der ersten Etappe Fünfter. Den gleichen Platz fuhr er auf der 4b-Etappe ein, dort gewann er den Sprint des Feldes, das 28 Sekunden zu spät kam. Ende Juni fanden die kanadischen Meisterschaften statt. Nach 180km und einer langen Flucht hieß der Sieger? Richtig. Der blutjunge Guillaume Boivin schlug die versammelte nationale Elite und wurde kanadischer Meister.

 

Mit breiter Brust im Meistertrikot fährt es sich gleich noch leichter. Am elften August gewann er das Rennen Mardis de Lachine (NE) in Kanade, zwei Tage später feierte er den Sieg beim GP Beverly (NE) in den USA. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fand auch die Tour of Missouri (2.1) statt. Dort konnte er sich erstmals mit den ganz Großen seiner Zunft messen. Unter anderem standen Cavendish, Hushovd und JJ Haedo am Start. Er fuhr als Stagiaire im Team Planet Energy, dem Vorgängerteam seines aktuellen Arbeitgebers. Im Sprint der zweiten Etappe landete er immerhin auf dem neunten Platz. Die letzte Etappe gewann sein Teamkollege Gilbert, für Boivin sprang der fünfzehnte Platz raus. Sein letztes Rennen der sehr langen und wechselvollen Saison fand in Mexico statt. Bei der Vuelta a Chihuahua (2.1) sprintete er auf der vierten Etappe auf den vierten Platz und ließ van Stayen hinter sich.

Das Team änderte 2010 seinen Namen, seit Beginn der Saison heißt es SpiderTech presented by Planet Energy. Für Boivin änderte sich nicht viel. Er war weiter Sprinter. Allerdings durfte er fortan als Kapitän durch die Gegend fahren. Und das ziemlich erfolgreich. Das erste Rennen war ein Kriterium in Los Angeles. Erstes Rennen, erster Sieg. Im Februar stand die Vuelta a Cuba (2.2) auf dem Plan. Die Rundfahrt war für das Team sehr erfolgreich, insgesamt gab es für SpiderTech fünf Etappensiege. Auf der elften Etappe feierte auch unser Kanadier seinen Sieg, im Sprint verwies er seinen Teamkollegen Gilbert auf den zweiten Platz. Die Etappenplätze zwei, vier und fünf runden die Rundfahrt ab. Bei der Vuelta al Uruguay (2.2) gab es einen vierten und einen dritten Platz. Den vierten Platz erreichte er auch auf der ersten Etappe der Mexico-Rundfahrt (2.2). Zur Tour of California (2.HC) zog es auch wieder europäische Topprofis in die USA. Dabei holte er sich den siebten und zehnten Etappenplatz. Im Juni kehrten die Europäer zurück, in Philadelphia stand die International Championship (1.HC) an. Nach 250km landete er auf dem sechsten Platz.

 

Die Meisterschaften verliefen nicht ganz so gut wie im Jahr zuvor, den Titel konnte er nicht verteidigen. Bei der Tour de Quebec schlug er aber wieder zu. Nachdem er auf der zweiten Etappe vierter wurde – seine Teamkollegen Langlois und David Boily holten sich die ersten beiden Plätze – konnte er die dritte Etappe für sich entscheiden. Im August ging es dann mit dem Team nach Europa. Bei Paris-Corrèze (2.1) gab es auf der zweiten Etappe den neunten Platz im Sprint. Am Wochenende darauf fand in Bochum der Sparkassen Giro (1.1) statt. Eine große Gruppe setzte sich frühzeitig ab, unter anderem mit Andre Greipel, Niki Terpstra und Guillaume Boivin. Der niederländische Meister war der klügste, setzte sich ab, zog durch und gewann mit zehn Sekunden Vorsprung. Von der Gruppe waren zu dem Zeitpunkt noch sieben weitere Fahrer übrig. Boivin war immer noch dabei. Retschke fiel ab. Eine illustre Gruppe mit Greipel, Caethoven, Baumann, Hacecky, Hesselbarth und immer noch Boivin sprintete um den zweiten Platz. Eine Gruppe voller gestandener Sprinter. Und Boivin setzte sich sensationell durch, Platz zwei für ihn und damit ein Sprintsieg gegen Andre Greipel. Das gelang in dieser Saison nicht vielen Fahrern. Damit hatte Boivin endgültig ein ganz großes Zeichen gesetzt. Mit viel Selbstvertrauen ausgestattet ging es zurück nach Frankreich. Bei der Rundfahrt Mi-Août Bretonne (2.2) gab es zwei Etappensiege sowie einen Tag das Führungstrikot. Die Rundfahrt schloss er auf der siebten Platz liegend ab. Den GP des Marbriers (1.2) gewann sein Teamkollege Lacombe, Boivin wurde Elfter. Am 25. August gab es ein Wiedersehen mit alten Weggefährten aus belgischen Zeiten. Beim Druivenkoers in Overijse (1.1) wird er 17., vier Tage später beim Schaals Sels in Merksem (1.1) Neunzehnter. Dort wurde aber für seinen Teamkollegen Lacombe gefahren.

 

Boivin ist ein reinrassiger Sprinter. Explosiv und mit der richtigen Nase, eindrucksvoll bewiesen in Bochum. Dass Hügel so gar nicht zu seinem Terrain gehören, zeigten der GP de Quebec und der GP de Montreal (beides Pro Tour). Dort durfte er im Trikot der Nationalmannschaft an den Start gehen, in Quebec kam er als 69. ins Ziel, in Montreal sah er es nur einige Runden lang bei den Durchfahrten. Ähnliches könnte ihm in Melbourne bei der WM blühen. Sollte es allerdings doch zu einem Sprint kommen im Rennen der U23, dann ist sehr mit ihm zu rechnen. Mit ihm rechnen sollte man auch spätestens wieder nächste Saison wenn es in die Sprints geht. Ein weiteres großes Talent aus Kanada, das sicher in die Fußstapfen von Meier, Rollin, Tuft und Hesjedal wird treten können.

 

Nominiert von Offi, virtualprofit, wagenge, ocana & ogkempf, geschrieben von Offi




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