„Natürlich weiß ich, dass gedopt wurde, sogar massiv gedopt wurde, denn wir haben mit unseren wenigen Kontrollen eine ganze Reihe von Leuten herausgeholt..., also weiß ich doch, dass gedopt worden ist, ist doch klar. Nur, wenn ich sage, ich bin ziemlich sicher, der und der und der hat das auch genommen, bin ich ja arm dran. Ich habe ja null Chancen. ... Das ist ja die Crux, die wir jahrelang gehabt haben auch als Funktionäre, dass wir zwar sehr viel ahnten. ... Ich habe wirklich nicht daneben gestanden, wenn ein Athlet gespritzt hat oder wenn er Tabletten geschluckt hat, und wenn, hätte ich nur sagen können, es waren weiße Tabletten. Ich wäre in größte Beweisnot gekommen. Darüber war sich jeder wirklich im Klaren, dass das immer im Geheimen und nie offen durchgeführt wurde, und das war auch eine Schwierigkeit. Und eine ganz große Sache blieb immer im Hintergrund, auch noch in Seoul, wo wir dann ja schon leistungsmäßig zurückgegangen sind, standen wir unter dem Druck oder stand der Trainer unter dem Druck: Komme ich nicht nach Hause mit einer Medaille, verliere ich meinen Arbeitsplatz. Diese schizophrene Haltung zwischen Anforderung, auch jetzt vom BMI, die wir uns selbst auferlegt hat-ten – ich gehöre selbst zu denen, die gesagt haben, es interessiert uns gar nicht, das und das ist Grundgehalt, alles andere hängt vom Erfolg ab. Diese Bezahlung hängt vom Erfolg ab, und Erfolg wird in Medaillen gemessen. Und das war schon eine schizophrene Haltung, eine schizophrene Situation."