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Platz 30 - Joseph Lloyd Dombrowski

Joseph Lloyd Dombrowski
©http://www.ciclismoweb.net/

Joseph Lloyd Dombrowski

USA

12.05.1991

Fahrertyp: Bergfahrer – Rundfahrten

Wichtigster Erfolg: Etappensieg Giro della Valle d'Aosta Mont Blanc

Team/Verein 2011: Trek - Livestrong u23

Stagiaire: -

Team 2012: Trek - Livestrong u23

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: joe-dombrowski.blogspot.com

twitter.com

 

Mehr oder weniger als Unbekannte kam der in Marshall, Virginia geborene Joseph Dombrowski im August letzten Jahres als Stagiaire zu Trek – Livestrong. Seine ersten Schritte bzw. Tritte machte Broski auf dem Mountainbike bzw. im Cyclocross. Vor allem in letzteren Disziplin konnte er innerhalb des nationalen Kalenders in den Jahren 2009 und 2010 einige Rennen gewinnen. Auf der Straße wurden zugleich seine Fähigkeiten am Berg deutlich, was letztendlich auch den Ausschlag für ein Engagement bei Trek – Livestrong gab. Zunächst ab August 2010 als Stagiaire, in der Saison 2011 dann als fester Fahrer.

 

Wer dann auch noch wie Broski das Training bei kaltem Wetter im Januar, Cross-Rennen und Ausfahrten auf geschotterten Bergstraßen in Virginia liebt, bringt die idealen Voraussetzungen für das raue Leben als Profiradsportler mit. Da ist die Frühform Ende Februar beim Trainingslager in Kalifornien schon mal so gut, dass man glatt das Mannschaftsfoto verpasst, weil man den Teamkollegen am Berg um viele Minuten enteilt war. Ob er dann abends auch eine Purito rauchen musste, ist aber nicht bekannt.

Den ersten Eintrag in die Ergebnislisten des Jahres finden wir dann bei der amerikanischen Tour of the Gila in New Mexico. Zwei dritte Plätze bei Bergankünften, die beide vom totalen Dominator der US-Szene Francisco Mancebo gewonnen wurden. In der Endabrechnung stand der sechste Rang. Eine Platzierung, die am Berg gewonnen wurde, im Zeitfahren hatte Dombrowski das Podium jedoch her geschenkt. Da die französische Ronde de l'Isard (2.2) auch über viele Berge, aber kein Zeitfahren verfügt, lief die Sache dort schon besser. Gemeinsam mit seinem neuseeländischen Team- und Zimmerkollegen George Bennett konnte Dombrowski dem Renngeschehen seinen Stempel aufdrücken. Im legendären Tour de France Etappenziel Superbagnères belegte Dombrowski ebenfalls den dritten Platz und war an der Seite des Russen Evgeny Shalunov auf der dritten Etappe bei Regen, Nebel und schwersten Streckenbedingungen ausgerissen. Auch wenn das Unternehmen Gesamtsieg am Ende scheiterte, durfte sich Dombrowski mit dem Bergpreis und der Auszeichnung als aggressivster Fahrer trösten. Außerdem hatte er sich erstmals erfolgreich in Europa gezeigt. Der achte Gesamtrang beim Flèche du Sud (2.2) in Luxemburg rundeten die starke Europakampagne ab.

Nach der nicht wirklich ertragreichen US-Meisterschaft und dem Kennenlernen von Girona, seinen Trainingsrouten und launigen Familienvätern, griff Dombrowski im August für die Nationalmannschaft wieder an. Mit dem schweren Bergrennen im Aostatal gab es schließlich ein Rennen zu fahren, dass pure Bergfähigkeiten von seinen Fahrern verlangte. Kurzum Joe war absolut motiviert. Beim amerikanischen Team ging man allerdings eher davon aus, dass dies nur das Einrollen für die Tour de l'Avenir im September sein soll. Wenn es dann auch noch so gut läuft, setzt man sich schon mal eigenmächtig über die Anordnungen von „oben“ hinweg. Sichtlich beeindruckt vom Rennen, den vielen Höhenmetern und den verrückten Russen fand Dombrowski immer besser in die Rundfahrt und konnte nach einigen guten Platzierung schließlich die fünfte Etappe nach Torgnon gewinnen. Ein schweres Teilstück mit drei Anstiegen. Gemeinsam mit Elissonde, Aru und Lavieu attackierte der Amerikaner am Schlussanstieg und als sie den zu diesem Zeitpunkt noch Gesamtführenden Novikov distanziert hatten, griff Dombrowski aus Frust über die fehlende Zusammenarbeit erneut an. So gewann er dieses Teilstück und sprang in der Gesamtwertung auf den dritten Platz. Im abschließenden Bergzeitfahren kam ein weiterer dritter Platz hinzu, außerdem rückte Dombrowski noch auf den zweiten Gesamtrang. Nicht schlecht für ein Rennen, dass eigentlich als Vorbereitung dienen sollte. Wenig verwunderlich aber auch, dass die Tour de l'Avenir nicht wirklich für Dombrowksi lief. Müdigkeit, Defekte und ungünstige Rennsituationen machten das wichtigste U23 Rennen des Jahres zu keinem erfolgreichen für Dombrowksi und das US-Team. Als bester Amerikaner verlor er fast eine halbe Stunde auf den Sieger.

 

Trotzdem hat der selbsternannte Morgenmensch noch zwei weitere Jahre Zeit, um der zweite Amerikaner nach Greg LeMond zu werden, der dieses Rennen gewinnt. Die Saison 2012 wird der Kletterspezialist ebenfalls im Team Trek – Livestrong bestreiten und sicherlich auch weiterhin Rennen für die Nationalmannschaft fahren. Dies garantiert ihm Starts bei allen wichtigsten U23 Rennen, sowie perfekte Bedingungen, um die eigenen Fähigkeiten vor allem am Berg weiter zu verbessern bzw. Schwächen wie Zeitfahren auszumerzen. Vor allem der Giro Ciclistico della Valle d’Aosta hat gezeigt, dass es sich bei Joseph Dombrowski um ein Rohdiamanten handelt, einen Fahrer der ohne große Streckenkenntnisse direkt überzeugt und sich den schwierigsten Bedingungen anpassen kann.

 

Nominiert von ocana, geschrieben von ocana




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