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Doping in der BRD



Doping in der BRD 1980er Jahre



1980er Jahre: Dopingvorfälle, -geständnisse im Deutschen Leichtathletikverband DLV



Wie bereits unter der Rubrik Doping in den 1970er Jahren erwähnt, gehörte die Leichtathletik zu den am dopinggefährdetsten Sportarten bzw. zu denen, in der eine verbreitete Dopingkultur herrschte. Entwicklungen, die Ende der 1960er Jahre begannen, setzten sich fort. Die bundesdeutsche Dopingdiskussion in den Jahren 1976/1977 hatte vor allem die Zustände in der Leichtahletik im Fokus. Die danach allerseits vorgebrachte Ächtung des Dopings hatte jedoch kaum zur Folge, dass der Medikamentenmissbrauch abnahm. Die Entwicklung ging eher dahin, dass heimlicher, versteckter und professioneller hantiert wurde. Vieles wurde erst in den Folgejahren bekannt. Insbesondere Affairen um Bundestrainer ließen das Ausmaß des Dopings in dieser Sportart erahnen. Eine kurze Zäsur bildete der Tod von Birgit Dressel, der allerdings nur kurz zum Nachdenken Anlass gab.



Portraits mit dem Schwerpunkt Doping









Ebenfalls nicht in den Statistiken erscheinen die beiden Heidelberger Kugelstoßer Kalman Konya und Claus-Dieter Föhrenbach. Beide Sportler hatten gemeinsam mit dem Schweizer Weltmeister Werner Günthör 1987/1988 freiwillig an einer Anabolika-Studie teilgenommen. Damit standen alle drei Sportler während der Olympischen Spiele in Seoul unter Anabolika-Einfluss. Die Sportler hatten während des Experimentes mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpen. "Mit dem Test beauftragte Weicker den Assistenzarzt Dr. Karl-Michael Sehling. Die Laborbefunde von Konya und Föhrenbach, die bis zum Untersuchungsbeginn Anabolika geschluckt hatten, wiesen dramatisch niedrige HDL-Werte auf. Föhrenbach erreichte mit 18 nicht einmal die Hälfte des Normalwertes, Konya kam am 27. Januar 1988 mit 4 sogar in die Infarkt-Gefahrzone. Der besorgte Doktor Sehling wies die Kugelstoßer schriftlich auf das Risiko hin - Konya akzeptierte ungerührt." Die Studie wurde unter strengem Verschluss gehalten. (der Spiegel, 26.3.1990). Die anfallenden Diagnosekosten von Föhrenbach wurden von der Krankenkasse bezahlt, Begründung: "Ferilitätsdiagnostik - Hochleistungssportler (nach Anabolikaeinnahme)". In die Diskussion kam in diesem Zusammenhang der Schweizer Sportmediziner Dr. Bernhard Segesser, der zugab, Sportler seit Jahren mit anabolen Steroiden behandelt zu haben.

Für den DLV waren die Enthüllungen des Artikels keine weiteren Überlegungen wert. Laut Sportwart Manfred Steinbach wären nur eine positive Probe oder ein Geständnis zu beachten (der Spiegel, 10.12.1990, Interview mit M. Steinbach) Weitere Informationen siehe >>> hier.



mehr Infos zur DLV-Dopingvergangenheit:




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