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Platz 2 - Bob Jungels

Bob Jungels

Luxemburg

22.09.1992

 

Fahrertyp: Allrounder, Zeitfahrer

Wichtigster Sieg: Paris – Roubaix Espoirs 2012

Team/Verein 2012: Leopard - Trek CT

Stagiaire: -

Team 2013: noch offen

Beste Mock-Platzierung: -

Web: www.facebook.com/BobJungels & twitter.com/BobJungels

Während die Gebrüder Schleck gerade dabei sind ihre überaus erfolgreichen Karrieren auf die ein oder andere Art und Weise denkbar saftig gegen die Wand zu fahren, wächst im kleinen Luxemburg jedoch bereits ein neues und überaus vielversprechendes Talent heran. Mit dem Sport in Berührung kam der in Rollingen geborene Jungels über Tennis. Dazu kam dann noch der Radsport. Beides praktizierte er bis zum siebten Lebensjahr. Bis zu seinem fünfzehnten Geburtstag nahm Jungels das Radfahren noch eher als Mittel zum Zweck wahr. Freunde treffen und auf dem Vélo ein bisschen die Sau raus lassen. Dies sollte sich mit den ersten Ergebnissen auf belgischen und luxemburgischen Rennen dann ändern. National konnte ihm ab 2008 sowieso nur noch sein aktueller Teamkollege Alex Kirsch das Wasser reichen und im Jahr 2009 schlug Jungels dann sein Palmarès auch auf internationalen Juniorenrennen auf. So siegte er auf der 1. Etappe der 3 Etappen Rundfahrt Frankfurt, wurde Zweiter beim GP Rüebliland und belegte auch bei der Europameisterschaften im Zeitfahren den zweiten Rang. Geschlagen wurde er dort nur vom Briten Joseph Perrett. Sicherlich auch ein warnendes Beispiel dafür, dass Ergebnisse bei den Junioren nicht immer viel wert sein müssen, wenn man in die Zukunft schaut. Zu diesen Erfolgen kamen dann noch drei nationale Meisterschafen auf Straße und im Gelände mit dem Cross-Rad.

Das Jahr 2010 sollte dann das letzte für Jungels bei den Junioren sein und was der Rollinger dann hier an Ergebnissen einsammelte sprengt jeden Rahmen. Er konnte zwölf Siege einfahren und dazu eine ähnlich große Zahl an Top Ten Platzierungen. Kurzum Bob Jungels war 2010 der mit Abstand beste Juniorenradfahrer der Welt. Zunächst einmal konnte er die schon im letzten Absatz genannten drei Meistertitel verteidigen. Dazu gewann er die 3 Etappen Rundfahrt in Frankfurt, die Vuelta al Besaya in Spanien, den GP Rüebliland in der Schweiz und als ob der Name sinnbildlich stünde auch den Keizer der Juniores im belgischen Koksijde. Der größte Erfolg des Jahres war dann aber sicherlich der Weltmeistertitel alleine gegen die Uhr, den sich Jungels im italienischen Offida auf einem hügeligen Parcours greifen konnte. Hier verwies er die ebenfalls zu Mocklistenehren gekommenen Jasha Sütterlin und Lawson Craddock mit rund einer halben Minute Vorsprung auf die Plätze. Viel mehr konnte Jungels 2010 kaum noch gewinnen.

Ähnliche Wunderdinge blieben 2011 im ersten Jahr bei den U23 Fahrern dann erst einmal aus. Natürlich zum einen ein deutlich höheres Niveau, aber auch nur Starts für seinen heimischen Club bzw. die Nationalmannschaft machten dieses Jahr für Jungels längst nicht so erfolgreich. Gleichwohl konnte er sich auf einer Etappe der Toscana Coppa delle Nazioni (2.Ncup) in den Top 5 platzieren. Dazu siegte er beim traditionsreichen, heimischen GP Faber mit einem Riesenvorsprung und konnte wenig überraschend beide Titel bei den Europameisterschaften der „kleinen Staaten“ einsammeln. Dazu gab es auch beide nationalen U23-Titel auf der Straße. Die Vermutung, dass er wohl auch den Zeitfahrtitel bei den Profis geholt hätte, liegt nahe. Einen weiteren Erfolg konnte er erneut in Offida verbuchen. Auf seiner Paradedisziplin alleine gegen die Uhr, gewann er bei der Europameisterschaft die Silbermedaille hinter Yoann Paillot.

Das aktuelle Jahr sollte dann ganz im Zeichen von Siegen und vielen tollen Ergebnissen stehen. Zunächst einmal wurde Jungels vom luxemburgischen CT Team Leopard – Trek verpflichtet und konnte so direkt bei vielen für uns U23-Jäger interessanten Rennen starten. Am Februar nahm er an italienischen, französischen und belgischen Frühjahrsrennen teil, ohne sich dort großartig in Szene zu setzen. Gegen die U23-Konkurrenz schlug Jungels dann gleich Ende März massiv zu, in dem er das Rennen Triptyque des Monts et Châteaux (2.2) nach vier Etappen für sich entscheiden konnte. Gleich Platz Zwei und die richtige Gruppe auf der ersten Etappe und der sechste Platz beim kurzen Zeitfahren, ebneten den Weg zum ersten großen Saisonerfolg. Nur zehn Tage später war Jungels im Trikot der Nationalmannschaft gleich wieder zur Stelle und belegte den zweiten Platz bei der Côte Picarde (1.Ncup) hinter dem Norweger Vegard Breen. Darüberhinaus belegte Bob Jungels bei der italienischen Toscana Coppa delle Nazioni (2.Ncup) in der Endabrechnung einen guten achten Gesamtrang. Neue und noch ungeahnte Fähigkeiten bekamen wir Anfang Mai zu sehen, als sich Jungels am Passo Pramollo, während des Giro del Friuli Venezia Giulia (2.2) in den Top Ten platzieren konnte. Echte Berge galten bis dahin nicht unbedingt als sein Terrain. Er beendete die Rundfahrt schließlich auf dem zweiten Rang, geschlagen nur von Diego Rosa.

Überhaupt konnte Jungels im Mai mehrfach zum Siegerkuss auf das Podium klettern. Zunächst siegte er wieder in Luxemburg beim Flèche du Sud (2.2). Dies gelang vor allem dank eines Sieges im Zeitfahren vor den Australiern und Neuseeländern. In der Endabrechnung kam Teamkollege Julian Kern noch am nächsten an Jungels heran. Während Jungels noch Anfang des Monats gegen die Berge des Friauls angekämpft hatte, donnerte der Rollinger dann Ende des Monats über die gefürchteten Pavés von Paris – Roubaix (1.2U). Rund 180 Kilometer und 24 Sektoren mussten die Fahrer bewältigen und Bob Jungels machte unmissverständlich klar, dass aus ihm ein ganz Großer werden kann. Nach einer Attacke aus einer Spitzengruppe konnte er seinen Vorsprung auf fast drei Minuten ausbauen und als die Glocke für die letzte Runde durch das Vélodrome von Roubaix klingelte, waren die ersten Verfolger noch weit weg und Jungels konnte ausgiebig feiern. Die herausragende Form brachte dann auch noch den neunten Platz bei der Tour du Luxembourg (2.HC) und den nationalen Titel im Einzelzeitfahren. Wenn man dann seit Februar Rennen fährt, braucht man eine Pause und greift eben in den Bergen des Aostatals wieder an. Platz Zwei beim steilen Prolog und ein Etappensieg auf einer schweren Bergetappe. Fast sechs Minuten brachte Jungels auf den Zweiten ins Ziel nachdem man ihn über Berge wie Saint-Panthaleon und Champremièr hatte fahren lassen.

Dass auch ein Diesel wie Jungels irgendwann müde wird, bewiesen die letzten Rennen in August und September. Platz Zwei bei der EM im Zeitfahren und auch gute Platzierungen bei der Tour de l’Avenir (2.NCup) sind natürlich toll, fallen aber angesichts der großen Erfolge während des Jahres ein wenig ab. Andererseits kann aber auch spekuliert werden, dass Jungels eine ruhige und sehr gezielte Vorbereitung auf das WM-Zeitfahren in dieser Woche wählt, um dort dann auf den Punkt fit zu sein und vielleicht zum ganz großen Schlag auszuholen. Zum Favoritenkreis muss man ihn trotz der langen Saison sicherlich zählen. Übrigens gewann 1998 ein Fahrer in Valkenburg das Zeitfahren bei den Junioren, der sicherlich durchaus ein wenig mit Jungels zu vergleichen ist. Für Cancellara war dies damals der Grundstein seiner erfolgreichen Karriere. Bob Jungels hat diesen längst gelegt.

Noch offen ist das Team von Bob Jungels für die kommende Saison. Naheliegend und wahrscheinlich ist sicherlich RadioShack-Nissan Trek, aber nach dieser Saison dürfte Jungels wohl noch mehr Angebote haben. Ein Verbleib in der U23 scheint jedenfalls ausgeschlossen.

 

Videos:

Paris-Roubaix Espoirs

Flèche du Sud

Monts et Chateaux

Valle d’Aosta 4. Etappe

 

nominated by all, presented by Ocaña




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