UKA zieht Konsequenzen aus dem Bericht einer unabhängige Kommission, die u.a. Verbindungen, Verstrickungen des Britischen Leichtathletikverbands UKA mit dem Nike Oregon Project untersuchte aber auch eine Reihe anderer 'tief verwurzelter Probleme' (deep-rooted problems) im Verband wie Misswirtschaft, Intransparenz, Funktionärsklüngel, offenlegte. Nun soll der Verband neustrukturiert werden, ein entsprechender Plan liegt vor. 7.5.2020:
Independent Reviewof UK Athletics Safeguarding: Terms of Reference(ToR), 27.2.2020
Der Britische Leichtathletikverband UKA hat seinen vollständigen Untersuchungsbericht aus dem Jahr 2015 nach langem Hin und Her an UKAD übergeben. 29./30.4.2020:
Der Britische Leichtathletikverband BA plant nun doch den internen Report zu Mo Farahs Zusammenarbeit mit Salazar/NOP der UKAD zu übergeben. Da der Bericht viele persönliche Daten enthält, müssten diese daraufhin überprüft werden, ob sie weiter gegeben werden dürften. 8./9.4.2020:
Bereits 2015 legte der Britische Leichtathletikverband UKA einen Bericht zur Zusammenarbeit mit dem NOP vor. Jetzt meldete sich UKAD mit harscher Kritik an UKA, der Verband habe ihr nur eine Kurzversion weiter geleitet und forderte die Herausgabe des vollen Reports mit allen dazu gehörigen Dokumenten.
Das Verhalten von UKAD in der Sache um NOP mit Mo Farah und UKA wirft einige Fragen auf. Sie reagierte erst auf öffentlichen Druck hin und nachdem die WADA Ermittlungen in Sachen NOP; Salazar und Mo Farah und erklärte ebenfalls zu ermitteln, allerdings soll si erst im Februar den Bericht von 2015 angefordert haben. Zudem verweigerte sie zuerst die Herausgabe von Dopingproben Farahs an die WADA. Auch hier knickte sie erst auf Druck ein. 21.3.2020:
Eine unabhängige Kommission untersuchte die Verbindungen, Verstrickungen des Britischen Leichtathletikverbands UKA mit denm Nike Oregon Project. Jetzt liegt ein 130-Seiten -Bericht vor. Hauptsächlich geht es dabei um den Leichtathleten Mo Farah. Schlussfolgerung: Die Angelegenheit hätte unabhängiger und professioneller gehandhabt werden müssen. 20.3.2020:
Arzt Dr. Robin Chakraverty, ehemals Chefmediziner des Britischen Leichtathletikverbands und Arzt des Britischen Fußballverbands, hat diese Funktion aufgegeben. Ihm wurde vorgeworfen MO Farah mit L-Carnitin-Infusionen versorgt und Sportlerinnen das Schilddrüsenhormon Thyroxin zum Abnehmen verabreicht zu haben. Sein Rücktritt fand exakt an dem Tag statt, an dem ein Report einer unabhängigen Kommission vorgelegt wurde, der sich mit den Verbindungen von UKA zu dem Nike Oregon Project befasst. 20.3.2020:
Eine Schilddrüsenunterfunktion wird mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin behandelt. Seit einiger Zeit genießt es den Ruf einer Schlankheitspille und wird entsprechend im Leistungssport eingesetzt. Das in Deutschland verschreibungspflichtige Medikament steht nicht auf der Verbotsliste der WADA und kann daher von Sportler*innen ungehindert eingenommen werden, eine medizinische Ausnahmegenehmigung ist nicht nötig. Es hat allerdings eine Reihe möglicher sehr schwerer Nebenwirkungen und, eingesetzt zum Abnehmen ohne medizinische Indikation, birgt die Einnahme auch die Gefahr der Entwicklung von Essstörungen in sich. Damit kann eine lebenslangen Sucht verbunden sein, die meist schwere gesundheitliche Probleme mit sich bringt und im schlimmsten Fall zum Tod führt. Angesichts des Schlankheits- und Abnehmwahns im Hochleistungssport scheint dieses Medikament breit eingesetzt zu werden. Namentlich genannt werden hier die Ärzte Dr. Robin Chakraverty, ehemals Chefmediziner des Britischen Leichtathletikverbands und jetzt beim Britischen Fußballverband und das Nike Oregon Project, hier Alberto Salazar und Dr. Jeffrey Brown, beide mittlerweile gesperrt. 5.3.2020:
Die Affaire um Mo Farah und den Britischen Leichtathletikverband und deren Verbindungen zu Salar und andere des NOP nimmt neue Wendungen. Nach und nach werden immer mehr Auissagen Betroffener, insbesondere auch Frahs, als unwahr aufgedeckt. Die Wahrheut kommt U.a. steht der Britische Leichtathletikverband unter Kritik, seinem Athleten Mo Farah nach den ersten Vorwürfen gegen Salazar 2015 nicht gedrängt zu haben, das NOP zu verlassen. Farah behauptet immer wieder, hätte er von den Vorwürfen gewusst, hätte er reagiert. Nun behauptet der ehemalige Leiter von UKA Warner, er habe Farah informiert und versucht ihn davon zu überzeugen, dass es besser wäre zu wechseln, aber er hatte keinen Erfolg. 21./22./24./25.2.2020:
Der britische Sportdachverband UK Sport hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, mit der die Strukturen und Handlungen des britischen Leichtathletikverbands UK Athletics überprüft werden sollen. Führende Personen des Verbands waren in letzter Zeit wegen Unregelmäßigkeiten und zweifelhaften Verhaltens in die Diskussion geraten, u.a. musste der Leistungssportdirektor Neil Black im Oktober 2019 zurücktreten, da er trotz vorliegender ernsthafter Kritik am Nike Oregon Project und Salazar diese jahrelang vorbehaltlos öffentlich unterstützte. 12.2.2020:
Nach heftiger Kritik an der Weigerung der UKAD, Nachtests an Mo Farahs Urinproben vornehmen zu lassen, rudert diese zurück und verspricht volle Unterstützung der WADA, sollte sie eine Untersuchung der Vorgänge in die Wege leiten. Noch sei kein Ersuchen eingegangen. 22./27.1.2020:
insidethegames.biz: UKAD claims WADA yet to ask for samples to be retested for Salazar investigation
Die Britische Anti-Doping-Agentur UKAD wird die Urinproben von Mo Farah ohne begründeten Verdacht nicht an die WADA zu Nachtests herausgeben, sollte diese wie angekündigt, weiterführende Untersuchungen in der NOP-Angelegenheit durchführen. UKAd hatte sich bereits geweigert, der USADA Proben zu überlassen. Sie besteht darauf, dass die Proben ihr alleiniges Eigentum seien und möchte sie für eigene Retests im Laufe der möglichen 10jahres-Spieicherdauer nutzen können. Jeder durchgeführte Test vermindere die Qualität der Probe und verhindere spätere Erfolge bei neueren Analysen. 17./19.1.2020:
Konstanze Klosterhalfen hält an ihrem Trainer Pete Julian fest. Er gilt als Vertrauter des gesperrten Leiters des NOP Alberto Salazar, ihm wurde jedoch nichts nachgewiesen, was zu einer Sperre geführt hätte. Dem NOP werden nicht nur Dopingvorwürfe entgegengebracht sondern auch demütigender Umgang mit Athletinnen mit dem Zwang zur Gewichtsreduktion. Das NOP wurde mittlerweile aufgelöst, Nike zog sich zurück, doch Mitarbeiter arbeiten anscheinend weiterhin mit Topathleten. 14.1.2020:
Travis Tygard, USADA, erklärte, die von der WADA eingeleiteten Untersuchungen möglicher Dopingimplkationen der NOP-Athleten seien Versuche, die Zeugen einzuschüchtern. Athleten hatten vor der USADA ausgesagt, wurden aber von dieser nicht selbst mit Dopingvergehen belastet. Zudem spricht er von Todesdrohungen gegen diese Zeugen während der Untersuchungen. 7./9.12.2019:
Der Britische Leichtathletikverband UK Athletics lässt durch eine unabhängige Kommission seine Zusammenarbeit mit dem NOP untersuchen. Dazu gehört auch die Überprüfung der Zusammenarbeit nach einem kritischen BBC-Bericht im Jahr 2015 und späteren Enthüllunge von Fancy Bears. 28.11.2019:
Zwang zum Gewichtsverlust im Sport, Beispiel NOP: Deutliche Worte, nur leider viel zu selten zu hören, zumal es kein neues Phänomen ist, auch wenn es immer alltäglicher wird. 19.11.2019:
Nach Mary Cains und Kara Gouchers Innenansichten des NOP-Umgangs mit Athletinnen, beschreibt auch Amy Yoder Begley demütigende und äußerst autoritäre Verhältnisse, in denen die Gesundheit der Athletinnen nur unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Leistung eine Rolle spielte. 13./14.11.2019:
/Anmerkung: Alles war geheim, wir wussten von nichts? Zumindest harter Gewichtsverlust und völlig untypische Körperausprägungen müssen auch nach außen hin auffallen. Gab und gibt es keine Warnungen vor Gesundheitsschäden? Doch Gewalt gegen Mädchen und Frauen, einschl. sexuellem Missbrauch, zieht sich seit Jahrzehnten durch den Sport/Hochleistungssport, Beispiel Turnerinnen in den 1970/80er Jahren. )
Das CAS bestätigte den Eingang des Widerspruchs von Alberto Salazar und Dr. Jeffrey Brown gegen das USADA-Urteil. Das Verfahren wird aber nicht vor März stattfinden können. 11.11.2019:
Immer mehr Interna des NOP werden bekannt, dazu gehören auch Versuche, auf die Ermittlungen der USADA Einfluss zu nehmen. Und wieder einmal wird seitens der WADA, hier seitens Präsident Reedie, behauptet, keine Informationen gehabt zu haben, was aber nachweislich nicht stimmt. 11./13.11.2019:
Trainer Pete Julian, Assistent von Alberto Salazar, steht laut USADA in Verdacht, illegale leistungssteigernde Methoden angewandt zu haben. So könnte er Konstanze Klosterhalfen mit einer fettverbrennenden L-Carnitin -Infusion behandelt haben, die über die zulässige Menge hinaus ging, ohne die Sportlerin ausreichend informiert zu haben. 10.11.2019:
Beispiel aus dem Nike Oregon Project: Erfolg um jeden Preis, diese Einstellung, der seit vielen Jahrzehnten gefolgt wurde und wird, von Staaten, Trainern, Athleten, Eltern usw. fordert von den Sportler*innen vielfältige Anpassungen, Einschränkungen, Unterordnungen, Rücksichtslosigkeiten gegen sich und andere, Akzeptanz von Demütigungen und damit auch vielschichtigster Gewalt. Doping ist dabei nur ein Aspekt. Gesundheitliche und mentale Risiken werden hingenommen und können Leben zerstören. Letztlich muss bei der Dopingbekämpfung dieses gesamte mögliche Umfeld einbezogen werden.
Salazar widerspricht den Vorwürfen, Nike will ermitteln. 7./8.11.2019:
Die WADA wird sich den Vorgängen rund um das Nike Oregon Project vornehmen und die betroffenen Personen, Trainer, Sportler*innen überprüfen. Die britische Anti-Doping-Organisation UKAD sieht sich ebenfalls gezwungen, in dieser Sache weiter zu ermitteln. 4./5.11.2019:
Der Leiter von Nike wird zum 1.1.2020 zurücktreten. Er kam in Verdacht mit Dopingpraktiken bzw. dem Wissen darum des NOP zu tun zu haben. Ein Zusammenhang mit seinem Weggang wird jedoch geleugnet. 22./23.10.2019:
Beginnen internationale Großkonzerne ihren Einfluss im Hochleistungssport auszubauen und treten langfristig mit in Konkurrenz zu Nationen? Was ist das Besondere an solch geschlossenen Trainingssystemen wie bei dem NOP? 13.10.2019:
Daily Mail liegen Unterlagen eines NOP-Athleten, die nahe legen, dass er 2011 in Daegu mit EPO gedopt gewesen sein könnte. Die Zeitung kann auch beweisen, dass der britische Leichtathletikverband UK Athletics wusste, dass von Salazar 2015 vor und während der internen UKA-Untersuchungen zu den Vorwürfen gegen Mo Farah "Grenzen überschritten" wurden. Salazar war von 2013 bis 2017 bezahlter Berater von UKA. Entsprechend fiele das Ergebnis aus, Mo Farah und Salazar wurden entlastet. 12.10.2019:
Hat Mo Farah gedopt oder nicht? Diese Frage ist in Großbritannien von hohem Interesse. Der ehemalige einflussreiche NOP-Trainer Steve Magness, Zeuge im Verfahren gegen Salazar, ist überzeugt davon und gibt nun auch der Presse Auskünfte. Danach wurde Testosteron in einem Zimmer gefunden, das Salazar 2012 mit Farah teilte. Ein Beweis ist dies nicht, da Salazar sich selbst Testosteron injizierte. 12.10.2019:
Das Projekt ist zwar in den USA ansässig, doch die Verbindungen ziehen sich feinmaschig durch viele Verbände weltweit. Insbesondere in Großbritannien hatte sich ein starkes Unterstützungsnetzwerk gebildet. Doch auch in Deutschland herrscht Faszination für die Erfolge des NOP. Jahrelange Kritik und Herausarbeitung möglicher Probleme mit Doping und undurchsichtigen Praktiken der Leistungssteigerung konnten Leistungssportverantwotliche, einschließlich des IAAF-Vorsitzenden Sebastian Coe, nicht von der Unterstützung des Projekts abhalten. Jetzt musste der Leistungssportdirektor des britischen Leichtathletikverbands UK Athletics Neil Black zurücktreten. Der Vorwurf lautet langjährige unkritische Unterstützung des Projekts. 8.10.2019:
Im Nike Oregon Project wurde viel mit L-Carnitin gearbeitet, eine zugelassene Substanz, die gerne als Infusion zugeführt wird, wobei die Menge, max. 50ml, beachtet werden muss. Mo Farah, Mitglied des NOP, erhielt von Dr. Rob Chakraverty, Teamarzt des englischen Fußballteams, eine Infusion, die in einer Anhörung vor dem House of Commons Select Committees zur Sprache kam. über deren Menge der Arzt aber keine Angaben mehr machen konnte. Die Anwendung von L-Carnitin-Infusionen im Fußball-Nationalteam wird von Cheftmanager Gareth Southgate abgestritten. 5.10.2019:
Hat Salazar tatsächlich Athleten gedopt oder hat er lediglich Experimente durchgeführt an seinem Staff und auch an seinen Söhnen, um herauszufinden, was seinen Sportler*innen zu Erfolgen verhelfen kann? Die AAA-Begründung lässt diese Annahme zu und deutet daraufhin, dass es sich in diesem Fall um Ausreizung des Graubereiches geht, um das Herausfinden, was gerade noch legal und nicht nachweisbar ist, um die Leistung zu steigern. Team Sky brachte hier den Begriff 'marginal gains' ein. a Das wäre nicht sanktionierbar nach dem WADA-Code und könnte die Sperre Salazars kippen.
Das dürfte vielen Prominenten des Hochleistungssports zupasskommen, die sich bestens in diesem Graubereich eingerichtet haben. 4./5.10.2019:
Berichte und Aussagen lagen vor, starke Verdachtsmomente kursieren seit vielen Jahren. Sie sind leicht im Internet zu finden, sie sind keine Geheimnisse. Doch wenn wie in diesem Falle einmal wieder, Entscheidungen gefällt und Sanktionen ausgesprochen werden, fallen Personen, die trotz aller Verdachtsmomente zum engeren Kreis gehören und Dienste in Anspruch nehmen, aus allen Wolken und sind geschockt. Ein etwas glaubwürdigeres und mündigeres Verhalten, insbesondere von Trainern und Sportler*innen, wäre wünschenswert.
Zudem hat Nike die Verbindung zu Sportler*innen, die des Dopings überführt wurden, nie gekappt sondern häufig verteidigt, was dem Konzern immer wieder heftige Kritik einbrachte. 1./3./4./8.10.2019:
Das IOC verlangt von der WADA, dass sie sich ausführlich mit den USADA-Dossier des Nike Oregon Projects auseinandersetzt und dabei insbesondere die betroffenen Athleten und Athletinnen genauer unter die Lupe nimmt. Geprüft werden soll auch, ob Ergebnisse Olympischer Spiele betroffen sind. Im USADA-Report und den AAA-Urteilen werden die Sportler*innen als Whistleblower und Unschuldige dargestellt, inwieweit konkrete Ergebnislisten verfälscht wurden, bleibt offen. 3.10.2019:
Der Leiter des Nike Oregon Projects Alberto Salazar wurde für 4 Jahre gesperrt ebenso wie Dr. Jeffrey Brown, Mediziner und Berater. Sie wurden der Anwendung einer verbotenen Methode, Verfälschung von Dopingkontrollen und Handel mit und Anwendung von Testosteron überführt. Die Verurteilten haben Experimente mit verschiedenen Substanzen, insbesondere mit Testosteron an den Athleten, die jedoch nicht darüber informiert waren, durchgeführt, um die Wirkung herauszufinden. Die Untersuchungen der USADA betreffen die Jahre 2010 bis 2014, zahlreiche Personen, darunter Athleten, wurden gehört, stellten ihre medizinischen Unterlagen zur Verfügung und sagten aus. Ihnen wird kein Dopingvergehen zur Last gelegt, da sie ohne Wissen gedopt wurden. 2017 wurde der Bericht, der 2017 von fancybears geleakt wurde, an die American Arbitration Association (AAA) übergeben. Teilnehmer*innen der WM in Doha sind nicht betroffen, doch wurde ihnen von der AIU verboten, mit Salazar Kontakt aufzunehmen. Nike und Salazar wollen gegen das Urteil Einspruch erheben, doch angeblich war Nike für die Versuche informiert. 30./1./2.10.9.2019:
Parallel zu den Ermittlungen in den USA fanden in Großbritannien Untersuchungen statt, insbesondere veranlasst durch Verdachtsmomente zu Mo Farah, die jedoch eingestellt wurden. Nun werden Vorwürfe laut, es habe sich dabei lediglich um Augenwischerei gehandelt, ernsthaft sei es nie um Aufklärung gegangen. Zumal auch Lord Sebastian Coe noch immer als Nike-Botschafter aktiv ist und dafür Honorar erhält. 2.10.2019: