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der September

 

Das vorletzte deutsche Eintagesrennen stand wieder ganz im Zeichen der Heimatverteidigung. Rund um die Nürnberger Altstadt ist ein Sprinterrennen und so war klar, dass die gesamte deutsche Belegschaft sich für den Stabsfeldwebel ins Zeug legen würde, obwohl dieser im Vorjahr noch Olaf Pollack gewinnen ließ, damit Pollack nach überstandener Buckelpest, wenigstens einen Saisonsieg feiern durfte. In diesem Jahr revanchierten sich die deutschen Sprinter aber für die großzügige Geste Zabels aus dem Vorjahr und Ete gewann vor Pollack und Radochla. Robert Förster stand nach den Drohungen der Sachsen - Rundfahrt immer noch unter einem enormen psychischen Druck, so dass er über einen siebten Platz nicht hinauskam.

 

Am gleichen Tag wurde Andreas Klier für seine Aufmüpfigkeit gegen Zabel belohnt. Denn bei seinem Protestrennen in Wallonien hatte er bemerkt, dass er selbst auch ganz passabel Rad fahren kann. Beim GP Jef Scherens in Belgien setzte er diese neue Erkenntnis in die Tat um und gewann souverän vor den Weltklasseleuten Robert Hunter und Leon van Bon. Vierter wurde Allan Johansen, der sich eine längere Pause gönnte. Der plötzliche Erfolg regte ihn zum Nachdenken an, denn damit hatte er nicht gerechnet. Er entschied aber, das Erfolg etwas gutes ist und wollte ihn weiter fortführen. Mit diesem guten vierten Platz tat er dies zweifellos.

 

Steigern konnte Johansen dieses Ergebnis noch zwei Tage später beim Schaal Sels in Belgien. Dort schlug ihn nur der fiese Holländer Steven de Jongh. Aber dennoch war Allan Johansen weiterhin sehr zufrieden, mit solch einem Erfolg konnte er vor der Saison nicht rechnen - und er wäre auch nie eingetreten, wäre am Henninger Turm...

 

Aber so langsam ergriff ihn das Verlangen nach seinem ersten Saisonsieg.

 

Im Laufe dieser Saison bildeten sich die deutschen Radprofis zu einer fast unschlagbaren Macht im eigenen Land aus. Auch ohne das große militärische Oberhaupt und Götteropfer Ullrich, stellte die deutsche beräderte Kavallerie eine uneinnehmbare Macht dar. Einen weiteren Beweis ihrer kämpferischen Ausgewogenheit und ihrer militärischen Raffinesse, boten sie bei der Hessen - Rundfahrt. Die sechs Teilstücke wurden von sechs verschiedenen deutschen Kriegern gewonnen. Pollack gewann die erste Etappe, auf der zweiten ließen die Veteranen dem Rekruten Sebastian Siedler, der eigentlich ein Indoor - Krieger ist, den Vortritt, dann taten sich Danilo Hondo und Steffen Radochla hervor. Beim Zeitfahren setzten sie ihrer Leistung die Krone auf, Uwe Peschel gewann vor fünf weiteren Bundesradlern. Auf der abschließenden Etappe erging es Stephan Schreck ähnlich wie Andreas Klier beim GP Jef Scherens. In Wallonien hatte auch Schreck beim Protestieren gegen Zabel festgestellt, dass er an und für sich ein guter Radfahrer ist. Aus einer Fluchtgruppe mit Zülles Yakovlev, Niki Aebersold, und dem norwegischen Stinker Kurt - Asle Arvesen gewann er die Etappe in Bergen Enkheim. Es bleibt zu hoffen, dass Klier und Schreck die Erinnerung an ihre Fähigkeiten im kalten deutschen Winter nicht einfrieren...

 

Im Gesamtklassement tat sich nichts mehr und Uwe Peschel siegte in Hessen vor drei Männern, welche die gleichen Uniformen wie er trugen.

 

Den Coupe des Carpathes gewann Tomasz Lisowicz, der Polnische und verlorengeglaubte Zwillingsbruder vom Nürnberger Radprofi.

 

Die Coppa Placci war wieder eines dieser langweiligen italienischen Herbstrennen, bei denen ein Italiener gewinnt und auch sonst nur Italiener auf den weiteren siebenundzwanzig Plätzen folgen. Davide Rebellin versagte mal wieder auf ganzer Linie und wurde, dieses mal ohne die Schuld eines bäumewerfenden Schweizers, nur Dritter. Matteo Tossato und Gianluca Bortolami waren schneller als Rebellin. Fabiano Fontanelli konnte bei seinem Plan, die Teamweltrangliste zu gewinnen, mit seinem elften Platz keine großen Fortschritte erzielen.

 

Größere Fortschritte machten Fontanelli und sein Mercatone Uno Team einen Tag später beim Giro di Romagna. Zwar wurde Fontanelli von Bortolami besiegt, der wohl irgendjemanden irgendetwas beweisen wollte ............. , aber Fabianos zweiter Platz musste die Punkte des Teams ungefähr verdoppelt haben. Dies sprach zum einen für Fontanelli und zum anderen gegen sein Team; vermutlich!

 

Bei der Vuelta wiederholt sich alljährlich das gleiche Spiel: Der Commander verspricht seinem unnützen Edeldomestiken Heras, er würde ihn bei der Vuelta unterstützen, aber wenn es dann zur Vuelta kommt, fällt Armstrongs Bodyguards ein, dass es in Spanien aufgrund der bösen Terroristen für ihn als Amerikaner viel zu gefährlich ist. Deswegen schickt Armstrong lieber seine amerikanischen Teamgefährten nach Spanien. Das Tom Boonen nicht zum Aufgebot gehörte, war natürlich sowieso klar.

 

Völlig überraschend wurde allerdings Fassa Bortolos, unverständlicherweise verhasster Slowene, Tadej Valjavec aufgeboten, der im Gegensatz zu den Vortour- und den Vorgirorennen in den Vorvueltarennen überhaupt keine Rolle spielte. Giancarlo Ferreti wollte den jungen Mann definitiv ärgern.

 

Auch Mario Cipollini, der kurz vor der Vuelta den Rücktritt vom Rücktritt verkündete, weil er von Schönheitswettbewerben bereits die Nase voll hatte, trat mit seinem schmierigen Team in Spanien an.

 

Da Armstrong also nicht am Start war, hatte Joseba Beloki niemanden, der ihn ziehen würde. Niemanden bis auf sein eigenes Team jedenfalls. Und eben dieser gelbe Haufen angevengater Spanier, Portugiesen und Deutscher zog Beloki zum Gelben Trikot nach der ersten Etappe, einem Mannschaftszeitfahren. Wie bereits bei der Tour wurde US Postal Zweiter.

 

Da Erik Zabel im Laufe der Saison bereits so viele Rennen gewonnen hatte, wollte er sich während der Vuelta mal die inzwischen oft kopierte perezsche Methode aus der Katalonien - Rundfahrt aneignen, um ein wenig Mitleid für sich und das Team zu ernten.

 

Auf der zweiten Etappe waren an einem Hügel alle Sprinter bis auf Ete abgehängt, da er aber trotzdem nicht gewinnen wollte, fragte er Danilo di Luca, der sich ja von der perezschen Methode abgewandt hatte und wieder auf Siegjagd war. Di Luca nahm dankend an und schlug Zabel im Sprint. Natürlich war dies sehr offensichtlich und deshalb hielt sich das Mitleid für den Stabsfeldwebel in Grenzen.

 

Auf der dritten Etappe hatte Zabel leichteres Spiel mit der Konkurrenz. Cipollini war im Feld und gegen ihn kann man natürlich glaubhaft verlieren, auch wenn Zabel etwas auf die Bremse drücken musste - Cipollini war nach seiner langen Pause nämlich noch nicht wieder in Toppform.

 

Die vierte Etappe lief identisch ab, aber dieses mal übertrieb Stabsfeldwebel Zabel ein wenig, denn neben Cipollini und Petacchi, die er wie am Vortag schon an sich vorbeibremste, konnte dieses Mal auch Gerrit Glomser noch am Deutschen vorbeihuschen. Dieser Fehler lag auch Zabel schwer im Magen, denn als Vierter erntet man definitiv kein Mitleid mehr.

 

Neben Kurt - Asle Arvesen ist Guido Trentin vermutlich der schlimmste Stinker im ganzen Feld. Sein Gestank ist so widerlich, dass der bemitleidenswerte Felix Garcia Casas, der mit ihm allein in die Sierra Nevada fuhr, den Italiener bat, sich stets hinter ihm auf zu halten, damit er selbst den atommüllartigen Geruch nicht in der Nase wittern müsse. Da Trentin eigentlich ein dufter Typ ist, erfüllte er dem kleinen Spanier seinen Wunsch; er fuhr den gesamten Anstieg hinter ihm her. Kurz vor dem Ziel aber hatte er einfach so viele Kraftreserven, dass ihm Garcia Casas zu langsam wurde, so überholte er ihn und gewann die Etappe. Als Belohnung für seine tollen Dienste bat Cofidis dem Spanier einen Vertrag an, da der aber Trentin nicht ständig riechen wollte, lehnte er dankend ab. Das Führungstrikot übernahm Mikel Zarrabeitia.

 

Da in der Abwesenheit Armstrongs nicht die gewohnten Grand Tour Szenarien vermisst werden sollte, machte sich Roberto Heras am La Pandera auf das Feld zu distanzieren. US Postal Fans mit Entzugserscheinungen waren von diesen geheilt und Heras gewann die Etappe vor dem Omaboy Simoni und Kelme Beauty Oscar Sevilla. Weniger erfreulich als Sevillas dritter Platz war für Kelme, dass Botero nach den ersten zwei Bergetappen schon keine Rolle für das Gesamtklassement mehr spielen konnte. Vermutlich hatte er, im Gegensatz zu Simoni, den Tee seiner kolumbianischen Oma nicht ganz ausgetrunken.

 

Oscar Sevilla übernahm das Führungstrikot, was im Team für Wirbel sorgte, denn schließlich hatte man ja Aitor Gonzalez als Gesamtsieger auserkoren und schließlich wurde eben dieser Aitor Gonzalez beim Giro schon so mühevoll und pressewirksam gepuscht. Es sollte also eine interessante Rundfahrt werden, bei der sich endlich einmal Teamkollegen so richtig bekriegen und betrügen sollten, nachdem dies im Vorjahr nur unter Sevilla und Casero der Fall war.

 

Auf der siebten Etappe machte Zabel seine Fehler aus den vorhergegangenen Etappen wieder gut. Er wurde genau Zweiter hinter Mario Cipollini. Das gab eine Menge Mitleid für ihn und er war glücklich. Aber so leicht Zweiter zu werden, sollte es für Zabel nicht mehr werden, denn Cipollini beschloss das Rennen zu verlassen, damit er die Drohung vom Giro d´Italia besser wahrmachen konnte...

 

Der Perfektionist und Orginator der Mitleidstaktik aber war Luis Perez. Auf der achten Etappe setzte er sich am letzten Hügel ab und hielt das jagende Feld auf der Abfahrt in Schach. Er sah bereits wie der sichere Sieger aus, als er im kleinen Gegenhang zum Ziel plötzlich einen Einbruch markierte und Aitor Gonzalez und David Etxebarria an sich vorbeiziehen ließ. Selten bekam ein einziger Fahrer so viel Mitleid wie Perez an diesem Tag, er war überglücklich. Glücklich war auch Etappen- und Gesamtsieger Gonzalez, der unauffällig wieder ein wenig Zeit auf Sevilla gewinnen konnte.

 

Um allen Nachahmern aber zu zeigen, wer der wahre Mitleidheiland ist, legte Perez am nächsten Tag noch einen drauf! Er befand sich in einer Dreiergruppe mit Pablo Lastras und Fabian Jeker, als Lastras attackierte und die Etappe gewann. Routiniert fuhr Perez den zweiten Platz nach Hause. Selten war ein Verlierer so abgebrüht wie er und seine Kaltschnäuzigkeit wird sicher für Jahre unerreicht bleiben! Jörg Jaksche hatte sich inzwischen, keiner weiß genau wie, auf Platz zehn in der Gesamtwertung vorgemogelt.

 

Das Zeitfahren eignet sich prima um Rennen zu manipulieren. So war die zehnte Etappe die Etappe, an der Aitor Gonzalez weiter zum Star aufgebaut und sein Rückstand zu Sevilla abgebaut, um nicht zu sagen, umgekehrt werden sollte. Die Konkurrenz war gekauft und Gonzalez gewann das Zeitfahren souverän. Da die Konkurrenz nur auf der Bremse stand, wurde der schwache Zeitfahrer Sevilla, der einzige, der gegen Gonzalez wirklich kämpfte, Zweiter. Zu allem Überfluss für das Team, verteidigte Sevilla das Trikot mit einer Sekunde Vorsprung vor Gonzalez. Das war gegen die Absprache und im Team kochte es nun gewaltig.

 

Die zwölfte Etappe zeigte die geballte Stärke des ibanesto.com Teams. Ein gewaltiger Wind fuhr von Beginn der Etappe an durch das Feld. Da Francisco Mancebo seit dem Gewinn der Burgos - Rundfahrt einen goldenen Föhn besaß und sowieso wunschlos glücklich war, brauchte er den Wind nicht weiter zu ertragen. Er beendete das Rennen. Aber das ibanesto.com Team ließ sich von dieser Nebensächlichkeit nicht beeindrucken. Pablo Lastras gewann die Etappe. Allerdings wurde ihm von Sportlichen Leiter der Kauf eines goldenen Föhns untersagt. Auch ohne Mario Cipollini hielt Zabel an seiner Mitleidstour an. Allerdings war es für ihn schon schwieriger es glaubhaft aussehen zu lassen, als er gegen Alessandro Petacchi den Sprint verlor.

 

Damit Cipollinis Acqua e Sapone Team nicht als One - Man - Show abgetan werden konnte, platzierten sie mit Giovanni Lombardi einen Mann in der entscheidenden Fluchtgruppe. Unterstützt wurde Lombardi vom quasi Seifenverwässerer Pietro Caucchioli, der für Lombardi hervorragende Arbeit leistete. Mit dieser Hilfe konnte Giovanni die Etappe mit Leichtigkeit gewinnen. Pietro Caucchioli bekam für seine Hilfe vermutlich mehr als nur den Siegerstrauß...

 

Die vierzehnte Etappe nahm eigentlich niemand war, nicht einmal die Profis. So gewann Serguei Smetanine die Etappe, die vor dem sagenumwogenen und unheimlichen Angliru lag.

 

Vor dieser Angliru - Etappe lag Jörg Jaksche immer noch in den Top Ten der Gesamtwertung. Und auch nach dieser Etappe verlor er nicht wesentlich an Zeit. Allerdings ist der Angliru so fies steil, dass sich Jaksche beim Aufstieg böse das Knie am Kinn gestoßen hatte. Da er keinen stoßabsorbierenden Bart trägt, tat ihm später das Knie mächtig weh und er musste die Rundfahrt wenig später beenden. Die eigentliche Tragödie der Etappe spielte sich aber weiter vorn ab. Vicente Belda, Sportlicher Leiter von Kelme, befahlt Oscar Sevilla sich abhängen zu lassen, damit Aitor Gonzalez endlich gefahrlos die Führung übernehmen konnte. Obwohl er eigentlich ein echter Stinker ist, befolgte Sevilla den Befehl und so ließ er die Favoriten fahren. Dummerweise passte Roberto Heras bei seinem Tagessieg nicht gut genug auf, so dass er aus Versehen auch das Führungstrikot gewann.

 

Erik Zabel forderte mit seinen zweiten Plätzen Luis Pérez nahezu heraus. Aber der Meister des Mitleids zeigte sich der Herausforderung gewachsen. Routiniert belegte er aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe den zweiten Platz. Dass Santiago Botero die Etappe gewann, bemerkte vor lauter Mitleid fast niemand.

 

Aber der Stabsfeldwebel nahm der Fehdehandschuh auf wie ein Mann! Alessandro Petacchi war inzwischen aber nicht mehr frisch genug, um Angelo Furlan halten zu können. Deshalb musste Zabel sich dieses mal hinter dem Alessio Sprinter einordnen und Zweiter werden. Aber Hauptsache Zweiter, wer da nun vor ihm lag, war Ete eigentlich egal.

 

Da sich außerteamliche Hilfedienste bereits so gut bewährt hatten, opferte das Acqua e Sapone ihre spanische Garde, um Robert Heras zu unterstützen. Vermutlich wollten sie den Blumenstrauß zurückbekommen, den zuvor Caucchioli bei Lombardis Sieg erhalten hatte. Aber da Heras die Etappe nicht gewinnen konnte, fiel dieser Siegerstrauß für die sauberen Spanier leider aus. Die Etappe gewann Santiago Blanco, der sich noch vor Heras ins Ziel retten konnte.

 

Da ihr Sportlicher Leiter Unzue ihnen alle Föhns weggenommen hatte, gewann auch am Folgetag ein ibanesto.com Pilot. José - Vicente Garcia Acosta, ein Mann mit einem Namen wie eine ganze Familie, siegte als Solist in Avila. Damit er vor dem entscheidenden Einzelzeitfahren nicht allzu viel Zeit gewinnen musste, ließ das Feld Aitor Gonzalez im kleinen Anstieg von Avila noch mal wegfahren und so einige Sekunden gewinnen.

 

Auf der letzten Etappe mit Massenstart gewann wieder Angelo Furlan, Erik Zabel verliert den zweiten Platz an Alessandro Petacchi. Da die Podiumsplätze von Pérez beeindruckender herausgefahren waren als jene von Zabel, war der Spanier mit Abstand der bemitleidenswerteste Fahrer der Rundfahrt.

 

Wenig überraschend gewann Aitor Gonzalez einen Tag später das abschließende Einzelzeitfahren und die Rundfahrt. Wie abgesprochen wurde Roberto Heras recht deutlich besiegt und auch der ungezogene Joseba Beloki kam als drittplatzierter Fahrer noch auf das Podium in Madrid. Der unbeliebte Schönling Sevilla wurde Vierter.

 

Durch diesen Sieg war Aitor Gonzalez so viel wert, dass Kelme ihn gleich an zwei Teams verkaufte, um die leeren Kassen wieder gut zu füllen.

 

Noch während der Vuelta zeigte ein weiterer deutscher Sprinter, dass er kein Freund der Revolution ist. Der äußerst konservative Steffen Radochla rang beim GP Rik van Steenbergen überraschend den überraschten Revolutionsführer McEwen nieder. McEwen war nach dieser Niederlage so verkrampft, dass er Radochla ganz doll an den Haaren zog, bis diesem die Schuppen aus der Hose fielen.

 

Deutschland ist definitiv das größte Vorbild der Niederlande. Bei der Ster Elektrotoer übten die Einwohner des kleinen Genmanipulationstomatenlandes die Selbstverteidigung gegen feindliche Invasoren. Die erste Etappe gewann erneut Gelpumuckl Traksel. Gefolgt wurde er von Kemna, Voskamp und Bram Schmitz, wodurch die Bankgiroloterij zum Hauptverteidigungsinstitut des Landes wurde. Auf der fünften Etappe aber gab es eine kleine Sensation, denn der junge deutsche Rekrut auf Probe, Sven Krauß, vernaschte die gesammelte Konkurrenz und gewann in Verviers. Trotzdem wurde der junge Krauß vom Teamchef Holczer nicht zum Soldaten auf Zeit gemacht, denn der Teamchef hatte noch Hoffnung, dass aus dem Rekruten noch etwas ordentliches wird. Um die Vormachtstellung von Bankgiroloterij vollends zu festigen, gewann Rik Reinerink die Schlussetappe und seine Teamgefährten Voskamp und Schmitz belegten die ersten beiden Plätze in der Gesamtwertung.

 

Auch Olaf Pollack trat nach dem Outing Radochlas nun zur antirevolutionären Seite der Radsportwelt über. Bei Paris - Brüssel wollten er und Danilo Hondo dem Revolutionsführer McEwen das Hinterrad zeigen. Aber dieses Mal war der flinke Australier auf die Attacken der Konkurrenz vorbereitet und so reagierte er auf sie und schlug sie nieder. Olaf Pollack wurde deswegen nur Zweiter und Danilo Hondo beendete das Rennen als Vierter. Im Gegensatz zu Radochla wurden sie von McEwen aber nicht misshandelt, was sie auch irgendwie glücklich machte.

 

Die letzte deutsche Rundfahrt des Jahres durfte das Rheinland austragen. Und dieses Mal schlossen sich noch mehr Deutsche gegen die Revolution zusammen. Dies griff die Psyche von Robbie McEwen derart an, dass er erfolglos auf der zweiten Etappe das Rennen verließ.

 

Weil die anderen Fahrer aus der Spitzengruppe den Weg zum Ziel nicht fanden, gewann der junge Sebastian Lang die erste Etappe vor Raphael Schweda, der von den restlichen Pfadsuchern der Schnellste war. Auch Allan Johansen war in der Spitzengruppe, er wurde Vierter.

 

Auf der zweiten Etappe war es dann Danilo Hondo, der McEwen den finalen Schlag versetzte, der Australier gab genervt auf.

 

Nach dem Sieg von Geert van Bondt zeigte Sebastian Lang auf der vierten Etappe, dass er auch Rennen gewinnen kann, wenn seine Feinde sich nicht alle verfahren haben. Zu diesem Zeitpunkt führte Rolf Huser in der Gesamtwertung.

 

Die letzte Etappe gewann er, der Megakackdäne, der seinen ganzen Erfolg nur mit zu verdanken hat. Allan Johansen siegte - ganz im Gegensatz zu Rolf Huser, der im Finale der Etappe von einem deutschen Profi, der hier nicht genannt werden will, von seinem Fahrrad gestoßen wurde. Aufgrund dieser wunderbaren Aktion konnte Ronny Scholz den Gesamtsieg der Rundfahrt feiern. Vor lauter Freude schwängerte er die Tochter seines Teamchefs. Rolf Huser wurde insgesamt Vierter und Johansen Achter.

 

Da sich Luis Pérez bei der Vuelta in so perfekter Form präsentierte, musste Davide Rebellin in Italien natürlich kontern. Die Lazio - Rundfahrt war das Ziel des Gerolsteiners. Wie eigentlich immer schaffte er es in die finale Spitzengruppe, aber im Gegensatz zu einigen vorherigen stümperhaften Versuchen, belegte er dieses Mal sicher den zweiten Platz. Paolo Bettini gewinnt das Rennen. Fabiano Fontanellis Pläne die Teamrangliste zu übernehmen, nehmen weitere Konturen an - er wird Vierter. Auf seinen Wunschzettel für Weihnachten schreibt der Italiener: "Lieber Weihnachtsmann, es wäre nett, wenn unter dem Baum in diesem Jahr endlich mal ein echter Teamkollege läge, den kleinen Glatzkopf vom letzten Jahr kannst du wiederhaben, den will ich nicht mehr, der kann nichts."

 

Der Grand Prix des Nations ist eigentlich inzwischen der Grand Prix d´Allemagne, denn nach Jens Voigt im Vorjahr, siegte heuer Uwe Peschel, der eigentlich das Heimatland verteidigen wollte, dann aber feststellen musste, dass Frankreich gar nicht zu Deutschland gehört und dies auch noch nie sonderlich lange tat. Michael Rich schonte seine Kräfte deswegen besser und wurde Vierter. Da die Franzosen von der internationalen Konkurrenz in einem französischen Rennen mächtig überrascht waren, kamen sie über einen siebten Platz von Moreau nicht hinaus!

 

Die Emilia - Rundfahrt war der wohl schwärzeste Tag des Davide Rebellin im diesjährigen Herbst. Er fuhr in einer Gruppe mit Mister Mercatone himself, Fabiano Fontanelli und Franco Pellizotti, als es zum Finish kam. Fontanelli gewann den Spurt und Rebellin wurde Zweiter, innerlich jubelte er wie ein kleines Kind. Das war aber bevor ihm jemand mitteilte, dass Michele Bartoli, Ivan Basso und Michael Rasmussen bereits in einer früheren Gruppe das Ziel durchfahren hatten. Rebellin war schockiert, er hatte sich mit seiner Mitleidstaktik lächerlich gemacht, hatte sein Team geschwächt und Punkte verschenkt. Er beschloss seine Taktik zu ändern und von jetzt an auf Sieg zu fahren.


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