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der Juli

 

Gleich mit Beginn des Julis kam die dritte Stufe der Gemeinheit gegen Jan Ullrich! Und dieses Mal sollte sie Erfolg haben. Bei einem erneuten Discoausflug kam der gleiche Engel, der Ullrich beim ersten Ausflug mit Alkohol vollgepumpt hatte, wieder auf den deutschen Radstar zu. Aber da Ullrich zu klug war, um wieder so viel Bier zu trinken, er hatte nämlich aus der Alkoholfahrt gelernt, lehnte er ab. Aber bei den leckereren kleinen Brausetabletten schlug er natürlich trotzdem zu.

 

Am dritten Juli schickte Radsportgott Hein seine Vampire zu Ullrich. Sie schmeckten sofort, dass Ullrich positiv war und so wurde er für ein halbes Jahr gesperrt. Der Radsportgott hatte seine Macht bewiesen und seinen Plan der Gemeinheiten in die Tat umgesetzt.

 

Weil der Papst Pole ist, hatte der Radsportgott mit diesem friedliebenden, diebischen Völkchen vor Beginn dieser Saison Mitleid. Er änderte die Zählweise im Radsport und die Zahl 4 wurde abgeschafft, so dass fast alle polnischen Rennen in die x.3 Kategorien aufgewertet werden mussten. Die meisten Rennen finden hier keine Erwähnung, weil kein Mensch so genau weiß wie die Rennen geschrieben werden. Aber beim Course de la Solidarité Olympique hatte der Abgesandte ein Einsehen mit den Westeuropäern und so gab er dem Rennen ein verständlichen Namen. Dies änderte natürlich nicht, dass immer noch Fahrer gewannen, die kein Mensch kennt, außer ihrer eigenen Mütter, aber die Fahrernamen wird der Abgesandte dann vielleicht im nächsten Jahr ändern...

 

Die Etappen wurden von einem Esten, von einem Polen, einem Belgier, dem Polen der zuvor schon gewann und einem Tschechen gewonnen. Die letzte Etappe gewann noch ein Pole und ein völlig anderer Pole gewann die Gesamtwertung vor drei weiteren Polen, die hier noch keine Erwähnung fanden. Dabei scheinen die Polen auf den Plätzen drei und vier Brüder zu sein. Fünfter wurde der Belgier, der schon eine Etappe gewonnen hatte!

 

Der Tiefpunkt des Jahres war wie immer die Tour de France! Da der Abgesandte, der persönlich für diese Rundfahrt zuständig ist, mit der Tour dem Giro in nichts nachstehen wollte, durfte auch die Tour de France mehrere Länder durchlaufen. Der Start erfolgte in Luxemburg. Aber in der Starterliste gab es einige fehlende Namen. Tom Boonen hatte wohl nach Paris - Roubaix und der Katalonien - Rundfahrt sowieso nicht mit der Tourteilnahme gerechnet, aber Tadej Valjavec wurde zur Überraschung aller auch nicht nominiert. Auch überlegte er sich nun, sich mit Ferreti wegen seines Sieges bei der Ciclicta Settimana Lombarda aus zu sprechen, aber Ferreti war noch immer stinksauer und verweigerte das Gespräch. Vinokourov litt noch unter der Rache des Abgesandten. Ähnlich ging es auch Cipollini, denn obwohl Cipo seine Strafe bei Paris - Roubaix abgesessen hatte, wurde auch er nicht nominiert. Aber Cipollini hatte ja seine Karriere sowieso beendet. Museeuw konnte wegen der unerklärlichen Schienbeinschmerzen, mit welchen er seit dem Amstel Gold Race herumquälte auch nicht an den Start gehen. Auch Ullrich und Leoni litten unter der Willkür des belgischen Gottes.

 

Lance Armstrong hingegen war sehr wohl am Start und so gewann er das Eröffnungszeitfahren. Zweiter wurde der Franzose Jalabert. Das Armstrong gerade einen Franzosen besiegt hatte, machte ihn nicht unbedingt populärer und er kaufte sich sicherheitshalber einen weiteren Bodyguard. Er brauchte sowieso jemanden, der ihm sowohl das Gelbe als auch das Grüne Trikot föhnte und bügelte. Da Armstrong Beloki im Zeitfahren nicht ziehen konnte, wurde Joseba auf dieser Etappe nur Neunter.

 

Da den deutschen die Tour de Suisse noch etwas peinlich war, einigte man sich im Feld darauf, die erste Etappe unauffällig Rubens Bertogliatti aus der Schweiz zuzuschieben. Am letzten kleinen Anstieg am Ziel sollte er attackieren und niemand würde ihm folgen. So geschah es auch und Stabsfeldwebel Zabel fuhr das Feld sicher in der gleichen Zeit ins Ziel, damit der Commander nicht weinen musste.

 

Völlig überraschend gewann der Weltmeister Oscar Freire in Saarbrücken die zweite Etappe im Sprint. Da diese Etappe eigentlich die Aufständischen für sich beansprucht hatten, waren die anwesenden McGee, O´Grady, Cooke und ihr Chef McEwen ernsthaft erbost. Ihr Zeichen der Revolution wurde gewalttätig vernichtet.

 

Die dritte Etappe wurde dann doch endlich zum Zeichen der Revolte gegen die Willkür gegen den Gott und seinen Abgesandten. Erik Zabel wurde eingerahmt von McEwen und Cooke; er gewann aber das Gelbe Trikot, welches seit seinem Etappensieg Bertogliatti trug. Freire wurde im Finale von O´Grady festgehalten, kurz vor dem Ziel zog sich O´Grady noch an Freire vorbei und landete als Zehnter zwei Plätze vor dem Spanier. Freire war klar, dass die Tour für ihn gelaufen war. Er hatte seine Lehren gezogen!

 

Das Mannschaftszeitfahren der vierten Etappe gewann ONCE vor USPS. Dies war ein ganz klarer Bruch des ungeschriebenen Vertrags zwischen ONCE und US Postal, denn dieser beinhaltete ja keine Angriffe der Gelben auf die Dunkelblauen. Diese Aktion musste bestraft werden; so kündigte Armstrong an, auf der Etappe zum Mont Ventoux, Joseba Beloki nicht zu ziehen. Beloki nahm die Strafe an - er wäre sowieso zu feige gewesen, gegen Armstrong zu protestieren. Nichts desto trotz übernahm Igor Gonzalez de Galdeano das Führungstrikot.

 

Seit Kuurne - Brüssel - Kuurne wusste der kleine, dicke Este, dass er eigentlich der geborene Ausreißerkönig ist. Deswegen machte er sich auf der fünften Etappe auf die Socken und gewann vor Michael Sandstod. Entgegen seiner Erwartungen erhielt er aber kein gegrilltes Schwein, sondern nur ein langweiliges Trikot, welches, nebenbei bemerkt, überhaupt nicht schmeckt. Er wird also im nächsten Jahr echte Probleme haben, sein gutes Kampfgewicht zu halten.

 

Auf der sechsten Etappe wollten die Revolutionäre auch mal einen grausamen Beweis ihrer Macht aufzeigen. Der verhasste Oscar Freire sprintete wie ein Irrer los, McEwen fuhr hinterher. Freire fühlte sich bereits wie der sichere Sieger, denn das Ziel war nah und die Gegner alle eine Radlänge hinter ihm. Plötzlich aber hält McEwen Freire am Sattel fest und Erik Zabel schlüpft rechts an Freire vorbei und gewinnt die Etappe. Freire wird Zweiter und weint. McEwen macht der dritte Platz nicht zu schaffen, er freut sich nur Freire ein weiteres Zeichen gegeben zu haben.

 

Die achte Etappe fand am vierzehnten Juli, dem französischen Nationalfeiertag statt. Ein Tag, an dem die Franzosen besonders gern gewinnen. Im letzten Jahr wurde Jalabert von den anderen dieser Wunsch gewährt, aber in diesem Jahr hatten die fiesen Holländer Einwände. Aus einer Gruppe gewannen die Holländer Kroon, Knaven und Dekker vor den Franzosen Renier, Hinault und Augé. Die Equipe und ganz Frankreich waren entsetzt, dies war definitiv ein weiterer Übernahmeversuch der Holländer, nachdem sie in Deutschland gescheitert waren.

 

Allen Franzosen wurde sofort befohlen keinen weiteren Sieg eines Holländers zuzulassen! Das brachte Lance Armstrong auf eine Idee...

 

Die neunte Etappe gewann Botero und auf der zehnten wollten Halgand und Pineau beweisen, dass Frankreich es mit Holland durchaus aufnehmen kann.

 

Auf der elften Etappe ging es nach La Mongie, also zum ersten mal in dieser Tour ins Gebirge. Der Gewinner stand sowieso schon fest, Joseba Beloki wurde als zweiter ins Ziel gezogen und Roberto Heras wurde Dritter. Das Trikot wanderte auch wieder an Armstrong, was den beschäftigungslosen zusätzlichen Bodyguard sehr freute. Die vierzehnte Etappe führte zum Plateau de Beille, dieses mal war Beloki schon früher fertig; er musste den Sattel von Armstrong deswegen schon etwas vor dem Ziel loslassen und verlor viel Zeit. Er wurde aber von Roberto Heras, der eine gute Minute später als Zweiter ins Ziel kam gezogen, sodass der ONCE Fahrer Etappendritter wurde.

 

Auf der Dreizehnten, einer Überführungsetappe, durfte David Millar mit der Hoffnung gewinnen, die häufige Einblendung seines Namens würde auch den letzten Kommentator zum Glauben bringen, dass sein richtiger Name tatsächlich David und nicht Robert ist. Natürlich lag er mit dieser Annahme falsch.

 

Die vierzehnte Etappe rauf zum Mont Ventoux, war wohl die spektakulärste der ganzen Tour! Ziemlich früh machte sich eine große Ausreißergruppe auf den Weg. Am finalen Berg, dem Ventoux fuhren Richard Virenque und Alexandre Botscharow ihren Fluchtgefährten davon. Botscharew war sich ziemlich sicher, dass einer von den beiden das Rennen für sich entscheiden würde. Und so handelte er in guter Botscharew Manier. Da es dieses Mal noch nicht zu spät war, brauchte er allerdings im Gegensatz zum GP Marseillaise nicht vortäuschen, sich verfahren zu haben. Er spielte einen schwachen Moment vor und Virenque zog davon. Wieder wollte Botscharew einem Franzosen in Frankreich zum Sieg verhelfen, damit die Zuschauer am Straßenrand auf ihre Kosten kommen.

 

Zeitgleich jagte Armstrong hinten der Gruppe hinterher, er hatte die Hoffnung auf den Etappensieg noch nicht aufgegeben. Er sprengte das Feld und verfolgte das ebenfalls gesprengte Duo allein. Beloki durfte sich, wie angekündigt, an diesem Tag nicht an Armstrongs Sattel festhalten. Er verlor zwei Minuten und wurde Etappenachter.

 

Als Armstrong aber mitgeteilt kriegte, dass er nun Virenque verfolgte, nahm er sofort einen Gang raus. Denn er wusste genau, was passiert wäre, wenn er Virenque gefangen hätte:

"Ich bin unschuldig, ich schwöre es. Der gemeine Amerikaner ist Schuld. Er hat mir den Etappensieg geklaut, dabei bin ich doch Franzose und so toll!" Virenques weinerliche Stimme vor den französischen Kameras ging ihm schon auf die Nerven, obwohl sie bisher nur in seiner Vorstellung existierte. Um dieses wahrscheinliche Bild nicht Wirklichkeit werden zu lassen, ließ er Virenque gewinnen. Botscharew rettete sich noch als Zweiter ins Ziel und die Tour de France war nach der Etappe so langweilig, wie vor der Etappe.

 

Santiago Botero gewann auch die fünfzehnte Etappe. Von seinem ungeliebten Teamgefährten Sevilla war nicht viel zu sehen. Aufgrund seiner Eitelkeit wollte er nicht schwitzen und so stieg er zur Mitte der Tour de France lieber aus. Das Rennen war ihm sowieso zu anstrengend! Das eigentlich wichtige an der fünfzehnten Etappe aber war, dass Botero Mario Aerts schlug. Der Belgier wurde vom belgischen Dämon als Siegfahrer verpflichtet; jetzt wurde er von Botero im direkten Vergleich geschlagen. Dies ließ nur einen Entschluss zu. Auch Santiago Botero sollte zum Team von Dämon Walter wechseln. Allerdings war dieses Unterfangen schwieriger als zuerst angenommen...

 

Holländer können kein Ski fahren. Und Lance Armstrong ist ein Mensch mit einem merkwürdigen Sinn für Humor. Die sechszehnte Etappe ins Skigebiet La Plagne sollte der Zeitpunkt sein, seinen Plan von der achten Etappe zu verwirklichen. Kein Holländer dürfe mehr gewinnen, deshalb gewährte Armstrong, Michael Boogerd eine Fluchtgruppe, in der Boogerd der stärkste Fahrer sein würde. So sprengte der Niederländer auf dem Weg nach la Plagne diese Gruppe; er fuhr zum Etappensieg. Armstrong blieb gelassen; er zog Beloki locker den Berg hoch, attackierte aber nicht. Zumindest bis Carlos Sastre angriff. Armstrong konterte, Beloki konnte sich nicht mehr festhalten. Der Spanier Sastre und der Commander erreichten den Holländer nicht mehr, so dass dieser die Etappe gewann. Der starke Litauer Rumsas wurde hinter Beloki Fünfter. Da Armstrong mit Rumsas Lampre Team keinen Vertrag hatte, war der Litauer für ihn die größte Gefahr. Deswegen versteckten seine Bodyguards Dopingmittel in Edita Rumsas Auto, woraufhin diese von der französischen Justiz erwischt und eingesperrt wurde. Diese Aktion sollte Druck auf Raimondas ausüben, damit er bis zum Ende der Tour stillhalten würde.

 

Die siebzehnte Etappe wurde, wie so viele andere Etappe zuvor schon, zum Fiasko für das einzige startende deutsche Team - und das gleich in doppelter Hinsicht! Eine Dreier - Spitzengruppe bestehend aus dem Placebodoper, Mario Aerts und Telekom Fahrer Giuseppe Guerini setzte sich ab. Mario Aerts stand unter Beobachtung, denn einen weiteren Dämpfer seines Rufes, den er auch nur bei belgischen Dämonen hat, als Siegfahrer, durfte er nicht zulassen. Da aber Mario Aerts aufgrund der Etappe nach Les Deux Alpes, die er gegen Botero verlor, sowieso schon unbeliebt in seinem neuen Team ist, arbeitete Guerini unauffällig mit Frigo zusammen. Dario Frigo gewinnt die Etappe vor Aerts. Dämon Walter bricht beinahe auseinander vor Wut und möchte nun auch Frigo kaufen. Allerdings klopft ihm Ferreti auf die Finger; er hat Frigo schon bei der Tour de Romandie heim ins Team geholt.

 

Die achtzehnte Etappe gewann Thor Hushovd, weil er so gerne norwegische Gesellschaft hätte und Roger Legeay ihm einen Yakovlev versprochen hatte, falls er eine Etappe gewänne. Hushovd suchte sich Mads Kaggestad aus und alle waren glücklich.

 

Die neunzehnte Etappe ist ein Einzelzeitfahren, mal wieder. Armstrong gewinnt, die Zuschauer am TV und an der Strecke schlafen ein.

 

Auf der letzten Etappe holen die Australier nochmals die Protestbanner heraus und McEwen gewinnt vor Cooke.

 

In der Gesamtwertung kam der Gezogene dem Commander am nächsten. Er verlor lediglich sieben Minuten und siebzehn Sekunden. Dahinter endete der Litauer Rumsas, der Armstrong um die Freilassung seiner Frau bat. Da Armstrong wie erwähnt einen eigenartigen Humor hat, verweigerte er die Freilassung und erfreute sich am Gebettel des Litauers, der von diesem Zeitpunkt an, aus Verzweiflung, in der Saison keine Rennen mehr bestritt.

 

Erik Zabel überließ sein Grünes Trikot dem Revolutionsführer und es durfte spekuliert werden, ob auch Zabel ein Anhänger des Aufstandes gegen den Gott ist.

Damit die Franzosen nicht völlig deprimiert auf die Rundfahrt zurückblicken müssen, gewann Laurent Jalabert die Bergwertung; vor Mario Aerts. Daraufhin wollte der doofe Dämon den Franzosen verpflichten. Von diesem Angebot, ob der Tiefe seines eigenen Falls, geschockt, erklärte Jalabert seine Karriere am Ende der Saison zu beenden.

 

Aber auch während der Tour liefen Rennen und am spektakulärsten hierbei war wohl, dass es in Italien einige Quellen mit Zaubertrank geben muss. Denn ähnlich wie Baldato Anfang des Jahres, tat es jetzt Salvatore Commesso. Innerhalb von zwei Tagen gewann er das Criterium d´Abruzzo und die sogar 1.2 eingestufte Trofeo Matteotti. Baldatos Serie konnte Commesso aber nicht erreichen, ihm fehlte es simplerweise einfach an einem dritten Rennen!

 

Das gesamte Team Mercatone Uno hatte bis zum GP Citta' di Rio Saliceto e Correggio keinen Saisonsieg auf dem Konto. Bisher waren sie nur dadurch aufgefallen, dass das gesamte Team stets am Ende des Feldes zu finden war, wo sie einen glatzköpfigen Fahrer umkreisten. Dieser Glatzkopf musste ein Sprinter sein, denn er wurde, ähnlich wie Quaranta, an jeder Steigung abgehängt. Aber dieses Rennen wurde zum Wendepunkt in der Teamhistorie. Denn Fabiano Fontanelli gewann das Rennen als Solist - und er schwang sich nun auf, den nicht unbedingt marginalen Rückstand in der Teamrangliste aufzuholen und mit Mercatone Uno das UCI Teamranking zu gewinnen.

 

Die Figur mit dem größten Werbewert bei CSC ist zweifelsohne Laurent Jalabert. Den größten Werbewert haben Fahrer, wenn man sie hautnah sehen kann. Da Jalabert nicht an mehreren Rennen gleichzeitig teilnehmen kann, CSC aber auch nicht auf den guten Werbewert verzichten wollte, hat man mit dem Franzosen auch noch ein Double verpflichtet. Dieses Double trat auch bei der Sachsen - Tour in Deutschland auf, weil Laurent Jalabert gerade bei der Tour de France dabei war, sein Berg Trikot zu verteidigen.

 

Sein Double erlebte ich live und vor Ort, da ich von vier Frauen, sozusagen gegen meinen Willen, entführt wurde. Die vier Chicks wollten mich beim dreitägigen Aufenthalt in Sachsen als ihren Experten missbrauchen, damit sie die Rennen endlich verstehen konnten.

 

Da wir erst zur dritten Etappe im Land ohne Bananen ankamen, verpassten wir, sehr zum Leidwesen des holländischen Chicks, dass immer alle Wetten verliert, den Sieg des Pumuckls mit Gelfrisur. Bobbie Traksel stahl Robert Förster den wohlverdienten Etappensieg vor der Nase weg!

 

Die zweite Etappe gewann der Schweizer Oscar Camenzind, was für Deutschland eine arge Bedrohung darstellte, denn weder der Stabsfeldwebel, noch Hauptfeldwebel A.D. Alex Zülle, oder der Gefreite ehrenhalber, Casagrande, waren vor Ort, um die geliebte Bundesrepublik zu verteidigen. Nur Feldwebel Teutenberg hatte den Ruf des Krieges bis nach Sachsen verfolgt, aber seine Streitlust schien relativ erschöpft.

 

Aber mit meiner Ankunft änderte sich das Szenario. Die Situation auf dem Schlachtfeld war mit sofortiger Ankunft eine andere. Die bloße Ankunft eines ehemaligen Obergefreiten, machte den deutschen Fahrern Mut. Ebenso schüchterte sie die Invasoren sichtlich ein. In Meißen kam es wie auf der ersten Etappe zum Sprint. Die Organisatoren wollten offensichtlich ein wenig Spektakel und versuchten deshalb, die Ankunft so unmöglich wie möglich zu gestalten. Zweihundertfünfzig Meter vor dem Ziel eine neunzig Grad Kurve nach links, wobei vor der Kurve eine kurze, aber steile Abfahrt mit Kopfsteinpflaster lag. Aber richtiger Sturzspaß blieb den Zuschauern verwährt und Robert Förster gewann die Etappe. Mein Einfluss war überdeutlich: Zweiter wurde Radochla, Dritter der Feldwebel und Vierter Enrico Poitschke. Die Ordnung im Land war wieder hergestellt, aber dies sollte natürlich auch so bleiben.

 

Vor dem Zeitfahren drohte ich dem jungen Robert Förster, dass falls es tatsächlich zur feindlichen Übernahme des Lands komme sollte, ich ihn besinnungslos küssen würde. Von nun an, so war ich mir sicher, würde er definitiv sein Bestes geben.

 

Seit der Flandern - Rundfahrt hatte Jürgen Werner wieder Lebensmut gefasst; seit diesem Zeitpunkt arbeitete er nur auf ein Ziel. Den Etappensieg im Zeitfahren bei der Sachsen - Tour, die Rache für die verpasste Aufmerksamkeit beim Etappensieg bei der Jadranska Magistrala. Endlich wollte er die Aufmerksamkeit, endlich sollte jeder begreifen, dass er nun ein Zeitfahrer ist und in seinem Heimatbundesland hätte ein Sieg diese Aufmerksamkeit sicher gebracht. Auch mir wäre sein Sieg Recht gewesen, denn ich musste nun Deutschland verteidigen. Aber schon bald war klar: ich bin eine militärische Wunderwaffe, denn Uwe Peschel, Andreas Klöden, Bert Grabsch und Thomas Liese hatten die Feinde bereits distanziert. Da die Sicherheit des Landes mehr als gesichert war, konnte nun auch Jürgen Werner zum Sieg verholfen werden. Am letzten kleinen Anstieg, zwei Kilometer vor dem Ziel, zog sein Teamchef, auf Anweisung Robert Försters, aus dem Auto Jürgen Werner an dessen Pornobärtchen die Straße hoch, so dass dieser Kraft und Zeit sparte und das Rennen gewann. Sein Saisonziel war erreicht und er war unbeschreiblich glücklich.

 

Die fünfte Etappe gewann Steffen Radochla vor dem Feldwebel, der seine Leute seit meinem Eintreffen, offensichtlich besser unter Kontrolle hatte. Robert Förster war nach meiner Androhung vom Zeitfahren wohl nicht mehr frei im Kopf; der Druck machte ihm zu schaffen und er wurde nur Zehnter.

 

Die Abschlussetappe in Dresden eignete sich der für Gerolsteiner fahrende Österreicher Peter Wrolich als Solist an. Zweiter wurde erneut der Feldwebel und Dritter Enrico Poitschke. Den Gesamtsieg des Schweizers Camenzind konnte ich durch meine späte Ankunft nicht mehr verhindern, aber die Übernahme war definitiv abgewendet. Diese freute vor allem Robert Förster...

 

Entsetzt von den Gerüchten der Tour de France, Hauptfeldwebel Zabel könnte ein Anhänger der Revolution sein, zeigten sich die jungen Telekom Fahrer bei der Wallonien - Rundfahrt. Sie mussten ein Zeichen setzen, ein Zeichen, dass sie zu feige sind gegen den Gott anzukämpfen!

 

Zwar konnten sie keine Etappe gewinnen, aber ein vierter Etappenplatz von Schreck und drei vierte Etappenplätze von Andreas Klier sprachen eine deutliche Sprache. Die jungen Telekomfahrer waren durchaus radsportreligiös und wollten Zabels Aufmüpfigkeit nicht hinnehmen.

 

>>> Fortsetzung


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