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der Mai

 

Für das neugeformte Team Telekoast gewann Alex Zülle bei der Tour de Romandie zwei Etappen und außerdem wurde er Zweiter in der Gesamtwertung. Placebodoper Frigo gewann eine Etappe und das ganze Rennen. Ein ganz klares Zeichen, das Doping sich nicht auszahlt, denn natürlich würden diese zwei bereits überführten Sportler nicht noch einmal das Risiko einer Dopingsperre eingehen. Das sieht auch Giancarlo Ferretti von Fassa Bortolo so und beschließt spontan, Dario Frigo zu rehabilitieren und im nächsten Jahr wieder in seinem Team willkommen zu heißen. Die Radsportwelt ist begeistert, denn wer ohne Sünde ist soll ja bekanntlich den ersten Stein werfen - so freuen sich alle über die Absolution für Frigo.

 

Zeitgleich findet in Frankfurt der Henninger Turm statt. Mit ihm das erste offizielle c4f Usertreffen, bei dem ich viel Neues gelernt habe. Dabei war das Gelernte sehr vielfältig. Man muss sich in Restaurants immer neben Frauen setzen, denn sie füttern mich gerne durch, dies liegt natürlich daran, dass ich so unwiderstehlich süß bin. Frauen gehören definitiv zur Bundeswehr, denn neben den drei männlichen Defenders of the Table in der Äpplerkneipe machte Tussi eine äußerst gute Figur, auch wenn sie neben dem grimmigen Michelin - Männchen doch relativ harmlos wirkte. Inga reagiert auf das Wort "T-Shirt" sehr empfindlich und will mich schlagen, was sie aber doch sein lässt, als sie bemerkt, dass ich mit diesem Vorschlag durchaus sympathisiere.

 

Als ich vor dem Rennen unter anderem mit glgnfz durch das Fahrerlager wandere, fällt mir Allan Johansen auf, der sich gerade heimlich in eine Tankstelle verzieht. Heimlich ist aber nicht heimlich genug und deshalb schleichen wir hinterher. Er will sich gerade auf Klo verziehen, um das Abendessen zu verarbeiten, aber dieser Wunsch bleibt vorerst ein Wunsch, denn zuerst wird er von mir angequatscht. Ich verlange ein Autogramm, welches mir der Däne mit verkniffenen Gesicht, sichtlich leidend auch gewährt. Dies war sicherlich ein Schlüsselerlebnis in seinem Leben.

 

Das Profirennen gewann Erik Zabel im Sprint. Ein schöner Sieg für ihn, ein fataler Sieg für das Team Telekoast. Denn zwischen Zabel und Zülle entbrannte nun ein Streit, wer der beste Fahrer im Team ist, dessen Nachname mit einem "Z" beginnt. Die Harmonie im Team wurde dadurch empfindlich gestört.

 

Besonders fiel diese Störung der Harmonie vier Tage später bei Rund um den Flughafen Köln - Bonn auf. Obwohl Telekoast achtzehn Fahrer in einem mittelmäßige besetzten Rennen an den Start bringen durfte, schaffte es keiner von ihnen in die Spitzenregion. Der Streit im Team eskalierte.

 

Das Rennen gewann Steven de Jongh vor drei weiteren Holländern. Fünfter wurde der Belgier Gardeyn. In Deutschland wuchs nun die Angst einer feindlichen Übernahme aus dem Westen, nach dem die Übernahme aus Österreich vorerst abgewehrt schien.

 

Zeitgleich zeigten sich erste Auswirkungen des Henninger Turmes! Die Grenzerfahrung hatte aus Allan Johansen einen neuen Rennfahrer gemacht. Nachdem er vorher nur einen mageren achten Platz im Grand Prix Denain vorweisen konnte, wurde der neue Johansen beim Grand Prix Aarhus im heimischen Dänemark zweiter hinter Laurent Jalabert. Johansens größter Erfolg seit einigen Jahren. Meine psychischen Tricks machten sich also bereits bezahlt!

 

Die große, dunkle Missgunst, mit der der Radsportgott bei der Andalusien - Rundfahrt auf Endrio Leoni herunterschaute, brachte sich zu dieser Zeit wieder ins Gedächtnis des Radsportbeobachters. Der natürlich völlig unschuldige Leoni wurde wegen irgendwelcher fadenscheiniger Ausreden für sechs Monate gesperrt. Die Fahrerwelt erzitterte ein weiteres Mal vor der Macht des Radsportgottes!

 

Die Vier Tage von Dünkirchen waren ein vorhersehbares Rennen. In der Geschichte Frankreichs waren die Franzosen ein revolutionsfreundliches Völkchen, aber den Radfahrern im Lande kann man dieses Prädikat kaum verleihen. Um ihre Loyalität gegenüber Hein und dem Abgesandten zu beweisen, vermieden sie es, Australier und andere Aufsässige Radler ein zu laden und so gelang es Chavanel, vor seinen Landsleuten Rous und Brochard zu gewinnen. Das Prinzip der Revolutionärsablehnung wurde auch in fast allen weiteren französischen Rennen erfolgreich praktiziert.

 

Zehn Etappen umfasste die Friedensfahrt 2002. Aber in der Friedensfahrt war es endgültig vorbei mit dem Frieden im Team Telekoast. Es wurde keine Etappe gewonnen und der siebte Platz von David Plaza war die Toppplatzierung der Fusionierten. Dies sorgte für Riesenkrach und die gemeinsamen Tage waren offensichtlich gezählt. Der Streit uferte derartig aus, dass man sogar begann sich mit Helikoptern zu beschmeißen, was den dreifachen Etappensieger Olaf Pollack von den Gerolsteinern dazu bewegte aus zu steigen, weil er Angst hatte zufällig von einem Helikopter getroffen zu werden.

 

Nach der Rundfahrt wurde im deutsch-spanischen Team der Bruch beschlossen. Man ging wieder getrennte Wege. Von nun an tobte in der Welt ein heftiger (Wett)Streit zwischen Coast und Telekom, vor allem aber zwischen deren Fans.

 

Sieger der Königsetappe und Gesamtwertung wurde Piotr Prydzial. Da aber sowieso alle Fahrer bis auf die bereits überführten Doper gedopt sind, wurde ihm der Titel präventiv aberkannt und Prydzials Teamkollege Sosenka gewann die Tour. Ebenfalls präventiv wurde Heiko Szonn aus gleichem Grund sein Etappensieg aberkannt.

 

Mitte Mai begann mit dem Giro d´Italia die erste große Rundfahrt des Jahres. Der Euro Giro, der durch alle "Euro-Länder" gondelte.

 

Mario Cipollini besann sich seiner Europareise Pläne aus Wevelgem und beschloss die Reise ausnahmsweise mit dem Giro zu verknüpfen, weil Fahrrad zu fahren wesentlich billiger als Flugzeuge und Züge sind.

 

Tom Boonen und Tadej Valjavec wurden Opfer ihrer Chefs. Während der sich in Toppform befindliche Valjavec für die Gründe der Antipathie seines Chefs seit der Settimana Ciclista Lombarda noch keine Erklärung gefunden hatte, war Boonen inzwischen klar, dass es keinen Sinn macht, sich Lance Armstrong zu widersetzen. Er wünschte sich er hätte Hincapie bei Roubaix vom Rad gestoßen!

 

Den Prolog in Groningen gewann Juan Carlos Dominguez mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Rik Verbrugghe. Der belgische Vorjahresprologsieger war entsetzt über diese unerwartete Niederlage.

 

Tyler Hamilton opferte eine bessere Zeit im Prolog, um sich als Chef Straßen Checker ein genaueres Bild über die Qualität des Asphaltes zu machen.

 

Die erste Etappe in Deutschland sollte zu einem Zeichen der Revolution werden. Zwei Australier sollten den Zielstrich als erste überqueren. Mario Cipollini zog Graeme Brown und McEwen den Sprint an, aber durch die lange Wettkampfpause des Italieners hatte er einen so enormen Kraftüberschuss, das die Aussies ihn nicht überholen konnten. Das Revolutionszeichen war zerstört und McEwen war stocksauer. Er streckte Mario die Zunge raus. Mario erkannte die Geste wieder, er war empört und konterte: "Zur Strafe schlage ich dich jetzt auch bei der WM!"

 

Die dritte Etappe führte über einen Lüttich - Bastogne - Lüttich ähnlichen Kurs, der die gleiche Ankunft aufwies. Stefano Garzelli litt immer noch ein wenig unter der Niederlage, am Grünen Tisch des eigenen Teamwagens, gegen Paolo Bettini. Um seine Leiden zu mildern, beschloss man ihn die Etappe gewinnen zu lassen und er bekam sogar noch das Gelbe Trikot, welches Cipollini am Vortag aus Versehen errang.

 

Auf der vierten Etappe konnte McEwen endlich sein Zeichen der Revolution anbringen.

 

Die fünfte Etappe gewann Garzelli. Dies sorgte für Aufruhr im Feld. Garzellis Habgier machte einige Fahrer wütend. Der geschenkte Sieg hätte Garzelli reichen sollen. Zur Strafe manipulierten einige Fahrer Garzellis fälligen Dopingtest, so dass dieser positiv ausfiel. Der völlig unschuldige Mapei Fahrer wurde vom Rennen ausgeschlossen. Geschockt von den Intrigen der Profis, beschloss der Mapei Eigner seine Sponsortätigkeit zum Ende des Jahres ein zu stellen. Die Mapeifahrer und ihre Söhne im Geist vom GS3 Team suchten ab sofort neue Teams.

 

Weil Giovanni Lombardi vor diesem Jahr Telekom verlassen musste, half Jens Heppner ihm, die sechste Etappe zu gewinnen. Als Dankeschön setzte sich der Italiener dafür ein, dass Heppner aufgrund besonderer sportlicher Fairness das Rosa Trikot verliehen wurde.

 

Auch die siebte Etappe stand im Zeichen der sportlichen Fairness! Weil er den Prolog mit nur einer Sekunde verlor, durfte er die siebte Etappe für sich entscheiden. Der eigentliche Gewinner aber hieß Raphael Schweda, denn er gewann das richtige Rennen um den zweiten Platz.

 

Bereits vor der Saison wurde abgesprochen, dass Aitor Gonzalez die Vuelta gewinnen sollte. Um den noch in der Zukunft liegenden Sieg glaubwürdiger zu machen, sollte Gonzalez schon beim Giro zu mehr Bekanntheit verholfen werden. Kelme brauchte dringend die mediale Aufmerksamkeit und so kauften sie den Vuelta Sieg und zwei Etappen beim Giro. Die investierte Summe sollte das Geschäft ankurbeln und die Verkaufszahlen erhöhen, damit das Unternehmen aus den finanziellen Problemen befreien. In den Radsportmedien machte sich schon die Nachricht breit, Kelme würde sein Team aufgrund finanzieller Schwierigkeiten auflösen. So war der Etappensieg von Aitor Gonzalez auf der achten Etappe nicht mehr als der erste Schritt zur Rettung Kelmes.

 

Die neunte und zehnte Etappe teilten sich Cipollini und McEwen ungewohnt brüderlich.

 

Aber auf der zehnten Etappe ereignete sich ein Skandal! Gilberto Simoni wurde positiv auf Kokain getestet. Natürlich war dies absolut nicht seine Schuld. Er hatte lediglich von der Oma aus Kolumbien Kokainhaltige Kekse und Tee bekommen, die er genüsslich verzehrte. Weil er daraufhin Zahnschmerzen bekam, ging er danach zum Zahnarzt, welcher ihm eine kokainhaltige Zahnfüllung verpasste. Trotzdem prasselte die Kritik der Weltpresse auf ihn ein.

 

Die Giroteilnehmer hatten enormes Mitleid mit Simoni, weswegen sie ihn die elfte Etappe des Giro gewinnen ließen.

 

Trotzdem musste Simoni auf der nächsten Etappe, die Denis Lunghi gewann, das Rennen verlassen.

 

Im Jahr 2001 schlug sich Julio Alberto Perez Cuapio beim Giro bei einem Sturz einen Zahn aus. Seitdem sieht er sehr Scheiße aus. Aber Aussehen ist im Leben eher sekundär; genau wie Intelligenz. Vor dieser Saison fand man in Perez Team Panaria in Windkanaltests heraus, dass eben diese Zahnlücke aerodynamisch unheimlich vorteilhaft ist. So gewann er die dreizehnte Etappe im Alleingang. Die UCI befand diese Zahnlücke für unregulär. Zur Strafe sperrte sie fast Perez ganzes Team. Jens Heppner blieb der Leader der Veranstaltung.

 

Nachdem Hamilton vom Chef Straßen Checker Team auf den vorherigen Etappen noch einige genauere Asphalttests unternommen hatte, wollte er im Zeitfahren die Straßeneigenschaften bei hoher Geschwindigkeit testen. Da für dieses Belastungstest, unter dem Aspekt der Geschwindigkeit, keine nähere Betrachtung des Asphalts nötig war, gewann Hamilton die vierzehnte Etappe.

 

Da es ihm in Terme Euganee nicht sonderlich gefiel, war Cipollini der Meinung seine Europareise so schnell wie möglich fortsetzen zu müssen. So gewann er die nächste Etappe. Telekom Kapitän Jens Heppner verteidigte den Spitzenrang ein letztes mal. Denn auf der nächsten Bergetappe reichten Perez Cuapios aerodynamischen Vorteile wieder zum Etappensieg. Der Australier Cadel Evans trug die Fahnen der Revolution für den inzwischen ausgestiegenen Robbie McEwen weiter und übernahm das Leadertrikot von Heppner. Der belgische Dämon war über Heppners Versagen, dass dieser den Giro wohl nicht gewinnen werden konnte, derartig wütend, dass er ankündigte seinen Vertrag nicht zu verlängern. Stattdessen verpflichtete man den Mapei Fahrer Evans, der aufgrund des Mapei Rückzuges, sowieso gerade auf Teamsuche war. Mit ihm, so meinte der Dämon, habe man 2003 den Giro Sieger 2002 im Team.

 

Geschockt von diesem neuen Vertrag versagten Evans auf der siebzehnten Etappe die Nerven und am finalen Berg brach er komplett ein. Die Etappe gewann Tonkow aber der Zweitplatzierte Savoldelli übernahm die Gesamtführung. Der belgische Dämon war nun in einer schwierigen Situation. Evans entpuppte sich als Fehleinkauf und mit Werner und Aerts belief sich die Zahl der Einkäufe bereits auf drei. Nichts desto Trotz wollte der Belgier den Girosieger dieses Jahres verpflichten. Also machte er Nägel mit Köpfen und kaufte auch den neuen Führenden ein.

 

Um so schnell wie möglich aus den von ihn ungeliebten Bergen zu entkommen, gewann Mario Cipollini auch die achtzehnte Etappe.

 

Da die Gesamtwertung vor dem fast abschließenden Zeitfahren eigentlich schon entschieden war, durfte Aitor Gonzalez zum zweiten Teil seiner Selbstpromoting Tour antreten. Er gewann seine zweite Etappe und hätte er nicht mit Cadel Evans gemeinsam einen Totaleinbruch gefeiert, hätte er sogar aufs Podium fahren können, aber das wäre natürlich unglaubwürdig gewesen und so sah man von dieser ursprünglichen Idee doch noch kurzfristig ab!

 

Da die Berge ihm immer noch im Nacken saß, wollte Cipollini seine Europareise unter allen Umständen so schnell wie möglich beenden und so sprintete er fast den ganzen Weg von Cantina´u nach Mailand und gewann seine sechste Etappe.

 

Paolo Savoldelli gewann den Giro vor Hamilton, der ohne seine Straßen Checks wohl gewonnen hätte, und Caucchioli. Siebenter wurde der Gerolsteiner Totschnig, der zwei Plätze vor dem Deutsch-Spanier Escartin lag.

 

Die Tour de Picardie wurde ein weiteres Zeichen der Macht des Drangs zu kacken. Aurelien Clerc gewann zwei Etappen. Michael Sandstod siegte auf einer Etappe und eroberte auch den Gesamtsieg. Aber Allan Johansen wurde Fünfter in der Gesamtwertung. Eine weitere Leistungssteigerung, die man ebenfalls nur auf den Zwischenfall in Frankfurt zurück zu führen ist.

 

Die Protestkundgebung zu Beginn der Midi - Libre fand durch Baden Cooke statt. Der Star der Veranstaltung war aber der unbeliebte Lance Armstrong, der endlich seinen Ehrgeiz befriedigen und seinen ersten Saisonsieg feiern wollte, nachdem er bisher immer aufgehalten wurde. Für den ersten Etappensieg wurde das Zeitfahren auf der dritten Etappe auserkoren. Allerdings gewann Igor Gonzalez de Galdeano mit sieben Sekunden Vorsprung vor dem Commander. Armstrong war der Grund seines Versagens sofort klar. ETA Terroristen überfielen ihn im Schlaf und rieben seine Beine mit Haarwuchsmittel ein, sodass er im Zeitfahren durch die Windverwirbelungen mindestens zwanzig Sekunden einbüßte. Armstrong war traurig und verdächtigte Tom Boonen, auch ein Part der Terroristen zu sein. Er beschloss ihn nach der Saison das Team nicht wechseln zu lassen, damit er den jungen Belgier besser kontrollieren kann. Die nächsten zwei Etappen wurden von den Franzosen Brochard und Paumier gewonnen, wobei Landis auf der von Brochard gewonnen Etappe dem Leader de Galdeano festhielt, wie er es von Alexandre Chouffe beim Criterium International gelernt hatte. Armstrong gewann die Tour und ONCE traute sich nicht Protest ein zu legen. Denn seit der Tour de France 2000 gibt es einen Geheimpakt zwischen US Postal und ONCE: Lance Armstrong zieht Joseba Beloki solange die Berge hoch, bis der Spanier den Amerikaner nicht mehr festhalten kann, weil ihn die Kräfte verlassen. Im Gegenzug greift ONCE, US Postal nicht an. So hat US Postal seine Ruhe vor dem Schlussanstieg und ONCE einen Platz auf dem Podium immer sicher.

Trotz seines Gesamtsieges war Lance Armstrong aber stinksauer, denn er hatte noch immer keinen Sieg aus einem Massenstart erstritten.

 

Beängstigt von den Übernahmeversuchen Deutschlands der Österreicher und Holländer, beschlossen die deutschen Fahrer sich bei der Bayern - Rundfahrt mächtig ins Zeug zu legen. Die erste Etappe aber sollte Rolf Aldag zugespielt werden, weil man in seinem Heimatland so ein Mitgefühl ob des unglücklich verlorenen Sieges bei der Trofeo Luis Puig hatte. So gewann er in Füssen, aber die Plätze zwei und drei belegten Italiener. Da Coast in dieser Rundfahrt keine Rolle spielen sollte, wurde der deutsche Teamkampf, der in Niedersachsen zwischen Coast und Gerolsteiner stattfand, zwischen Telekom und Gerolsteiner ausgetragen. So entschied sich der Feind aller französischen Protestanten im nichtreligiösen Sinne, beim Zeitfahren in Füssen sein Bestes zu geben. Michael Rich gewann das Rennen und von den Italienern war breit und weit nichts zu sehen.

 

Dies fiel auch den Italienern auf und Gianpaolo Cheula gewann die dritte Etappe. Ein deutliches Zeichen, dass die Italiener die Übernahme Deutschlands noch nicht aufgegeben hatten.

 

Eine komplexe Situation bot sich auf der nächsten Etappe. Christian Wegmann, der Deutsche, der seinem italienischen Kaffeemaschinenteam oft spektakuläre aber passende Werbung verschafft, gewann. Niemand war sich sicher ob dieser Sieg nun Übernahmefreundlich oder eher konservativ zu betrachten war. Deswegen stellten sich die Beobachter blind und ignorierten den Sieg.

 

Die fünfte Etappe gewann wieder ein Italiener und in der BILD Zeitung wurden schon die ersten Trauerberichte gedruckt. Rudolf Scharping hätte sicher den V-Fall ausgerufen, wäre er nicht gerade auf Mallorca gewesen. Von den Gerolsteinern und Telekom sah man nicht mehr so viel auf den zurückliegenden drei Teilstücken. Aber Gerolsteiner lag im Duell klar in Front, denn Michael Rich führte das Rennen noch immer an. Um diese Führung etwas aus zu gleichen, gewann Erik Zabel die letzte Etappe, womit Telekom einen Etappensieg mehr auf dem Konto hatte. Michael Rich gewann dafür die Gesamtwertung vor Jens Voigt. Durch diesen letzten Tag konnte man letztendlich die feindliche Übernahme doch noch erfolgreich abwenden. Rudolf Scharping verbuchte den Erfolg für sich, weil das Team Telekom laut eigener Aussage seine beste Spezialeinheit war.

 

>>> Fortsetzung


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