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Geschichte internationaler Radsport



Cooman's Wasservelociped

Illustrirte Zeitung. Nr. 2084. 9.Juni 1883
Vor kurzem wurden von Hrn. Cooman in Brüssel mit einem neuen Wasservelociped Versuche angestellt, die, wie es scheint, mehr den Zweck hatten, die Schaulust des Publikums zu befriedigen als die praktische Brauchbarkeit des Fahrzeugs zu erproben. Das Cooman'sche Vehikel weicht (...) von der Construction der früher gebauten Wasservelocipede im wesentlichen darin ab, daß es in der Form dem bekannten dreiräderigen Velociped (Tricycle) ähnlich ist; von diesem unterscheidet es sich nur durch die kolossale Größe seiner Räder. Die aus Kupferblech hergestellten Radkränze bilden je eine kreisförmig in sich selbst zurücklaufende Röhre, deren Dimensionen darauf berechnet sind, daß der ins Wasser tauchende Theil derselben genügende Tragkraft besitzt, um das Gesammtgewicht der Maschine mit dem Fahrer über Wasser zu halten. Der hohle Radkranz der beiden großen Treibräder ist mit einer Anzahl radial stehender Schaufeln besetzt, welche bei ihrem Eintauchen in das Wasser den zur Fortbewegung nöthigen Widerstand bieten. Somit rollt die Maschine, von einem Mann durch zwei Tretkurbeln in Bewegung gesetzt, gleichsam über das Wasser hin. Die Steuerung erfolgt wie bei den Tricycles durch einen doppelarmigen Handgriff, der vor dem Fahrenden angebracht ist, und mittels dessen die Stellung der großen Treibräder zu dem kleinen Hinterrad verändert wird, verspricht jedoch infolge des enormen Gewichts, welches das Ganze hat, kaum eine genügende Sicherheit. Im übrigen steht die ganze Construction der Maschine so vielfach im Widerspruch mit den Gesetzen des Schiffbaus und der Mechanik, daß das Interessante derselben lediglich in der allerdings originellen Ausführung einer schon längst bekannten Idee zu suchen ist.


Zwei neue Wasservelocipede (sog. Albatroswasserfahrräder) auf der Oberspree bei Berlin

Das Buch für alle. Heft 5. 1897
In jüngster Zeit erregen auf der Oberspree bei Berlin zwei neue Wasservelocipede Aufsehen, welche sich durch leichte Handhabung und schnelle Fahrt vor schon früher aufgetauchten ähnlichen Fahrzeugen dieser Art vorteilhaft auszeichnen. Es sind sogenannte Albatroswasserfahrräder, und beide gleichen (...) den gewöhnlichen Dreirädern. Bei dem auf der Illustration vorn befindlichen Fahrzeuge zieht sich um die Räder eine mit komprimierter Luft gefüllte Gummihülle, in der die Radspeichen beinahe vollständig verschwinden. Diese dicke Umhüllung ist nach dem Rande hin etwas eingebogen, und in dieser Einbiegung sind in Abständen von je 50 Centimetern kleine dreieckige Holzbrettchen angebracht , die dazu dienen, dem Wasser genügenden Widerstand zur schnellen Fortbewegung des Fahrzeugs zu bieten.
Bei dem weiter hinten sichtbaren Wasserfahrrad tragen die Radspeichen einen Hohlcylinder, der nach den Seiten zu sich etwas verjüngt. In der Mitte liegt außen auf dem Cylinder eine mit komprimierter Luft gefüllte dicke Gummiröhre; auch hier geben kleine Brettchen, die auf dem Cylinder befestigt sind, den nötigen Widerstand im Wasser. Der Fahrer sitzt wie bei einem gewöhnlichen Velociped zwischen den mächtigen beiden Hinterrädern. Der bequeme Sitz ist ziemlich hoch angebracht, damit die Pedale und die darauf ruhenden Füße des Fahrers nicht in das Wasser tauchen. Bei bewegtem Wasser wird dies allerdings trotzdem vorkommen, die Vernickelung aller Metallteile der Machinen verhindert aber selbst dann jegliches Rosten. Diese beiden Wasserfahrräder eignen sich wegen ihrer großen Stabilität vorzüglich zu Rettungszwecken auf Binnengewässern, da selbst der stärkste Wellenschlag sie wohl hin und her werfen und mit Wasser überschütten, jedoch niemals umwerfen kann. (...)


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Bildarchiv: cycling4fans

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Beitrag von maki


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