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Chick zu sein bedarf es wenig...



Über die Zerrissenheit weiblicher Radsportfans

oder

Eine Ode an alle, die Cipollini für eine Nudelsorte halten

 

Meine Herren, heute lernen wir ein wenig über den weiblichen Radsportfan.

 

Besuchen wir Frauen ein Radrennen dann möglichst nur mit gleichgesinntem weiblichen Wesen an der Seite. Das ist wie mit dem Toilettenbesuch, den wir auch immer mindestens zu zweit absolvieren müssen.

 

Wir Frauen pirschen uns also durch die Radszene mit dem Ziel, ins Fahrerlager zu gelangen. Das ist für Dich als männlichen Radsportfan wahrscheinlich auch nichts Neues, denn auch Du bist am Liebsten im Fahrerlager. Unsere Gründe sind allerdings verschieden. Du interessierst Dich für das Zeitfahrrad vom Ullrich, den Trinkflaschenhalter vom Vainsteins und die Übersetzung vom Armstrong. Wir hingegen interessieren uns nur für Ullrich, Vainsteins und Armstrong. Genauer gesagt für das, was da so nett unter ein wenig Trikot verpackt ist.

 

Nicht, dass Du uns nun falsch verstehst, männliches Wesen: Wir besitzen tatsächlich auch radsportliches Wissen und können Colnago von Colgate unterscheiden.

 

Weht uns beim Betreten des Fahrerlagers die erste Briese Massageöl um die Nase, fällt bei uns ganz automatisch der Schalter um und wir springen in den Glotz-Kicher-Grabsch-Modus. Diesen Modus solltest Du kennen (Playboy Seite zehn).

 

Gegen den Glotz-Kicher-Grabsch-Modus (kurz: GKGM) können wir Frauen nichts tun, er steckt in unseren Genen und wird durch Massageölduft ausgelöst.

 

Egal welcher Altersklasse wir Frauen angehören, der GKGM wirkt immer. Ab dem Alter von ca. 12 Jahren werden wir empfänglich dafür, die extremste GKGM-Phase durchleben wir zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr.

 

Der GKGM hat zur Folge, dass wir auf einmal alle Profis im Radtrikot und mit rasierten Waden toll finden, egal wie sie tatsächlich aussehen. Das ist ungefähr so wie die männliche Leidenschaft für Fußball: selbst die Kreisliga muss noch geguckt werden, obwohl jeder weiss, dass sie nichts bringt.

 

Hier einige GKGM-Beispiele:

 

Wir bewegen uns durchs Fahrerlager, erblicken Andreas Klier. Ein klarer Verstand würde uns sagen:

"Hagerer Möchtegern-Skispringer im tuckenrosa Trikot."

 

Doch benebelt durch den GKGM denken wir:

"Oooooh meeeeiiinnn Gooooottttthhhh!!!! Da ist er! Wie süüüüüß! Nein, dieses Grübchen, wie herzig! Ach, wie schnuckelig wenn er lacht... und diese Augen erst!" (der Gedankengang wurde gekürzt, damit der Text auch weiterhin jugendfrei bleibt).

 

Du siehst, liebes männliches Wesen: wir können nichts dafür. Noch ein weiteres Beispiel, Grischa Niermann:

 

Objektiv:

"Kleinwüchsiges Ex-Moppelchen, das bei geringster Anstrengung eine megarote Birne bekommt und wasserstoffabhängig zu sein scheint."

 

Mit GKGM:

"GRIIISCHAAA! Mein Traummann, heirate mich doch endlich! Wieso redest Du jetzt mit dieser anderen Schnäpfe, bin ich dicker geworden?? Haaach, jetzt guckst zu mir rüber und lachst.... (es folgt ein fünfminütiger Aussetzer, die Red.) hmmmm, ich mach noch ein Foto.... ach Grischaaaaa......".

 

Kommen wir nun zur näheren Beschreibung des GKGM:

 

Erste Phase: G wie Gucken:

Wir pirschen geschmeidig wie eine Raubkatze durchs Fahrerlager auf der Suche nach unseren Lieblingen. Anhand der Starterliste, die wir uns schon Wochen zuvor besorgt haben, wissen wir genau, welcher potentielle Vater unserer Kinder anwesend sein wird. Die verschiedenen Teams können wir nicht nur anhand der Teamfahrzeuge und der Teamkleidung unterscheiden, sondern auch durch den Geruch, der aus den Teamwohnmobilen kommt.

 

Kostenloser C4F-Service, ein Kurzexkurs in Teamwohnmobilkunde:

- Rabobank: Käse (wer hätte das gedacht!)

- Gerolsteiner: Dusche (quellfrisch....)

- Coast: Käse (wenn Zülle seine Schuhe ausgezogen hat), ansonsten Briese Landhaus

- Mapei (GS1, der Geruch des GS3-Team wird in dieser Saison festgestellt): Baustelle

- Saeco: Kaffee plus Cipo´s Herrenduft (ab dieser Saison also nurnoch Kaffee)

- Domo-FarmFrites: ESSEN!!! (… mal schauen, was die neue Saison bringt…)

 

Wir Frauen haben also Witterung aufgenommen und beschränken uns nun aufs Gucken: Anpeilen des Opfers ( = männlicher Profiradler).

 

Zweite Phase: K wie Kichern:

Mit unserer Freundin stellen wir uns in Sichtweite des Prinzen und begutachten ihn mit Argusaugen. Jede Bewegung etc. bringt uns zum Kichern (daher auch Kicher-Phase) und wird mit einem "Guck, hast Du gesehen? Süß, was?! Hihihihihi!" bewertet.

 

Wir hoffen, irgendwann aufzufallen. Denn prinzipiell waren wir schon so oft bei Radrennen, dass wir allen Fahrern mit Namen, Telefonnummer und Körbchengröße bekannt sein müssten.

 

Leider springen meist die dickbäuchigen Mechaniker auf die K-Phase an, halten sich für die größten Casanovas und versuchen, bei uns zu landen. Leider riechen sie nicht ausreichend nach Massageöl und werden daher abgewehrt (Antikörper werden automatisch abgegeben).

 

Dritte Phase: G wie Grabschen:

Mittlerweile haben wir uns dem Zielobjekt ausreichend genähert und Kontakt aufgenommen. Nach 30 bis 40 Sekunden Gott-und-die-Welt-Konversation wagen wir uns zur entscheidenden Frage vor: "Duhuuuu, können wir vielleicht mal schnell ein Foto zusammen machen???". Hierbei müssen wir besonders auf den kindlich-naiven Tonfall und Augenaufschlag achten, der allerdings damit gepaart sein sollte, die weiblichen "Argumente" richtig in Szene zu setzen. So erreichen wir problemlos unser Ziel und gelangen in den Arm unseres Prinzen. Alles weitere besorgt nun die Freundin, die hinter der Kamera stehend ruft: "Rückt noch mal näher zusammen, ich bekomme Euch nicht aufs Bild!! Noch näher! ... noch näher!!".

 

Wir, in den Armen des Profiradlers, nutzen natürlich diesen Moment schamlos aus, da er sich nicht wehren kann. Gnadenlos wird also das Sitzfleisch auf Knackar***-Potential geprüft und ansonsten auch mal überall anders gegrabscht, wo´s gefällt.

 

Nachdem sich unser Herzi aus unseren Armen befreit hat, muss er leider ganz schnell losfahren, da er noch eine Besprechung etc. hat oder weil das Rennen beginnt. Wir stehen wieder allein da. Aber nur so lange, bis wir das nächste Opfer entdecken, an dem wir wieder unseren GKGM ausleben können. Also nicht länger als die Zeit des Weltrekords über 100m.

 

Du siehst, männliches Wesen, mit dem GKGM haben wir Frauen ein schweres Los gezogen. Daher ist unsere Zerrissenheit auch nicht verwunderlich: sollen wir uns voll und ganz dem GKGM hingeben oder so tun, als interessierten wir uns tatsächlich für den Sport?

 


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