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Der große Chicken-Jahresbericht 2004 von Niniel



Gummibärchen-Zwischenspiel

Zu dieser Zeit absolvierte ich gerade mein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Sachsen-Anhalt. Was dazu führte, dass ich gewisse Verpflichtungen hatte, vor allem, was Wochenend-Arbeit betraf. So kam es, dass ich an meinem Geburtstag, dem 17. April, arbeiten musste, wodurch ich wiederum verhindert wurde, nach Münster zu fahren, um einem netten Radrennen mit Zvvz-Beteiligung beizuwohnen. Was ich zum Zeitpunkt von Rund um Köln aber noch nicht wusste, was mich veranlasst hatte, mich mit Pavel für Grö-Mü zu verabreden. Da ich nun verhindert war, und mir unheimlich Sorgen machte, was denn aus meinem Gummibärchen-Kobold werden würde, wenn ich mich nicht um ihn kümmern konnte, beauftragte ich Kian, ihm eine Tüte Gummibärchen mitzubringen... Eine Art Ritual, mit dem ich im folgenden auch Lina und crn beauftragte, und dass bei Pavel stets zur gleichen Reaktion führte: dem Pavel-üblichen Grinsen und dem typischen „Oh noooo“...



Heilung durch Selbstdisziplin

Mangels Auto bin ich immer noch auf die Bahn und sogenannte öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, was manchmal ziemlich unpraktisch ist und einen großzügigen Zeitplan erfordert. Das kann wiedrum dazu führen (falls wider erwarten doch alles funktioniert), dass man vor einem Rennen noch seeehr viel Zeit hat. So ging es mir, als ich am Morgen der 2. Etappe der Niedersachsen-Rundfahrt in Duderstadt saß und die niedersächsische Eisschokolade testete. Viel Zeit, um den kläglichen Versuchen der Organisatoren zuzuschauen, den Startbogen aufzustellen. Viel Zeit, mich moralisch auf den mir selbst verordneten Zvvz-Entzug vorzubereiten. Ursache war die Vorbelastung durch übermäßiges Zvvz-Bechicke im Vorjahr, und ich wollte das durch Zurückhaltung wieder ausgleichen. Die Niedersachsen-Rundfahrt entpuppte sich als sehr geeignet für eine solche Form der Selbstdisziplinierung, da sie in Form von Dennis, Lade und Co genug Ablenkung bot, und mir die Möglichkeit gab, den Zettis ein wenig aus dem Weg zu gehen. Vorher musste ich jedoch ein Versprechen einlösen und Stani, dem Zetti-Manager, einen Umschlag mit Zetti-Fotos aushändigen. Nach getaner Arbeit widmete ich mich der Einschreibung, versuchte, die Reihe grinsender und grüßender Zettis nicht weiter zu beachten, quatschte mit Dennis und fand schließlich Lade. Lade ist ein seeeehr geeignetes Objekt, um sich von irgend etwas ablenken zu lassen, vor allem, wenn er halbwegs gute Laune und niemanden sonst zum Quasseln hat. Als ich endlich (nach zahlreichen Informationen, Olympiaplänen etc...) dem nicht zu stoppenden Lade-Laberfluss entkommen war, blieb mir noch Zeit zu lernen, dass man um Belgier manchmal lieber einen Bogen macht. Als ich nun (auf der Flucht vor den Belgiern ;) ) notgedrungen am Zetti-Teambus vorbeikam, fiel mein Blick auf meine Fotos, die sorgfältig im Fenster angebracht waren... Und ich wusste, dass alle Disziplin und alle Versuche, dieses Team zu ignorieren, wohl ewig scheitern würden... Also schlich ich mich zu Pavel, um ihm die tägliche Ration Gummibärchen zukommen zu lassen, grüßte Tomas, der wieder einmal ein kleiner magentafarbener Punkt in der hellblauen Masse saß, und schlich mich grinsend von dannen. Dank Hanna und Lina konnte ich auch noch ein wenig am Ziel in Göttingen herumschleichen, um schließlich zum Bahnhof zu schleichen und vor allem, um auf dem Weg dahin von herumirrenden Radprofis überholt zu werden und mitten auf ner Kreuzung smalltalk mit Dennis zu halten...

Der nächste Morgen begann mit crn und Regen in Göttingen. Er endete mit schlecht gelaunten Fahrern und Regen und mir in Hannas Auto auf dem Weg zum Ziel samt Zwischenstopps an der Strecke. Im Ziel dann besseres Wetter und ein gut gelauntes Svenni, mit dem ich nun im Fahrerlager herumtollte, und das uns dank ihrer offensiven Art zu Zetti-Autogrammkarten verhalf. Ansonsten waren mir hier zu viele nackte Männer, und ich versuchte lieber, ein Foto von Svenni und Johann van Summeren zu machen (diejenigen von euch, die beide kennen, wissen, was das bedeutet...versucht mal, eine Kamera zu überreden, dass man bei einem Größenunterschied von 2 Metern trotzdem beide Gesichter auf dem Bild haben will...). Letztendlich schleppte mich das Svenni noch mal zu den Zettis, und ich hatte die einmalige Chance, so eine Art Gespräch mit Pavel zu führen, der des Italienischen mächtig ist... Dem Svenni sei ewig Dank fürs Übersetzen... Es war das erste Mal, dass ich nicht nur hilflos vor ihm stand und mit ihm Gummibärchen gegessen habe, sondern auch tatsächlich mit ihm kommunizieren konnte... Gummibärchen bekam er natürlich trotzdem.

 



Schritte zum Seelenfrieden

Was ist der beste Einstieg für ein Rennen, und vor allem für ein Radrennen, dass sich „Friedensfahrt“ nennt? Genau: ein möglichst chaotischer. Damit es nur besser werden kann. Diesem Prinzip folgend stellte mein Unterbewusstsein den Wecker um eine Stunde später, damit ich in Panik zum Bahnhof stürzen konnte, wo der Fahrkartenautomat defekt war, sodass ich ohne Fahrkarte nach Magdeburg fuhr. Im Zug kam natürlich auch kein Schaffner, und in Magdeburg hatte ich nur 2 Minuten Zeit, was mir den Erwerb einer Fahrkarte nach Hannover unmöglich machte. So saß ich denn im Zug und bat den Schaffner um eine Fahrkarte, als ich feststellen musste, dass ich fast kein Bargeld dabei hatte... So musste ich in Braunschweig aussteigen und wäre schon fast verzweifelt, wenn nicht auf die Idee gekommen wäre, Svenni anzurufen, die ja eben da wohnt und zuuufällig auch schon fast auf dem Weg nach Hannover war. Also: erster Schritt auf dem Weg zum Seelenfrieden: man lasse das Nini rechtzeitig zum Start des Rennens kommen. 2. Schritt: Man umgebe das Nini mit Gleichgesinnten. In dem Fall mit Svenni, crn und weiteren c4f-lern. Wenn das Restaurant neben dem Parkplatz dann auch noch „Chicken-Curry“ als Tagesangebot anpreist, kann nichts mehr schief gehen... 3. Man statte das Rennen mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl von polnischen und tschechischen Teams und Fahrern aus und schaffe damit die Grundlage, die Chickbedürfnisse des bohemo-und polonophilen Ninis zu erfüllen. 4. Man lasse das Nini vor dem Rennen noch kurz auf Rakta treffen und sie gemeinsam Lade-Fotos angucken. 5. Man nehme Ninis Zweitlieblingsteam (nach ZvvZ), CCC, lasse sie in nahezu Bestbesetzung antreten, schicke sie recht zeitig zur Einschreibung und lasse sie danach lustig in der Gegend herumstehen, so dass das Nini in Ruhe Fotos machen kann usw. 6. Man nehme ein von Sehnsucht nach Lukasz Bodnar angefülltes Nini, dass kein polnisch spricht und verzweifelt nach jemandem bei CCC sucht, der des Deutschen oder Englischen mächtig ist, und konfrontiere es mit einem Arkadiusz Wojtas, der beim Unterschreiben eines Fotos meint: „Welches Rennen ist das?“ 7. Man lasse das Nini nun ausgiebig mit Arkadiusz quatschen und ihn auf die Frage nach Lukasz mit „jaa, der ist sehr gut...und jung...Er trainiert zu Hause, und wird dann Europameister im Zeitfahren“ antworten, oder auf die Frage, welche Rennen sie noch in Deutschland fahren, mit „Regio-Tour, und Sachsentour...da fährt Lukasz bestimmt auch...“. 8. Man stelle das Nini zu einer Gruppe von c4f-lern und lasse die Zettis vorbeifahren, alle wohlerzogen grüßen und das Pavel breit grinsen und gebe damit dem Nini die Gelegenheit, den Erfolg ihrer Zetti-Erziehungsmethoden zu präsentieren... 9. Man ergänze das Rennen mit ehemaligen Zettis wie Jan Faltynek und schenke dem Nini die Erkennntnis, dass es machmal Vorteile hat, kein Tschechisch zu verstehen, zum Beispiel, wenn sie alleine in einer Horde junger, lachender, tschechischer Radprofis steht. 10. Man verziere das ganze mit ein paar leckeren Käsebrötchen a la Bonomi und co. 11. Man lasse das Nini noch einen Blick auf ein kleines magenta-farbenes Etwas in einer Gruppe hellblauer Etwasse werfen. 12. Man beende das Rennen in friedlichem Chaos, gebe dem Nini noch die Möglichkeit, Pavel mit Gummibärchen zu versorgen und verschaffe ihr schnell noch einen Schlafplatz in Hannover.

 



Das typische Bild: Tomas bei seinen Zettis

13. Man stecke das Nini früh in einen Bus, lasse es irgendwohin fahren und nicht wissen wo es eigentlich hin muss. Dann sende man dem Nini einen Bus mit 2 polnischen (jungen, gutaussehenden...) Offiziellen, die Nini mit zum Start nehmen. 14. Man lasse den Start irgendwo in einem Industriegebiet vor Hannover sein, und Hanna und Nini die einzigen Zuschauer. 15. Man lasse das Nini von Arkadiusz mit „Na, wie gehts? Hast du gut geschlafen?“ begrüßen und die Bookmakers für die nötige anheimelnde Geräuschkulisse sorgen. 16. Man versehe das ganze mit einer allgemein guten Stimmung und mit einem überaus gutgelaunten Michal Precechtel, der die ganze Zeit nur Faxen macht. 17. Dann lasse man das Wunder geschehen und Tomas Konecny seine Umgebung wahrnehmen und das Nini grüßen. Schließlich biete man dem Nini noch das Bild für ein Panorama-Foto von einer Reihe blauer Hasis und dazwischen ein kleiner magenta-farbener Punkt. 18. Man lasse Nini ein Foto von einem tatsächlich des Lächelns fähigen Slawek Kohut machen. 19. Man lasse das Nini mit Hanna nach Halberstadt fahren, dort Bratwurst essen und die Siegerehrung von hinten ansehen, was Nini die Gelegenheit gibt, den gerade aus der Dopingkontrolle kommenden Giosue Bonomi zu fotografieren.

Wir kommen nun zurück zum Chaos, um die Euphorie ein wenig zu bremsen (so leicht darf der Seelenfrieden dann doch nicht zu erwerben sein...). Am nächsten Morgen verpasse ich den Zug. Gut, ich nehme den nächsten, bis aber etwas spät dran. Dann weiß ich nur, dass ich nach Eisleben muss, weiß aber nicht genau, wohin. Und ich hatte nicht geahnt, dass der Bahnhof 3km vom Stadtzentrum, oder von der Stadt an sich, entfernt ist. So trampe ich nun voll Ungeduld Richtung Stadtzentrum, wo ich den Start auch direkt gefunden hätte, wenn nicht irgend jemand auf die Idee gekommen wäre, den Kindern schulfrei zu geben. Was dazu führte, dass der sowieso nicht sehr kleine Marktplatz hoffnungslos überfüllt war. Nun aber schwebte irgendwo ein Teil des Friedensfahrt-Seelenfriedens herum, und erwischte mich prompt, als ich mitten zwischen lärmenden Gören Scott Sunderland traf. Und ihn erleichtert mit ‚Good morning Scotty’ anquatschte. Also 20.: Man lasse ein verzweifeltes, genervtes Nini inmitten von hunderten Kindern auf Scotty treffen und sich an seinem erstaunten Gesichtsausdruck weiden, wenn er mit ‚good morning scotty’ angequatscht wird. 21. Man gönne dem Nini nun ein wenig Spaß mit den Tschechen von PSK Whirlpool, bevor Scotty von der Einschreibung zurückkommt und das Nini grinsend anspricht. Man lasse die beiden nun eine halbe Stunde vor sich hin quasseln und sich über Themen wie Pizza, Autos und unzurechnungsfähige Betreuer zereumeln. 22. Man schickte dem nun sehr gut gelaunten Nini noch eine Horde grüßender CCCs und Zvvzs vorbei, garniere das ganze mit lustigen italienischen Betreuern und packe 23. Jiri Zenisek oben drauf, den Team-Papa von Zvvz, der völlig unerwartet und gutgelaunt das herumschleichende Nini anspricht, worauf die beiden eine zeitlang auf Englisch tratschen, um dann festzustellen, dass sie beide besser deutsch können, um auf deutsch weiterzutratschen, bis Jiri sich um seine Hasis kümmern muss. 24. Man hat nun Nini die Gewissheit gegeben, dass der Papa ihres Lieblingsteams sie kennt, und dass einer konstruktiven Zusammenarbeit nichts mehr im Wege steht. 25. Nini kann nun beruhigt den Heimweg antreten, die Friedensfahrt Friedensfahrt sein lassen und den gewonnenen Seelenfrieden auskosten...



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