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Sebastian Paddags



8.2.2005: Paddi philosophiert zum Saisonstart

Da sich hier in unserem geliebten C4F alles um den Radsport dreht und jeder, der Radsport betreibt, ja auch irgendwann mal damit anfängt, will ich mal ein paar Sätze darüber verlieren, wie es so ist, wenn man in seiner radsportlichen Entwicklung voranschreitet.

 

Vielleicht hat sich ja auch schon mal der eine oder andere gefragt, wie es denn so ist, wenn man plötzlich nicht mehr Nachwuchsrennen fahren darf, sondern mit zu den „Großen“ gehört.

Mit andern Worten: Wie ist es denn so, wenn man von der Juniorenklasse zu den Männerfahrern aufsteigt?

 

Meine Erfahrungen waren eigentlich alle recht positiv und es traf vieles so ein, wie ich es erwartet hatte. Da ich das große Glück hatte, ab meiner ersten Minute als Männerfahrer im TEAG Team Köstritzer fahren zu dürfen, bekam meine gesamte sportliche Aktivität zunächst einen viel professionelleren Rahmen. Ich musste mich nicht mehr ums Material kümmern (abgesehen vom Radputzen), es gab viel mehr Klamotten und in Sachen Planung wurde alles im Vorfeld viel besser geklärt. Natürlich wurde das Training nicht weniger (dafür aber spezifischer) und die Rennen wurden auch eher länger als kürzer (ganz abgesehen von der Härte), aber das war ja genau das, was man so erwartet als kleiner Junior (nicht zuletzt, weil alle einem Angst machen wollen und die dramatischsten Storys über das erste Männerjahr erzählen).

 

Ich erinnere mich noch sehr genau, wie oft ich in meiner ersten U23-Saison total demoralisiert war und absolut die Schnauze voll hatte. Da haust du dir echt bei jedem Rennen voll in die Schnauze und wirst dann am Ende doch abgehängt… Sehr beliebt waren dann immer Gedankengänge wie: „Wozu mach ich den Scheiß hier eigentlich“ oder „Den Idioten, der den Radsport erfunden hat, sollte man erschlagen…“!

Letztlich haben einen diese „Negativerfahrungen“ aber dann doch alle irgendwo weitergebracht und ihren Teil dazu beigetragen, noch mehr für den Sport zu tun.

 

In Sachen Rennplanung und Taktik lernt man natürlich auch viel mehr dazu, weil es im Gegensatz zu den Junioren im Team wirklich schon so etwas wie eine Rangordnung gibt, der man sich unterzuordnen hat. Wenn also der Kapitän sagt „Mach!“, dann wird nicht gemeckert sondern gemacht. Ganz einfach. Das führt auch dazu, dass man Radsport nicht mehr als Einzelsport ansieht, sondern viel mehr als Mannschaftssport.

 

Insgesamt war es also so, dass die tolle Zusammenarbeit mit allen in der Mannschaft dazu geführt hat, dass ich den Sport immer mehr als meinen Beruf  begriffen habe.


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