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Comunidad Valenciana (ECV) – Vuelta 2005

Text: Christian; Fotos: velo-photos.com



Geschichte und Entstehung

Von 1980-2004 fungierte der spanische Sportschuh und –kleider-Hersteller Kelme als Hauptsponsor eines Radsport-Profiteams. Große Erfolge bei Tour de France, Vuelta und Giro machten den Sponsor auch bei uns in Deutschland bekannt, doch trotz des langen Engagements, kam kurz nach der Jahrtausend-Wende der Absturz: Der Hauptsponsor stand kurz vor dem Bankrott, das Geschäft lief nicht mehr. Top-Stars wie Escartin, Heras, Botero oder Sevilla konnten wegen finanziellen Schwierigkeiten nicht gehalten werden, ab 2004 fuhr Kelme nur noch in der 2.Liga der Radsportteams. Dank der Regierung der spanischen Provinz Valencia (Comunidad Valenciana), die das Profi-Team schon in der letzten Saison als Co- und in diesem Jahr als Hauptsponsor finanzierte, soll es nun nicht mehr zu diesen finanziellen Engpässen  der letzten Jahre kommen.



Saison 2005

Von den finanziellen Schwierigkeiten des Teams zeigte sich die sportliche Abteilung meist unbeeindruckt und gewann die GS2-Wertung im letzten Jahr mit haushohem Vorsprung.

 

Trotzdem bekam Comunidad Valenciana keine Pro-Tour-Lizenz und fährt auch in diesem Jahr als zweitklassiges Team, als Professional-Continental-Team weiter. 

 

Doch trotz des Abgangs von Top-Star Alejandro Valverde zu Illes Balears kann Comunidad Valenciana auf eine bisher erfolgreiche Saison 2005 zurückblicken und steht momentan zu Recht an der Spitze der Europe-Tour-Teamwertung. Vor allem die 7 Rundfahrtsiege durch 6 verschiedene Fahrer sorgten für positive Schlagzeilen und zeigen, auf welch hohem Niveau das Team auch heute noch fährt. Die größten Erfolge in diesem Jahr sind wohl die Gesamtsiege bei der Ruta del Sol, der Aragon-Rundfahrt, der Asturien-Rundfahrt sowie der Euskal Bizikleta. Außerdem nahm CV dank Wild-Cards an allen spanischen Pro-Tour-Rennen teil und gewann bei der Baskenland-Rundfahrt die Bergwertung.



Vorschau

Angel Casero

Nach dieser erfolgreichen Saison mit 18 Siegen hofft die Sportliche Leitung nun auf eine Top-Leistung beim Saisonhöhepunkt, der Vuelta a Espana. Ein rein spanisches Team um den früheren Vuelta-Sieger Angel Casero wird versuchen im Gesamtklassement vorne mitzumischen und den Pro-Tour-Teams kräftig einzuheizen. Einen klaren Kapitän gibt es nicht: „Für den Stärksten wird gefahren“, sagt Teamchef Vicente Belda.

 

Der 33-jährige Spanier Angel-Luis Casero war mal ein ganz Großer. Er gewann im Jahre 2001 die Vuelta und wurde 1999 5. bei der Tour de France. Er galt als starker Kletterer und vor allem als begnadeter Zeitfahrer. Die Affäre um das deutsche Team Coast hat ihn aus der Bahn geworfen, im letzten Jahr bekam er von der UCI keine Lizenz bei Kelme. Wegen einer Knieverletzung im letzten Dezember konnte Casero nicht richtig trainieren, im Frühjahr fehlten ihm Kondition und Rennhärte, physische Probleme, Grippen, Allergien und eine starke Bronchitis warfen ihn in der Vorbereitung immer wieder zurück. Seine selbst erwünschten Siege bei spanischen Etappenrennen blieben aus, Kritiker schrieben den Routinier ab. Doch ein ordentliches Training während der Tour de France trug Früchte, Casero hielt bei den spanischen Rennen im August recht ordentlich mit und ist gut motiviert. Ob Casero aber sein Saisonziel, eine Top-Platzierung bei der Vuelta, erreichen kann, ist sehr fraglich. Wer weiß? Vielleicht sorgt der Mann aus Valencia für die ein oder andere große Überraschung bei der Vuelta.



 

Carlos Garcia kann bei der Vuelta ganz vorne mit fahren, das hat er im letzten Jahr bewiesen, als er als Helfer Valverdes 5. wurde. Die Vuelta ist auch in diesem Jahr das Saisonziel für Garcia, der in der laufenden Saison bereits 5 Siege einfahren konnte. Um allerdings seinen Coup vom letzten Jahr zu wiederholen, muss er sich im Zeitfahren steigern und, sofern er der stärkste Fahrer in seinem Team ist, dem Druck eines Kapitäns standhalten.

 

Wie in den letzten Jahren kann der 27-jährige Mann aus Granada aber auch als Edelhelfer in den Bergen fungieren zum Beispiel für Ruben Plaza oder Angel Casero. Ein Geheimtipp für eine Platzierung in den Top Ten ist Carlos Garcia Quesada alle mal, auch ein Etappensieg bei einer Bergetappe wäre keine Überraschung.

 

Mit seinem jüngeren Bruder Adolfo Garcia hat Carlos Garcia bei der diesjährigen Vuelta den wohl wichtigsten Helfer und Freund an seiner Seite. Nach internen Angaben, alten die beiden stets zusammen und versuchen immer sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen, sowohl in guten, als auch in schlechten Seiten. Adolfo Garcia könnte psychisch eine enorme Hilfe für seinen Bruder sein, aber auch jedem anderen Fahrer als Helfer in den Bergen zur Seite stehen. Sowohl Carlos, als auch Adolfo Garcia haben noch keinen Vertrag für das nächste Jahr, vielleicht wird der Kampf darum beide zu Höchstleistungen antreiben.



Ruben Plaza

Nach dem Abgang von Alejandro Valverde gilt vor allem dessen guter Freund Ruben Plaza als der legitime Nachfolger Valverdes bei Comunidad Valenciana und auch er könnte der Kapitän CVs bei der Vuelta sein. Der ehemalige spanische Meister feierte in diesem Jahr unter anderem Siege beim GP Costa Azul in Portugal sowie bei der Aragon-Rundfahrt, bei der er auch das Bergzeitfahren gewann. Nach dem starken Frühjahr legte der erst 25 Jahre alte Spanier eine Pause ein, um nun bei der Vuelta erneut in Top-Form zu sein. Fraglich bleibt jedoch, inwiefern Plaza seinen schweren Sturz bei den spanischen Meisterschaften Ende Juni überstanden und wie er seine im letzten Jahr bei der Vuelta zu erkennenden Schwächen im Hochgebirge ausgemerzt hat. Der aus Alicante stammende Zeitfahrspezialist könnte durchaus für eine gute Platzierung im Gesamtklassement oder einen Etappensieg sorgen, doch der Vergleich mit Alejandro Valverde scheint vor allem im Bezug auf große Rundfahrten ein wenig voreilig.



David Bernabeu gewann im letzten Jahr die Portugal-Rundfahrt und kam zu Beginn der neuen Saison nach Valencia. Der 30-jährige ist ein starker Allrounder, doch seine Chancen auf eine Top-10-Platzierung sind eher gering, für die sollen andere sorgen. Bernabeu, der im Frühjahr zunächst physische Probleme hatte, aber dann für einige gute Resultate sorgte, wird deshalb wohl eher als Helfer fungieren, vorzugsweise in den Bergen, und sich in Fluchtgruppen präsentieren. Bernabeu ist auf keinen Fall zu unterschätzen, doch er muss auch erst beweisen, dass er das Zeug für drei Wochen hat.



David Blanco

Ein weiterer wichtiger Helfer im Team Comunidad Valenciana ist der in der Schweiz geborene Allrounder David Blanco. Dem 30-Jährigen gelang erst spät der Durchbruch bei den Profis, sein Vorzeigeergebnis ist der 10.Platz bei der letzten Vuelta. In diesem Jahr glänzte Blanco im Frühjahr mit starken Ergebnissen, zuletzt hielt er sich sehr bedeckt. Wie auch im Vorjahr wird der Spanier bei der Vuelta als Helfer auf allen Terrains fungieren; der Teamerfolg zählt. Die starke Konkurrenz wird die Verteidigung seiner Platzierung schwer, wenn nicht sogar unmöglich machen.



Eladio Jimenez
Javier Rodriguez

Eladio Jimenez ist ein begnadeter Kletterer und gewann schon 2 Etappen bei der Vuelta. Der 29-jährige gewann in diesem Jahr eine Etappe der Bicicleta Vasca sowie die Gesamtwertung. Jimenez ist beim Kampf um die Etappensiege in den Bergen auf jeden Fall zu beachten, doch ein Mann fürs Gesamtklassement ist der in Salamanca geborene Spanier nicht, denn er ist ein mäßiger Zeitfahrer. Auch fiel Jimenez in den letzten Jahren weniger durch seine Beständigkeit auf, als durch seine von Erfolg gekrönten Attacken und Etappenerfolge. Im Team Comunidad Valenciana wird er wohl bei der Vuelta die Aufgabe übernehmen sich in Ausreißergruppen zu präsentieren, um Etappensiege zu holen und den Kapitänen in den Bergen zu helfen.  

     

Mit Javier Pascual Rodriguez und dem Basken David Latasa komplettieren zwei erfahrene und zuverlässige Fahrer das Team bei der Vuelta.

 

Der 33-jährige Klassikerspezialist Pascual Rodriguez ist ein sehr wichtiger Helfer, der bei der Vuelta Löcher stopfen, sich in Gruppen präsentieren und den Kapitänen vor allem bei den Mittelgebirgsetappen zur Seite stehen soll. Sein persönliches Ziel wird es sein, wie im letzten Jahr eine Etappe zu gewinnen. In diesem Jahr ist ihm das schon einige Male gelungen, zum Beispiel beim GP Indurain und bei der Rioja-Rundfahrt.

Der Baske Latasa ist ein guter Bergfahrer, und verfügt mit 31 Jahren über reichlich Erfahrung. Auf den Bergetappen wird er sich für die Kapitäne aufopfern und sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellen. Wie für jeden Helfer, wäre auch für ihn ein Etappensieg das i-Tüpfelchen bei der Vuelta.

 



Der Baske Latasa ist ein guter Bergfahrer, und verfügt mit 31 Jahren über reichlich Erfahrung. Auf den Bergetappen wird er sich für die Kapitäne aufopfern und sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellen. Wie für jeden Helfer, wäre auch für ihn ein Etappensieg das i-Tüpfelchen bei der Vuelta.



Ziel / Aussicht

Die Vuelta ist der absolute Saisonhöhepunkt für Comunidad Valenciana und genießt höchste Priorität. Der Kapitänsstatus wird während des Rennens vergeben, das Team ist für die Gegner also schwer auszurechnen. Das Ziel, eine Top-Ten-Platzierung, zu erreichen wird schwer, doch eine Top-20-Platzierung für mindestens einen Comunidad Valenciana – Fahrer sollte möglich sein. Das ausgeglichene Team ist auf jeden Fall für einen Etappensieg gut, die Verteidigung der Teamwertung dagegen wird gegen die vielen Pro-Tour-Teams sehr, sehr schwer. Für das kleine spanische Team aus Valencia wäre aber auch ein Rang unter den besten 5 Teams sicherlich ein großer Erfolg.

 



Kader

41 Angel L. Casero Moreno (Spa)

42 David Bernabeu Armengol (Spa)

43 David Blanco Rodriguez (Spa)

44 Adolfo Garcia Quesada (Spa)

45 Carlos Garcia Quesada (Spa)

46 Eladio Jimenez Sanchez (Spa)

47 David Latasa Lasa (Spa)

48 Javier Pascual Rodriguez (Spa)

49 Rubén Plaza Molina (Spa)



Sponsoren & Ausrüster

Hauptsponsor: Comunidad Valenciana (Regierung der Tourismus-Region Valencia)

Co-Sponsor (nur für die Vuelta): Puertas Castalla (Firma aus Alicante) 

Ausrüster:

- Nalini (Kleidung)

- Orbea (Rad)

- Shimano (Komponenten)

- Vittoria (Reifen)

- Catlike (Helme)



weitere Informationen: www.team-cv.com


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