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Radsportmanager Pro 06/07

von Chreezer, August 2006



Hohe Ziele bei T-Mobile

Alle Jahre wieder… Mittlerweile in die fünfte Saison geht der "Radsportmanager Pro" von "Cyanide". Damals noch als eher antiquiert wirkendes 2D-Spiel an den Start gegangen, hat sich das Managerspiel optisch gemausert zu einem echten Hingucker für Radsportfans. Trotzdem halten sich die technischen Anforderungen weiterhin im Rahmen, so dass auch Spieler ohne High-End-PCs auf ihre Kosten kommen.

Bis auf Discovery, Phonak und Davitamon hat Cyanide diesmal zwar alle Lizenzen der PT-Teams erwerben können, trotzdem solle man vor Spielbeginn erstmal den aktuellen Patch 1.0.0.3 downloaden ( Link ) um mit dem Editor alle Originalnamen hinzuzufügen. Den Kommentar hat diesmal ein alter Bekannter übernommen: Eurosport-Mann Karsten Migels versucht durch seine Stimme dem Spiel noch mehr Flair zu verleihen. Das sonstige Musik-Gedudele ist dasselbe wie beim letzten Mal, aber dafür gibt es wie gehabt die Möglichkeit eigene MP3s zu integrieren. Optisch ansprechend, Sound okay, aber deswegen kauft man sich ja nicht gleich ein Computerspiel. C4F hat deswegen getestet, ob der Spielspaß halten kann, was die Optik verspricht, und vor allem, was die grundlegenden Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger sind. Wer die Radsportmanager-Reihe noch gar nicht gespielt hat, sollte zuerst ein Blick in die Rezension des RSM 2005/06 werfen ( Link ).



Manager-Part

Extrawünsche der T-Mobile-Stars

Den ersten kleinen strategischen Fehler, den Hersteller "Cyanide" begangen hat, bekommt man sofort zu Gesicht: Die Menüführung ist noch exakt dieselbe. Das suggeriert schonmal den Eindruck einer neu aufgelegten Vorgängerversion. Doch lassen wir uns 'mal nicht täuschen - wichtig ist, was drin steckt. Karriere, Einzelrennen, frei zusammenstellbare Rundfahrten, sowie der seit letztem Jahr eingeführte Etappeneditor decken alle erdenklichen Spielmöglichkeiten ab. Für den echten Nachwuchsmanager zählt aber vor allem eins: Der Karrieremodus.



Startliste - alles dabei, was Rang und Namen hat

Erstmal alles wie gehabt: Man erstellt sein Managerprofil, wählt ein Team, erstellt eine Team-Hierarchie, die möglichst wenigen auf die Moral schlägt, und schon ist man drin in der Karriere. Beim Durchklicken der Menüpunkte macht sich erste Enttäuschung breit. Viele neue Funktionen scheint es auf den ersten Blick nicht zu geben. Erst nach ein, zwei Saisons lernt man die wenigen echten Neuigkeiten richtig zu schätzen. Beispielsweise das runderneuerte und vereinfachte Training, welches ein ganz großer Pluspunkt des neuen Radsportmanagers ist. Unkompliziert lassen sich Trainer zuweisen und Trainingsintensität einstellen, mit der man in Kombination mit dem Müdigkeitsbalken des Fahrers individuelle Formkurven erstellen kann. Ebenfalls große Klasse sind die dynamischen Rennstrecken. Das heißt, dass bei großen Rundfahrten nicht Jahr für Jahr dieselbe Strecke gefahren wird, sondern es werden immer neue (realistische) Zusammenstellungen generiert. Die Interaktion mit dem Sponsor wurde ebenfalls verbessert. Während der Saison werden die einzelnen Resultate mit Sternchen bewertet und man erhält direkte Rückkopplung, wie es um das Vertrauen des  Sponsors bestellt ist. Erzielt man gute Resultate, vor allem bei den für den Sponsor wichtigen Rennen, wird der Etat für die nächste Saison aufgestockt.



Zielkamera zeigt es - Hushovd Sprintsieger

Die Fahrer-Interaktion lässt trotz eingeführter Antrittsgagen und Extra-Rennwünschen bei Starfahrern noch etwas zu wünschen übrig. Bei weiteren ausbaufähigen Punkten wie Vertragsverhandlungen, Material, Jugendarbeit und Statistik hat sich derweil nichts Grundlegendes verändert.

Fazit: Der Manager-Part macht schon Spaß, lässt aber weiterhin in einigen Punkten an Tiefgang vermissen. Die Neuerungen sind gut, es hätten aber mehr sein können.



3D-Rennen

Ekstase an der Muur de Huy

Ebenso wie im Managerteil werden sich alteingesessene RSM-Spieler auch im Rennen schnell zurecht finden. Das Interface wurde beibehalten. Wesentliche Neuerungen sind die neuen Kameraperspektiven (u.a. festinstallierte Kamera im Ziel), sowie die sich als sehr komfortabel erweisende Informationsübersicht, in der man während des Rennens Startliste, Klassement oder Wertungsergebnisse abchecken kann. Weniger ist mehr, dachte man sich bei den Zeitfahren, welche jetzt wesentlich vereinfacht daherkommen, aber trotzdem zu überzeugen wissen. Noch viel wichtiger als diese Neuerungen ist aber, dass sich "Cyanide" mal die Computer-KI vorgenommen hat und das Renngeschehen jetzt allgemein runder daher kommt. Beispielsweise wird um die Bergwertung bei Rundfahrten gekämpft, Gruppen mit "Lutschern" werden auseinander attackiert oder solche mit starken Fahrern gar nicht erst weggelassen.

Da es auch keinerlei Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger gibt, und uns die tollen Sachen wie die Sprintankünfte, Bergetappen und originalgetreue Strecken der großen Rennen erhalten bleiben, muss man sagen, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Da "Cyanide" weiterhin auf Echtzeit verzichten wird, ist das  Spiel, bis auf die immer noch etwas holprig daher kommenden kuppierten Kopfsteinpflasterrennen, schon sehr ausgereift.



Fazit

Pro

• Renn-Gameplay und Computer-KI stark verbessert

• neues Trainingssystem top

• Langzeitmotivationsförderne Neuerungen wie Interaktion mit Sponsor, dynamische Rennstrecken

• Detailverbesserungen wie Informationsübersicht im Rennen, vereinfachte Zeitfahren oder neue Kameras werten das Spiel insgesamt auf

• Editor

• Grafik

• fairer Preis

 

Contra

• Manager-Part kommt insgesamt noch zu kurz

• ca. zweimal pro Saison Absturz des Spiels

• "Prof. Cont.-Stars"-Bug, d.h. einige Topper der European Tour wie Nocentini, Cardenas oder Sella werden im Karrieremodus kaum eingesetzt von ihren Teams

• immer noch keine Echtzeit; das setzt dem Renn-Gameplay Grenzen

 

Zuerst denkt man fast, man würde den Vorgänger spielen, und ist dementsprechend skeptisch. Nach und nach lernt man dann aber die Neuerungen kennen und will sie nicht mehr missen. Die altbekannte Spielsucht stellt sich auch beim neuen "Radsportmanager Pro" schnell wieder ein, was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass "Cyanide" uns hier eher den RSM Pro 05/06 in seiner erweitererten Version präsentiert als ein komplett neues Spiel. Für die, die den "Alten" schon haben, also nur bedingt zu empfehlen, für alle anderen Radsportfans weiterhin ein absoluter Pflichtkauf.




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