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Mock-List 2006: Platz 17 - 9



Platz 17: Jurgen Roelandts

Jurgen Roelandts
© foto-grafik-satz.de

Jurgen Roelandts

07.02.1985

Belgien

 

Radsportübertragungen in Belgien sind oft Geschichtsstunden des Radsports. Bei jedem Rennen, bei jeder Etappe; immer werden von den Kommentatoren wehmütig die Siegerlisten nach Belgiern durchkämmt. Merckx, Schotte oder Maertens sind beinahe Heilige in Flandern. Schwer muss der Flame aber seit den Zeiten eines Merckx verdauen, dass Belgien nicht mehr die dominierende Radsportnation ist. Es gab sogar einige sehr maue Generationen, in denen nur Ausnahmekönner wie Museeuw, van Petegem oder Vandenbroucke wirklich für Aufsehen sorgten.

Die erste starke, neue Generation war die um Tom Boonen, auch wenn dieser selbst damals nicht die Bugfigur war. Steegmans, Vansummeren oder van Goolen wurde mehr zugetraut. Inzwischen sehen die Machtverhältnisse aber völlig anders aus.

Bei der nächsten, starken Generation junger Belgier sieht dies ganz ähnlich aus. Bei den Junioren dominierten Michiel van Aelbrock, der das Rad dieses Jahr an den Nagel gehängt hat, Jacobs, Meersman und Roelandts die belgische Szene. Die Letztgenannten werden wohl auch allesamt Profi werden, aber sie wurden in Belgien eigentlich schon von anderen Fahrern überflügelt. Wie auch die Mock Liste zeigt, stehen Jelle Vanendert und Greg van Avermaet über diesen Fahrern.

 

Jurgen Roelandts aber kann einen triftigen Grund für seine langsamere Entwicklung vorzeigen, denn er ist an der Universität von Brüssel Student der Körperlichen Ausbildung und Kinesitherapie (nur er selbst weiß wohl was das heißt…). Und so hat der ehemalige belgische Meister der Junioren, der im Münsterland vielleicht noch wegen seines 2003er Sieges beim großen Juniorenrennen Sparkassen Münsterland Tour bekannt ist, in den nächsten Jahren sicherlich noch Raum nach oben.

Trotz dieses Raumes hat er aber eine Saison hinter sich gebracht, für die er sich ganz sicher nicht schämen muss. Im Continental Team Bodysol, einer großen Talentschmiede in Belgien, hatte er sowohl die Chance sich mit gestandenen Profis zu messen, als auch bei kleineren Rennen auf Sieg zu fahren.

Letzteres gelang ihm zum ersten Mal bei der Tour de Normandie (2.2). Neben drei weiteren Top Ten Platzierungen im Sprint, konnte Roelandts dort seinen ersten Profisieg einfahren. Im letzten Jahr gelang ihm ein solcher noch nicht, obwohl er auch dort sehr gute Sprintplatzierungen bei der Belgien – Rundfahrt (2.1) und dem achten Platz beim Nationale Sluitingsprijs (1.1) errungen hatte.

Den zweiten Sieg konnte sich der Flame – erneut im Sprint – bei der Tour du Loir-et-Cher (2.2) sichern. Auch bei der Belgien – Rundfahrt (2.1) machte er erneut auf sich aufmerksam, wenn auch nicht ganz so ausdrücklich wie letztes Jahr. Er errang einen fünften Platz im Sprint hinter Boonen, van Heeswijk, Steegmans und Cooke.

Jurgen Roelandts ist aber kein reiner Sprinter. Eigentlich ist er immer ein Mann für das klassische gewesen; ein tempoharter, endschneller Fahrer. Diese Fähigkeiten konnte er dann beim ordentlich besetzten Schaal Sels (1.1) nach langer Zeit mal wieder beweisen. Dort belegte er einen achten Platz. 

Diesen Beweis, dass er jetzt schon mit Profis mithalten kann, untermauerte er kürzlich noch bei zwei anderen Rennen. Denn sowohl bei Paris – Brüssel (1.HC) als auch bei der Kampionschap van Vlaanderen erreichte er das Ziel als Zwölfter.

 

Bei der WM trifft Roelandts vermutlich auf einen Kurs, der ihm sehr gut liegen müsste. Allerdings ist sein Team enorm stark und es ist nicht sicher, ob er auf eigene Kappe fahren darf. Im EZF wird er wohl nicht starten, obwohl er auch dies gut beherrscht.

Für die nächste Saison hat er noch keinen Vertrag, er wird vermutlich – wegen seines Studiums – noch ein Jahr seinem Bodysol Team  erhalten bleiben. Dies ist nicht weiter tragisch, denn er hat auch noch ein Jahr in der U23.

 

nominated by chreezer und ogkempf, presented by ogkempf

 



Platz 16: Jos van Emden

Jos van Emden
© cyclingfx.nl

Jos van Emden

18.02.1985

Niederlande

 

Mini Rabos sind natürlich beinahe per Definition Kandidaten für die Mock List, dennoch wäre zu Beginn der Saison eine Nominierung Jos van Emdens sicher eine Überraschung gewesen. Selbst der Wechsel Schiedammers vom kleinen niederländischen Continental Team Bert Story zum besten Continental Team der Welt, dem Nachwuchsteam der Rabobank, kam unerwartet. Denn eigentlich hatte er kaum Ergebnisse hinter seinem Namen stehen. Nur Anfang September, bei der Slowakei – Rundfahrt (2.2) tauchte sein Name in den Ergebnislisten auf. Vor allem der dritte Platz im Zeitfahren ist erwähnenswert. Alles in Allem ist das aber natürlich nichts, was Mini Rabobank dazu verleiten könnte, sich an diesen Fahrer heran zu trauen.

 

Wenn man aber die Hintergründe betrachtet, wird die Mini Rabobank Entscheidung etwas deutlicher. Jos van Emden besuchte 2005 die niederländische Variante einer Berufsschule. Seinen Abschluss zum chemischen Analysten machte er im August 2005, also nur kurz vor der Slowakei – Rundfahrt.

Van Emden kam erst als 14 Jähriger zum Radsport, davor spielte er Fußball. Der Anfang war sehr schwer und erst im zweiten Juniorenjahr stellten sich nennenswerte Erfolge ein. Trotzdem bekam er damals keinen Vertrag bei einem Pro Continental Team, so dass er für ein echtes Amateurteam fahren musste. Erst Mitte 2005, als sich nach erneuten Anlaufschwierigkeiten in der Männerklasse wieder kleinere Erfolge einstellten, bekam er einen Vertrag vom Bert Story Team. Der Niederländer kam also aus der Tiefe des Raumes und die Leitung der Mini Rabos schien sein Potential erkannt zu haben. Und sie wurden bereits dieses Jahr vollends bestätigt!

 

Bereits im März konnte der mit 1,86 Meter relativ große Mann seinen ersten Profisieg feiern. Solo gewann er die dritte Etappe der Tour de Normandie (2.2), die traditionell von den Mini Rabos gerockt wird. Er übernahm auch gleich das Führungstrikot, welches er einen Tag später an seinen Teamkollegen Kai Reus wieder abgeben musste. In der Gesamtwertung belegte van Emden letztendlich Rang drei. Der zweite Sieg folgte in der gleichen Kategorie und im gleichen Land. Die erste Etappe der Tour du Loir-et-Cher (2.2) Mitte April gewann er allerdings im Sprint des Feldes.

 

Weitere Platzierungen in den Niederlanden folgten, richtig Vermeldenswertes folgte aber erst im Juli wieder. Im Zeitfahren der Europameisterschaft durfte der Süd – Holländer in Limburg die Niederlande vertreten. Er belegte dort einen achten Platz, wobei die Zeitmessung verrückt spielte und das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen ist. Tendenziell könnte der Mini Rabo ein oder zwei Plätze weiter vorn gelandet sein. Bei der kommenden WM wird van Emden ebenfalls für die Niederlande an den Start gehen. Medaillenchancen hat er dabei durchaus.

 

Dass die Form auf dem Weg nach Österreich stimmt, hat der 21 Jährige in Norwegen nachgewiesen. Auf der ersten Etappe deklassierte er einen großen Teil des Feldes. Mit über einer Minute auf den ersten Verfolger, seinem Teamkollegen Martijn Maaskant, gewann er die flache Etappe. Die Gesamtwertung des schwach besetzten Roserittet (2.2) entschied er zwei Tage später auch für sich. So ist van Emden inzwischen bereits bei vier Profisiegen angekommen.

Zwei weitere Siege, wenn auch nicht bei den Profis, erzielte der Niederländer kurz zuvor auf den ersten beiden Etappen des schweizer GP Tell. Er gewann sowohl den kurzen Prolog als auch die erste Etappe, als er im Finale eine kleine Gruppe zerlegte.

 

Dass er auch mit den großen Jungs mitspielen kann, konnte van Emden erst in Deutschland beweisen. Beim Zeitfahren der 3 Länder – Tour (2.1) war er als Fünfter bester Ausländer.

Ob er nächstes Jahr bei den Profis fahren darf, wird vielleicht von der WM abhängen. Bisher hat er noch keinen Vertrag, aber fraglich ist auch ob van Emden bereits dieses Jahr zu den Profis wechseln möchte, oder ob er lieber noch ein Entwicklungsjahr in der dritten Klasse anhängt.

 

nominated by dijk und ogkempf, presented by ogkempf

 



Platz 15: Beñat Intxausti

Beñat Intxausti

20.03.1986

Spanien

 

Intxausti ist eine seit zwei Jahren andauernde Sensation im Baskenland. Nachdem er in seiner Juniorenzeit noch irgendwo im oberen spanischen Mittelfeld und zwischen Straßen- und Cross-Karriere herum hing, machte er mit Erreichen der ersten U23-Saison einen gewaltigen Sprung. Intxausti ist bergauf eine Granate. Er fährt seine Rennen aggressiv und fliegt die Berge mit einer Leichtigkeit hinauf, zu vergleichen mit der eines Alberto Contador. 2005 gewann er zwei Rennen, kam 17 (!) mal aufs Podest, fuhr bei den beiden wichtigsten baskischen Amateurrundfahrten, der Bidasoa und der Bira, auf Platz fünf und sechs, und gewann die Trofeo Lehendakari, eine prestigeträchtige Rennserie für die U21 im Baskenland – und das alles als jüngster Jahrgang. Neben Euskaltel sollen damals auch schon Discovery und Liberty Seguros bei dem schmalen Kletterer angeklopft haben, doch ein Profiengagement wäre wohl noch zu früh gekommen.

 

Wer 2006 jetzt eine Stagnation oder ein Rückschritt erwartete, der sah sich schnell getäuscht. Schon im Februar gewann der für Seguros Bilbao fahrende Intxausti sein erstes Rennen und machte dort weiter, wo er 2005 aufgehört hatte – nur dass er mittlerweile kaum noch U21-Rennen bestreitet, sondern sich mit Amateuren aller Altersklassen misst. Sein Saison-Hauptziel lautete Podiumsplatz bei der Vuelta Bidasao. Das erreichte er als Gesamt-Zweiter und Sieger der dritten Etappe, welche über den Jaizkibel führte, bravourös. Neben bisher fünf Saisonsiegen und zahlreichen weiteren Platzierungen, fuhr er auch für die spanische Auswahl bei der EM in Belgien Zeitfahren und Straßenrennen; allerdings wenig erfolgreich.

 

Ende August zeigte die Formkurve wieder nach oben: Rang vier bei der Vuelta Palancia, anschließend wurde er für Spaniens U23-WM-Kader nominiert. Im Trikot der Auswahl fahrend, kam er in den von Rabobank dominierten Tryptique des Barrages (2.2U) auf Platz zwölf – sein erstes echtes Lebenszeichen außerhalb Spaniens.

Auf dem nicht allzu profilierten Kurs in  Salzburg wird er in seinem Team die Jokerrolle einnehmen und hat vom Auswahltrainer Martin alle Freiheiten bekommen. Auf ein gutes Ergebnis angewiesen ist er für einen Profivertrag aber nicht mehr.

Intxausti ist schon jetzt ein klangvoller Name im baskischen Radsport und Euskaltel hätte ihn wohl mit Kusshand unter Vertrag genommen. Woran es gescheitert ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls wird er nächste Saison für die Grupo Nicolas Mateos fahren und ab 2008 im Trikot von Saunier Duval die Pro Tour bereichern.

 

nominated by chreezer und dijk, presented by chreezer

 



Platz 14: Oscar Gatto

Oscar Gatto

01.01.1985

Italien

 

Aus dem italienischen Nachwuchslager sind schon immer schnelle Männer empor gekommen. Wer kennt sie nicht, die gewaltigen Sprints von zum Beispiel Cipollini und Petacchi. Um ihre Nachfolge kämpfen inzwischen junge Profis wie Bennati, Napolitano und Grillo. Ab nächstem Jahr wird sich Oscar Gatto probieren in diese Reihe zu wringen.

Der am Neujahrstag 1985 geborene Sprinter machte 2005 auf sich Aufmerksam, indem er unter Anderem den Giro del Canavese (1.2) und die letzte Etappe des superschweren Giro Valle d’Aosta (2.2) gewann.

Letzteres ist das, was Gatto gern macht: Massensprints gewinnen, nachdem die Berge hinter dem Feld liegen. Seine Stärke ist demnach nicht, dass er der allerschnellste unter den Sprintern ist, sondern dass er am Ende eines schweren Rennens, in dem ruhig einige Hügel sein dürfen, der schnellste Sprinter ist.

 

Für die berüchtigte italienische Mannschaft Zalf-Fior fahrend, begann das Jahr 2006 ordentlich. Im offiziellen Eröffnungsrennen Popolarissima wurde er Zweiter; hinter Roberto Ferrari. Bei einem anderen, wichtigen U23 Rennen, dem GP Liberazione (1.2) konnte er sich als Fünfter platzieren.

Daraufhin wurde Gatto selektiert mit den Azzuri, der italienischen Nationalmannschaft mit den blauen Trikots, den Giro delle Regioni zu fahren. Die erste Etappe war nach einem Massensprint noch Beute für Mathew Goss, der auch auf der Mock Liste ist, aber nachdem der Kampf in den Bergen gekämpft war, feierte Gatto auf der letzten Etappe einen Sprintsieg. Auch nach dieser Rundfahrt war er noch nicht müde, denn einen Tag später konnte Gatto die Coppa Citta di Asti (1.2) gewinnen, dieses Mal wurde sein Rivale Goss Zweiter. Einen Monat später gewann der Italiener auch noch die letzte Etappe des Giro del Veneto.

Während der bisherigen Saison 2006 konnte Gatto zehn Siege und sieben zweite Plätze erfahren, dick ausreichend um das Interesse der Profimannschaften zu wecken. Schon 2005 konnte L.P.R den Sprinter dazu verführen, einen Vorvertrag für das Jahr 2007 zu unterzeichnen. Für diese Mannschaft fährt er jetzt auch als Stagiair, aber da die Truppe nach der Saison aufzuhören scheint, schnappte Gerolsteiner sich den Sprinter für zwei Jahre.

 

Enttäuschend waren bis dato Meisterschaften. Bei italienischen Meisterschaften erreichte er bisher nicht viel. Die Europameisterschaft konnte er dieses Jahr nicht beenden. Das große Ziel für dieses Jahr ist es, für die italienische WM Mannschaft in Salzburg selektiert zu werden. Wenn das klappt, fährt „die Katze“ dieses Mal hoffentlich endlich eine gute Meisterschaft.

 

nominated by chreezer und dijk, presented by dijk

 



Platz 13: Niki Terpstra

Niki Terpstra
© cyclingfx.nl

Niki Terpstra

18.05.1984

Niederlande

 

Niki Terpstra ist sogar dem deutschen Zweige Wikipedias bekannt. Formschön steht dort einleitend über ihn geschrieben:

„Niki Terpstra begann seine Profikarriere 2003 und konzentrierte sich hauptsächlich auf der Bahn.“

Wo er sich konzentriert ist jetzt relativ unwichtig, richtig ist aber, dass er ein Bahnfahrer ist. Profi ist Terpstra hingegen erst ab nächstem Jahr, denn das Team Milram hat ihm bereits einen Vertrag für 2007 gegeben. Neben Dyudya, Siedler und Becke ist er dort dann der vierte (ex-) Verfolger mit Format. Dass Milram ihn aber nicht nur wegen seiner Erfolge auf der Bahn; er wurde 2005 Vizeweltmeister im Vierer und niederländischer Meister im Punktefahren, 50km Rennen (auch 2004) und in der Verfolgung; verpflichtete, steht außer Frage. Diese Saison konzentrierte sich der im letzten U23 Jahr befindliche Terpstra mehr auf die Straße – und das mit durchschlagendem Erfolg, denn er konnte seine Straßenbilanz dieses Jahr deutlich aufpolieren.

 

Einen ersten Sieg auf der Straße erzielte der Niederländer, der auch Holländer ist, bereits 2005. Im Sprint gewann er den Omloop der Kempen (1.2) vor Fahrern, die inzwischen alle Profis sind: Langeveld, ten Dam, Heijboer, Sieberg, Rudnicki, Dekkers und van Hummel. Da einige dieser Fahrer echte Sprinter sind, kann man Terpstra die für Bahnfahrer fast obligatorische Endschnelligkeit also auch ohne großes, lyrisches Talent andichten.

2006 zeigte er aber seine eigentliche Stärke, das Zeitfahren. Bei der Tour de Normandie (2.2) musste er sich bei seinem dritten Platz im Prolog noch der Rabobank Konkurrenz geschlagen geben. Dieses Malheur korrigierte er ein erstes Mal auf der zweiten Halbetappe der vierten Etappe, als er im Finale dem Feld davonfuhr und solo gewann. Ähnliches unternahm er beim GP Aarhus (1.1), nur das dort bereits Thijs und Boasson Hagen im Ziel waren, als Terpstra sich knapp vor dem Feld ins Ziel rettete.

Beim Prolog der Olympia´s Tour (2.2) in den Niederlanden war wieder die Mini Rabo Konkurrenz stärker als Terpstra; wieder wurde er Dritter. Trotz der vermeintlichen Niederlagen gegen die Rabos, hatte Terpstra reichlich Aufsehen erregt, denn in den Niederlanden ist es schon selten, dass ein einheimischer U23 Fahrer überhaupt Widerstand gegen die Rabo Übermacht bieten kann. Und das tat Terpstra zweifellos.

Fast nebenbei wurde Terpstra zusammen mit Heimans, Mouris und Schep Vierter bei der Bahn WM in Los Angeles; bevor er zum großen Rundumschlag ausholte.

 

Die Belgien – Rundfahrt ist international gesehen ein 2.1 Rennen wie jedes Andere, aber im Benelux Raum zählt dieses Rennen ungemein. Alle beneluxianischen Profi Teams kamen mit sehr starken Besetzungen, dazu gesellten sich einige kleinere, ausländische Profiteams. Da alle Etappen ausgiebig live im TV zu verfolgen waren, war dieses Rennen eine prima Plattform für aufstrebende Talente. Diese Plattform nutzte Terpstra bereits im Zeitfahren hervorragend. Hinter dem Discovery Trio Devolder, Hoste und van den Broeck kam der Niederländer auf einen hervorragenden vierten Platz. Aber als wäre das nicht genug, bewies Terpstra einen tag später auch noch seine Allround Fähigkeiten. Auf der Wallonien Etappe gehörte er einer großen Gruppe mit unter Anderem Spezialisten wie Nuyens, Leukemans, und Sijmens an. An den Anstiegen, zum Beispiel der Muur van Huy, zerlegte sich die Gruppe mehrere Male. Zweimal musste Terpstra den Kontakt zu den Allerbesten unterwegs reißen lassen, aber er kämpfte sich beide Male zurück. Im Ausläufer der letzten Cote, gerade nachdem er wieder den Anschluss an die Spitze gefunden hatte, attackierte Terpstra. Und er ward nie mehr zurück gesehen. Terpstra gewann die Etappe solo. Somit hatte er auf der Straße bereits Sprints und Hügeletappen gewonnen. Außerdem hatte er bewiesen, dass er auf den letzten Kilometern einem rasenden Feld fern bleiben kann. Fehlte also noch die eigentliche Spezialität, das Zeitfahren.

 

Und der erste Zeitfahrsieg sollte tatsächlich nicht lange auf sich warten lassen, denn Ende Juni gewann er das Zeitfahren – und später auch die Gesamtwertung – des OZ Wielerweekend (2.2) in den Niederlanden.

Noch ein weiteres Mal belegte er seine Zeitfahreklasse beim Ster Elektrotoer (2.1), als er im Zeitfahren Sechster wurde und unter Anderem die Routiniers Rich und Wauters schlug.

Leider ist zu befürchten, dass Niki Terpstra seine Allroundqualitäten und seine Angriffslust nächstes Jahr komplett dem Zug Petacchis zur Verfügung stellen muss.

 

nominated by chreezer und ogkempf, presented by ogkempf

 



Platz 12: Tom Veelers

Tom Veelers

14.09.1984

Niederlande

 

Schon letztes Jahr fand sich der immer mehr zum Allrounder werdende Klassikerfahrer und Sprinter in der Mock List zurück. Damals landete er noch abgeschlagen auf Platz 28. Auch in seiner zweiten Saison bei den Mini Rabos wusste der Niederländer zu überzeugen.

 

Die Saison begann früh für den im letzten Jahr befindlichen U23 Fahrer. Beim von Robbie McEwen gewonnenen GP Azul (2.1) in Portugal, der nur über flache Etappen führte, konnte Tom Veelers sich einen achten Gesamtrang erkämpfen.

Sein erster Saisonsieg hätte zwei Wochen später bei den Beverbeek Classic (1.2) erzielen sollen. Dort hatte er sich gemeinsam mit Chocolade Jacques Neo Profi Evert Verbist abgesetzt. Und dann passierte Veelers etwas, was ihm normalerweise nicht passiert. Er verlor den Sprint. Veelers ist ein sehr endschneller Mann, der es aber oft nicht schafft sich in gute Sprintpositionen zu bringen. Hierdurch fällt er in Massensprints nicht oft auf. Wenn er aber mal in Stellung ist, kann man vom ihm durchaus ordentliches Sperrfeuer erwarten.

 

So geschehen auch bei der in den Niederlanden wichtigsten Rundfahrt für Amateure; auch wenn es diese alte Kategorie schon lange nicht mehr gibt. Auf den ersten Sprints der Olympia´s Tour konnte sich der Mini Rabo überhaupt nicht in Szene setzen. Aber als seine Rabobank Mannschaft das Feld auf die Windkante legte und es in viele Stücke brach, gewann Veelers plötzlich zwei Etappen im Massensprint. Und das gegen Konkurrenz, die ihm im Sprint auf den ersten Etappen noch die Grenzen aufzeigte. Durch die Windkanten und seine Sieg übernahm er auch das Führungstrikot, welches er auf der letzten Etappe durch das hügelige Limburg verteidigen musste. Die Etappe war für limburgische Verhältnisse zwar nur mittelschwer, trotzdem lauerte die Gefahr hinter jeder der zahlreichen Heuvels.

Letztendlich schaffte es Rabobank ein kleines Feld zum Zielstrich in Buchten zu bringen. Der Führender der Gesamtwertung schoss danach folgerichtig sowohl die Etappe als auch die Gesamtwertung ab.

 

Ein Rennen mit richtig großen Namen gewann er nur eine Woche später. Für ihn leider gewann er nur die U23 Version Paris – Roubaix. Dort entfernte er sich gemeinsam mit dem Dänen Kristoffer Nielsen aus einer großen Spitzengruppe. Das Missgeschick der Beverbeek Classic wiederholte sich dieses Mal nicht und der Niederländer hatte im Sprint keine Probleme mit dem Dänen.

 

Die Wandlung zum Allrounder, die der seit kurzem 22 Jährige schon auf der Limburg Etappe der Olympia´s Tour angedeutet hat, bewies er Mitte Juli auf gleichem Terrain erneut. In Valkenburg fand die Europameisterschaft statt. Die Spitzengruppe hatte weder Veelers noch einer seiner Teamkameraden geschafft, aber immerhin gewann er den Sprint des ausgedünnten Feldes um Platz zehn.

 

Im August wurde der Vertrag des Nachwuchsmannes beim Continental Team Rabobanks bis 2008 verlängert. Er wird allerdings vermutlich nächstes Jahr den Schritt zu den Profis machen, zumindest wenn er seine Magenoperation, wegen der er auch auf die Weltmeisterschaft verzichten muss, erfolgreich verläuft und er im Anschluss wieder zu seiner alten Form findet.

 

nominated by dijk und ogkempf, presented by ogkempf

 



Platz 11: Lars Boom

Lars Boom

30.12.1985

Niederlande

 

Letztes Jahr, als die Mock List schon im fortgeschrittenen Vorbereitungsstadium war, explodierte plötzlich ein Fahrer, von dem man das immer erhofft hatte. Eigentlich explodierte seine Leistung, nicht der Fahrer selbst, um ganz genau zu sein. Boom war schon im Juniorenalter ein begnadeter Straßen-, aber vor allem auch Cross Fahrer. Im Cross war Lars Boom Junioren Weltmeister.

Die Saison 2005 aber lief nicht so ideal. Die Cross Saison war gut, aber die U23 Weltmeisterschaft, bei der er als großer Favorit startete, setzte der Niederländer als Neunter völlig in den Sand.

 

Bis zum September war dann auf der Straße nichts von Boom zu hören, dafür dann plötzlich umso mehr. Auf der schweren zweiten Etappe nach Fulda, musste er sich im Zweiersprint Piotr Wadecki geschlagen geben, aber auf alle anderen Fahrer gewann er Zeit. Das Zeitfahren auf der vierten Etappe beendete Boom auf einem hervorragenden vierten Platz, hinter Lang, Balciunas und Rich. Die Hessen – Rundfahrt (2.1) hätte er wohl gewonnen, wenn nicht zwischen der schweren Etappe und dem Zeitfahren drei Fahrer vom Feld zu weit weg gelassen worden wären. So gewann Cezary Zamana die Rundfahrt und der stärkste Fahrer des Rennens wurde „nur“ Zweiter. Dennoch kann dieser zweite Platz bei ausgezeichneter Profikonkurrenz gar nicht genug gewürdigt werden.

Bei einer kleinen, französischen Rundfahrt, der Tour de la Somme (2.2), feierte der Niederländer einige Tage später seinen ersten Profisieg, als er das erste Teilstück der zweiten Etappe aus einer Dreiergruppe für sich entschied.

Für das Weltmeisterschaftszeitfahren wäre er einer der ganz großen Favoriten gewesen, wenn er denn nominiert geworden wäre. Aber da seine starke Leistung bei der Hessen – Rundfahrt nach der Nominierungs-Deadline kamen, musste er in Madrid zusehen, wie seine Teamgefährten maßlos enttäuschten.

 

Dieses Jahr wurden von Boom ganz andere Leistungen erwartet als letztes Jahr. Seine Cross Saison war ein einziger Traum, mit einem bösen Erwachen. Der U23 Fahrer konnte in allen Rennen mit den absolut Besten mithalten, er war sogar einer von weniger als einer Handvoll Fahrer, die ganz große Rennen mit Toppbesetzung gewinnen konnte. Er gewann sogar zwei dieser Rennen. Eine für sein Alter wahnsinnige Leistung. Nur der Belgier Niels Albert konnte, wenn er sich in Toppform befand,  dem Niederländer in ihrer Altersklasse das Wasser reichen. Diese beiden Fahrer waren demnach die Toppfavoriten auf den WM Titel im niederländischen Zeddam. Der Kurs in Zeddam war allerdings extrem leicht. Die beiden Favoriten konnten den Tschechen Stybar nicht abschütteln und dieser gewann erneut den WM Titel.

Auf der Straße konnte der Mini Rabo seine Vorjahresleistungen bestätigen – und das viel schneller als 2005. Bereits Mitte März feierte er beim portugiesischen Volta ao Santarem (2.1), das allerdings für ein 2.1 Rennen schwach besetzt war, im Zeitfahren seinen ersten Saisonsieg. Der zweite folgte unweigerlich etwas später, denn Lars Boom gewann auch die Gesamtwertung dieses Rennens.

Seitdem macht er vor allem in Zeitfahren auf sich aufmerksam. Ein neunter Platz bei der stark besetzten Belgien – Rundfahrt (2.1) und ein siebter Platz bei der französischen Tour du Poitou – Charentes (2.1) seien hierfür als Exponenten vorgestellt.

 

Für die nächste Saison hat der Allrounder mit Zeitfahrstärke noch keinen Vertrag. Allerdings ist das vermutlich auch gar nicht sein Ziel, denn er hat sich noch nicht 100 prozentig entschieden, ob er seine Karriere auf der Straße oder im Matsch fortführen will.

Sollte er allerdings bei der Weltmeisterschaft in Salzburg eine Medaille im Zeitfahren gewinnen, werden die Rabobank verantwortlichen ihm sicherlich einen guten Tipp ins Ohr flüstern. Egal wofür er sich definitiv entscheidet, er hat noch ein Jahr Zeit, denn auch nächstes Jahr darf Lars Boom noch in der U23 fahren. Wäre er zwei Tage später geboren, hätte er sogar noch ein Extrajahr.

 

nominated by dijk und ogkempf, presented by ogkempf

 



Platz 10: Mikhail Ignatiev

Mikhail Ignatiev

Russland

07.05.1985

 

Wie bei fast allen Nachwuchsfahrern Russlands, so begann auch Ignatievs Karriere auf der Bahn. Das Wort Karriere kann man in diesem Fall auch mit „dem Anhäufen von großen Titeln“ gleich setzen. Es war im Juli 2002 im kleinen deutschen Städtchen Büttgen. Die Bahn-Europameisterschaft der Junioren fand statt und ein damals noch unbeschriebenes Blatt namens Mikhail Ignatiev gewann als Jungjahrgangsfahrer den Titel im Punkterennen. Es war der Auftakt zu einer bis jetzt unglaublichen Karriere. Er ist mittlerweile 21 Jahre alt und hat eigentlich schon alles gewonnen.

 

Doch gehen wir erstmal wieder an den Anfang zurück. Nach der Europameisterschaft stand im August 2002 die Weltmeisterschaft auf der Bahn an und die Radsportwelt erlebte ein kleines Deja-Vu. Erneut war es Ignatiev der das Punkterennen gewann. Oben drauf packte er noch Gold in der Mannschafts- und Silber in der Einerverfolgung. Letztere Niederlage gegen den Australier Mark Jamieson frustete ihn gewaltig, doch er sollte schon bald Gelegenheit für eine Revanche bekommen: Die Straßen-WM in Zolder bei der Ignatiev mit eindrücklichen Empfehlungen von der Bahn für die russische Auswahl das Zeitfahren bestreiten durfte. Und er schlug auch auf der Straße ein wie eine Bombe und wurde Zeitfahrweltmeister vor eben jenem Jamieson und dem Italiener Vincenzo Nibali. Somit hatte er es schon in seinem ersten Juniorenjahr auf die stattliche Anzahl von zwei EM- und drei WM-Titeln gebracht.

 

2003 ging der Medaillenregen im gleichen Maße weiter. Ein EM- und zwei WM-Titel auf der Bahn und als Krönung verteidigte er auf den Straßen Kanadas seinen WM-Titel im Einzelzeitfahren. Ein Kunststück welches davor zuletzt dem Schweizer Fabian Cancellara in der Juniorenklasse gelang.

Nach seiner U19-Zeit wechselte Ignatiev erwartungsgemäß zur - gelegentlich Straße, aber hauptsächlich Bahn – Truppe von Lokomotiv. Es schien aufzuhören Titel zu regnen. Weder bei Bahn-EM noch bei WM riss er was. Ist zwar nicht dramatisch im zarten Alter von 18 Jahren, aber für seine Ansprüche vielleicht doch etwas zu wenig.

Dann kam Olympia - das größte Sportereignis der Welt. Und Ignatiev wäre nicht Ignatiev, wenn er auf solch ein Großereignis nicht punktgenau vorbereitet wäre. Er startete in seiner Paradedisziplin, dem Punkterennen und dank überragender Physis und der richtigen Taktik, schaffte er die Sensation: Er wurde Olympiasieger vor dem Spanier Llanares und Guido Fulst.

Auf der Straße macht er in der 2004er Saison kaum auf sich aufmerksam, was sich aber eigentlich nur durch die Nicht-Teilnahme an der WM von seiner vorigen Saisons unterschied.

 

So richtig wieder da, war er dann erst wieder bei der U23-Straßenweltmeisterschaft ein Jahr später in Madrid. Er durfte im Einzelzeitfahren ran und, typisch Ignatiev, ganz nach dem Motto „Mittelfeld gibt’s nicht“, tütete er gleich mal den Sieg ein. Er ist halt einfach ein Phänomen.

 

Zur aktuellen Saison änderte sich was. Nicht nur der Name seines Teams von Lokomotiv zu Tinkoff, sondern auch seine Präferenzen verschoben sich.

Man war sich ja schon immer geneigt zu fragen, warum ein so exzellenter Stilist, einer der so erfolgreich auf der Straße sein kann, der dazu einen weitaus straßenkompatibleren Körperbau hat als es die Resultate bisher vermuten lassen, nicht alles, oder zumindest mehr, auf eine Straßenkarriere setzt. 2006 war es dann aber soweit. Seine Zeit auf der Bahn ist zwar noch nicht vorbei, wie u.A. der EM-Titel in der Einerverfolgung belegt, aber Ignatiev begann jetzt auch Straßenrennen abseits der Weltmeisterschaften zu erobern.

 

Da Tinkoff hauptsächlich kleinere UCI-Rennen in Spanien bestreitet, dürften seine Glanztaten in unseren Breitengraden kaum wahr genommen worden sein, aber sie waren da. Schon im März wurde er Vierter beim Cinturon Mallorca (2.2). In echte Kracherform kam er aber im Mai. Erst belegte er bei der Vuelta Madrid (2.2) den dritten Platz und dann holte er bei der Klasika Txuma (1.2U) zu einer Demonstration aus, die seines gleichen sucht. 90km vorm Ziel attackierte er und gewann das hügelige Rennen am Ende mit 8 Minuten und 32 Sekunden Vorsprung (!!!). Dabei war das Rennen gespickt mit U23-Toppern wie Intxausti, Clarke, Jacobs oder Milan.

Ignatiev befand sich in absoluter Überform und stellte das auch bei der Vuelta Lleida (2.2) unter Beweis. Er gewann die erste hügelige und die zweite hochgebirgige Etappe. Im sehr schweren Bergzeitfahren auf der vierten Etappe belegte er den fünften Platz, was locker reichte für den späteren Gesamtsieg.

 

Er ist zwar noch kein Überfahrer am Berg, aber ein verdammt Guter und im Zeitfahren kann ihm sowieso kaum wer die Stirn bieten. Verwunderlich, dass ein Fahrer mit solchen Anlagen und solchen Palmares noch nicht von einem PT-Team gezogen wurde. Eigentlich muss es Ignatiev niemanden mehr beweisen, aber man kann davon ausgehen, dass er dem Zeitfahren in Salzburg erneut seinen Stempel aufdrücken wird.

 

nominated by chreezer und ogkempf, presented by chreezer

 



Platz 9: Greg van Avermaet

Greg Van Avermaet
© foto-grafik-satz.de

Greg Van Avermaet

Belgien

17.05.1985

 

Der Vater ehemaliger Radprofi, der Schwager aktueller Radprofi. Da möchte man doch denken, dass die Berufung von Greg Van Avermaet schon länger klar war. Doch so klar war es nicht. Bis zu seinem 18.Lebensjahr war er Torwart beim belgischen Fußballklub KSK Beveren. Er durchlief dort alle Jugendklassen, bis er sich eines Tages nur noch auf der Bank wieder fand. Dadurch probierte er noch was Anderes, und das war der Radsport. Er fand Gefallen daran und seine ersten, ernsthaften Rennen als Zweitjahresjunior verliefen so gut, dass Greg sich endgültig dem Fußball ab wand. Die erste U23-Saison verlief ziemlich unspektakulär, was als U23-Neuling und dazu noch Quereinsteiger aber nur allzu normal sein dürfte. Doch schon in der darauf folgenden Saison, 2005, machte er die ersten Schritte Richtung Profivertrag.

 

Van Avermaet ist als Fahrer ein Allrounder. Hochgebirge ist ihm zu schwer und im Zeitfahren reißt er auch keine Bäume aus. Aber er kommt gut an Hügeln zurecht, ist sprintstark und kann in der Ebene richtig drücken. Am ehesten liegen einem Fahrer mit solchen Charakteristika die flämischen Rennen. Ergebnisse können dies auch bestätigen. So kam er in der Saison 2005 zu einem Achten Platz beim GP Waregem (1.2U) und einem 14.Platz bei der Flandern-Rundfahrt (1.2U), jeweils nur kurz hinter dem Gewinner. Sein Potential bei wallonischen Rennen deutete er mit Platz 9 und 14 beim Fleche Ardennaise (1.2) sowie der U23-Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.2U) an. Seine größten Siege errang er in jener Saison bei Hasselt-Spa-Hasselt, gegen die nationale Konkurrenz, sowie bei der Auftaktetappe des Tryptique des Barrages (2.2U), gegen die internationale Konkurrenz. Bei Letzterem bezwang er im Sprint Leute wie Veelers und Roelandts.

Van Avermaet schwang sich 2005 zu einer Größe in der U23-Szene Belgiens auf und wurde zu EM und WM berufen. Bei der EM in Moskau erwischte er die topp besetzte Spitzengruppe und wurde Achter. Bei der WM in Madrid war er lange in der Spitzengruppe, aus der dann später Dall'Antonia und Grabovskyy attackierten. Für eine gute Platzierung reichte es aber nicht.

 

2006 folgte die Bestätigung auf seine 2005er Saison. Van Avermaet dominierte im Frühjahr die nationale U23-Konkurrenz bei den Rennen der Davitamon Topcompetie und war wiederrum im Vorderfeld bei den Kopfsteinpflasterklassikern zu finden mit Platz Vier beim GP Waregem und 14 bei der Ronde. Daraufhin fuhr er den Giro delle Regioni (2.2U) für die belgische Auswahl und belegte dort auf fünf von sieben Etappen einen Top10-Platz. Im Endklassement untermauerte er mit Platz Acht seine Stärke auf profiliertem Gelände.

Die zwei bisher größten Siege in der Karriere des Greg Van Avermaet folgten etwas später dieses Jahr. Ende Juni gewann er gegen Profikonkurrenz sein erstes UCI-Rennen bei der I.W.T. Jong Maar Moedig (1.2). Nachdem er dann bei der EM in Limburg erfolglos teilgenommen hatte, nahm er eine kurze Wettkampfpause. Erst im August gelang es ihm erneut aufzutrumpfen: Er gewann die nationalen U23 Meisterschaften in Charleroi.

 

Mit diesen Ergebnissen im Rücken war die Nominierung für die WM in Salzburg nur noch Formsache. Dort wird er auf einem ihm maßgeschneiderten Kurs versuchen sein letztes großes Ziel bei den U23 zu verwirklichen – den Weltmeistertitel. Ende des Jahres folgt dann der Wechsel von der belgischen Talentschmiede Bodysol ins Profilager zu Davitamon-Lotto.

 

nominated by chreezer und dijk, presented by chreezer

 


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