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Saisonbilanz Lampre-Fondital 2006

Text von Steamboat, Februar 2007

Layout & Bildredaktion: MrsFlax

&copy Fotos: * www.capture-the-peloton.com, ** www.cyclingimages.com, *** Mani Wollner, **** www.velo-photos.com, ***** MrsFlax



"Quizfrage: Welche PT-Mannschaft neben Française des Jeux blieb 2006 bar jeglichen GT-Etappenerfolges?" Die Auflösung folgt an späterer Stelle.

 

Wäre für das Team Lampre-Fondital vor der Saison ein Profil erstellt worden, dann wäre sicherlich als erstes aufgefallen, dass es vor allem auf die kleinen und großen Rundfahrten ausgerichtet schien. Diese Equipe ließ in erster Linie Teamkonturen erkennen, die deutlich um den Star Damiano Cunego herum konzipiert wirkten. Er stieg im Vergleich zum Vorjahr zur einzigen Spitze des Teams auf, nachdem man sich vom alten Kapitän Gilberto Simoni im Unfrieden trennte. Um 2006 gerade in der Auseinandersetzung gegen Simoni beim Giro bestehen zu können, wurde das Team gezielt verstärkt. So folgten Tadej Valjavec, Marzio Bruseghin und Paolo Tiralongo dem Ruf zu Lampre.



* Daniele Bennati


Daneben dominierten die Sprinter in der Mannschaft. Dass Daniele Bennati einen guten Druck auf die Pedale bringt, war ja schon bekannt. Aber auch Danilo Napolitano (von Team LPR) und Matteo Carrara (von Barloworld) bewiesen gute Endschnelligkeit, die sie zu beachtenswerten Gegnern bei Massenankünften machte. Napolitano brachte seinen Anfahrer Mauro Santambrogio mit. Damit bildeten beide ein Äquivalent zu Bennati, der auch einen persönlichen Sprintanzieher in Alessandro Ballan vorwies.



Zudem verbesserten sich die Leistungen einiger Fahrer im Laufe der Saison 2006 erheblich. Allen voran muss aber auf die erstaunliche Entwicklung eben jenes Ballan hingewiesen werden. Er bestritt ein sehr starkes Frühjahr und verfeinerte seine Fähigkeiten neben der Rolle des Anfahrers, um sich zur formidablen Größe bei den Klassikern zu entwickeln. Gerade bei den Kopfsteinpflasterklassikern wird er in Zukunft wohl einen wichtigen Faktor darstellen, den man nicht aus dem Auge verlieren sollte. Dafür liefert sein Jahr 2006 ein beredtes Zeugnis.



Daneben verbesserte sich auch Francisco Vila, so dass aus dem Team, das scheinbar nur auf Cunego konzentriert schien, eine überraschend vielseitige Truppe erwachsen war, die den anderen Teams die Stirn bot.



Pro Tour

Der Ausflug mit einer so als gar nicht so stark wirkende Truppe, jedenfalls nach der Papierform, zur Rundfahrt Paris-Nizza entpuppte sich als Volltreffer. Zunächst gefiel Napolitano beim 'Rennen zur Sonne', als er bei der zweiten Etappe Dritter werden konnte. Bei der Folgeetappe zeigte sich Vila noch erfolgreicher, da er diese gewann - auch weil sein Mitausreißer Floyd Landis ihm den Sieg überließ. Vila belegte am Ende der Rundfahrt den zweiten Rang (bei der Baskenland-Rundfahrt sollte ein neunter Gesamtplatz folgen). Einen wirkungsvollen Angriff auf den Gesamtsieger Landis gab es nicht zu verzeichnen. Dafür erreichte Evgeni Petrov bei der Schlussetappe das Ziel als Zweiter und ermöglichte Lampre folglich den Sieg in der Teamwertung.



* Alessandro Ballan


Auch bei Tirreno-Adriatico war das Lampre-Trikot auf dem Schlusspodium vertreten. Ballan konnte sich über den dritten Gesamtplatz freuen, der durch die sehr ungleichen Bedingungen im Zeitfahren (unregelmäßige heftige Regengüsse) sowie durch die ausgefallene Bergetappe ermöglicht wurde. Ballan deutete erstmals an, dass er zu den aufstrebenden Kräften im Radsport zählt. Wenn ein Paolo Bettini mal abtreten sollte, könnte der Lampre-Fahrer diese Lücke aus nationaler Sicht eventuell füllen, obgleich er speziell in den flämischen Rennen und nicht unbedingt bei den Hügelklassikern seine Stärken hat.



Mailand-San Remo war der erste Klassiker der Saison. Die Gewinnaussichten galten nach dem gesundheitlich bedingten Ausfall von Bennati bestenfalls als dürftig. Das Team machte das Beste aus der Situation. Eben jener Ballan lancierte eine aussichtsreiche Attacke am Poggio und sorgte dafür, dass sich eine kleine Gruppe absetzte. Ferner hat dieses Manöver zur Folge, dass die 'Primavera' nicht durch einen etatmäßigen Sprinter gewonnen wurde. Der Triumphator Pozzato schloss sich der Gruppe an und setzte sich auf der Zielgeraden ab, während Ballan vom Feld noch geschluckt wurde und den achten Platz belegte. Ein gutes Mannschaftsergebnis ermöglichten zwei Teamkollegen: Napolitano kam auf den fünften Rang und Carrara wurde Zehnter.



** Daniele Righi bei Paris-Roubaix


Es war wieder Ballan, der bei der Flandern-Rundfahrt Lampre Akzente setzte. Zwar verfehlte er erneut das Podium; dennoch untermauerte er seine Ansprüche im Team durch den fünften Rang. Auf Grund der starken Ergebnisse im Frühjahr war das Abschneiden in Flandern wahrlich keine Überraschung mehr.



Und er setzte noch einen drauf. Bei Paris-Roubaix gehörte er zu den starken Protagonisten, die dem Rennen ihren Stempel aufdrückten. Durch einen Sturz aus dem Rhythmus gebracht und leicht gehandicapt, konnte er sich weder Fabian Cancellara noch einem direkten Verfolgertrio anschließen, sondern er bildete zusammen mit Tom Boonen und Juan Antonio Flecha ein zweites Trio, dessen Chancen auf das Podium jedoch nicht mehr existent waren, wenn das Rennen einen normalen Verlauf genommen hätte. Zu allem Überfluss wurde ihr Eifer an einer Bahnschranke gebremst, als ein Zug die Rennstrecke passierte. Jener Übergang wurde von dem anderen Trio regelwidrig überschritten, so dass deren Mitglieder disqualifiziert wurden. Ballan belegte damit den dritten Rang bei diesem Monument, da er im Velodrom im Sprint seiner Gruppe Boonen unterlag.



** Damiano Cunego
beim Amstel Gold Race


Auch beim Amstel Gold Race startete Ballan. Aber dieses Mal reichte es nicht für PT-Zähler, und er musste sich mit dem elften Rang bescheiden. Dennoch avancierte er zu einem der vielseitigsten Fahrer im Frühjahr. Selbst bei Lüttich-Bastogne-Lüttich landete er unter den besten Zwanzig. Ferner sekundierte er Cunego auf dessen Weg zum dritten Rang in Wallonien. Damit verhalf er ihm auch in der Auseinandersetzung mit Simoni nebenbei zu einem Rundengewinn, zieht man das Vokabular des Boxsports zur Charakterisierung des Duells der beiden Rivalen heran. Der Giro-Sieger von 2004 distanzierte Simoni und beendete auch vor den Giro-Kontrahenten Ivan Basso und Danilo Di Luca das Rennen. Lediglich Alejandro Valverde und Paolo Bettini erwiesen sich in Lüttich als schneller.



*** Sylvester Szmyd am Passo di San Pellegrino


Der aufstrebende Stern am Sprinterhimmel, Bennati, fiel nach ersten Saisonerfolgen mit einer Erkrankung eine Weile aus. Damit ist auch zu begründen, weshalb es bis zur Tour de Romandie dauerte, bevor er sich in die PT-Ergebnislisten eintrug. Im Sprint eines großen Hauptfeldes blieb der dritte Platz hinter Robbie McEwen und Mirko Lorenzetto. Ein anderer Lampre-Fahrer erreichte bei dieser Rundfahrt ebenso PT-Punkte. Sylvester Szmyd wurde Zehnter im Endklassement. Nicht nur dadurch empfahl sich der Pole für eine Helferposition für Cunego beim Giro.



Zu dieser Riege an Begleitern zählten keine Sprinter, weil das Ziel von Lampre darin bestand, Cunego zum Gesamtsieg zu verhelfen. Neben Szmyd und Petrov sollten Paolo Fornaciari, Gorazd Stangelj sowie Bruseghin, Tiralongo, Valjavec und Vila dabei sein. Damit konnte Cunego auf eine Reihe erfahrener Kräfte zurückgreifen, die ihrerseits z.T. beachtliche Saisonergebnisse erzielt hatten.



Zum ersten wirklichen Fingerzeig sollte das Mannschaftszeitfahren von Piacenza nach Cremona werden. Das Team belegte mit mehr als einer Minute Rückstand hinter CSC den achten Rang. Damit war der Vorsprung von Basso und auch Paolo Savoldelli gegenüber Cunego schon beträchtlich, bevor dieser in sein präferiertes Gelände - das Gebirge - kam, um dort Angriffe zu starten.



... José Enrique Gutierrez am Mortirolo


Auf der achten Etappe ging es zum Passo Lanciano. Cunego hielt Anschluss an die Favoritengruppe. Er war aber nicht in der Lage, Basso abzuhängen. Hinter diesem blieb ihm der zweite Rang. Diese Etappe kam einer Vorentscheidung gleich, war sein Rückstand nach der Zielankunft auf insgesamt 1:48 Minuten auf Basso angewachsen. Immerhin konnte Cunego Simoni distanzieren, der zuvor noch meinte, dass Cunego sich nun nicht mehr hinter ihm verstecken könne. Auch anderer Konkurrenten erwehrte sich der Lampre-Kapitän. Allerdings machten sich seine Schwächen beim Einzelzeitfahren bemerkbar, da er sehr viel Zeit und seinen dritten Klassementrang verlor. Mit einer indiskutablen Vorstellung fiel er auf den achten Rang der Gesamtwertung zurück.



Aber die Tortur hatte für Cunego noch kein Ende. Er verlor weiteren Boden im Gesamtklassement und Simoni zog an ihm vorbei. Schließlich fing sich Cunego insoweit wieder, dass er sich bei der 20. Etappe nach Aprica auf den dritten Etappenplatz kämpfte, um im Endeffekt Vierter in der Gesamtwertung zu werden. Er hatte aber nicht nur gegen Basso sondern auch gegen Simoni verloren. Er blieb ohne Tagessieg beim Giro – wie auch seinen Teamkollegen bei keiner GT ein Etappenerfolg gelang. Ein Kuriosum angesichts der starken Sprinter und der guten Rundfahrer. Neben Française des Jeux blieb Lampre der einzige Rennstall ohne Tagessieg bei den GTs.



Die anderen Fahrer fielen während der ersten Hälfte des Giro weniger auf, schließlich hatten sie einen klar umrissenen Job. Bei der 14. Etappe von Aosta nach Domodossola erreichte Tiralongo den dritten Rang, als er den Sprint einer Verfolgergruppe für sich entschied. Im Verlauf der 18. Etappe von Dobbiaco nach Gemona del Friuli zählte Bruseghin zu einer Ausreißergruppe, aus der er dann den zweiten Rang realisierte. Am nächsten Tag versuchten zwei Fahrer die Teamfarben auf dem Passo San Pellegrino zu vertreten. Ihre Überzahl münzten sie nicht in einen Sieg um. Offenkundig erlaubte der Anstieg nicht das Ausnutzen eines vermeintlichen taktischen Vorteils. Vila wurde schließlich als Solist Dritter, sein slowenischer Mannschaftskamerad Valjavec hatte vorher den Anschluss verloren und erreichte den vierten Platz.



*** Am San... Tadej Valjavec
... Pellegrino ... Evgeni Petrov
... und Furcia: Francisco Vila


Lampre platzierte sich zahlreich mit ihren Akteuren in den Top Twenty. Vila wurde Zehnter, während sich Tiralongo auf dem 15. Platz wieder fand. Auch Szmyd verbuchte als Neunzehnter noch PT-Zähler. Vielleicht wäre der Rennstall gut beraten gewesen, zumindest einen Sprinter zum Giro mitzunehmen. Vermutlich wäre das Siegen bei Massenankünften des Giro selten so einfach gewesen. Im Nachhinein weiß man es besser, nachträgliches Kritisieren fällt leicht, das Management des Rennstalls um Giuseppe Saronni und den Sportdirektoren Fabrizio Bontempi, Giuseppe Martinelli und Maurizio Piovani musste vorab Entscheidungen treffen. Dass vier Fahrer wegen ihrer Platzierung im Klassement PT-Punkte bekamen, ist ein schönes Nebenprodukt, aber taugt nicht zum Jubilieren. Und selbst in der Teamwertung musste man Phonak den Vortritt lassen.



**** Beim... Dam. Cunego
... Giro-... Francisco Vila
... Prolog: Gorazd Stangelj
Paolo Tiralongo
Sylv. Szmyd
Tadej Valjavec


Eine andere Delegation befand sich zur Zeit des Giro in Katalonien. Bei der Abschlussetappe der Volta a Catalunya feierte Bennati einen Tagessieg, als er beim Sprint den Kontrahenten keine Chance ließ. Die Rundfahrt in Katalonien war eines von drei PT-Etappenrennen, bei denen sich kein Lampe-Fahrer in den PT-Rängen platzieren konnte. Marco Marzano wurde im Osten Spaniens Sechzehnter. Mit der identischen Platzierung endete für ihn die Dauphine Libéré.



* Paolo Tiralongo: Der Griff in den Beutel


Bennati sollte bei der Grande Boucle die Sprinterposition einnehmen. Zur Vorbereitung wählte er die Tour de Suisse, um sich einer Vielzahl direkter Konkurrenten mit Hinblick auf die Tour de France zu stellen. Bei der ersten Etappe hatte er gegenüber Boonen das Nachsehen, bei der zweiten und siebten siegte er zwar im Sprint gegen sämtliche Gegner, nur war jeweils ein Ausreißer schon vorher im Ziel angekommen. Bei der vierten Etappe hatten sich sogar zwei Ausreißer vorgedrängelt. Hinter diesen blieb der dritte Rang. Er gewann jedoch die Punktwertung. Der beste Fahrer des Rennstalls bei dieser Rundfahrt wurde Petrov mit einem eher mäßigen 57. Platz.



Bei der Tour de France traf er erneut auf Boonen, aber auch auf Robbie McEwen, Thor Hushovd, Oscar Freire und Erik Zabel zählten zu seinen ärgsten Widersachern. Dennoch behauptete er sich im Kampf um die Plätze. Bennati war am Cauberg zwar der beste der Sprinter der dritten Etappe von Esch nach Valkenburg, aber das langte nur zum dritten Rang. Bezeichnenderweise musste er einen Nicht-Sprinter (Michael Rogers) auf den letzten Metern passieren lassen. Bei der sechsten Etappe von Lisieux nach Vitré kam er dem Sieg zwar recht nahe, aber McEwen war der Mann der Stunde und bei den Massenankünften nur schwer zu bezwingen.



* Salvatore Commesso bei der Tour de France


Auch Ballan war bei seinem Vorhaben, als Mitglied einer vierköpfigen Fluchtgruppe einen Tagessieg zu feiern, nicht erfolgreich. Er erreichte auf der Etappe von Luchon nach Carcassonne den zweiten Platz, als er dem Sieger Yaroslaw Popovych nicht mehr folgen konnte, während Mitausreißer Freire die Mühen von Ballan anerkannte und um den zweiten Platz nicht mehr sprintete.



Salvatore Commesso schloss sich bei der 14. Etappe von Montelimar nach Gap einer Ausreißergruppe an. Diese sechsköpfige Fahrgemeinschaft reduzierte sich u.a. durch einen spektakulären Sturz auf zwei Personen, die schließlich Kopf und Kragen riskieren mussten, um das Tagwerk vor dem nahenden Peloton in Sicherheit zu bringen. Commesso rettete sich auf den zweiten Platz.



Cunegos Hauptziel bei der Tour de France lag nicht in erster Linie an einer guten Platzierung in der Gesamtwertung. Vielmehr trachtete er nach Etappenerfolgen. Für sein Meisterstück hatte er sich die Spitzkehren nach Alpe D'Huez auserkoren. Er schloss sich dementsprechend frühzeitig einer Ausreißergruppe an, deren Mitglieder weniger das Klassement im Blick hatten, sondern einen der prestigeträchtigsten Zielorte der Welt als Erste erreichen wollten. Letztlich blieben im Finale nur er und Fränk Schleck aus dieser über. Der Luxemburger jedoch war stärker.



***** In Kehre 13 von Alpe d'Huez noch friedlich vereint: Cunego + Schleck
Etwas später dann das gesamte Lampre-Team als eigenes Grupetto


Cunego tröstete sich am Ende der Rundfahrt mit dem Gewinn der Nachwuchswertung und dem dazugehörigen Weißen Trikot, das er sich durch ein beherztes Zeitfahren vor Markus Fothen sicherte. Zudem kam er bei seiner Premiere in Frankreich auf den 11. Platz. Auch Valjavec (16.) und Bruseghin (19.) blieben in den PT-Punkterängen. Erneut glänzten mehrere Fahrer der Lampre-Equipe wie beim Giro durch hervorragende Klassementplatzierungen. Daraus zu schließen, dass wenigstens dieses Mal die Mannschaftswertung gewonnen wurde, wäre falsch. Man wurde "nur" Fünfter.



Bei den Cyclassics: *Goradz Stangelj und...
**** ... Claudio Corioni bei der Arbeit


Bei den Vattenfall Cyclassics sollte Napolitano erster Anwärter auf ein gutes Ergebnis sein, sofern der Klassiker in Hamburg durch einen Sprint entschieden werden sollte. Zu diesem kam es auch, aber Napolitano hatte nicht die Beine, um den besten Sprintern an diesem Tag Paroli zu bieten. Er wurde Neunter – einem Platz hinter seinem Stallgefährten Giuliano Figueras.



Mehr Fortuna hatte Napolitano bei der ersten Etappe der Deutschland-Rundfahrt, als er den zweiten Rang bei der Massenankunft in Bielefeld belegte. Zum dritten Platz reichte es für den Sprinter bei der Abschlussetappe nach Karlsruhe. Bruseghin verfolgte hingegen andere Ziele. Er schielte nach einem guten Klassementrang. Mit dem dritten Platz bei der fünften Etappe kam er diesem Vorhaben schon ein Stück näher. Letztendlich wurde er Sechster in der Schlusswertung. Petrov übertrumpfte ihn noch und wurde gar Fünfter.



Auf dem siebten Rang beendete Ballan die ENECO Tour Benelux. Zwar schaffte er kein herausragendes Tagesergebnis, dennoch fühlte er sich in seiner zweiten Radsportheimat wohl und bestand die Tour auf den vorderen Rängen.



Ballan startete auch bei der Polen-Tour. Zunächst half er Bennati bei der Verwirklichung von dessen Zielen. Der Lampre-Fahrer schien der stärkste Sprinter des Pelotons zu sein und gewann zwei Etappen. Ferner erreichte er einen zweiten Tagesplatz. Danach rückte die Interessenlage von Ballan in den Mittelpunkt. Er gab bei den beiden Abschlussetappen, die bergauf führten, eine gute Figur ab. Im Klassement belegte er einen starken dritten Rang, wobei er stärker einzuschätzende Bergfahrer im Schach hielt. Bruseghin wurde immerhin Neunter.



* Bei der... Claudio Corioni
... Vuelta... Matteo Carrara
... am Start: Enrico Franzoi


Die Ambitionen von Lampre bei der Vuelta a España beschränkten sich größtenteils auf Napolitano bei den Massenankünften. Allerdings hielt Ruggero Marzoli diese Taktik für zu einseitig. Im Klassement hielt er sich zunächst achtbar. Bei der achten Etappe von Ponferrada nach Lugo gelang ihm gar der zweite Platz. Kurze Zeit danach beendete er jedoch die Vuelta.



* Napolitano in Spanien


Napolitano schaffte bei der 15. Etappe von Motilla del Palancar nach Almussafes nach einem Massensprint den dritten Rang. Er davon profitierte davon, dass sich die Favoriten im Sprint verspekulierten.



David Loosli schloss sich mehrfach Fluchtgruppen bei der Vuelta an. Bei der 19. Etappe von Jaén nach Ciudad Real sollten diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein. Er gehörte einem Quartett an, das den Sieg unter sich ausmachte. Der Schweizer wurde Dritter.



Im Gesamtklassement finden sich zwei Fahrer von Lampre unter den ersten 20. Szmyd belegte am Ende den 14. Platz und auf dem 18. Rang ist Petrov zu finden. Besonders aufgefallen sind beide aber während der Rundfahrt nicht.



Eine ereignisreiche PT-Saison ging mit den Herbstklassikern zu Ende. Bei Paris-Tours standen einmal mehr die Sprinter im Mittelpunkt. Bennati hatte jedoch mit der Rennentscheidung nichts zu tun. Napolitano blieb mit dem achten Platz hinter den Erwartungen.



Selbiges Urteil kann man über die Leistungen von Carrara bei der Lombardei-Rundfahrt nicht fällen. Er schloss sich zum Ende des Rennens der Favoritengruppe um Bettini an. Letztlich sprang für ihn ein respektabler sechster Rang heraus, der sich im Vergleich zu den anderen Saisonergebnissen sehen lassen kann. Marzoli wurde übrigens Elfter.



Outside Pro Tour

Den ersten großen Erfolg bei einem renommierten Eintagesrennen feierte Ballan bei der Trofeo Laigueglia (1.1). Dem Norditaliener gelang danach ein wahrhaftig brillantes Frühjahr. Besonders seine Attacke bei Mailand-San Remo hatte ihm allseits Respekt eingebracht. Beim E3 Prijs Vlaanderen (1.HC) griff er aus einer Gruppe heraus an und bekam dabei Begleitung von Boonen. Dem Belgier musste er sich schließlich geschlagen geben, dennoch überzeugte er die Fachwelt von seinen Qualitäten.



* "Häschen in der Grube..." bei der Coppa Agostini: Salvatore Commesso


Es folgten weitere Topergebnisse. Die erste Halbetappe sowie die vierte Etappe von Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1) gingen ebenfalls auf seine Kappe. Diese Rundfahrt bleibt aber auch wegen der Leistung von Cunego in Erinnerung. Dieser drückte dieser Rundfahrt seinen Stempel auf. Er entschied die Tour – nachdem er eine Etappe gewonnen hatte - für sich. Dabei stellte er Simoni einmal mehr – wie öfter vor dem Beginn des Giros - in den Schatten.



Cunego sammelte in der Zeit vor dem Giro weiter viele Siege und gute Platzierungen. Den Giro d'Oro (1.1) gewann er ebenso sicher wie auch den GP Industria & Artigianato (1.1). Ein weiterer Showdown mit Simoni stand beim Giro del Trentino (2.1) bevor, der terminlich nah vor dem Giro stattfand. Wieder war Cunego der Stärkere. Er gewann einen Abschnitt – direkt vor Simoni – und letztlich auch die Rundfahrt, bei der er sich ferner mit einem dritten Etappenrang hervor tat. Außerdem nahm Cunego an der Klasika Primavera (1.1) teil, die er mit dem zweiten Rang beendete. Mit einer identischen Platzierung beschloss er die Königsetappe der Vuelta a Murcia (2.1).



Fehlt noch ein Nachtrag zum Giro del Trentino. Zur Abrundung des gelungenen mannschaftlichen Auftretens gewann Bennati die letzte Etappe. Der Sprinter aus Arezzo musste sich die Position des endschnellen Fahrers mit Napolitano teilen. Er errang bei der Mittelmeer-Rundfahrt (2.1) einen Etappensieg.



* Fette Beute... ein total toller Pokal,
bei der Coppa... eine prima Münze
... Bernocchi: und etwas... nun ja... *gulp*


Napolitano und Bennati vermieden häufig gemeinsame Starts. Bei den wenigen Gelegenheiten waren sie aber in der Lage, sich effizient zu ergänzen. Beim GP Costa degli Etruschi (1.1) rahmten beide auf dem Siegerfoto Petacchi auf dem Podium ein, Bennati wurde Zweiter und Napolitano Dritter. Bei der letzten Etappe der Valencia-Rundfahrt (2.1) konnten sie eben jenen Petacchi, der im Finale auf sich alleine gestellt war, düpieren, als Bennati frühzeitig attackierte und der Milram-Kapitän nichts mehr zuzusetzen hatte. Bennati siegte vor seinem kongenialen Partner, der bei jener Rundfahrt bereits zuvor zweimal Zweiter hinter Petacchi wurde.



* Podium Coppa Bernocchi...
... kurz danach zum Spielplatz mutiert


Seinerseits nutzte aber Napolitano viele andere Gelegenheiten. Bevor diese Resultate betrachtet werden, soll eine kurze Erläuterung seiner Herkunft erfolgen. Anhand seines Namens könnte man annehmen, dass er aus der Hauptstadt der Region Kampanien, aus Neapel, stammt. Diese Schlussfolgerung ist aber falsch, er kommt aus Vittoria, einer Stadt auf der Insel Sizilien. Trotz seines südländischen Temperaments war er sich nicht zu schade, im kühlen Belgien zu starten. Bei den Frühjahresrennen belegte er u.a. den zweiten Rang der zweiten Etappe von Driedaagse de Panne-Koksijde (2.1). Im Rahmen der Österreich-Rundfahrt (2.1) jubelte Napolitano über zwei Siege, bei der Brixia-Tour (2.1) schaffte der bei der Halbetappe am dritten Austragungstag einen Sieg im Sprint. Ein weiterer Höhepunkt gelang im mit seinem Sieg bei der Coppa Bernocchi (1.1).



** Paolo Fornaciari: "'eeehhh, belissima..."


Bennati sicherte sich den Sieg bei der Eintagesfahrt Memorial Marco Pantani (1.1), als er sich gegen Luca Mazzanti durchsetzte. Auch den GP Cita di Misano-Adriatico (1.1) gewann er. Dort kam es zu einer Sprintentscheidung, bei der er sich gegen andere endschnelle Fahrer des Pelotons behauptete, allerdings fehlten auch einige starke Konkurrenten. Noch ein weiteres Eintagesrennen ging auf seine Kappe. Den GP Industria & Commercio Prato (1.1) sicherte sich ebenso nach einer Massenankunft. Einen großen Sieg zum Saisonabschluss gönnte er sich beim Giro del Piemonte (1.HC). Bei einer Sprintentscheidung behielt er einmal mehr seine Nase vorn und feierte den neunten Saisonerfolg.



Eigentlich hatte man zwei etatmäßige Sprinter im Team, so dass die Equipe auch bei parallel liegenden Veranstaltungen über genügend Optionen verfügte. Beim Giro della Provincia di Lucca (1.1) waren es aber weder Napolitano (zeitgleich bei Paris-Nizza am Start) noch Bennati (erkrankt), die sich im Sprint zwischen Petacchi und Zabel auf den zweiten Platz setzen konnten, sondern Claudio Corioni, der beide überzeugend vertrat. Corioni bot seine Stirn zwei Kontrahenten von Quick Step auch bei der dritten Etappe von Driedaagse van de Panne (2. HC). Im Ziel reihte er sich aber hinter Steven De Jongh ein.



**** C. Corioni
David Loosli
Matteo Carrara


Figueras war verpflichtet worden, um dem Team bei Rundfahrten zu helfen. Er fiel aber verletzungsbedingt einige Zeit im Vorjahr aus. In dieser Saison konnte er sich jedoch einige Male in Szene setzen. Beim Giro di Toscana (1.1) verfehlte er den Sieg knapp. Schon im Rahmen der Vuelta a Murcia erreichte Figueras einen dritten Etappenrang. Bei der Brixia-Tour meldete er sich nach Auskurieren seiner Blessuren mit einem zweiten Rang bei der ersten Etappe zurück. Den großen Coup feierte er beim renommierten Giro del Lazio (1.HC), als er als Solist das Ziel erreichte. Cunego gewann den Sprint einer Verfolgergruppe und stellte damit den Doppelsieg der Lampre-Fahrer bei diesem für italienische Verhältnisse wichtigen Eintagesrennen sicher.



* Fornaciari & Corioni
Marzio Bruseghin


Marzano durfte sich bei der Brixia-Tour ebenfalls probieren. Er trug einen dritten Platz nach der zweiten Etappe davon. Bei der zweiten Halbetappe des dritten Austragungstages langte es zum vierten Rang, während sich Figueras als Tagessieger feiern ließ. Trotz des Engagements der Lampre-Fahrer musste der Gesamtsieg Davide Rebellin überlassen werden. Marzano erreichte allerdings am Ende verdienten den zweiten Rang.



In seiner Heimat wollte Stangelj natürlich ganz besonders glänzen. Deswegen probierte er bereits, die erste Etappe der Slowenien-Tour (2.1) zu gewinnen.



Eine Einladung erhielt Lampre auch für die Volta a Portugal (2.HC). Marzoli suchte seine Möglichkeiten bei der zweiten Etappe. Es reichte für einen zweiten Rang. Szmyd hatte beim sechsten Abschnitt auch keinen größeren Erfolg. Er wurde an diesem Tag Dritter.



Beim GP Cimurri (1.1) suchte Carrara nach einer Möglichkeit, seine persönliche Saisonbilanz aufzupolieren. In der finalen Phase gehörte er zu einer Gruppe, die den Sieg unter sich ausmachte. Er hatte aber das Glück am Ende nicht ganz auf seiner Seite, so dass er sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben musste. Marzoli wollte sich im Rahmen der Coppa Sabatini (1.1) mit einem Sieg von der Lampre-Mannschaft verabschieden, die er nach der Saison verlassen würde. Er wurde aber im Finale einer größeren Gruppe "nur" Zweiter. Ebenso verhielt es sich beim GP Berghelli (1.1). Auch nach dem Wettbewerb stand er auf dem Treppchen, den Sieg feierte aber ein anderer. Seinen letzten Versuch hatte er beim Japan-Cup (1.1), aber wieder war nur ein Gegner schneller.



Nationale Meisterschaften

* Evgeni Petrov

Bruseghin ist als starker Zeitfahrer bekannt. Bei den italienischen Meisterschaften in dieser Disziplin konnte er sich über den Sieg in Pordenone über 36,7 km freuen. Der Routinier zelebrierte aufgrund dieses Erfolgs seinen ersten Profisieg überhaupt.

 

Bei den russischen Meisterschaften ging Petrov an den Start. Titel konnte er keine erringen, dafür fuhr er sowohl den dritten Platz im Straßenrennen als auch im Einzelzeitfahren ein.



Zwischen die Speichen gesehen…

Positiv bleibt festzuhalten, dass viele Fahrer sich bei den PT-Veranstaltungen recht weit vorne platzieren konnten. Die Teamwertung gibt Auskunft darüber, dass Lampre Vierter (gemeinsam mit Discovery Channel) geworden ist. Diese Platzierung wurde möglich, weil die Equipe sowohl bei den Rundfahrten (Sechster) und bei den Klassikern (Vierter) meistens eine gute Figur abgab und eine geschlossene Mannschaftsleistung präsentierte.



* Kin San Wu
Patxi Vila
Gang Xu


Zudem sammelten die Akteure 530 PT-Punkte, was im Vergleich zu den anderen Rennställen das sechstbeste Resultat bedeutet. Eindeutig lässt sich übrigens nicht sagen, ob Lampre in eine Rundfahrtequipe ist, oder doch eher auf die Fähigkeiten der Eintagesfahrer vertrauen sollte. Neun Siege bei den eintägigen Veranstaltungen gegenüber zwei Triumphen bei Rundfahrten könnten leichtfertig zu der Einschätzung führen, dass Lampre eine Mannschaft für die Eintagesrennen ist. Die Menge an PT-Punkte kam auch deswegen zustande, weil bei den GT-Klassements insgesamt neun Notierungen in den Top Twenty zu verzeichnen sind. Vergleichbar präsent war kein anderer Rennstall in den Gesamtwertungen.



Jedoch gibt es auch einige Sachverhalte zu bemängeln. Trotz fünf Podiumsplatzierungen konnte kein Sieg in einem der Klassiker oder bei den Rundfahrten gefeiert werden. Obwohl man über viele starke Sprinter verfügt, langte es nur zu vier Etappenerfolgen, wobei die Lampre-Fahrer ohne Tagessieg bei den GTs blieben.



Unter dem Strich lässt sich aber sagen, dass der Rennstall für die Erfordernisse der PT gut besetzt ist. Kapitäne für die GTs (Cunego, Valjavec) und Sprinter (Bennati, Napolitano) gehören ebenso zum Team wie auch Leader für die kleineren Rundfahrten (Vila, Petrov) und Sieganwärter für die Kopfsteinklassiker (Ballan). Auch Rouleure wie Bruseghin zählen zum Team. Ein Qualitätsmerkmal des Kaders ist auch, dass sich die Führungspersonen zweckorientiert unterordnen können. So ist sich der Gewinner der Saison, Ballan, nicht zu schade, Bennati die Sprints anzuziehen. Oder Vila, Petrov oder auch Bruseghin stellen ihre eigenen Wünsche hinten an, wenn es darum geht, Cunego ein gutes Resultat zu ermöglichen.



Die Leistungsdichte im Kader ist recht hoch. Wie lässt es sich sonst anders begründen, dass Fahrer wie Carrara, Figueras, Marzano und Marzoli, die allesamt keine schlechte Figur abgaben, in der Nachbetrachtung nur am Rande erwähnt bzw. kaum berücksichtigt werden. Hinter den Erwartungen blieb am ehesten noch Valjavec zurück.



Ballan war der erfolgreichste Fahrer des Teams. Er sicherte sich drei PT-Podestplatzierungen, zudem kann auch der sechste Rang in der PT-Einzelwertung als Nachweis für diese Behauptung herangezogen werden. Das eigentliche Aushängeschild der Mannschaft, Cunego, folgt auf dem 18. Rang. Klammheimlich hat Vila es geschafft, als drittbester Akteur von Lampre sich auf dem 39. Platz festzusetzen. Mit Napolitano folgt der erste Sprinter auf dem 66. Platz. Edeldomestike Bruseghin wurde 77. eng gefolgt von Petrov der 83. wurde. Bennati hätte man im Vergleich zu seinen Teamkollegen weiter vorne erwartet, aber es wurde nur der 89. Platz. Als achter Schützling von Lampre schaffte Carrara den Sprung unter die besten 100 PT-Fahrer als 97.



115. wurde Szmyd, Tiralongo belegte den 128. Rang. Valjavec kam über den 145. Rang nicht hinaus und dicht gefolgt belegen die Routiniers Commesso und Figueras den 149. Platz. 165. wurde Marzoli und teamintern bildet Loosli als 186. das Schlusslicht. 15 Fahrer platzierten sich folglich in der PT-Wertung. Nur CSC brachte die gleiche Anzahl an Fahrern in dieses Tableau.



Top Acht

Ballan – Cunego – Bennati – Vila - Napolitano – Bruseghin – Figueras – Carrara



* Napolitano-Sieg


1. Ballan: Der Mann war im Frühjahr hyperaktiv und wurde mit vielen guten Plätzen belohnt. Dritter bei Tirreno-Adriatico, Dritter bei Paris- Roubaix, Fünfter in Flandern und Achter bei der ENECO Tour sowie bei Mailand-San Remo, wo er sehr couragiert fuhr. Sein Manko: Nur ein Saisonsieg (Laigueglia). Aber selbst nach Rundfahrten fand man ihn gelegentlich auf dem Podium

2. Cunego: Konnte den Giro-Sieg von 2004 nicht wiederholen, belegte den vierten Rang und konnte auch bei der Tour als 12. mithalten. Zudem kam noch der dritte Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich hinzu.

3. Bennati: War bei den PT-Klassikern nicht ganz so stark und konnte nur wenig auf die Spitzen der Sprintzunft aufholen. Immerhin ein Sieg bei der Volta A Catalunya sowie zwei Etappenerfolge bei der Polen-Tour.

4. Vila: Der Spanier begann stark, gewann eine Etappe bei Paris-Nizza und wurde dort Zweiter im Gesamtklassement. Zudem noch Platz Zehn beim Giro.





5. Napolitano: Der zweite Sprinter fügte sich gut ins Team ein. Fünfter gleich bei Mailand-San Remo, dazu Achter bei Paris-Tours und Neunter in Hamburg. Außerdem freute er sich über sieben Saisonsiege.

6. Bruseghin: Der neue italienische Meister im Zeitfahren fuhr mannschaftsdienlich und, wenn er auf eigene Rechnung fuhr, auch erfolgreich. Er wurde Sechster bei der Deutschland-Tour und Neunter in Polen.

7. Figueras: Er kam verletzungsbedingt schlecht in die Saison, wurde Achter bei den Vattenfall Cyclassics und sicherte sich den wichtigen Sieg beim Giro del Lazio.

8. Carrara: Ihm gelang der sechste Rang in der Lombardei und ihm gelang bei Mailand-San Remo ein guter 10. Platz.



Ausblick

Natürlich ist der Giro wieder das Hauptziel für die anstehende Saison. Cunego muss nach seinem Sieg vor drei Jahren beweisen, dass er bei dieser GT eine dominantere Rolle spielen kann, als 2005 und 2006. In der abgelaufenen Saison zeigte er im Vergleich zu 2005, wo er auf Grund einer Erkrankung unterging, ansteigende Form. Diese hatte aber nicht den Podiumsrang zur Folge. Zu allem Verdruss kam sein Intimfeind Simoni auf den dritten Rang. Natürlich will Cunego dem 'Wolf' zeigen, dass 2007 die Karten neu gemischt sind und Cunego es mit ihm und vermutlich auch mit Basso aufnehmen kann, sollte dieser die Starterlaubnis erhalten.



*** TTT in Eindhoven: einmal von vorne
und einmal von hinten


Die Mannschaft ist nicht gezielt für die GTs verstärkt worden. Zwar kam Giampaolo Caruso, aber er soll nur die Löcher stopfen, die durch den Weggang von Petrov entstanden sind. Die Personalie Caruso kann man nicht ganz ungerührt kommentieren, gehörte er doch im Vorjahr dem Team Liberty Seguros an. Sein Name wurde im Zuge der Veröffentlichungen der Fuentes-Affäre genannt. Zwar konkretisierte sich der Verdacht nicht, aber dennoch verstößt diese Verpflichtung gegen jene Abmachung der PT Teams, keine Fahrer der Affäre zu verpflichten. Die sportliche Leitung hat angekündigt, im Falle des Zutreffens der Behauptungen, den Fahrer zu entlassen. Jedoch war diese Aktion nicht das einzige Ungemach. Die Abstimmung bei der IPCT über einen Ausschluss von Discovery Channel ging verloren, weil auch der Lampre-Vertreter dem Antrag nicht zustimmte.



Petrov schloss sie übrigens der Tinkoff-Mannschaft an, die, bevor sie überhaupt einen Meter gefahren war, ins Kreuzfeuer der Kritik ob ihrer merkwürdigen Mannschaftszusammenstellung geriet. Aber das gehört nicht zur Saisonbilanz von Lampre, das aber mit Marzoli und Commesso zwei weitere Akteure an das Tinkoff Team abgab. Überdies quittierte Carrara seinen Dienst bei Lampre und schloss sich mit hehren Absichten Unibet an. Auch auf die Arbeit von Santambrogio legt man künftig keinen Wert mehr.



* Bennati bei der Tour de Suisse: Mit Blümchen in gelb...
... und im Marienkäfer-Trikot


Nicht verzichten wollte man auf Ballan, der ein Angebot von Quick Step ausschlug. Das bedeutet, dass er selbst die Intention verfolgt, in Flandern oder Paris-Roubaix zu gewinnen. Dafür bedarf es einiger Kräfte, die ihn optimal unterstützen kann. Hieran herrschte nämlich ein Mangel in der Equipe. Inwiefern die Verpflichtungen von Veteran Fabio Baldato sowie von Paolo Bossoni diesem Manko Abhilfe verschaffen können, muss sich zeigen. Es macht aber deutlich, dass man bei der Mannschaft gemerkt hat, welches Juwel das Trikot von Lampre trägt.



Daneben sollen Bennati und Napolitano fleißig Siege sammeln. Die beiden Sprinter haben sich mit ihren Leistungen 2006 für höhere Aufgaben empfohlen. Mailand-San Remo, Paris-Tours oder auch GT-Etappen sollen nur als mögliche Zielsetzungen genannt sein. 16 Saisonerfolge feierten beide Protagonisten zusammen. Da sollte doch auch mal was bei einer Etappe im Rahmen des Giro, der Grande Boucle oder wenigstens bei der Vuelta zu machen sein.



Man wünscht der Teamleitung für 2007 ein glücklicheres Händchen bei der Auswahl der Delegationen für die GTs. Mindestziel sollte ein Etappensieg bei den großen Rundfahrten sein. Es wäre ein Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr. Wer den Erfolg erzielt, ist für die Leitung letztlich einerlei. Ob jetzt ein Sprinter den Sieg holt, oder eine Bergziege ihn erringt, oder ob eine Fluchtgruppe einem Fahrer dazu verhilft, egal. Für jeden dieser genannten Bereiche hat man mindestens einen Akteur, aber jetzt müssen sie auch mal zeigen, dass sie es können.



Auf der anderen Seite: Man träumt sicherlich auch von einem Erfolg von Cunego beim Giro. Nicht nur, dass er Simoni übertrumpfen kann. Einen Gesamtsieg bei der 'Corsa Rosa' steht sicherlich über jedem Tagessieg bei einer GT oder bei den Klassikern.


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