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Neuseen Classics 2008

Text und Fotos von Hawkeye_76



Neuseen Classics – rund um die Braunkohle in Zwenkau

Fans-gegen-Doping.de-Stand am frühen morgen und falkiboy

Bei meinem dritten Start in Zwenkau gab es für mich zwei wesentliche Änderungen. Zum einen hatte mein neues Rad seinen ersten Renneinsatz, zum anderen startete ich im Team fans-gegen-doping.de Die Initiative konnte sich mit ihrem Stand direkt im Zielbereich präsentieren. Die Veranstalter gehen mit dem Thema sehr offen um und haben kräftig unterstützt, so dass die „blauen Bananen“ den ganzen Tag auf dem Rad und an der Strecke nicht zu übersehen waren.

 

Am Start zum Jedermannrennen über 130 Kilometer standen wir mit fünf Fahrern, ganz vorn dran Bert Dietz. Bis auf ihn wurden in den letzten Startblock einsortiert. So konnten wir wenigstens dem größten Gedränge am Start entgehen, mussten aber auch gleich versuchen noch eine der halbwegs schnellen Gruppen zu erreichen.



Team Fans-gegen-Doping.de bei der Taktikbesprechung vor dem Start zum 130 km Jedermannrennen (falkiboy links, Daniel, zweiter von rechts, Hawkeye_76 rechts)
Bert Dietz vor dem 130 km Jedermannrennen ganz entspannt

Meine Vorbereitung war in diesem Jahr nicht so optimal. Das weniger schöne Wetter im März und April ließ wenig Kilometer auf dem Rad zu, das Trainingslager mit dem Verein im April fand wettermäßig eher im Spätwinter statt. Dazu bin ich gerade im Umzugstress; aber vielleicht gibt das Kistenschleppen doch auch ein bisschen Kraft in den Oberschenkeln.

 

Die Wettervorhersage sollte in diesem Jahr Recht behalten: Sonnenschein, angenehme Temperaturen und ein erträglicher Wind waren nach Sturm (2006) und Dauerregen (2007) gute Voraussetzungen für ein Radrennen. Der Start im hinteren Feld verlief sehr entspannt. Gleich auf der B2 hatten wir uns gefunden und zogen an einigen Fahrern vorbei. Die erste Gruppe war natürlich weg. Plötzlich sah ich Checker am Straßenrand stehen. Er war ganz offensichtlich gestürzt, mehr konnte ich nicht erkennen, denn er krachte hinter mir gleich noch einmal. Die erste gefährliche Kurve in Markleeberg mit den Straßenbahnschienen wurde deutlich entspannter angefahren als im vergangenen Jahr, nur die Kegel davor sind keine gute Idee. Ein großer Regenschirm auf dem Radweg um den ersten See war dann eine unverhofft auftauchende Schwierigkeit. Jetzt hatte sich das große Feld der fast 1.000 Starter aber einigermaßen sortiert und ich hatte eine gute Gruppe erwischt. Bis Grimma lief es entspannt und ich konnte mich gut im Feld verstecken.

 

Das erste Mal richtig sortiert wurde meine Gruppe beim Anstieg aus Grimma. Hier fielen doch einige ab, die am Anfang über ihre Verhältnisse gefahren waren. Die zwei weiteren Anstiege in Golzern und Bröhsen ließ die Gruppe völlig zerfallen und ich stand einen Moment fast allein. Auf die Reste der Gruppe hinter mir wollte ich nicht warten und es fanden sich zum Glück ein paar Mitfahrer, so dass wir die Gruppe vor uns erreichten. An dieser Stelle hatte ich ganz schön Kraft gelassen, die anderen konnten irgendwie den belgischen Kreisel nicht so richtig.





Profirennen: Die Teams ELK-Haus und Sparkasse führen das Feld 15 km vor dem Ziel an

Hinter Großbothen kam plötzlich Checker von hinten herangerauscht. Er hatte wohl keine größeren Blessuren davon getragen und wieder Motivation gefunden. Das war genau der Express, den ich jetzt brauchte. An seinem Hinterrad rauschte ich bis zur Verpflegungskontrolle hinter Kleinbardau und fasste zwei Wasserflaschen. Mit einer davon (natürlich leer) erfreute ich zwei Kinder im nächsten Ort.

 

In einem der nächsten Orte habe ich ein Schlagloch übersehen. Es gab ein furchtbares Geräusch, wie es eigentlich nur ein Carbonrad produzieren kann und ich dachte schon Schlimmstes. Es hatte sich zum Glück nur der Lenker ein wenig nach unten gedreht und eine etwas ungewohnte Sitzposition war die einzige Folge.



Die Gruppe hatte sich wieder deutlich vergrößert und so rollten knapp 100 Fahrer dem Ziel entgegen. Ab Großzössen versuchte jeder so langsam einen vorderen Platz in der Gruppe zu erkämpfen. Ich hielt mich zurück, denn zumindest hier kannte ich die Strecke von den beiden letzten Jahren noch ganz gut und wusste um den entschärften Kreisverkehr und die letzte Rechtskurve vor dem Ziel. In einem nicht bis zum letzten Risiko geführten Sprint wurde ich schließlich dritter der Gruppe und rollte zufrieden aus. Dort traf ich dann noch Checker, der sich sicher einen anderen Verlauf gewünscht hatte und einige andere C4Fler, die alle auch an diesem Tag nicht das Glück auf ihrer Seite hatten.

Checker und Hawkeye_76 nach dem Rennen


Für meinen Trainingsaufwand bin ich sehr zufrieden: am Ende standen Platz 231, der 94. in meiner Alterklasse und ein Schnitt von 37,4 km/h in der Ergebnisliste. Das Rennen war wie in den vergangenen Jahren perfekt organisiert und durch die Streckenänderung natürlich deutlich schwerer. Nächstes Jahr komme ich gern wieder. Die Stimmung in Zwenkau und an der Strecke war prima.

 

Frisch gestärkt haben wir uns dann noch die zwei Zielrunden des Profirennens angesehen. Bei der ersten Zieldurchfahrt zeigte sich Marcus Burghardt an der Spitze des Rennens. Seine Verletzung scheint er also gut überstanden zu haben und die Formkurve geht nach oben. Die Teams ELK Haus – Simplon, Volksbank und Sparkasse hielten jedoch das Feld zusammen und sorgten für den erwarteten Massensprint, den Steffen Radochla (ELK Haus - Simplon) vor Olaf Pollack (Volksbank) und Eric Baumann (Sparkasse) gewann.

Zieleinlauf
Profirennen mit Steffen Radochla als Sieger
Podium, Olaf Pollack, Steffen Radochla und Eric Baumann

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