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Silence-Lotto - das Tour-Team 2009

von Offi



Das Team...

Silence-Lotto ist ein Team der leisen Töne. Und Cadel Evans ist der Anführer, ein eher ruhiger Vertreter seiner Art. Seit Jahren fährt er seinen Stiefel, spuckt keine großen Töne, beendet die Tour regelmäßig ganz vorne. Letztes Jahr sollte, nachdem man die schwarzen Schafe los war, sein Jahr werden. Das ihm das Team CSC mit dem sportlichen Leiter Garagen-Bjarne in Form von Carlos Sastre dabei einen Strich durch die Rechnung machte, ist bekannt.

 

Wozu reicht es in diesem Jahr für das belgische Team? Die Speerspitze stellt einmal mehr Evans dar. Nach Dekkers Rauswurf (positive Probe auf EPO im Jahr 2007, aber erst 2009 bekannt), ist Matthew Lloyd der letzte verbliebene Fahrer, der Evans noch im mittleren Hochgebirge zur Seite stehen, oder eher fahren, wird. Damit ist Evans dieses Jahr erneut auf sich allein gestellt, wenn die absoluten Spritzenfahrer um den Toursieg kämpfen.

 

Zu Beginn der Anstiege wird auch Jurgen Vandenbroeck noch Helfersdienste leisten können, dazu wird er sicher auch im Mannschaftszeitfahren bolzen was das Zeug hält. Zum Bolzen sind wohl auch Vansummeren, Lang, Wegelius und Sheirlinckx dabei. Alle vier werden an Steigungen schnell zurückfallen. Ihre Zeit wird also davor liegen. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass Silence viel Tempoarbeit im Flachen wird leisten müssen. Für diese Fahrer ist es deshalb wichtig beim Mannschaftszeitfahren voll da zu sein. Lang wird auch bei den Einzelzeitfahren eine Rolle spielen, es werden aber sicher andere den Sieg unter sich aus machen.

 

Delage und Van Avermaet stellen die Sprintspitze. Jedenfalls auf dem Papier. Vollblutsprinter sind sie beide nicht. Da muss schon sehr viel zusammenkommen, dass die beiden Bennati, Cavendish und Ciolek schlagen können. Aus Gruppen heraus sind beide aber wohl kaum zu unterschätzen, da beide tempoharte Faher sind, die auch hervorragend mit Wind zurecht kommen. Und Van Avermaet hat auch schon unter Beweis gestellt, dass bei schwierigen Ankünften mit ihm zu rechnen ist. Doch davon bietet diese Tour verhältnismäßig wenig.

 



Das ist das Team, das Evans bei der Mission Toursieg unterstützen soll, doch inwieweit sein Team überhaupt gefordert sein wird, ist unklar. Sicher werden Saxobank und Astana schnell die Initiative übernehmen. Ohne McEwen, der zu Beginn des Jahres zu Katusha wechselte, muss das Team nicht einmal auf Sprintetappen Gruppen hinterherfahren. In den schwierigen Bergetappen wird der letztjährige Zweitplatzierte wohl häufig auf sich allein gestellt sein. Für ihn heißt es kämpfen um an den Favoriten dran zu bleiben. Doch das ist er gewohnt, ein wirklich starkes Team, wie es beispielsweise Astana aufbietet, hatte er nie zur Seite und trotzdem beendete er die Tour immer weit vorne. Der ehemalige Mountainbiker ist nicht als Angreifer bekannt, dafür ist er ein zäher Hund, den man so schnell nicht los wird. Dazu muss er perfekte Zeitfahren hinlegen um doch ein Wörtchen im Kampf um den Tourieg mitreden zu können. Und wer weiß, vielleicht überrascht uns Cadel Evans mit einen heroischen Antritt am Ventoux und gewinnt doch überraschenderweise die Tour und holt das nach, was ihm letztes Jahr verwehrt wurde.

 


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