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Omega Pharma – Lotto

Giro 2010 - Nachbetrachtung



Das Team

Sebastian Lang

Jan Bakelants

Adam Blythe

Francis De Greef

Michael Elijzen

Olivier Kaisen

Matthew Lloyd

Daniel Moreno

Charles Wegelius

 

 



Die Rückschau...

Bei der Betrachtung des Aufgebots für den Giro konnte man gleich sehen dass es keinen ausgesprochenen Kapitän geben würde. Keinen Fahrer auf den alles ausgerichtet ist, sondern viele, vor allem junge, Fahrer die auf unterschiedlichsten Terrains ihre Stärke haben, sollten ihre Chancen bekommen.

 

Für das Gesamtklassement wurde Daniel Moreno auserkoren, der erst dieses Jahr zum Team gewechselt war und schon einige Erfahrung bei dreiwöchigen Rundfahrten hat.

 

Das erste Mal trat das Team auf der dritten Etappe richtig in Erscheinung. Auf dem Weg von Amsterdam nach Middelburg setzte sich Olivier Kaisen in Szene, indem er Teil der Ausreißergruppe war, die die Etappe zu Beginn prägte, jedoch nicht ins Ziel kam.

Einen erfreulichen Abschluss des Tages bereitete der junge Adam Blythe dem Team. Er hielt sich in der chaotischen Schlussphase des Rennen gekonnt aus allem Ärger raus und ersprintete den sehr erfreulichen 5. Platz. Die schlechte Nachricht für die belgische Equipe bereitete jedoch Daniel Moreno, der beinahe acht Minuten auf den Sieger der Etappe und auch auf fast alle Favoriten der Gesamtwertung verlor.

 

Beim nach dem ersten Ruhetag stattfindenden Mannschaftszeitfahren sorgte Omega wieder für positive Schlagzeilen. Ein 7. Rang mit nur 46 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Mannschaft Liquigas ist aller Ehren wert.

Erfolgreich weiter ging es auf der sechsten Etappe. Der Australier Matthew Lloyd konnte die Etappe aus einer Spitzengruppe heraus gewinnen und sich gleichzeitig das Grüne Trikot des Bergbesten sichern.

 

Mit schon so einem Erfolg in der Tasche kann man natürlich befreit auffahren. Und das taten vor allem die Jungen. Das belgische Riesentalent Jan Bakelants zeigte warum er diese Auszeichnung zu Recht hat. Der ehemalige Sieger der Tour de l’Avenir zeigte auf schwierigstem Terrain starke Leistungen. So wurde er auf der epischen 10. Etappe nach Montalcino, die zum Teil über die Schotterstraßen der Strade Bianche führte Zehnter. Einen weiteren zehnten Platz erreichte er auf der ebenfalls epischen 260 km Etappe nach L’Aquila. Auch immer vorne dabei war der andere talentierte, junge Belgier Francis De Greef. Er konnte sich bei den schweren Etappe immer im Vorderfeld platzieren und somit auch in der Gesamtwertung.

Für das nächste Top-Resultat sorgte der erfahrene Deutsche Sebastian Lang. Auf der 13. Etappe war er Teil der erfolgreichen Ausreißergruppe, aus der er einen fünften Rang ersprintete.

 

Als die Kräfte der beiden jungen Belgiern Bakelants und De Greef schon nachließen sprangen ihre erfahrenen Teamkollegen in die Bresche: Auf der schweren Bergetappe, die in Mestre gestartet wurde und auf dem gefürchteten Monte Zoncolan endete, belegten der Brite Wegelius und der Spanier Moreno die Ränge 15 und 16. Eine starke Leistung!

 

Die aggressive Fahrweise von Omega Pharma bei diesem Giro wurde auf der 17. Etappe erneut eindrucksvoll dargestellt. Diesmal vom Spanier Daniel Moreno. Aus einer 19köpfigen Spitzengruppe heraus wurde er Vierter bei der „kleinen“ Bergankunft in Peio Terme. An diesem Tag war er vielleicht sogar der Stärkste dieser 19 Fahrer, jedoch wurde er durch einen taktischen Fehler von einem größeren Erfolg abgehalten. Als sich die Spitzengruppe kurz vor dem Beginn des Schlussanstiegs teilte verpasste Moreno den Anschluss. Er versuchte das entstandene Loch wieder alleine zu schließen, was ihm jedoch nicht gelang.

 

Angriffslustig weiter ging es für das belgische Team auf der flachen 18. Etappe nach Brescia. Wieder einmal gelang es Olivier Kaisen in die Ausreißergruppe des Tages zu gelangen. Leider wurden er und sein italienischer Begleiter Marangoni kurz vor dem Ziel eingeholt. Für ein versöhnliches Ende des Tages konnte schließlich der Niederländer Michiel Elijzen sorgen, der Achter im von Andre Greipel gewonnenen Massensprint wird.

 

Nachdem Matthew Llyod sein Grünes Trikot in der letzten Woche an den Italiener Ivan Basso verloren hatte, schien diese Wertung so gut wie entschieden. Doch auf der letzten schweren Bergetappe von Bormio auf den Passo Tornale sammelte er nochmal alle Kräfte und ging zum Angriff über. Er konnte sich am Berg mit Fahrern wie Sastre, Vinokourov und Pinotti absetzen und nochmal kräftig Punkte sammeln. Die Cima Coppi, den höchsten Punkt des diesjährigen Giros, auf dem Gavia Pass überquerte er als Dritter, was ihn endgültig zum Sieger der Bergwertung machte.

 



Fazit

Omega Pharma war ganz klar eine Bereicherung für den diesjährigen Giro d’Italia. Durch eine offensive Fahrweise konnten sie sich auszeichnen und schlussendlich einen hoch verdienten Etappensieg durch Matthew Lloyd feiern.

Dass Lloyd sein auf der sechsten Etappe gewonnenes Grünes Trikot (mit einigen Tagen Unterbrechung in denen es Ivan Basso innehatte) bis zum Ende verteidigte war ein überragender Erfolg für den Australier - der bisher größte in seiner Karriere.

Und auch das Team konnte den Giro 2010 dadurch als großen Erfolg verbuchen.

Der Etappensieg und der Gewinn der Bergwertung trösten sicher darüber hinweg, dass das Team im Gesamtklassement keine große Rolle spielte. Vom kleinen Spanier Moreno konnte man eigentlich eine Top-15 Platzierung erwarten, doch bei ihm lief es von Anfang an nicht ganz rund.

Dafür zeigte die belgische Bergziege De Greef zum Teil, genauso wie im Vorjahr, ansprechende Leistungen, welche ihm zu einem 21. Platz in der Gesamtwertung verhalfen.

Auch das andere belgische Talent Bakelants hat gezeigt dass er schon bei den Großen mithalten kann.Von ihm wird man in Zukunft sicher noch einiges hören.

 

 

Text: t-mobiler


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