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Platz 4 - Wilco Keldermann

Wilco Kelderman

Niederlande

25.03.1991

 

Fahrertyp: Rundfahrer

Wichtigster Erfolg: 1. Tour Alsace

Team/Verein 2010: Rabobank Continental Team

Stagiaire: -

Team 2011: Rabobank Continental Team

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: twitter.com/w1lcokelderman

 

Was früher eigentlich unmöglich war, scheint momentan fast schon normal. Jedes Jahr gibt es mindestens einen Junior, der die U23 und kleinen UCI Rennen gehörig aufmischt. 2008 erfüllte John Degenkolb diese Rolle, und letztes Jahr waren Phinney, Sagan und Kwiatkowski sofort in der U23 Weltspitze. Dieses Jahr übernimmt Wilco Kelderman die ehrenvolle Aufgabe, die Erstjährigen in die Mock Liste zu fahren. Da er dabei Platz vier einstreicht, übertrifft er alle bisherig dagewesenen Erstjährigen um Längen. Dabei war bei den anderen hier Genannten ein explosionsartiger Start in der U23 fast schon zu erwarten, waren sie doch alle absolute Überflieger in der Junioren Kategorie. Wilco Kelderman war dies nicht. Er gehörte zur internationalen Spitze der Juniorenszene, ein Überflieger jedoch war er nicht.

Auffallend an der Juniorenkarriere des Niederländers ist, dass sein erstes Jahr besser war als sein zweites. Im zweiten Jahr konnte er vor allem in Deutschland überzeugen, bei den international hochangesehen Rundfahrten Trofeo Karlsberg, der Münsterland Tour und der Drei Etappen Rundfahrt Frankfurt belegte er in der Endabrechnung die Ränge zehn, acht und eins, wobei er in Frankfurt auch noch eine Etappe für sich entschied.

 

Nach seiner Juniorenzeit wechselte der gebürtige Amersfoorter zum Rabobank Continental Team. Im Schlepptau hatte er einen ganz starken Juniorenjahrgang der Niederländer; Jasper Bovenhuis, Nick van der Lijke, Barry Markus und vor allem Moreno Hofland. Während von diesen Fahrern bis auf Markus eigentlich keiner nennenswerte Ergebnisse aufweisen konnte, platzte der Knoten bei Kelderman gleich früh in der Saison.

Im März trat er bei der Istrian Spring Trophy (2.2) in Kroatien an. Dort versammelt sich traditionsgemäß die gesamte Radsportelite Ex-Jugoslawiens, angereichert mit ein paar Italienern und Ex-Tschechoslowaken, zum ersten Kräftemessen. Schon beim Prolog überzeugte der Utrechter als Zweiter, wobei er in der gleichen Sekunde wie der Sieger Vrecer landete. Auf den für das Klassement entscheidenden nächsten beiden, schweren Etappen wurde der Niederländer Vierter und Sechster, was ihm einen Fünften Platz in der Gesamtwertung einbrachte. Sofort war klar, dass man es hier mit einem Fahrer zu tun hat, der den Sprung von den Junioren zur Elite problemlos geschafft hat. Dieser Eindruck wurde zwei Wochen später bei der Triptyque des Monts et Châteaux (2.2) noch verstärkt. Denn Platz drei im Zeitfahren hinter Bol und Lindgren, aber vor Fahrern wie Phinney und Degenkolb, brachte dem damals gerade 19 Jährigen Platz drei in der Gesamtwertung ein.

Wieder eine Woche später brachte der vierte Platz im Zeitfahren beim Circuit des Ardenens (2.2) den achten Platz in der Gesamtwertung. So reihte er bis zum Juni einige weitere, nette Platzierungen aneinander; Achter beim U23 Rennen des ehemaligen Henninger Turm (1.2U), Fünfter beim Scandinavian Race (1.2), Neunter beim Rogaland GP (1.2), Fünfter beim GP Ringerike (2.2). Ein Problem zeigte sich jedoch; Kelderman kann nicht sprinten. Und ohne Sprint ist das Siegen meist schwer.

Die einzige Möglichkeit um ein Rennen mit Massenstart zu gewinnen ist also eine Soloankunft, oder eine Ankunft auf dem Ballon d’Alsace, bei der nur Hubert Schwab folgen konnte. Zweiteres geschah nach einer zweimonatigen Rennpause im August bei der Tour d’Alsace (2.2). Der Niederländer gewann nicht nur die abschließende Etappe, sondern auch die Gesamtwertung. Die ersten beiden Profisiege waren sicher.

 

Trotz seiner außerordentlichen Klasse wird der Trainingspartner und Freund von der niederländischen Crosshoffnung Lars van der Haar noch mindestens ein Jahr im Continental Team Rabobanks verbringen. So ist fast zu befürchten, dass Kelderman nächstes Jahr seine Klasse dominieren kann. Der Konkurrenz bleibt nur zu hoffen, dass er – wie bei den Junioren – ein schwächeres zweites Jahr hat. Auf jeden Fall wird Rabobank CT mit Kelderman, Bol und den schon erwähnten Weltklassejunioren der letzten Saison erneut Angst und Schrecken verbreiten können.

 

Nominiert von allen, geschrieben von ogkempf




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