>>> 6. Sportbericht der Bundesregierung, Drucksache 10/6241, 22.10.1986
V. 6.3 Dopingbekämpfung, S. 30/31
VII. 3. 3 Beauftragter für Doping-Analytlk, S. 45
... Es ist festzustellen, daß die Zahl der Analysen - die für deutsche Sportfachverbände ebenso wie die für ausländische Organisationen und Sportverbände durchgeführten - angestiegen ist. Deutsche Sportler sind an den positiven Fällen der Jahre 1982 bis 1985 mit weniger als 0,5 v. H. beteiligt. Insgesamt ist jedoch bei den positiven Dopingfällen leider eine steigende Tendenz zu verzeichnen, wobei Untersuchungsergebnisse bei ausländischen Veranstaltungen im Jahre 1985 sogar Spitzenwerte von mehr als 4 v. H. positiver Proben ergeben haben.
Trotz aller Fortschritte beim Nachweis der anabolen Steroide, in erster Linie basierend auf Arbeiten des Beauftragten für Doping-Analytik des BISp, stellt diese Substanzgruppe nach wie vor ein großes Problem dar, da anabole Steroide in der Regel im Training mit dem Ziel der Leistungsverbesserung eingesetzt werden. Hinzu kommen die Versuche bzw. Maßnahmen zur Umgehung der bestehenden Dopingregeln entweder durch Manipulation der Urin-Proben bei der Abnahme oder durch die Verwendung neuer, bislang unbekannter und deshalb noch nicht verbotener Wirkstoffe. So hat erst kürzlich die Medizinische Kommission des IOC die Beta-Blocker auf die Dopingliste gesetzt.
Ausgedehnt hat sich auch die internationale Zusammenarbeit des Beauftragten für Doping-Analytik. ... Die Schaffung von akkreditierten Laboratorien mit dem Ziel, eine Standardisierung der analytischen Verfahren zu erreichen, dient einerseits dem Schutz der Athleten vor unberechtigten Dopingvorwürfen - bedingt etwa durch eine mangelhafte Analysentechnik -, andererseits der möglichst umfassenden Aufklärung von Dopingvergehen. So ist auch die Tatsache, daß sich der Kreis der akkreditierten Laboratorien von fünf im Jahre 1980 auf 18 im Jahre 1985 erweitert hat, wesentlich der Initiative und dem Einsatz des Beauftragten für Doping- Analytik zu verdanken.