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Platz 20 - Michael Hepburn

Michael Hepburn

Australien

17.08.1991

 

Fahrertyp: Zeitfahrer

Wichtigster Erfolg: Junioren Weltmeister Einzelverfolgung

Team/Verein 2011: Team Jayco – AIS

Stagiaire: –

Team 2012: noch offen

Beste Mock-Platzierung: -

Web: www.facebook.com/profile.php

 

Manchmal ist es nicht die Quantität der Ergebnisse die beeindruckt, sondern die Qualität. Andere Fahrer erkämpfen während der Saison durch unermüdliche Kleinstarbeit ihren Weg in die Mock List, Hepburn schlug sich mit einigen wenigen Krachern ins Mittelfeld der Liste.

 

Team Jayco, dass nach oder vielleicht inzwischen sogar neben dem Continental Team der Rabobank beste Nachwuchsteam der Welt, produziert auch dieses Jahr wieder zwei Mocklinge. Das ist nicht unbedingt überraschend; auch für nächstes Jahr klopfen neue Talente bereits an der Tür, dass Hepburn allerdings der Bestplatzierte ist, überrascht ein wenig.

Michael Hepburn hat einen Leistungssprung gemacht und gehört dieses Jahr zu den absoluten Medaillenanwärtern bei der Zeitfahr WM. Stärker einzuschätzen ist eigentlich nur sein Teamgefährte und Landsmann Luke Durbridge. Ähnlich stark schätzt der Schreiber dieses Artikels lediglich Rasmus Quaade ein.

 

Dass Hepburn trotz des vermeintlich etwas schwächeren Zeitfahrens in der Mock List vor Luke Durbridge steht, liegt daran, dass er vielseitiger ist.

Dass der Australier Zeitfahren kann steht dabei ausser Frage. Er verbesserte den Juniorenweltrekord in der Verfolgung zuerst bei der nationalen Meisterschaft und danach noch zwei Mal auf dem Weg zur Weltmeisterschaft im Jahre 2009. Letztes Jahr, das erste U23 Jahr des Jayco Fahrers wurde er Dritter im Zeitfahren der Olympia's Tour (2.2); noch vor Luke Durbridge. Dieses Jahr belegte er bei der gleichen Rundfahrt sowohl im Prolog als auch im Zeitfahren den zweiten Platz hinter eben diesem Durbridge. Das Mannschaftszeitfahren bei der Thüringen – Rundfahrt (2.2U) gewann das Jayco Team, mit Hepburn als Motor, auch mit einem Mann weniger, da Durbridge im letzten Moment die Rundfahrt absagen musste.

Bei der WM im letzten Jahr durfte Hepburn im Zeitfahren nur nicht starten, weil die Australier mit Durbridge und Rohan Dennis noch zwei Weltklassezeitfahrer im Team hatten. Dieses Jahr hat Dennis gar nichts zeigen können, so wird Hepburn problemlos starten und um eine Medaille fahren können.

Die angesprochene Vielseitigkeit zeigte sich zum ersten Mal beim wichtigsten italienischen U23 Eintagesrennen, dem GP Liberazione (1.2U). Dieser ist nicht brachial schwer, aber schwer genug um mit Matteo Trentin, seit August Quick Step Profi, einen der Favoriten als Solosieger zu produzieren. 45 Sekunden später kam der gebürtige Brisbaner ebenfalls solo ins Ziel. Dahinter tröpfelten die Fahrer dann gruppenweise ins Ziel. Bei der Olympia's Tour war Hepburn zwar nicht in der Lage dem Mini-Rabo-Grossangriff auf der Schlussetappe zu folgen, er war aber der letzte Jayco Fahrer der verbissen – und erfolglos – probierte den Abstand des Feldes in Grenzen zu halten. Im Gesamtklassement wurde er Sechster. Beim Bergzeitfahren bei der Thüringen – Rundfahrt kam er als Viertschnellster über den Zielstrich. Seinen ersten und bisher einzigen Profisieg gab es ebenfalls nicht im Zeitfahren, sondern auf einer Hügeletappe bei der Tour of Norway (2.2) als er gemeinsam mit Rene Jorgensen, Kelderman, Wilmann und Michael Rasmussen zum Ziel sprintete.

So lässt diese Hügel- bzw. Bergfestigkeit vermuten, dass der gerade 20 gewordene Australier in Zukunft nicht “nur” Zeitfahrer, sondern Rundfahrer werden könnte.

Die Mannschaft für 2012 ist noch offen. Es liegt prinzipiell auf der Hand, dass Hepburn mit Durbridge zum neuen australischen Profiteam GreenEdge wechseln wird. Dieses Team gibt er auf Facebook präventiv auch als sein Lieblingsteam an. Ob dieser Wechsel aber tatsächlich stattfindet oder nur ein Hirngespinst ist ist zur Zeit noch offen.

Ein eben solches Hirngespinst sind zur Zeit noch Hepburn Kinder, die er mit seiner aktuellen Freundin Nettie Edmunson kriegen könnte. Edmunson ist ihres Zeichens erfolgreiche Nachwuchsfahrerin und gemeinsame Kinder könnten in zwei Dekaden radsportliche Kriege mit der Brut Keldermans ausfechten. Die Mock List wartet noch auf das erste Vater-Sohn Gespann, das auf ihr gestanden hat.

 

Update:

Bei der Tour de l'Avenir (2.NC) bewies Hepburn mehr Allroundfähigkeiten als man ihm bisher zuschrieb. Er gewann nicht nur den Prolog, sondern auch die dritte Etappe. Diese Etappe war eine Bergetappe, die er im Sprint einer siebenköpfigen Gruppe für sich entschied. Diesen Sieg feierte er allerdings mit einer obszönen Geste, woraufhin er aus dem Rennen genommen wurde. Es scheitn als würde Hepburn auch nicht zur WM fahren. Der Ärger hierüber sowie eine Distanzierung in einer anderen Tour de l'Avenir Etappe scheinen der Grund für die obszöne Geste zu sein.

 

Nominiert von ogkempf, geschrieben von ogkempf




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