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Platz 9 - Tom Dumoulin

Tom Dumoulin
©Ogkempf

Tom Dumoulin

Niederlande

11.11.1990

 

Fahrertyp: Rundfahrer

Wichtigster Erfolg: 1. Triptyque des Monts et Chateaux

Team/Verein 2011: Rabobank Continental Team

Stagiaire: -

Team 2012: Skil

Beste Mock-Platzierung: 33. (2010)

Web: www.facebook.com/tomdumoulin80

 

Eigentlich hätte Tom Dumoulin dieses Jahr schon bei den Profis unterwegs sein sollen. Sein Vertrag mit dem Cervelo war unter Dach und Fach, als das Cervelo Team unerwarteterweise mit Garmin fusionierte. Da dort das Team rappelvoll was war, konnte Dumoulin keinen Platz ergattern. Bei einem anderen Profiteam, kam er trotz seiner guten Leistungen nicht unter, vielleicht weil diese ihre Kaderplanungen schon abgeschlossen hatten, vielleicht weil er als Nobody in die Saison gegangen war und nach einem guten U23 Jahr noch nicht genug Status aufgebaut hatte.

 

Denn Status ist wichtig, das zeigt sich auch in der Mock List. Der Limburger kam letztendlich bei den Mini Rabos unter. Dort zauberte er eine Saison in den Asphalt, die sich von den Ergebnissen her nicht wirklich von der der letzten Saison abhebt. Er hat nichts gezeigt was er nicht letztes Jahr auch schon gekonnt hätte. Er hat „nur“ bewiesen, dass er keine Einjahresfliege war. Diese Erkenntnis – und wohl auch der dazugewonnene Status – haben den Rundfahrer vom 33. Platz des Vorjahres in die Top 15 dieses Jahres gehievt.

 

Die Saison begann für einen Rundfahrer bemerkenswert flach. Nach der durch ihn anonym gefahrenen Driedaagse van West – Vlaanderen (2.1) wurde Dumoulin Zweiter auf der wohl hügeligsten Etappe der Tour de Normandie (2.2). Aufs Podium mochte er als Gesamtführender trotzdem. Allerdings nur für einen Tag, denn am nächsten Tag verlor der Niederländer auf einer Flachetappe in einem zweiten Feld 24 Sekunden.

Hügeliger wurden seine Rennen erst mit Beginn des Aprils, als der Mini Rabo an der Triptyque Monts et Chateaux (2.2) teilnahm. Schon auf der ersten Etappe wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Aus einer fünfköpfige Elitegruppe mit unter Anderem Laengen konnte nur Tosh van der Sande Tom Dumoulin im Sprint schlagen. Im kurzen Zeitfahren auf der nächsten Etappe schlug der Limburger zurück; mit Platz acht konnte er sich die Führung in der Gesamtwertung sichern, die auf den nächsten beiden Etappen, trotz anspruchsvollen Profils, nicht mehr in Gefahr geriet.

Ebenfalls in den Ardennen fand zwei Wochen später die U23 Version Lüttich – Bastogne – Lüttichs (1.2U) statt. Auch hier schaffte es der 20 Jährige in die Elitegruppe, die den Sieg unter sich aussprintete. Erneut war Tosh van der Sande der Schnellste dieser Gruppe, Dumoulin wurde nur Achter von Zehn.

Nach einigen – erneut flachen – 1.2 Rennen in den Niederlanden stand dann ein erster Mini Rabo Saisonhöhepunkt an. Nachdem mit Taylor Phinney letztes Jahr zum ersten Mal seit 2002 kein Mini Rabo bei der Olympia’s Tour (2.2) gewonnen hatte, musste dieses Jahr wieder ein Mann aus der orange – blauen Brigade oben stehen. Tom Dumoulin war neben Jetse Bol erster Kandidat. Nach den Flachetappen, auf denen Bol viele Sekunden gesammelt hatte, war Dumoulin „nur noch“ zweiter Kandidat. Viel größer allerdings war das Problem der beiden Jayco Australier Hepburn und Durbridge, die vor der Abschlussetappe in Limburg im Zeitfahren viele Sekunden Vorsprung herausgefahren hatten. Eine Lösung musste her – und eine Lösung kam.

Schon früh im Rennen attackierten die Mini Rabos mit eben Bol, Dumoulin und auch Ramon Sinkeldam am Eyserbosweg. Nur Ludvigsson und Jack Bauer konnten folgen. Es gab eine mehr als 60km lange Jagd des Restfeldes, in dem Durbridge und Hepburn bald isoliert waren, und der Spitzengruppe, die die Spitzengruppe für sich entschied. In der Gruppe war Bol deutlich der Schnellste, Dumoulin beendete die Rundfahrt auf Rang drei.

 

Die Thüringen – Rundfahrt stellte den Limburger vor ein ähnliches Problem; die Jayco Australier gewannen das Mannschaftszeitfahren und mussten vom Thron gestoßen werden – und im eigenen Team gab es mit Kelderman einen Fahrer, der in der Hierarchie noch eine Stufe vor Dumoulin stand. So sorgte der dritte Platz im Einzelzeitfahren für den dritten Platz im Gesamtklassement und vermutlich für ein zufriedenes Gefühl.

 

So ist es überraschend, dass Tom Dumoulin 2012 nicht für die großen Rabos an den Start gehen wird. In den letzten Jahren haben sich die Mini Rabo Rundfahrer bei den Profis alle sehr gut entwickelt. Statt der Pro Tour Abteilung der Rabobank hat sich Skil die Dienste des Limburgers gesichert. Sie taten dies in einer Phase als sie noch ernsthaft mit einer Pro Tour Lizenz liebäugelten, es bleibt also zu hoffen, dass Dumoulin nicht schon wieder von einem neuen Team enttäuscht wird. Bei der Weltmeisterschaft wäre er im Zeitfahren als Vorjahressiebter sicher zu beachten, allerdings ist ungewiss ob er überhaupt starten darf, da die Niederländer eine Reihe guter Zeitfahrer auf einem ähnlichen Niveau haben und Tom Dumoulin bei der nationalen Meisterschaft nur Siebter wurde.

 

Update:

Bei der Tour de l'Avenir konnte Dumoulin vor allem seine Stärke bei seinem dritten Platz im Zeitfahren beweisen. Er war damit bester Nichtaustralier.

 

Nominiert von ogkempf, geschrieben von ogkempf




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