Ebenfalls nicht in den Statistiken erscheinen die beiden Heidelberger Kugelstoßer Kalman Konya und Claus-Dieter Föhrenbach. Beide Sportler hatten gemeinsam mit dem Schweizer Weltmeister Werner Günthör 1987/1988 freiwillig an einer Anabolika-Studie teilgenommen. Damit standen alle drei Sportler während der Olympischen Spiele in Seoul unter Anabolika-Einfluss. Die Sportler hatten während des Experimentes mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpen. "Mit dem Test beauftragte Weicker den Assistenzarzt Dr. Karl-Michael Sehling. Die Laborbefunde von Konya und Föhrenbach, die bis zum Untersuchungsbeginn Anabolika geschluckt hatten, wiesen dramatisch niedrige HDL-Werte auf. Föhrenbach erreichte mit 18 nicht einmal die Hälfte des Normalwertes, Konya kam am 27. Januar 1988 mit 4 sogar in die Infarkt-Gefahrzone. Der besorgte Doktor Sehling wies die Kugelstoßer schriftlich auf das Risiko hin - Konya akzeptierte ungerührt." Die Studie wurde unter strengem Verschluss gehalten. (der Spiegel, 26.3.1990). Die anfallenden Diagnosekosten von Föhrenbach wurden von der Krankenkasse bezahlt, Begründung: "Ferilitätsdiagnostik - Hochleistungssportler (nach Anabolikaeinnahme)". In die Diskussion kam in diesem Zusammenhang der Schweizer Sportmediziner Dr. Bernhard Segesser, der zugab, Sportler seit Jahren mit anabolen Steroiden behandelt zu haben.
Für den DLV waren die Enthüllungen des Artikels keine weiteren Überlegungen wert. Laut Sportwart Manfred Steinbach wären nur eine positive Probe oder ein Geständnis zu beachten (der Spiegel, 10.12.1990, Interview mit M. Steinbach) Weitere Informationen siehe >>> hier.