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Platz 1 - Joseph Lloyd Dombrowski

Joseph Dombrowski
©http://www.photors.net

Joseph Lloyd Dombrowski

USA

12.05.1991

 

Fahrertyp: Rundfahrer / Kletterer

Wichtigster Erfolg: 1. Baby-Giro 2012

Team/Verein 2012: Bontrager-Livestrong

Stagiaire: ---

Team 2013: unbekannt

Beste Mock-Platzierung: 30. (2011)

Web: twitter.com/JoeDombro, joe-dombrowski.blogspot.de (schon länger nicht mehr aktualisiert)

 

Es gab sicherlich schon größere Überraschungen in der Geschichte der Mocklist, als jetzt Joseph Dombrowski auf Platz 1 der 2012er Liste. Zu oft war schon das ganze Jahr über immer wieder sein Name gefallen, wenn es um das größte U23-Talent, den nächsten großen Rundfahrer, “the next big thing” usw. ging. Die Wahrheit ist: er ist es wohl wirklich, wie Dombrowski das ganze Jahr über bewies.

Bereits im letzten Jahr hatte sich Dombrowski in die Mocklist eingeschlichen, auf die Wiederholung der dort ( www.cycling4fans.de/index.php ) beschriebenen bisherigen Lebensgeschichte kann daher an dieser Stelle verzichtet werden.

 

Ein weiteres Jahr also bei (Bontrager-) Livestrong, dem Farmteam aus Armstrong’schem Dunstkreis. Die Aufgabe war klar: Verbesserung der Rundfahrerqualitäten, stetes Wachsen mit den Aufgaben, schließlich gab es mit dem Team eine Einladung zur Tour of California, im Herbst standen zudem die Profirundfahrten in Utah und Colorado an. Zu allererst hörte man von Dombrowski: gar nichts. Keine Renneinsätze, keine Ergebnisse nirgends bis weit ins Frühjahr hinein. Stattdessen: beharrliches Training – vor allem im EZF –, um aus zweiten (Giro Valle d’Aosta 2010) und dritten (Ronde de l’Isard 2010) Plätzen Siege zu machen. Bei der neu in den UCI-Status gehobenen Tour of the Gila (2.2) in der Wüste New Mexicos konnte sich Dombrowski dann endlich beweisen. Schon auf der ersten Etappen wurde Klassement gemacht, und während Leute wie de Maar und Mancebo die entscheidende Attacke verpassten, wurde Dombrowski hinter Tagessieger Rory Sutherland 2. im ersten Saisonrennen. Auch beim schweren EZF am übernächsten Tag ließ Dombrowski weite Teile des Favoritenfelds hinter sich; nur Mocklist-Kollege Evan Huffman und wieder Sutherland waren schneller als der junge Ami. Letztlich fehlten Dombrowski nur 22 Sekunden auf den Rundfahrtsieg, aber auch Platz 3 bei dieser harten Rundfahrt waren aller Achtung wert.

 

Sogleich folgte der erste Saisonhöhepunkt: Kalifornien. Bei den drölfzig Etappensiegen von Sagan im Flachland hatte “Browski” natürlich nichts zu melden, aber bei der entscheidenden Bergankfut am Mt. Baldy war er präsent: Platz 4 inmitten von Leuten wie Gesink, Danielson oder Horner. Plötzlich war Dombrowski mehr als nur noch nationale Elite – auch wenn es in der Gesamtwertung nur für Platz 12 reichte: diese Duftmarke bei den Profis war nicht zu übersehen. Nächstes Ziel: Italien. Für den GiroBio (früher: Baby-Giro) hatten die Italiener wieder mal die Kolumbianer ausgeschlossen, um ja nicht wieder am Berg abgehängt zu werden. Dabei haben sie jedoch Joe Dombrowski übersehen... bei der frühen Bergankunft am Monte Terminillo vernichtete “Browski” die Konkurrenz regelrecht. Aru, Zakarin, Bongiorno, Formolo? Alle teils um Minuten abgehängt. Dombrowski war rosa – für einen Tag. Denn nur 24 Stunden später standen die Schotterpisten der Toskana auf dem Programm, und nach Defekt Dombrowskis bliesend die italienischen Teams zur Attacke und fuhren Dombrowski erfolgreich aus dem Trikot. Er schluckt, aber verschluckte sich nicht und nahm am Gavia finstere Rache. Der legendäre Alpenpass krönte einen tollen GiroBio – und Dombrowski krönte sich zum neuen König von Italien. Fabio Aru konnte den Rückstand auf 55 sec begrenzen, doch schon der Dritte hatte fast drei Minuten Rückstand – auf einer epischen Etappe demoralisierte Dombrowski eine komplette Generation italienischer Kletterer und sicherte sich so – nun dauerhaft – das rosa Trikot.

 

Spätestens jetzt dominierte nur noch eine Frage die Debatte um Dombrowski – würde er Profi bei Sky oder doch bei Radioshack werden? Vorweg: eine definitive Antwort gibt es bis heute noch nicht. Welche Bereicherung der Jungspund auch für die ganz großen Profiteams sein kann, bewies er bei den beiden anderen großen Rennen in Nordamerika. Als 4. der Tour of Utah und 10. der Tour of Colorado fuhr Dombrowski ganz selbstverständlich unter die besten Rundfahrer Nordamerikas.

Lang und dürr – Dombrowskis Körpermaße prädestinieren ihn zum kletterstarken Rundfahrer. Und zum kommenden Sieger einer Großen Rundfahrt? "At this point, I don’t know what my limits are. I’ll just assume there aren’t any." Im Moment gibt es wenig Anlass, dem zu widersprechen.

 

nominated by all, presented by gardener


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