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Platz 25 - Merhawi Kudus

Merhawi Kudus

Eritrea

23.01.1994

 

Fahrertyp: Bergfahrer / Rundfahrer

Wichtigster Erfolg: Zweiter Tour of Eritrea (2.2)

Team/Verein 2013: Team Eritrea / Centre Mondial du Cyclisme

Stagiaire: Bretagne- Séché Environnement

Team 2014:

Beste Mock-Platzierung: Neu

Web: www.facebook.com/merhawi.kudus

 

Nach Daniel Teklehaimanot und Natnael Berhane, die bereits den Sprung zu den großen Teams geschafft haben und große Siege feiern konnten, steht mit Merhawi Kudus Ghebremedhin – so sein voller Name – bereits das nächste vermeintlich große Talent aus dem neuen Radsport Boom-Land Eritrea in den Startlöchern. Die Bewertung oder auch der Hype – das muss letzten Endes jeder für sich selbst entscheiden – geht inzwischen soweit, dass der fünffache Tour Sieger Bernard Hinault diese erste Fahrergeneration aus Eritrea bereits als die neuen Kolumbianer bezeichnete und ihnen somit natürlich auch eine gewisse Bürde mit auf den Weg gab und gibt. Schaut man sich einfach nur mal die Geographie des Staates im nordöstlichen Afrika an, so fällt schnell auf, dass die Hauptstadt Asmara in etwa auf der gleichen Höhe liegt, wie die kolumbianische Hauptstadt Bogotá. Ideale Voraussetzungen somit sicherlich für angehende Berg- und Rundfahrer.

Der große Unterschied zu den kolumbianischen Fahrern, die vor allem Anfang und Mitte der 80er Jahre die großen europäischen Rundfahrten aufmischten, ist die Tatsache, dass Radsport in den ostafrikanischen Ländern nicht im ganz großen Maße populär ist, wie das in Kolumbien schon seit den 1950er Jahren der Fall ist. Hier kommt dann die UCI ins Spiel, die mit ihrem Centre Mondial du Cyclisme in den letzten Jahren zu einem guten Sprungbrett für die jungen, afrikanischen Fahrer geworden ist. Auch die beiden oben genannten Landsmänner von Merhawi Kudus sind den Weg über die UCI in der Schweiz gegangen.

Zum ersten Mal auf sich aufmerksam machte Kudus im vergangenen November, als er eigentlich noch im Juniorenalter gleich ganz frech die erste Etappe der Tour of Rwanda (2.2) als Angreifer am letzten Berg abschoss und sich für mehrere Tage an die Führung der Gesamtwertung setzte. Darüberhinaus holte er drei zweite Plätze und belegte in der Endabrechnung nach etwas mehr als 900 Kilometern den sechsten Gesamtrang, nach dem er die entscheidende Gruppe auf der siebten Etappe verpasst hatte. Bereits im Januar dieses Jahres machte sich Merhawi Kudus wieder daran, bei Rennen auf sich aufmerksam zu machen. Dort gewann er die Bergwertung und zeigte sich auf jedem Terrain aufmerksam, angriffslustig und war fast immer in den vorderen Positionen anzutreffen. Der erste Saisonhöhepunkt sollte dann rund einen Monat später die heimische Tour of Eritrea (2.2) sein. Hier startete Merhawi für sein Land, gewann die vierte Etappe und belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter Mekseb Debesay. Außerhalb des UCI-Renn-Zirkus gewann Merhawi darüberhinaus die Tour de Côte d’Or und siegte in Italien beim Eintagesrennen Freccia dei Vini im Zweiersprint vor Gianfranco Zilioli, der in den Wochen zuvor sieben Siege eingefahren hatte. In der Zwischenzeit schlug er noch schnell Berhanes Bergrekord am Anstieg in das Bergdörfchen Torgon, bevor er Anfang August mit dem Centre Mondial Team die Vuelta Ciclista a León (2.2) in Angriff nahm. Gleich auf der ersten bergigen Etappe, musste er sich nur Jordi Simon und Ever Rivera geschlagen geben. Dies brachte ihm nach drei Etappen den zweiten Gesamtrang hinter Simon ein. Das nächste Rennen – die ebenfalls bergige Tour de l’Ain (2.1) sollte Merhawi Kudus dann für sein Team Bretagne- Séché Environnement bestreiten, bei dem er zum 1.8. als Stagiaire angeheuert hatte. Der Umstieg in höhere Renngefilde gelang ihm ganz gut, was Rang 17 zeigt.

So startete Kudus mit gewissen Vorschlusslorbeeren als Leader für sein UCI-Team in die Tour de l’Avenir (2.Ncup). Die schwerste Ankunft nach Saint François Longchamp beendete er auf dem achten Rang, die Rundfahrt auf Platz 11. Auch wenn man bedenkt, dass die Konkurrenz aus Europa und Südamerika teilweise schon etwas älter und weiter ist, so hatte sich zu mindestens der Schreiber dieses Artikels, noch ein bisschen mehr erhofft gehabt. Dennoch zeigt sich hier auch deutlich, dass Kudus noch ein ganz junger Fahrer in seinem ersten U23 Jahr ist. Ein Fahrer, der für das Centre Mondial du Cyclisme noch ein oder zwei weitere Jahre in der Klasse U23 dranhängen kann, um so seine Chancen auf einen ähnlich guten Vertrag wie Berhane oder Teklehaimanot zu verbessern. Zunächst einmal aber wird er mit seinem Land bei den Weltmeisterschaften in Florenz an den Start gehen. Hier werden gewisse Fähigkeiten am Berg gefragt sein, die Merhawi Kudus zweifelsohne mitbringt. Er zählt sicherlich zu den Fahrern, die hier etwas ausrichten können und vielleicht, vielleicht setzt er ja sogar noch eins drauf und überflügelt seine beiden „großen“ Landsmänner bereits jetzt.

 

nominated by Offi, ogkempf & Ocaña, presented by Ocaña




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