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Historische Rennberichte



Radrennen auf der Rennbahn des Nürnberger Velociped-Clubs in den Jahren 1884 - 1887

Diese Informationen wurden recherchiert und zusammen gestellt von Peter Ullein, Nürnberg. Nürnberger Fahrradgeschichte(n)



Die erste Nürnberger Radrennbahn wurde von dem im März 1881 gegründeten „Nürnberger Velociped-Club“ im Jahr 1884 an der Ecke Fürther- /Kernstraße im Stadtteil Gostenhof eröffnet.

Zwei Jahre später wurden die Kurven der 333 m langen Bahn überhöht, um höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen.

Pläne für eine Neubebauung führten aber schon 1889 zur Kündigung der Rennbahn, das letzte Rennen fand am 2. Juni 1889 statt.





Bücher zur Nürnberger Fahrradgeschichte von Peter Ullein

Von der Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co. zur Nürnberger Hercules-Werke AG

Die ersten zwanzig Jahre von 1886 bis 1905

DIN A4, ca. 250 Seiten, viele, z.T. farbige Abbildungen, € 25,00 plus Versandkosten

 

Von der Velocipedfabrik Frankenburger & Ottenstein zur Victoria-Werke AG

Die ersten zwanzig Jahre von 1887 bis 1906

DIN A4, ca. 280 Seiten, viele, z.T. farbige Abbildungen, € 28,00 plus Versandkosten

 

Von Hillman, Herbert & Cooper zur Justus Braun - Premier-Werke AG in Nürnberg

Von 1888 bis 1923

DIN A4, ca. 260 Seiten, viele, z.T. farbige Abbildungen, € 26,00 plus Versandkosten

 

Louis Schmetzer & Co. in Rothenburg/Tauber und Ansbach

Von 1873 bis 1897

DIN A4, ca. 120 Seiten, viele, z.T. farbige Abbildungen, € 15,00 plus Versandkosten

Louis Schmetzer & Co. fertigte schon 1874 Kindervelocipede und ab 1878 auch Velocipede für Erwachsene.

Er ist damit einer der ganz frühen Fahrradfabrikanten in Deutschland, aber leider weitestgehend unbekannt.

 



1884 Frühjahrs-Velociped-Rennen, 15. Juni 1884

Anzeige: Frühjahrs-Velociped-Rennen (1886)
Fränkischer Kurier, 16.6.1884, Nr. 388, Anzeigenteil

Der Bericht zu den Rennen, 1884, 16. Juni – Fränkischer Kurier:

 

„Nürnberg, 15. Juni. Das vom hiesigen Velociped-Club veranstaltete Velociped-Rennen wurde heute Vormittag durch einen Gauverbandstag in der „Rosenau“ und einen Frühschoppen daselbst eingeleitet. Nachdem der gemeinsame Mittagstisch im „Köchertszwinger“ stattgefunden hatte, begann um 2 Uhr die Korsofahrt durch die Stadt zum Rennplatze; es betheiligten sich hieran gegen 100 Velocipedisten aus Amberg, Ansbach, Berlin, Bamberg, Erlangen, Forth, Fürth, Hersbruck, Kitzingen, München, Nürnberg, Neumarkt, Pleinfeld, Rothenburg, Schwabach.

 

Das Publikum, welches in den Straßen förmlich Spalier bildete, betrachtete mit Interesse all die verschiedenen Vehicles, und ein allgemeines Halloh brach aus, als ein Velocipedist auf dem Rücksitze seines verstellbaren Fahrzeuges seine Gattin mitbeförderte.

 

Das Rennen begann mit dem Eröffnungsrennen. Distance 3.000 Meter (9 Runden). (Offen für Mitglieder des deutschen und deutsch-österreichischen Velocipedisten-Bundes).

Den 1. Preis (Goldene Medaille) erhielt Herr Geyer (Bicycleklub München), der das Ziel in 6 Min., 18 3/5 Sek. zurückgelegt hatte,

den 2. Preis (Silb. Medaille): Herr Eyfried (Nürnb. Veloc.-Klub) mit 6 Min. 19 Sek.,

den 3. Preis: Hr. Schwarz (Münch. Bicycle-Klub.) mit 6 Min. 20 Sek.(Die Kontrolluhren waren von Herrn Uhrmacher Seyfried zur Verfügung gestellt.)

Es hatten an diesem Rennen außerdem noch Theil genommen die Herren Gulielmo, Manz, Witzel (München), Simon (Ansbach).

 

Beim Handicap, Distanz 3000 Meter (9 Runden), offen nur für Mitglieder des Velocipedklubs Nürnberg, betheiligten sich die Herren Wilh. Strunz (Vorgabe: 300 Meter), M. v. Eckhart (Vorgabe: 250 Meter), Lor. Schätzler (Vorgabe 50 Meter), Jul. Fuchs (Vorgabe: 15 Meter), Joh. Nusselt (Scratch).

Den 1. Preis (Goldene Medaille) erhielt Herr Fuchs mit 6 Min. und 59 Sek.,

den zweiten (Silb. Medaille): Herr Schätzler mit 7 Min. und 3 Sek.,

den 3. (Bronzene Medaille) Herr Nusselt mit 7 Min. 6 Sek.

den 4. (Bronzenes Ehrenzeichen) Herr Strunz mit 7 Min. und 23 Sekunden.

 

Beim Tricycle-Rennen (Distanz 2.000 Meter in 6 Runden, offen für Mitglieder des deutschen und deutsch-österreichischen Velocipedisten-Bundes) erhielten

den 1. Preis (Goldene Medaille) Herr Wolfgang Beißbarth mit 5 Min. 4 Sek.,

den 2. (Silb. Med.) Herr Mussinan mit 5 Min 49 1/5 Sek.,

den 3. (Bronz. Med.) Herr Ruff mit 5 Min. 55 2/5 Sek.

 

Beim Erstrennen, Distance 2.000 Meter (6 Runden), Einsatz 3 M, (offen für solche Mitglieder des deutschen und deutsch-österreichischen Velocipedisten-Bundes, welche noch keinen Preis errangen), erhielt

den 1. Preis (Gold. Ehrenzeichen): Herr Jul. Fuchs (Nürnb. Veloc.-Klub) mit 4 Min. 43 1/5 Sek.,

den 2. (Silb. Ehrenzeichen): Herr Marschütz (Veloc.-Klub Neumarkt i.O.) mit 4 Min. 46 4/5 Sek.,

den 3. (Bronz. Ehrenzeichen) Herr Friedr. Eckstein (Nürnb. Veloc.-Klub).

Es haben sich außerdem bei diesem Rennen betheiligt: die HH. Gruber (München), Feil (Amberg), Simon (Ansbach), Christ, Beck, Wittigschlager, Schlenk (Erlangen).

 

Den Schluß bildete das Hauptrennen, Distanz 10.000 Meter (30 Runden) und offen für alle Mitglieder des deutschen und deutsch-österr. Velociped-Club.

Von den 4 Theilnehmern, den HH. Geyer, Schwarz, Witzel (sämmtliche vom Bicycleclub München) und Eyrich (Nürnb. Vel.-Klub) hatten die beiden Erstgenannten die meiste Aussicht auf den ersten Preis, und es ließ sich schwer entscheiden, wem von ihnen der erste Preis zufallen würde, obwohl Schwarz meist ein klein wenig voraus war, kurz vor dem Ziel – sie hatten die Runde 29 ½ gemacht, und es schien, als ob Geyer den Sieg erringen werde – stürzten jedoch Beide, sie kamen zwar noch mit leichten Kontusionen davon, aber die Fahrzeuge waren hiedurch arg beschädigt.

Es erhielt nun den ersten Preis, goldenen Remontoiruhr im Werthe von 150 M und silbernes [müsste wohl goldenes heißen] Ehrenzeichen: Herr Witzel, der das Ziel in 22 Min. 2 Sek. erreicht hatte;

den 2. Preis (Trinkhorn mit Becher im Werthe von 70 Mark und silbernes Ehrenzeichen): Herr Geyer, der die noch kurze Strecke, welche er zurückzulegen hatte, das Velociped nachschleifend, gelaufen war.

Der 4. Preis kam nicht zur Vertheilung, da Hr. Schwarz nach seinem Sturz einen Formfehler begangen hatte.“

 



1884 Nürnberger Radrennen vom 14. September 1884

Anzeige: Velociped-Rennen (1884)
F.K., 11.9.1884, Nr. 466, Anzeigenteil

Der Bericht zu dem Rennen, 1884, 15. September - Fränkischer Kurier:

 

„Nürnberg, 14. September. Dem vom hiesigen Velociped-Club veranstalteten Velociped-Rennen ging ein Korso voraus, an welchem sich gegen 150 Velocipedisten aus Altenburg, Ansbach, Bamberg, Carlsruhe, Coburg, Erlangen, Forth, Fürth, Frankfurt a. M., Gunzenhausen, Hersbruck, Ingolstadt, Kitzingen, Leipzig, München, München-Gladbach, Neumarkt i/O., Nürnberg, Regensburg, Roth, Rothenburg, Schwabach, Würzburg betheiligten.

 

Eine ungeheure Menschenmenge füllte die Straßen, durch welche sich der Kosro bewegte, und eines sehr zahlreichen Besuches erfreute sich auch das Rennen selbst, welches durch ein Dreikilometer-Rennen (9 Runden) eingeleitet wurde.

Von den 7 Theilnehmern erhielt den 1. Preis (den vom hiesigen Anglo-American-Club gespendeten silbervergoldeten Pokal und ein Ehrenzeichen) Kröner von Bamberg (6 Min. 9 Sek.), je ein Ehrenzeichen: Jean Beißbarth von Nürnberg (6 Min. 10 Sek.), Henle von München (6 Min. 11 Sek.).

 

Beim Erstrennen (Distanz 2.000 Meter; 6 Runden) betheiligten sich 5 Renner; die 3 Ehrenzeichen erhielten zuerkannt: Lindmeier von Ingolstadt (5 Min. 5 Sek.), Torau von Leipzig (5 Min. 8 Sek.), Schlegler von Bamberg (5 Min. 26 1/5 Sek.). Schlegler und Held von Nürnberg waren bei diesem Rennen gestürzt, Schlegler raffte sich wieder auf und setzte die Fahrt fort, das Held’sche Vehikel war jedoch beschädigt.

 

Beim Handicap (nur für Mitglieder des Nürnberger Velociped-Clubs, Distanz 3.000 Meter; 9 Runden) betheiligten sich 5 Personen: Strunz (Vorgabe 220 Meter), Eckstein (120), Jean Beißbarth (75), Fuchs (25), Eyfried (Scratch).

Den ersten Preis (vergoldetes Theeservice) erhielt Beißbarth (6 Min. 3 Sek.), den 2. (versilbertes Schreibzeug) Eyfriedt (6 Min. 9 Sek.), den 3. (Ehrenpreis) Fuchs (6 Min. 35 Sek.).

 

Am Tricyclerennen (Handicap, Distanz 2.000 Meter, 6 Runden) nahmen 4 Velocipedis-ten Theil: Begas-Nürnberg (Vorgabe 100 Meter), Pirzer-Neumarkt i/O. (70 Meter), Kleyer, Frankfurter Bicycleklub (Vorgabe 50 Meter), Beißbarth-Nürnberg (Scratch).

Beißbarth, dem der 1. Preis in sicherer Aussicht stand, glaubte, nachdem er die 5. Runde durchgemacht und sämmtliche Mitrenner überholt hatte, er wäre schon mit der 6. Runde fertig, und setzte die Fahrt aus, während Kleyer die Fahrt fortsetzte. Da auch die Musik innehielt, wurde Beißbarth in seinem Irrthum noch mehr bestärkt, und als man ihn aufmerksam machte, begann er zwar die Fahrt von Neuem, doch ergab sich durch die Verzögerung nachstehendes Resultat: 1) Kleyer (5 Min. 21 Sek.), 2) Beißbarth (5 Min 43 Sek.), 3) Begas (5 Min 46 Sek.).

Da Beißbarth gegen die Preisvertheilung protestirte und, auf die Zeitangabe sich berufend, der Meinung war, daß der Rundenzähler sich geirrt, wurden die Preise vorerst nicht vertheilt und trat erst später das Schiedgericht zusammen, welches das obige Resultat als maßgebend anerkannte, so daß den 1. Preis (Punschbowle) Kleyer, den 2. Beißbarth, den 3. Begas erhielt.

 

Beim Sicherheits-Velociped-Rennen (Distanz 2.000 Meter, 6 Runden) erhielt von den 5 Theilnehmern den 1. Preis (die vom Nürnberger Velociped-Depot gegebene goldene Medaille): Weber von München-Gladbach (4 Min. 34 Sek.), Schätzler-Nürnberg (4 Min. 39 Sek.), Nusselt-Nürnberg (4 Min. 46 Sek.), wobei zu bemerken ist, daß Weber mit einer erheblich größeren Maschine fuhr als die Mitbewerber.

 

Beim Hauptrennen (Distanz 10.000 Meter, 30 Runden) hatten sich 6 Theilnehmer eingefunden und erhielt den 1. Preis (Tafelaufsatz und goldenes Ehrenzeichen): Haack-Frankfurt a. M. (23 Min. 15 Sek.), den 2. Preis (Bierservice und silbernes Ehrenzeichen) Eyfried-Nürnberg (23 Min. 16 4/5 Sek.), den 3. Preis (Fruchtschale und silbernes Eh-renzeichen) Henle-Nürnberg (23 Min. 17 1/5 Sek.).

 

Die Preisvertheilung geschah durch Frau Bürgermeister v. Seiler, die von einem reizenden Flor von Ehrenjungfrauen umgeben war.

Abends vereinigte Konzert mit Tanz in der Harmonie die Mitglieder des Velocipedklubs und ihre Gäste.“



1885 Rennen anlässlich der II. Hauptversammlung des Deutschen Radfahrer-Bundes, 16. und 17. August 1885

Im Jahr 1885 fand am 16. und 17. August die II. Hauptversammlung des Deutschen Radfahrer-Bundes in Nürnberg statt. An beiden Tagen wurden auf der Rennbahn des Nürnberger Velociped-Clubs Wettfahrten abgehalten.

II. Hauptversammlung des Deutschen Radfahrer-Bundes (1885)
Fränkische Tagespost, 12.8.1885, Nr. 187, Anzeigenteil


Ein Bericht über den 1. Congreß des Deutschen Radfahrerbundes 1884 findet sich
>>> hier.

Der Bericht zu den Rennen, 1885, 17. und 18. August - Fränkische Tagespost:

 

„All Heil! Die zweite Hauptversammlung des „Deutschen Radfahrer-Bundes“, verbunden mit Velociped-Wettfahrten auf der Rennbahn des hiesigen Velociped-Clubs gestaltete sich nicht nur zu einem Festtage für Velocipedisten, sondern zog fast die gesammte Einwohnerschaft in ihren Kreis und machte dieselbe zu Festgenossen der Sportsmänner (...).

Nachmittags 3 Uhr begann das Wettfahren in der Rennbahn des Velociped-Clubs mit dem Gästewettfahren (Zweirad) auf 3 Kilometer.

Bei demselben waren 2 Ehrenpreise (75 und 40 M werth) und 3 Ehrenzeichen ausgesetzt, welche von den Herren Heinrich Witzel, München, Fr. Gerwig, Wien, und S. Overbeck, Augsburg errungen wurden.

Der erste Preisträger, Hr. Witzel, hatte in 6 Minuten 22 Sekunden das Ziel erreicht.

 

Es folgte sodann das Wettfahren mit den Cangaroo’s und anderen Sicherheitsmaschinen mit gleichen Preisen wie im vorigen Rennen und wurden dieselben von den Herren Hermann Hase, Berlin (in 4 Minuten 9 Sekunden Fahrzeit und zwei Kilometer Entfernung), Chr. J. Vogel, Nürnberg, und Georg Meier, Nürnberg, erkämpft.

 

Beim Erstfahren mit Zweirad, an welchem sich nur betheiligen konnte, wer noch nie Preisträger war, gab es drei Ehrenzeichen, welche die Herren Hans Hertlein, Nürnberg, Ferd. Haage, Erfurt, C. R. Schrödl, Nürnberg, erhielten.

Der erste Preisträger hatte die 2 Kilometer in 4 Minuten 12 2/5 Sekunden zurückgelegt.

 

Eine große Leistung war das Wettfahren um die Meisterschaft im Schnellfahren auf dem Zweirad (30 Runden). Den Bundespreis: Goldene Medaille von 200 M Werth errang sich Herr Johann Pundt aus Berlin, zweiter Preisträger war Herr Fritz Emberg, Berlin, und dritter Herr G. Hartmann, Hannover.

Der erste Preisträger legte die 10 Kilometer betragende Strecke in 20 Minuten 49 Sekunden zurück.

 

Im Gauverbandswettfahren auf dem Zweirad gab es einen Ehrenpreis und 3 Ehrenzeichen, welche an die Herren Fr. Eckstein, Dan. Beißbarth und Jul. Fuchs, sämmtlich aus Nürnberg fielen.

Die Fahrzeit des ersten der genannten Preisträger betrug für die 3 Kilometer 6 Minuten 18 2/3 Sekunden.

 

Bei dem Wettfahren um die Meisterschaft im Schnellfahren auf dem Dreirad erhielt den Bundespreis (große goldene Medaille von 200 M Werth) Herr Wolfg. Beißbarth, Nürnberg, den 2. Preis Herr Chr. J. Vogel, Nürnberg, den 3. Preis Herr Robert Voigt aus Leipzig (bei 5 Kilom. Fahrt in 11 Min. 12 2/5 Sek.)

 

Beim Wettfahren mit Vorgabe auf dem Zweirad (Preise 80, 50 und 30 M) waren die Herren Fr. Emberg, Berlin, Hermann Kling, Augsburg, J. Fuchs, hier, Sieger (3 Kilometer in 5 Min. 52 Sek.).

 

Den Schluß bildete ein Wettfahren auf zweisitzigen Dreirädern (6 Ehrenzeichen und 1 Ehrenpreis von 50 M). Preise errangen die Herren: 1. Wolfg. Beißbarth und J. Vogel, Nürnberg, 2. Ed. Pirzer und M. Langkammerer, Nürnberg-Neumarkt, 3. Chr. Knott und G. Meier, Nürnberg.

 

Hieran reihte sich die Preisvertheilung und versammelte dann der Abend die Sportsmänner und ein sehr zahlreiches Publikum zu einem Fest in der Rosenau, welches einen sehr befriedigenden Verlauf nahm.“

 

„All Heil! Gestern als am zweiten Renntag, der mit dem Jugend-Wettfahren auf dem Zweirad eröffnet wurde, errangen sich die Preise: 1) Gg. Schrödel von Schweinau, 13 Jahre 4 Monate alt, 2) Simon Goldschmidt von Neumarkt und 3) Fritz Strunz von Fürth.

 

Beim Wettfahren mit Vorgabe auf dem Dreirad errangen sich die Preise: 1) Herr Robert Voigt aus Leipzig, 2) Herr Paul Foke aus Leipzig und 3) Herr Ch. J. Vogel von Nürnberg.

 

Zum Schluß kam eine Kraftleistung, das 50 Kilometer-Wettfahren (150 Runden) für jede Art Zweiräder. Es waren drei Preise ausgesetzt. Von 16 Fahrern, welche angestellt waren, blieben zum Schluß noch 5 auf der Arena.

 

Zur Preisvertheilung kam es nicht, da leider das ganze Fest mit einer Disharmonie schloß, deren Ursache – wir müssen dies hier constatiren – die Herren vom Renngericht resp. Diejenigen, welche den Stecker bedienten, waren. Unachtsamkeit ist in solchen Fällen auch Schuld.

 

Herr Pundt aus Berlin war nach dem Glockenzeichen und Stecker der erste am Ziel doch wußte Herr Schwarz aus München, daß noch eine Runde zu machen sei und er fuhr unbekümmert weiter, worauf Herr Pundt folgte, ohne jedoch seinen Vorfahrer wieder einholen zu können.

Das Preisgericht befindet sich nun in einer bösen Klemme, formell gebührt Herrn Pundt der erste Preis, doch hat auch Herr Schwarz ein positives Recht darauf, namentlich wenn man seine Leistung in Betracht zieht. Derselbe kam durch den Sturz eines Vordermannes zu Fall, so daß, bis eine andere Maschine zur Hand war, für ihn eine ganze Runde verloren ging, welche er jedoch in kürzester Zeit nicht nur wieder einholte, sondern seine übrigen drei Partner noch überholte, so daß also wohl die Leistung des Schwarz eine größere ist, als die Pundt’s. Wir sind wirklich neugierig, wie das Preisgericht diese kitzlige Frage lösen wird, da es sich hier mehr um die Ehre, als um Geldwerth handelt.

Ferner hat Herr Schwarz bewiesen, daß er am Tage vorher, beim Meisterschafts-Rennen, über Pundt gesiegt hätte, wenn nicht ebenfalls durch den Sturz eines Vordermannes für ihn Zeitverlust entstanden wäre. (Nachträglich hat sich das Preisgericht dahin entschieden, daß der 1. Preis an Pundt-Berlin – welcher die Strecke in 1 Stunde 54 Min. 32 Sek. durchfuhr – der 2. an Emberg-Berlin und der 3. an Schwarz-München zu ertheilen sei.)

Noch sei hier der Name eines wackeren Renners erwähnt, der zum Bedauern fast aller Anwesenden austrat, ohne eigentlich ersichtlichen Grund, es ist dies Herr Georg Hartmann aus Hannover; ihm kann das Zeugniß nicht verweigert werden, daß er einer der tüchtigsten Fahrer des Deutschen Radfahrer-Bundes ist.“



1886 Grosses Internationales Velociped-Rennen, 8. August 1886

Anzeige Grosses Internationales Velociped-Rennen (1886) Fränkischer Kurier, 1.8.1886, Nr. 388, Anzeigenteil

Der Bericht zu den Rennen, 1886, 9. August - Nürnberger Presse:

 

„Das große internationale Veloziped-Wettfahren auf der Rennbahn des hiesigen Veloziped-Klubs verlief heute in der angemessensten und feierlichsten Weise.

Dieses heutige Rennen wird in den Annalen des hiesigen Velo-Klubs stets als „merkwürdiges und einziges“ dastehen; denn es wurden Resultate erzielt, wie sie bis heute in Deutschland noch nirgends und nie vorkamen.

So fuhr der Engländer Hale beim Rekordfahren auf dem Zweirad 1 Kilometer (3 Runden) in netto 1 Min. 41 Sek., sein Partner Schwemmer (Nürnberg) in 1 Min. 42 ½ Sek.

Ferner fuhr Hale die Strecke von 10 Kilometern (30 Runden) in 19 Min. 13 Sek. . Was die Sekundenzahl betrifft, bisher nicht dagewesen. Im Uebermaße des Glücks strahlend stand dieser blonde Sohn Albions in Mitte der prächtig geschmückten Ehrenjungfrauen oder besser gesagt Ehrendamen und empfing Preis auf Preis. Wir lassen nun den Rennbericht folgen:

 

1) Eröffnungs-Wettfahren, Zweirad, 3 Kilometer, 9 Runden

Betheiligt die Herren: Aigner (München), Hertlein (Nürnberg), Hale (London), Metzner (Bamberg)

Zeit. I. Hale 5 Min. 40 2/5 Sek, II. Aigner 5 Min. 43 Sek. III. Hertlein 5 Min. 36 1/5 Sek.

Preise ad I. Schildkrot-Necessaire im Werthe von 80 M und ein Ehrenzeichen,

ad II. Reisetasche, Werth 30 M und ein Ehrenzeichen,

ad III. ein Ehrenzeichen

 

2) Gauverbands-Wettfahren, Zweirad, 3 Kilometer, 9 Runden

Betheiligt die Herren: Schwemmer, Schmidt, Hertlein, Schmidtschneider, Beißbarth, sämmtlich von Nürnberg.

Zeit: 1. Hertlein 6 Min. 6 Sek., 2. Schwemmer 6 Min. 6 2/5 Sek., 3. Beißbarth 6 Min. 16 Sek.

Preise: ad 1 ein Spieltisch i. W. von 80 M und 1 Ehrenzeichen,

ad 2 und 3 je ein Ehrenzeichen

 

3) Wettfahren mit Sicherheitsmaschinen, 2 Kilom. 6 Runden

Betheiligt die Herren: Schwemmer (Nürnberg), Hertlein (Nürnberg), Hale (London)

Zeit: I. Hale 3 Min. 34 Sek., II. Schwemmer 3 Min. 59 Sek., III. Hertlein 4 Min 20 3/5 Sek.

Preise ad I ein Kaffeeservice i. W. von 60 Mark und 1 Ehrenzeichen,

ad II ein Tintenzeug i. W. von 30 M und ein Ehrenzeichen,

ad III 1 Ehrenzeichen.

 

4) Wettfahren mit Vorgabe (Zweirad)

Betheiligt die Herren: Schwemmer, Freier, Schmidt (sämmtlich Nürnberg), Aigner (München), Hale (London).

Zeit: I. Hale 5 Min. 31 4/5 Sek., II. Schwemmer 5 Min 32 1/5 Sek, III: Aigner 5 Min 52 1/5 Sek.

Preise ad I. eine Standuhr mit Girandolen i. W. von 250 M und 1 Ehrenzeichen,

ad II ein Reisekoffer i.W. von 100 M und 1 Ehrenz.,

ad III 1 Eßbesteck i. W. v. 60 M und 1 Ehrenz. .

 

5) Wettfahren mit Vorgabe (Dreirad) 3 Kilom., 9 Runden.

Betheiligt die Herren: Faber (fuhr normal), Balzer (Coburg), Kueffel (Nürnberg)

Zeit: I. Faber 6 Min. 23 4/5 Sek., II. Balzer 6 Min. 24 4/5 Sek., III. Kneffel 6 Min. 25 2/5 Sek.

Preise: ad I Photographie-Album im Werth von 100 M und 1 Ehrenzeichen,

ad II Weinkrug im Werth von 60 M und 1 Ehrenzeichen,

ad III 1 Opernglas im Werth von 30 M und 1 Ehrenzeichen.

 

6) Rekordfahren (Zweirad) 1 Kilometer 3 Runden

Hale und Schwemmer

Zeit: Hale 1 Min. 41 Sek., Schwemmer 1 Min. 42 1/5 Sek.

Preise ad I goldene Medaille im Werthe von 100 M,

ad II silberne Medaille

 

7) Erstfahren (Zweirad) 2 Kilom. 6 Runden

Betheiligt: Herren Freier, Ulrich, Schmidt, Schmidtschneider (sämmtlich Nürnberg)

Zeit: I. Schmidt 4 Min., II. Ulrich 4 Min. 3 Sek., III. Schmidtschneider 4 Min 5 2/5 Sek.

Preise je 1 Ehrenzeichen

 

8) Hauptwettfahren (Zweirad) 10 Kilom. 30 Runden.

Betheiligt: Herren Schwemmer (Nürnberg), Aigner (München), Hertlein (Nürnberg), Hale (London).

Zeit: I. Hale 19 Min. 13 Sek., II: Aigner 20 Min. 32 2/5 Sek., III. Hertlein 20 Min. 43 Sek.

Preise: ad I goldene Remontoir-Uhr mit Kette im Werthe von 400 M und 1 Ehrenzeichen;

ad II vergoldeter Trinkkrug im Werthe von 200 M und 1 Ehrenzeichen,

ad III Trinkform i. W. von 100 M und ein Ehrenzeichen.



1887 Großes Velociped-Wettfahren des N.V.-C. 1. Juni 1887

Der Bericht zu den Rennen,1887, 6. Juni - Fränkischer Kurier:

 

Dem vom Wetter außerordentlich begünstigten, vom hiesigen Velocipedklub veranstalteten Velociped-Wettfahren ging ein durch einen großen Theil der Straßen sich bewegender Korso voraus, dessen Theilnehmer sich auf etwa 100 beliefen. Mit anerkennenswerther Pünktlichkeit begannen die Rennen, zu welchen sich eine außerordentlich große Zuschauermenge eingefunden hatte, und zwar in nachstehender Reihenfolge:

 

I. Eröffnungswettfahren mit Vorgabe für jede Art Zweirad, 3 Kilometer, 9 Runden.

Offen für Mitglieder des Deutschen Radfahrer-Bundes.

1. Preis: Ein Spieltisch im Werthe von 60 M und ein Ehrenzeichen.

2. Preis: Ein Rauchservice im Werthe von 30 M und ein Ehrenzeichen.

3. Preis: Ein Ehrenzeichen.

Es starteten: Wiefelsberger (Radfahrerverein München) Scratch, Hoffmann (Velocipoedklub Weißenburg) 90 Mtr. Vorgabe, Göß (Nürnberg) 30 Mtr. Vorgabe, Hans Schmidt (Nürnberg) 80 Mtr. Vorgabe, Konr. Ulrich (Nürnberg) 30 Mtr. Vorgabe, Enter jr. (Velocipedklub München) 40 Mtr. Vorgabe, Buri (Bicycleklub München) Scratch, Hans Ulrich (Nürnberg) 70 Mtr. Vorgabe.

Es erhielten: den 1. Preis Göß (5 M. 26 1/5 S.), 2. Preis Konr. Ulrich (5 M. 26 1/5 S.), 3. Preis Buri (5 M. 30 S.) (Hoffmann war gestürzt, konnte sich jedoch bei späteren Rennen wieder betheiligen.)

 

II. Großes Dreiradwettfahren. 3 Kilometer, 9. Runden. Offen für Herrenfahrer.

1. Preis: Ein silberner Tafelaufsatz im Werthe von 100 M und ein Ehrenzeichen.

2. Preis: Ein Tintenzeug im Werthe von 60 M und ein Ehrenzeichen.

Es starteten: Cole (Pickwick Bicycleklub, London), Karl Balzer (Radlerverein Coburg), Jean Beißbarth (Velocipedklub Nürnberg).

Es erhielten: den 1. Preis Beißbarth (6 Min. 37 1/5 Sek.), den 2. Preis Balzer (6 Min. 48 Sek.).

 

III. Gauverbandswettfahren für jede Art Zweirad.

Offen für Mitglieder des D.R.-B., Gauverband 15. 3 Kilometer, 9 Runden.

1. Preis: Eine goldene Medaille.

2. Preis: Ein Reisekoffer im Werthe von 30 M und ein Ehrenzeichen.

3. Preis: Ein Ehrenzeichen.

Es starteten: Göß (Nürnberg), Hans Schmidt (Nürnberg), Konr. Ulrich (Nürnberg), Hans Ulrich (Nürnberg), Fleischmann (Velocipedklub Nürnberg).

Es erhielten: Den 1. Preis Konrad Ulrich: (5 M. 50 4/5 S.), den 2. Preis: Göß (5 M. 51 S.), 3. Preis: Hans Ulrich (5 M. 51 1/5 S.).

 

IV. Deutsches Recordwettfahren auf dem Zweirad.

Offen für Herrenfahrer. Distanz: 1 engl. Meile = 1.609 Meter.

Preise: Eine goldene Medaille im Werthe von M 100 dem Ersten und silberne Medaille dem Folgenden, falls der bestehende Record von 2.55 2/5 geschlagen wird.

Es wurde der Record durch die beiden sich hieran Betheiligenden: Aichele (Bicycleklub Zürich) und Schwemmer (Velocipedclub Nürnberg) geschlagen. Schwemmer hatte lange die Führung, und erst bei der letzten Runde kam ihm Aichele zuvor, der den 1. Preis erhielt mit 2 M. 44 4/5 S. Den 2. Preis erhielt Schwemmer mit 2 M. 45 S.

 

V. Wettfahren mit Sicherheitsmaschinen. Offen für Herrenfahrer. 2 Kilometer, 6 Runden.

1. Preis: Ein Photographicalbum im Werthe von 50 M und ein Ehrenzeichen.

2. Preis: Eine Tischlampe im Werthe von 35 M und ein Ehrenzeichen.

3. Preis: Ein Ehrenzeichen.

Es starteten: Münch (Bicycleklub Aschaffenburg), Jean Beißbarth (Velocipedklub Nürnberg), Fleischmann (Velocipedklub Nürnberg), Gustav Raab (Velocipedklub Weißenburg).

Es erhielten: Den 1. Preis Beißbarth (3 M. 54 S.), 2. Preis Münch (3 M. 55 4/5 S.), 3. Preis Fleischmann (4 M).

 

VI. Erstfahren für Zweiräder nicht unter 16 Kilo Gewicht.

Offen für Herrenfahrer, welche noch keinen Preis errungen haben. 2 Kilometer, 6 Runden.

Es starteten Hoffmann (Velocipoedklub Weißenburg), Göß (Nürnberg), Schmalz (Velocipedklub Nürnberg), Veth (Bicycleklub München), Freyer (Bicycleklub Erlangen).

Es erhielten: den 1. Preis Göß (4 M.), 2. Preis Veth (4 M. 1/5 S.), 3. Preis Hoffmann (4 M. 5 1/5 S.).

 

VII. Hauptwettfahren für jede Art Zweirad.

Offen für Herrenfahrer. 10 Kilometer, 30 Runden.

1. Preis: Eine goldene Taschenuhr im Werthe von 200 M und ein Ehrenzeichen.

2. Preis: Eine Kamingarnitur im Werthe von 100 M und ein Ehrenzeichen.

3. Preis: Ein Trinkhorn im Werthe von 50 M und ein Ehrenzeichen.

Es starteten: Wiefelsberger (Radfahrerverein München), Göß (Nürnberg), Buri (Bicycleklub München), Aichele (Bicycleklub Zürich), Hans Ulrich (Nürnberg), Schwemmer (Velocipedclub Nürnberg), Konr. Ulrich (Nürnberg).

Es erhielten: den 1. Preis: Schwemmer (19 M.), den 2. Preis: Buri (19 M. 1 4/5 S.). (Aichele war bei der letzten Runde gestürzt, hatte sich aber später so weit erholt, daß er bei der Preisvertheilung anwesend sein konnte.)

 

Den Schluß bildete: VIII. Dreiradwettfahren mit Vorgabe.

Offen für Herrenfahrer. 2 Kilometer, 6 Runden.

1. Preis: Ein Reisekoffer im Werthe von 80 M und ein Ehrenzeichen.

2. Preis: ein Barometer im Werthe von 40 M und ein Ehrenzeichen.

3. Preis: Ein Ehrenzeichen.

Es starteten: Cole (Pickwick Bicycleklub, London) mit 200 Mtr. Vorgabe, Balzer (Radlerverein Coburg) mit 40 Mtr. Vorgabe, Fleischmann (Nürnberger Velo-cipedklub) mit 200 Mtr. Vorgabe, Jean Beißbarth (Velocipedklub Nürnberg) Scratch.

Es erhielten: den 1. Preis Fleischmann (4 Min. 10 Sek.), den 2. Preis: Beißbarth (4 Min. 16 Sek.), den 3. Preis: Balzer (4 Min. 18 2/5 Sek.).



1887 Großes Extra-Wettfahren mit Dauer- und Wettlaufen 4. Juli 1887

Anzeige Großes Extra-Wettfahren mit Dauer- und Wettlaufen (1887) Fränkischer Kurier., 30.6.1887, Nr. 329, Anzeigenteil

Der Bericht zu den Rennen, 1887, 4. Juli – Fränkischer Kurier:

 

Dem vom Velociped-Club heute veranstalteten Velociped-Wettfahren ging ein Korso voraus, welcher über 200 Theilnehmer zählte.

Das Rennen ging in nachstehender Reihenfolge vor sich:

 

I. Nürnberger Vorgabefahren. Offen für Nürnberger Herrenfahrer (hohe Zweiräder). 3 Kilometer, 9 Runden.

3 Preise: 1 goldene, 1 silberne und eine bronzene Medaille.

Es starteten Göß (Einzelfahrer Nürnberg) mit 50 M. Vorgabe, Siksay (Allg. Radf.-Union) mit 150 M. Vorgabe, Hans Ulrich (Einzelfahrer Nürnberg) mit 100 M. Vorgabe, Konr. Ulrich (Einzelfahrer Nürnberg) mit 100 M. Vorgabe, Schwemmer (Velociped-Club Nürnberg) skratch, Jean Beißbarth (Velociped-Klub Nürnberg) mit 50 M. Vorgabe.

Es erhielten: den ersten Preis Schwemmer (5 Min. 14 2/5 Sek.), den zweiten Preis Konr. Ulrich (5 Minuten 17 Sekunden), den dritten Preis Göß (5 Minuten 22 4/5 Sekunden).

 

II. Dauerlauf über 2 Kilometer, 6 Runden, gelaufen von Nürnberger Turnern.

1. Preis: Eine Medaille und ein Eichenkranz. 2 und 3. Preis: Je ein Eichenkranz.

Es erhielten 1. Preis Pauluzzi (7 Minuten 29 Sekunden), den 2. Preis Bauschinger (7 Min. 49 Sek.), den 3. Preis Huscher (7 Min. 57 7/5 Sek.).

 

III. 1 Kilometer Recordfahren für Professionsfahrer. 3 Runden.

1. Preis 200 M, 2. Preis 100 M in Baar; außerdem dem ersten 100 M extra, wenn der seitherige Record von 1:38 1/5 geschlagen wird.

Es starteten Duncan (London, Meisterfahrer der Welt), Dubois (Paris, Meisterfahrer von Europa), Médinger (Bordeaux, Meisterfahrer von Frankreich).

Die drei Fahrer schlugen den bisherigen Record; Médinger, welcher den 1. Preis und außerdem die Prämie für das Schlagen des Records erhielt, machte die Strecke in 1 Min. 35 4/5 Sek. Dubois, (welcher den 2. Preis erhielt) gebrauchte 1 Min. 36 Sek. und Duncan 1 Min. 37 4/5 Sek. Duncan hatte die Führung übernommen, mußte sie aber bald an Médinger abtreten.

 

IV. Vorgabefahren mit Sicherheitsmaschinen.

Offen für Herrenfahrer. 2 Kilometer, 6 Runden.

3 Preise: 1 goldene, 1 silberne und eine bronzene Medaille.

Es starteten Goebel (Bicycleklub Mainz) skratch, Siksay (Allg. Radf.-Union Nürnberg) mit 75 M. Vorgabe, Göß (Einzelfahrer Nürnberg) mit 40 Mtr. Vorgabe, Jean Beißbarth (Velocipedklub Nürnberg) skratch.

Es erhielten Preise: den 1. Preis Siksay (3 Min. 35 Sek.), den 2. Preis Goebel (3 Min. 37 3/5 Sek.), den 3. Preis Beißbarth (3 Min. 37 4/5 Sek.).

 

V. Wettlauf über 333 Meter, gelaufen von Nürnberger Turnern.

1. Preis: eine Medaille und ein Eichenkranz; 2 und 3. Preis: je ein Eichenkranz.

Es erhielten den 1. Preis Pauluzzi (50 Sekunden), den 2. Preis Huscher (52 2/5 Sek.), den 3. Preis Basuchinger (54 Sek.)

 

VI. 1 engl. Meile Recordfahren für Professionsfahrer, 1609 Meter.

I. Preis 200 M, II. Preis 100 M in Baar; außerdem dem ersten 100 M extra, wenn der seitherige Record von 2:43 geschlagen wird.

Es beteiligten sich hieran Duncan, Dubois und Medinger. Medinger übernahm die Führung, trat sie nach der zweiten Runde an Dubois ab, der sie jedoch bald an Duncan verlor, bis schließlich wieder Medinger der Erste am Ziele war.

Der Record wurde von den 3 Fahrern geschlagen. Medinger hatte die Strecke in 2 Minuten 35 2/5 Sek. zurückgelegt, während Dubois und Duncan je 2 Min. 37 2/5 Sek. gebrauchten.

 

VII. Offenes Herrenfahren für hohe Zweiräder, 3 Kilometer 9 Runden.

3 Preise: 1 goldene, 1 silberne und eine bronzene Medaille.

Es starteten: Göß (Einzelfahrer Nürnberg), Goebel (Bicycleklub Mainz), Hans Ulrich (Einzelfahrer Nürnberg), Conrad Ulrich (Einzelfahrer Nürnberg), Schwemmer (Velociped-Club Nürnberg).

Es erhielten den ersten Preis Schwemmer (5 Min. 18 Sek.), zweiten Preis Goebel (5 Min. 23 1/5 Sek.), dritten Preis Conr. Ulrich (5 Min. 24 4/5 Sek.).

 

Den Schluß bildete VIII. 5 Kilometer Preisfahren 15 Runden.

I. Preis 500 Mark, II. Preis 200 M.

Den I. Preis erhielt Dubois (9 Min. 27 1/5 Sek.), den II. Preis Medinger (9 Min. 27 2/5 Sek.). Duncan hatte 9 Min. 27 3/5 Sek. gebraucht.

Duncan erhielt eine Recordmedaille, weil er bei 8 Runden der Erste am Pfosten war, Medinger nur 4mal und Dubois 3mal.


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