C4F-dopingnews-Archiv: Auf C4F-erwähnte Nachrichten/Meldungen ab 2004 sowie umfangreiche Hintergrundinformationen lassen sich über die Suchfunktion (rechts oben) per Stichworte finden
Die deutsche NADA wird zukünftig in Reaktion auf die Erkenntnisse aus der Affaire Operation Aderlass direkt vor den Wettkämpfen Dopingtests durchführen. Im Radsport ist das bereits geschehen. 30.4./4./14.5.2019:
Causa Russland: Die WADA erhielt die noch fehlenden Dopingproben aus dem Moskauer Labor zum Nachtesten. Sie korrespondieren mit den Daten, die der Wada bereits aus der Moskauer Datenbank vorliegen und zur Zeit ausgewertet werden. 30.4.2019:
Operation Aderlass: Vor dem Landesgericht Innsbruck findet eine Verhandlung zwischen dem Österreichischen Skiverband ÖSV und Johannes Dürr statt. Der ÖSV klagte den Langläufer auf Unterlassung und Widerruf der Behauptungen, "der ÖSV dulde Doping stillschweigend, er verschließe die Augen davor und nehme Doping hin, solange sich der Dopende nicht erwischen lasse". 26./29./30.4.2019:
Wachstumshormone sind angeblich seit jahrzehnten weit verbreitet aber ihr Nachweis ist immer noch schwierig. So gibt es kaum Sportler*innen. die damit überführt wurden. 24.4.2019:
David Howman kritisierte vor Kurzem harsch einen Stillstand der Dopingkontrollmethoden, des Kontrollkonzepts seit Jahrzehnten. Professor Peter van Eenoo, Leiter des Anti-Doping-Labors in Gent, widerspricht. 23.4.2019:
Der Boxsport mit seinen verschiedenen konkurrierenden Verbänden ist nicht der WADA angeschlossen, feste Anti-Doping-Strukturen gibt es nicht. 2011 wurde daher die Voluntary Anti-Doping Association (Vada) gegründet, die für Box- und Mixed Martial Arts Dopingkontroll-Angebote auf freiwilliger Basis bereit hält. Verbände können mit der VADA Verträge abschließen aber auch Athletenkommissionen und Athlet*innen können sich zu diesem (Präventions-)Programm anschließen. Laut VADA sind 6 - 7% der durchgeführten Tests positiv. Das ist ein höheres Ergebnis als bei herkömmlichen Kontrollverfahren. Margeret Goodman, Präsidentin der VADA, vermutet im Boxen ähnliche Dopingstrukturen wie im früheren Radsport. 23.4./2.5.2019:
Whistleblower Grigori Rodtschenkow berichtete 2013 davon, dass er als Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors positive proben säubern sollte, sondern auch von einem Fall, bei dem Sportminister Nagornykh von ihm verlangte, einer Sportlerin eine positive Probe unter zu schieben. Wäre solch eine Manipulation heute immer noch möglich? Detlef Thieme, Leiter des Doping-Kontrolllabors Kreischa, kann dies nicht ausschließen, hält das aber für äußerst schwierig durchzufühen. 22.4.2019:
Operation Aderlass: Servicemann E. M. wurde in Österreich zusammen mit weiteren Personen vernommen. Er ist langjähriger guter Bekannter von Johannes Dürr und arbeitet zur Zeit für den schweizer Langläufer Dario Cologna, gegen den aber keine Vorwürfe existieren. Allerdings hatte er schon früher Servicemänner, die mit dem überführten Doper Johann Mühlegg arbeiteten. 19.4.2019:
- David Howmann, EX-WADA-Chef und nun Vorsitzender der Athletics Integrity Unit hält die aktuellen Dopingtestmethoden für antiquiert und dafür mitverantwortlich, dass kaum Dopingfälle entdeckt werden. Dies sei ihnen schon zu seiner Zeit mehrfach von Wissenschaftlern vorgeworfen worden, doch sie hätten mehr auf kriminalistische Ermittlungsmethoden konzentriert. 16.4.2019:
Welche Rolle spielt Peter Schröcksnadel, langjähriger ÖSV-Präsident, wieviel Macht hat er auch über den Sport hinaus? Er scheint unantastbar, bleibt unbehelligt von den verschiedenen Affairen, auch kaum glaubwürdig ist, dass er nie etwas mitbekommen hat. 16.4.2019:
Die International Testing Unit ITA, initiiet vom IOC aber als unabhängig deklariert, kooperiert zunehmend mit NADO und Spotverbänden, bzw. muss dies, wie im Falle des IWF auf Druck des IOC, um nicht geperrt zu werden. Das wird nicht von allen positiv gesehen sondern der Verdacht kommt auf, dass damit das weltweite Doping-Kontrollsystem an Unabhängigkeit verliert. 15.4.2019:
Bei einer Polizeiaktion, durchgeführt in der Region Paris, Nizza, Bordeaux, Müllhausen, Belgien und Luxemburg wurde ein international agierender Dopinghändlerring (Anabolika), zerschlagen, der vor allem die Bodybuilderszene belieferte. Die Ermittlungen liefen seit 2016. um die 20 Personen wurden verhaftet. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Aktion vor allem durch die Inhaftierung von Eric Favre, prominenter Trainer und Eventveranstalter, der auch international bekannt war. Seine Firma stellt her und vertreibt Nahrungsergänzungsmittel und nicht verschreibungspflichtige, für Sportler interessante Arzneimittel, die großen Zulauf aus der Sportlerszene, insbesondere aus der Läuferszene hat. Neben Favre selbst wurden auch sein beiden Söhne und ein leitender Angestellte der Firma inhaftiert. 12./13.4.2019:
Zu Hinterfragen wären auch die Reaktionen des Französischen Leichtathlethikverbandes FFA und das Verhalten der AFLD (« Ifrane, c’est la catastrophe ! »-Ifrane ist katastrophal). Nachdem das Kontrolldebakel um Calvin bekannt wurde und die AFLD erklärte, dass Trainingsaufenthalte in Marrokko, insbesondere in Ifrane, den Verdacht erhärteten, dass hier Sportler*innen sich mit Doping auf Wettkämpfe vorbereiteten, verzichtete die FFA kurzfristig auf ein nationales Trainigslager in Ifrane. Hält sich die AFLD mit ihren Verdachtsmomenten zurück und informiert sie Verbände nie darüber? Wusste die FFA tatsächlich nichts von solchen Vermutungen? Entsprechende Trainingslager stehen immer im Verdacht für Kontrollen schwer erreichbar und für Dopingwillige interessant zu sein. Jetzt plötzlich kündigt der Verband Maßnahmen an und will Athleten die finanzielle Unterstütung für verdächtige Trainingslager verwehren. 9./10.4.2019:
Die Affaire Clémence Calvin hat noch einen weiteren Aspekt. Am 22. März 2019 eröffnete die Marseiller Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die Athletin und ihr Umfeld wegen des Verdachts des Besitzes von Dopingmitteln. In Frankreich ist der Besitz und der Handel damit verboten, Eigendoping nicht. Ausgelöst wurde dies durch Pressemeldungen, dass es beim Pariser Halb-Marathons am 10. März keine Dopingkontrollen gab. Damit wurde auch Calvin, die die 5km mit einem französischen Rekord beendete, nicht kontrolliert. Doch bereits seit einem Jahr hatte die für den Dopingmittelhandel zuständige nationale Ermittlungsbehörde OCLAESP Clémence Calvin und ihren Partner und Trainer Samir Dahmani im Visier und versuchte ihnen den Besitz von Dopingmitteln nachzuweisen. Aktuell bestand der Verdacht, dass Samir Dahmani bei dem Flug zum Training nach Marokko EPO im Gepäck habe. IAU, IAAF, WADA und Interpol seien informiert gewesen. Eine Gepäckkontrolle fand jedoch nie statt, vielleicht auch weil IAU und OCLAESP hofften, längerfristig einen größeren Ring aufdecken zu können. Die Französische Antu-Doping-Agentur AFLD war anscheinend nicht informiert, so dass es zu den konkurrierenden Aktionen kam. Die Beziehungen zwischen AFLD und OCLAESP sind seit Längerem schwer gestört, eine Zusammenarbeit findet kaum noch statt. 12.4.2019:
Clémence Calvin, französische Marathonläuferin, entzog sich am 27. März angeblich einer Dopingkontrolle in Marrakesch. Seit dem 1.1.2019 wurde sie bereits 24 mal kontrolliert, immer ohne positives Ergebnis. Nach ihren Aussagen wurde sie mit ihrem Sohn und ihrem Ehemann, ihr Trainer, auf der Straße von drei Personen hart angegangen woraufhin sie medizinische Hilfe für den Sohn benötigten. Die drei Personen waren Kontrolleure der Französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, die zur von Calvin angegebener Zeit, eine Kontrolle durchführen wollten. Die AFLD stellte zwei Vergehen fest, zum einen sei nicht wie angegeben zuhause gewesen, zum anderen habe sie sich später in einer Sporthalle, wo sie ihren Ehemann traf, durch Flucht mit Hilfe ihres Ehemanns der Kontrolle entzogen. Die Sportlerin wurde vorläufig suspendiert. Sie wehrte sich mit anwaltlicher Hilfe. Die Aussagen der AFLD-Kontrolleure und der Athletin gehen weit auseinander, selbst die Orte des Geschehens variieren, sicher scheint aber zu sein, das die Familie von den Kontrolleuren verfolgt wurde um "ihr mitzuteilen, dass sie eine Sperre von 4 Jahren riskiere". Nach einer Anhörung vor dem Conseil d'État, oberstes französisches Verwaltungsgericht, wurde die Suspendierung von diesem Gericht aufgehoben, sodass Calvin beim Paris Marathon starten kann. In Marseille wurde aufgrund des französischen Anti-Doping-Gesetzes ein Ermittlungsverfahren gegen C. Calvin eröffnet und eine Hausdurchsuchung durchgeführt, Dopingmittel wurden nicht gefunden.
Bei der AFLD-Aktion handelte es sich um eine Zielkontrolle. Calvin war dadurch aufgefallen, dass sie zwei Wochen vor dem Paris-Marathon 13 unterschiedliche Aufenthaltsorte rund um Marrakesch angegeben hatte. Es handelte sich um einen sensiblen Zeitraum von zwei Wochen vor einem großen Sportevent, in dem Dopingkuren z.B. mit EPO mittels Mikrodosen durchgeführt werden können und das Nachweisfenster klein ist. Ein beliebter Ort, der in dieser Gegend von Leichtathleten für Trainingsaufenthalte genutzt wird, ist Ifrane. Der Französische Leichtathletikverband FFA reagierte und sagte ein in Ifrane geplantes nationales Trainingslager ab und empfiehlt jetzt den Sportler*innen, den Ort zu meiden. 9./10./12./13.4.2019:
Sportradar, eine internatiuonale Organisation, die ihre Dienste den verschiedensten Sporteinrichtungen anbietet und u.a. auch zu Korruption und Doping im Sport Untersuchungen vornimmt. Die Anti-Doping-Abteilung wendet sich auch an die Anti-Doping-Agenturen und -Laboren mit dem Ziel, damit intelligentere Zielkontrollen durchführen zu können um die extrem niedrige Überführungsrate zu verändern. Die Frage stellt sich, handelt es sich hier um sinnvolle Investitionen oder handelt sich auch um die Ausweitung einer lukrativen Anti-Doping-Industrie mit zusätzlichen neuen Möglichkeiten zulasten von Sportlern in dem ihre Persönlichkeitsrechte noch weiter eingeschränkt werden? 12.4.2019:
Sebastian Coe wurde vom IAAF Ethics Board bescheinigt, nicht versucht zu haben, korruptes Verhalten im Falle der Russland-Affaire zu verschleiern. Der Britische Parlamentsausschuss, das Digital, Culture, Media and Sport committee, hatte im März letzten Jahres nach umfangreichen Untersuchungen festgestellt, Coe habe ein offensichtliches Interesse gezeigt, Dopingenthüllungen zu unterdrücken. Daraufhin beauftragte die IAAF ihr IAAF-Ethik-Komitee mit einer internen Untersuchung, deren Ergebnis jetzt Coe entlastete. 11.4.2019:
Aus dem Archiv: Das Culture, Media and Sports Committee des Britischen Parlaments veröffentlichte einen Report zu seinen Anhörungen in Sachen Team Sky/British Caycling und IAAF/Sebastian Coe und Russland. Darin bestreiten die Parlamentarier die Glaubwürdigkeit der Aussagen, die seitens des Teams Sky gemacht wurden und unterstellen Dopingaussichten. Auch Sebatian Coes Aussagen zu seine angeblichen Unkenntnis der Korruption im IAAF werden als nicht glaubwürdig eingestuft. 2./5./6.3.2018:
Boxer Felix Sturm, 2016 positiv getestet auf ein Anabolikum, wurde sportrechtlich nicht sanktioniert. Er legte seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht wegen einer angeblichen Ellenbogen-Verletzung nieder, woraufhin der Weltverband WBA keine Sperre aussprach und der Bund Deutscher Berufsboxer sich diesem Vorgehen anschloss. Die Kölner Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren nach dem Anti-Doping-Gesetz, stellte dies aber ein wegen fehlenden hinreichenden Tatverdachts. Nun nahm der Strafsenat das Verfahren wieder auf. Neben dem Verdacht auf Eigendoping besteht nun zusätzlich gegen Sturm ein "hinreichender Tatverdacht der vorsätzlichen Körperverletzung des Gegners", wobei aus dem Presseartikel nicht hervor geht, was genau darunter konkret zu verstehen ist. Sturm befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft wegen eines Steuervergehens. 10.4.2019:
Patrick Montel, Leichtathletik-Kommentator bei France Télévisions, sorgte für helle Aufregung unter Frankreichs Topathleten mit einem Facebook-Kommentar, mit dem er feststellte, dass immer nur der Athlet des Dopings bezichtet werde und die Konsequenzen zu tragen habe, Doping aber dem Leistungssportsystem innewohne und alle, einschließlich ihm selbst, von Höchstleistungen wie Rekorden profitieren würden. Montel wurde zu seinen Chefs zitiert und entschuldigte sich mittlerweile bei all den vielen Athleten, die sauber seien, er habe sich leider nicht korrekt ausgedrückt. Die Direktion des Senders distanzierte sich öffentlich von seinem Kommentator und untersagte ihm, an der Übertragung des Paris Marathon teilzunehmen. 9.4.2019:
Die Bundesregierung legte mit einem Jahr Verspätung ihren Sportbericht 2014 bis 2017 vor (Thema Doping Seiten 95ff). Das parlamentarische Beratungsverfahren hierzu wird in den nächsten Wochen stattfinden.
Operation Aderlass: Der deutsche Eisschnellläufer, der sich von Mark Schmidt dopen ließ, soll Robert Lehmann vom ESC Erfurt sein, der mittlerweile am Olympiastützpunkt Berlin als Trainer arbeitet. 10.4.2019:
Auf einem Workshop zu Thema neue Wege im Anti-Doping-Kampf, insbesondere das Kontrollsystem betreffend, fanden an der Humboldt Universität Berlin zum zweiten Male Sportgespräche unter Experten statt. Die Gespräche sollten aufbauen auf Ergebnissen des ersten Sportgesprächs 2018, die allerdings nicht öffentlich vorliegen. 4./7.4.3019
Gibt es Probleme mit dem ADAMS-System der WADA? Vor allem Gewichtheber beklagen, dass sie damit nicht wie gewünscht ihre Daten eingeben könnten und daraufhin zu Unrecht sanktioniert würden. Ausrede oder tatsächliches Problem? 6./9.4.2019:
Sinnvoll oder absurd? Paolo Guerrero, peruanischer Nationalfußballspieler wurde anlässlich eines WM-Qualifikationsspiels positiv auf einen Kokainmetaboliten getestet. Kokain ist außerhalb von Wettkämpfen erlaubt. Er wurde von der FIFA erst für ein Jahr, danach für 6 Monate gesperrt. Die WADA erhob Einspruch, auch mit dem Argument, die Reduktion sei erfolgt, um dem Spieler die Teilnahme an der WM zu gestatten. Das CAS erhöhte daraufhin auf 14 Monate. Guerrero klagte vor dem Schweizer Bundesgericht, welches die Sperre für die Zeit der WM aussetzte, aber danach die verbleibende Zeit wieder in Kraft setzte. Ein Urteil, das Erstaunen hervorrief, da so bislang noch nie da gewesen. Das gesamte Verfahren über die verschiedenen Instanzen war für alle Parteien zeit- und kostenintensiv und sicher nur möglich, da es sich um einen prominenten Sportler mit gutem finanziellem Hintergrund handelte. Alle beteiligten Parteien waren sich einig, dass Guerrero unbeabsichtigt einen kokahaltigen Tee zu sich genommen hatte. 5.4.2019:
Fallen Dopingvergehen von Freizeitsportlern unter den WADA-Code und müssen entsprechend sanktioniert werden? Diese Frage lässt die neuseeländische Anti-Doping-Agentur Drug Free Sport New Zealand (DFSNZ) jetzt vom CAS klären. Ein Freizeitsportler wurde im Zuge umfangreicher Ermittlungen um den Bezug von Clenbuterol beim Erwerb des Dopingmittels vom nationalen Sportgericht sanktioniert. 4.4.2019:
Interview mit Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt:
Fünf Sportarten stehen unter Verdacht. Fußball gehört nicht dazu. Sie haben einmal erklärt, Doping im Fußball bringe nichts. Eine These, die von Medizinerkollegen mehrfach widerlegt wurde...Moment. Es gibt keine Widerlegung. Im Fußball gibt es kein Doping, es gab auch keins. Seit Jahrzehnten nicht.
Warum müssen die Spieler dann zur Dopingkontrolle? Das ist von der Wada, der Welt-Antidoping-Agentur, und von der Nada, der nationalen Agentur, so gefordert. Sie wollen kontrollieren, um zu sehen, dass das so ist und auch so bleibt.
Warum bringt Doping im Fußball nichts? Ich bin ja kein Experte. Ich muss ehrlich sagen, ich habe den Fehler gemacht, in einem Interview aufzuzählen, warum es nichts bringt, da hatte ich einen Faktor vergessen. Und dann wurde ich angegriffen. Aber: Ich bin kein Experte, das ist nicht mein Thema. .................................................
Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt dürfte der bekannteste Sportarzt in Deutschland sein, insbesondere seine Rolle im Fußball ist international fasat schon legendär. Da verblüffft seine Unkenntnis zu Doping im Fußball, angeblich gab es seit Jahrzehnten kein Doping im Fußball. Allerdings wiederholt er sich (die Zeit, 25.4.2018, FAZ, 1.5.2018). 4.4.2019:
Dr. Müller-Wohlfarth schmiss bei Bayern München hin, nachdem der Streit zwischen Trainer Guardiola und ihm eskalierte. Dem Trainer nach versagte der Arzt, weil er die vielen verletzten Spieler des Clubs nicht schnell genug wieder fit bekam. Dieses uralte Thema im Fußball war erst jüngst wieder heftiges Streitthema um Doping im Fußball rund um "Doc" Armin Klümper. Auch "Doc" Müller-Wohlfarth geriet immer wieder in den Dunstkreis des Dopings, ebenso wie Guardiola, der spanische Ärzte schätzt. Aber was können diese besser? Die turbomäßige Genesung von Sportlern, insbesondere von Fußballern, ist gegenwärtig auch in Frankreich ein Thema, hier ist von der wundersam schnellen Heilung David Luiz durch seinen russischen Physiotherapeuten die Rede. De Mondenard fragt, warum solche Wundermethoden nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht würden, schließlich könnte man damit u.a. der Gesellschaft erhebliche Gesundheitskosten ersparen.
Anmerkung: Welchen Stellenwert hat die Frage, warum so viele Fußballer verletzt sind? Was läuft hier schief? Auch hier wären Verdachtsmomente zu Dopingpraktiken zu diskutieren. 16.4.2015:
Michael Ask, Vorsitzender der dänischen Anti-Doping-Agentur, wurde zum Vorsitzenden der iNADO gewählt. Herman Ram, Vorsitzender der niederländischen Agentur, ist sein Stellvertreter. 4.4.32019:
Ringer Peter Öhler war 2016 wegen des Verdachts auf eine Infusion mit über 50 ml vorläufig suspendiert worden. Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hob diese Sperre wieder auf, doch Öhler musste sich vor dem Amtsgericht Tuttlingen wegen verbotenen Eigendopings verantworten. Das Gericht sprach ihn jetzt von diesem Verdacht frei. 2.4.2019:
Die Organisatoren der Marathonveranstaltungen von Boston, New York, Chicago, Tokio, London und Berlin versuchen mit einem intelligenteren Trainingskontrollsystem als bislang in Zusammenarbeit mit der Athletics Integrity United (AIU) Doping aufzuspüren. 2.4.2019:
Die Umstände warum Lance Armstrong 2009 in Australien zur Tour Down Under nach drei Jahren ein Comeback startete, waren bislang unklar. Nun wurde bekannt, dass er für seinen Start 1.5 Million Dollar vom Rennveranstalter erhalten hat, um das rennen zu promoten. 1./2.4.2019:
Wer sich in der DDR weigerte, sich anzupassen und unterzuordnen, hatte zwangsläufig mit Repressalien, Stasiüberwachung und beruflichen Einschränkungen bis hin zur Inhaftierung zu rechnen. Das betraf auch Sportler*innen und ihr Umfeld, die sich dem Dopingsystem nicht beugen wollten. Als nach der Wende deutlich wurde, dass Trainer und Ärzte des DDR-Dopingsystems mit offenen Armen weltweit empfangen wurden und neue Anstellungen erhielten, obwohl längst bekannt war, was in der ehemaligen DDR abgelaufen war, und Sportler*innen, die in das Dopingsystem integriert waren, ihre Karriere unbehelligt fortsetzen konnten, kam viel Kritik auf. Parallel dazu wurde das DDR-Dopingsystem offen gelegt und bekannt, welch gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen damit einher gingen. Gegenwärtig scheint ein Punkt erreicht zu sein, wo einige Personen, die sich mit Erfolg gegen die DDR-Repressalien und Dopingforderungen gestellt hatten, nicht mehr bereit sind, ehemalige DDR-Sportler*innen, die in das DDR-Dopingsystem eingebunden waren und heute aufgrund schwerer gesundheitlicher Probleme finanzielle Unterstützung erhalten, als Dopingopfer anzuerkennen. Dies legen auch die Auseinandersetzungen zwischen einst gemeinsam agierenden Anti-Doping-Protagonisten um die Doping-Opfer-Hilfe nahe. 1.4.2019:
Es gibt zwar immer mehr Dopingkontrollen, aber die Quote der erwischten Sportler bleibt sehr tief. Ist der Spitzensport tatsächlich so sauber oder Ihre Möglichkeiten, Doper zu überführen, so klein? Man möchte natürlich nicht zu viel hören über tiefe Quoten von positiven Tests. Was ich Ihnen verraten kann: Die Usada bekam im letzten Jahr rund 700 Hinweise zu mutmasslichem Doping. Die Konsequenz daraus waren 144 zielgerichtete Dopingtests. Aus diesen ergaben sich rund 10 Prozent positive Fälle, also eine deutlich höhere Rate als im Durchschnitt der Kontrollen. Es unterstreicht die Wichtigkeit von intelligenten und raffinierten Tests. Sie sind deutlich effizienter als normale Wettkampf- oder Trainingstests. Aber das Problem ist: Wenn man die traditionellen Kontrollen nicht mehr macht, dann fällt die Abschreckung weg. Wir hatten ein solches Beispiel in den Neunzigerjahren im Baseball. Als Konsequenz dopten damals rund 80 Prozent aller Spieler. Es ist also sehr schwierig, den wahren Wert von Dopingkontrollen in Zahlen zu messen. ................................................
Drei britische Athleten trainieren bei USamerikanischen Trainern, die mit Doping in Verbindung stehen. Lance Braumann leitet die PURE Athletics training group in Clermont, Florida. Braumann ist Berater von adidas und verbüßte eine Gefängnissstrafe wegen Betrugs. Von ihm betreute Sportler wie Tyson Gay wurden wegen Dopings gesperrt. Trainer Jon Drummond wurde bereits für 8 Jahre wegen Besitzes von, Handel mit und Anwendung von Dopingmitteln gesperrt. Er soll weiter zusammen mit Braumann arbeiten. Der britische Leichtathletikverband UKA gibt die Verantwortung der Trainerwahl an die Sportler weiter, diese läge allein bei ihnen. Der Verband sei nur eine Stelle von vielen, die beratend zur Verfügung stehe. 29.3.2019:
Der Russische Leichtathletikverband wurde von der IAAF noch nicht wieder anerkannt. In ständiger Zusammenarbeit mit einer extra eingerichteten IAAF-Taskforce werden die laufenden Entwicklungen hinsichtlich der IAAF-Auflagen geprüft. Aktuell bleiben noch viele Fragen offen hinsichtlich der Weiterbeschäftigung von Trainern und anderen ehemaligen Staff-Mitgliedern, die vor 2015 aktiv waren und damit einer Neuaufstellung des Verbandes widersprechen. 11./28.3.2018:
Im Zuge der Aufdeckung des Russland-Doping-Skandals wurde bekannt, dass in Russland häufig mit Xenon manipuliert wurde. Das Edelgas kam daraufhin auf die WADA-Verbotsliste. Es scheint hochwirksam eine Leistungssteigerung bewirken zu können. Doch seitdem wurden keine Dopingfälle weltweit mehr bekannt. Es gibt ein einfaches Nachweisverfahren, das aber nicht auf der ständigen Testliste steht sondern der Nachweis muss gesondert angeordnet werden. 28.3.2019:
Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zum DDR-Doping und den damit verbundenen Dopingopferzahlen und Entschädigungsleistungen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Antidopingkämpfern und DOH. Die Antwort steht noch aus. 23.3.2019:
Sobald der Internationale Gewichtheberverband IWS sein Anti-Doping-Programm vollständig auf die ITA übertragen hat, steht der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris erst einmal nichts mehr im Wege. 26.3.2019:
Neun Monate nach ihrer Gründung hat die International Testing Agency ITA noch mit einigen Startschwierigkeiten und Akzeptanz zu kämpfen und kaum Erfolge vorzuweisen. Es gibt Vorbehalte gegenüber ihrer Unabhängigkeit, die ihr Hauptmerkmal sein soll und viele Organisationen haben wenig Interesse daran, ihr gesamtes Anti-Doping-Programm abzugeben. 25.3.2019:
Operation Aderlass: Der Polizist, der das Video veröffentlichte, auf der vor laufender Kamera während der Razzia eine Bluttransfusion erfolgte, wurde von der Staatsanwaltschaft angeklagt wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses und zu einer Geldstrafe verurteilt. 25./26.3./3.4.2019:
Operation Aderlass: Der LSB Thüringen erteilte bereits Ende der 90er Jahre der Praxis von Heidrun Schmidt eine Lizenz für sportmedizinische Tauglichkeitsprüfungen Jugendlicher. Diese Lizenz wurde auch weiterhin vergeben, nachdem Mark Schmidt mit seiner Arbeit beim Team Gerolsteiner unter Dopingverdacht geraten war. Die Lizenz bedeutet, dass Landessportverbände zwischen den lizenzierten Praxen wählen können. Der Thüringer Radsportverband wechselte erst 2015 zu der Schmidt-Praxis. Auch der Schwimm- und der Gewichtheberverband schickten häufiger junge Sportler*innen zur Untersuchung. 26.3.2019:
Um das Thema Dopingopfer, Dopingopferhilfe entwickelte sich in den letzten Monaten zwischen einst über Jahrzehnte gemeinsam kämpfenden Antidopingaktivisten ein erbitterter Streit, der in die Politik und die Öffentlichkeit getragen wurde. Die meisten Medien hielten sich zurück und schlachteten den Konflikt nicht aus. Unverständnis war häufig zwischen den Zeilen heraus zu lesen. Die Gefahr besteht, dass dieser Streit damit auch auf dem Rücken schwerkranker ehemaliger DDR-Athleten, die es häufig schwer hatten, als Dopingopfer anerkannt zu werden, ausgetragen wird. Der folgende Text ist ein Versuch, den Ursprüngen und Hintergründen des Konflikts auf die Spur zu kommen. 24.3.2019:
Manche Beobachter, die der Behauptung eines Wandels im Radsport hin zu wenigr Doping skeptisch gegenüber stehen, sehen sich in ihrer Meinung durch die Affaire Operation Aderlass bestätigt. Einiges hat sich tatsächlich geändert, so äußern sich eine Reihe von Radsportlern offen kritisch. Doch es bleibt auch viel Unsicherheit zurück angesichts der offenbarten Mängel im Kontrollsystem und hinsichtlich der Relevanz des Biologischen Passes. Änderungsvorschläge sind breit gefächert und zeigen viel Ratlosigkeit, die sich auch in der Haltung und im Schweigen betroffener Verbände widerspiegelt. 23,3,2019:
Operation Aderlass: Johannes Dürr präzisierte sein Aussagen über vorhandene Mitwisser seines Dopings und belastete den früheren Renndirektor für Skilanglauf und Biathlon im Österreichischen Skiverband (ÖSV), Markus Gandler, schwer. Unklar bleibt in diesem Artikel, wem gegenüber dies geschah. Die österreichische Staatsanwaltschaft dementierte solch eine Aussage. Bekanntgegeben wurde, dass nicht der Ironman auf Hawaii betroffen sei, sondern der jährlich stattfindende Marathon in Honolulu. 22.3.2019:
Ken Ilso, dänischer Fußballer beim A-Ligisten Adelaide United, wurde vorläufig suspendiert. Bei ihm wurde ein Kokain-Metabolit festgestellt. 22.3.2019:
Operation Aderlass: Die Staatsanwaltschaft München gab Einblicke in den aktuellen Stand der Ermittlungen. Danach wurde aus dem Umfeld des Arztes Mark Schmidt eine weitere Person verhaftet. Insgesamt zu 21 Sportlern*innen (einschließlich der bereits 9 bekannten) aus acht europäischen Ländern wird ermittelt, fünf Sportarten, drei davon Wintersportarten, sind betroffen. Seit 2011 bis zu den Razzien wurde eine dreistellige Anzahl von Bluttransfusionen verabreicht. Durchgeführt wurden diese in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südkorea und auf Hawaii. Pro Sportler*in wurden 15 bis 20 Transfusionen durchgeführt, pro Saison zahlten sie 4 000 bis 12 000 € an den Arzt. Medizinisch einwandfrei erfolgten die Transfusionen durch Laien nicht immer, die Sportler gingen hohe Gesundheitsrisiken ein. 20./22.3.2019:
Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft München wollte mit ihrer Pressekonferenz auf ihr 10jähriges Bestehen hinweisen und ihre Bilanz vorstellen. Das gelang jedoch, gemessen an der Presseresonanz, nur ungenügend, zu sehr stand das Thema Operation Aderlass im Vordergrund. 20.3.2019:
Seit 2001 gibt es in Thüringen eine unabhängige Expertenkommission zur Bekämpfung von Doping, seit 2003 eine Anti-Doping-Beratungsstelle an der Universität Jena, für die es drei Jahre staatliche finanzielle Unterstützung gab, danach scheiterte allerdings die gewünschte Finanzierung durch Drittmittel. 2018 wurde die Beratungsstelle geschlossen. Nachfragen nach Beratung scheint es in den vielen Jahren kaum gegeben zu haben, auch die Expertenkommission hatte laut dem Vorsitzenden nichts zu tun. Interesse habe es von keinerlei Seite gegeben. 20.3.2019:
Im Zuge ihrer Ermittlungen um Korruptionsvorgänge und den Dopingskandal innerhalb der früheren Funktionärs- und Trainercliquen der IAAF, erließ Frankreich zwei neue internationale Haftbefehle. Valentin Balakhnichev, Ex-Präsident des russischen Leichtathletikverbandes und Ex-Schatzmeister der IAAF sowie Alexei Melnikov, ehemaliger Cheftrainer der russischen Läufer. Die Ermittlungen in Frankreich bestehen seit 2015, u.a.steht Ex-Präsident Lamine Diack seit dieser Zeit unter Arrest. Nachdem in Russland keine entsprechenden Koruptionsverfahren eröffnet wurden, übernahm in Frankreich die Finanzstaatsanwaltschaft, le Procureur de la République Financier (PNF), die sich insbesondere mit Korrutionsvorgängen befasst, das Verfahren, da die IAAF verdächtige finanzielle Transaktionen in Frankreich tätigte. 19./23.3.2019:
Es gab bereits einige Versuche von Doping-Geschädigten eine Rente zu erhalten. Nun planen der Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes und die Doping-Opfer-Hilfe Berlin (DOH) gemeinsam ein eiteren Versuch. 19.3.2019:
Die Biathlon-WM ist vorbei ohne Razzien und Doping-Schlagzeilen, Operation-Aderlass hat noch keine deutschen Skisportler entlarvt und so ist der Deutsche Skiverband DSV beruhigt und atmet durch. Nun hat er aber erkannt, dass es Doping gibt und Doping den Verband 'schwer treffen' würde und daher will er in Zukunft Doping-Prävention mit Engagement betreiben. 18.3.2019:
Kelsey Erickson: lt is worth noting that individual determinants are generaliy inconsistent across research studies whereas situational determinants tend to be more stable. Finally, environmental factors related to country and culture are thought to further influence whistleblowing behaviour. Within this, religion and historical factors have been deemed significant and experts therefore advise against generalising whistleblowing findings across cultural contexts. ... The reality is that whistleblowing regularly involves significant social and economic costs for the whistleblower and can be a psychologically harrowing experience. ...............................................
Plattformen für Whistleblower im Sport haben Konjunktur. Kaum noch ein Verband oder Organisation, die keine eingerichtet haben. Anlässlich der geringen Erfolgsquote des herkömmlichen Kontrollsystems werden große Hoffnungen in das Whistleblowing gesetzt. Doch das ist für viele Menschen nicht einfach, Hürden gibt es eine Menge. Und ob Sicherheit und Anonymität tatsächlich gewährleistet werden können, bleibt fraglich. Damit solche Systeme wirkungsvoll etabliert sind, bleibt noch viel zu tun. Zu berücksichtigen sind vor allem auch kulturelle und soziale Unterschiede weltweit. 18.3.2019:
Hintergrund: Ein ausführlicher Artikel zum Thema bezogen auf den Radsport von Erickson ist zu finden in "Doping in Cycling, Fincoeur, Gleaves, Ohl" : Blowing the whistle on doping in cycling.
Wilhelm Lilge, österreichischer Trainer und Anti-Doping-Experte fasste die wichtigsten Themen rund um die Operation Aderlass und Doping in Österreich zusammen und kommentiert pointiert. 17.3.2019:
Der CAS richtete ab 1.1.2019 eine unabhängige Anti-Doping-Abteilung ein, die Anti-Doping Division of the Court of Arbitration for Sport (CAS ADD), die dem IOC, internationalen olympischen Verbänden und anderen Signatoren des WADA-Codes anbietet, für sie die Doping-Verfahren und -Rechtsprechung in erster Instanz zu übernehmen. Früher gab es solch eine Einrichtung während Großveranstaltungen wie olympischer Spiele, um schnell Entscheidungen treffen zu können. Die Internationale Triathlon-Union ITU ist der erste Verband, der unterzeichnete. 17.3.2019:
Falsch positive Tests und positive Tests aufgrund kontaminierter Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sind nicht selten, werden aber nicht immer als solche erkannt und nachgewiesen, insbesondere dann, wenn die Athleten keine Möglichkeiten sehen, selbst den Nachweis zu erbringen. In diesem Zusammenhang kritikwürdig scheint, dass der WADA-Code zwar vorsieht, dass Dopingurteile mit Athletennamen veröffentlicht werden sollen, andererseits die Einstellung von Verfahren und Aufhebungen von Strafen nicht mitgeteilt werden müssen.
Hier zwei aktuelle Fälle nicht aufrechterhaltener Verfahren/Urteile mit untershiedlichem Verhalten der Anti-Doping-Agenturen. 16./18.3.2019:
Interview mit Martin Prinz, Autor der Dürr-Biografie, die er gemeinsam mit dem Sportler verfasste. Dürrs zweites Geständnis, wonach er in Vorbereitung seines Comebacks erneut zu Blutdoping griff, kam auch für Prinz völlig überraschend. 16.3.2019:
März 2019 Staatsanwalt Kai Gräber, München, anlässlich der Operation Aderlass über eine Kronzeugenregelung: Aber die Kronzeugenregelung würde in meinen Augen eine Chance darstellen, dass die Strafverfolgungsbehörden eine schnellere Handhabe bekommen. Weil es nicht einfach ist, an solche Fälle im Hochleistungssport heranzukommen. Die Tage, in denen Autos mit einem Kofferraum voller Ampullen durch die Republik fahren, sind vorbei. Die Kronzeugenregelung ist ein wichtiges Instrument, welches noch fehlt. Was insofern auch ungerecht ist: Der Hintermann, der das gewerbsmäßig betreibt, der hat die Möglichkeit, sich eine Strafmilderung zu verschaffen, das ist im Strafgesetzbuch geregelt. Aber der Sportler nicht. Der Fall zeigt eigentlich, wie effektiv Doping-Ermittlung im Bereich der Strafverfolgung ist. Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, ist es möglich, so eine Aktion durchzuführen. Weil man Informationsgewinnung betreiben kann, die solche erfolgreichen Aktionen erlauben. Es wäre wünschenswert, wenn Strafverfolger des Öfteren mal mit solchen Informationen versorgt werden. Weil man dann auch die Hintermänner heranziehen kann. (FAZ, 3.3.2019)
Operation Aderlass: Die CDU scheint sich Gedanken zu machen über die Erweiterung des Deutschen Anti-Doping-Gesetzes um eine Kronzeugenregelung. 2015 lehnte die Bundesregierung dies noch ab. 13./16./21.3.2019:
Vermutlich ehemalige Angestellte der alten RUSADA arbeiten heute für ein privates Unternehmen, das Athleten gegen Bezahlung Dopingberatung anbietet. Zum einen geht es um Hilfe beim Verschleiern des Dopings, zum anderen um Tests mir denen festgestellt werden soll, wann und ob die Sportler wieder sauber sind. Margarita Pakhnotskaya von der RUSADA erklärte, dass Untersuchungen dahingehend laufen, ob auch der Verband selbst dieses Angebot nutzt und ob auch andere Sportarten und Verbände betroffen sind. 15.3.2019:
Der CAS sprach Skirennfahrer Stefan Luitz vom Verdacht des Dopings frei. Luitz hatte vor einem Weltcup-Rennen eine Behandlung mit Sauerstoff, die von der WADA nicht verboten war, erhalten. Die Regularien der FIS verboten diese jedoch, woraufhin der Athlet von der FIS seinen Weltcupsieg aberkannt bekam. Der CAS urteilte, dass im Falle von unterschiedlichen Regularien, die miteinander in Konflikt stehen, die WADA-Regel über der Verbandsregel steht und damit zu beachten ist. 15.3.2019:
Vor vier Jahren begann eine Studie über die Folgen des DDR-Dopings bei ehemaligen Athlet*innen an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Schwerin. Nun liegen erste Zwischenergebnisse vor. 14.3.2019:
Drei Kandidaten, alle Sportminister ihres Landes, kämpfen noch um die Nachfolge von Craig Reedie als WADA-Präsident: aus Polen Sportminister Witold Ba?ka, aus der Dominikanischen Republik Marcos Diaz und die norwegische amtierende WADA-Vize-Präsidentin Linda Helleland. Helleland unterlag zwar in der Abstimmung um den europäischen Kandidaten, stellt sich aber dennoch zur Wahl. Die WADA-Satzung gibt vor, dass bei dieser Wahl der Präsident/die Präsidentin aus den Reihen der Politik kommen muss. 14.3.2019:
Causa Russland: Die WADA versucht die internationalen Sportverbände zu motivieren, sich an der Auswertung der großen Datenfülle zu beteiligen, die die WADA durch die Kopien der Datenbanken des russischen Anti-Doping-Labors erhalten hat. Unterstützung scheint wichtig und könnte einiges erleichtern und beschleunigen, doch bislang haben sich nur die IAAF und die IBU aufgrund der sie selbst betreffenden öffentlich gewordenen Skandale intensiv mit den russischen Vorgängen befasst. 14.3.2019:
FAZ, 12.3.2019: Sicher ist im Bereich der Nachweismethoden für Manipulation eine stete Justierung und Optimierung der Systeme notwendig." Denn der Doper X hat seine Methode längst verfeinert, wie die Enthüllungen im Fall Marc S. belegen. Das gelagerte Blut wird nicht nur kurz vor dem Wettkampf hinzugeführt, sondern kurz danach wieder abgezapft. "Ein ungedopter Hochleistungssportler hat sich an die Grenzen seines natürlich sinnvollen Blutvolumens herantrainiert", sagte der Mediziner und Anti-Doping-Experte Professor Perikles Simon: "Das vor dem Wettkampf zu viel gegebene Blut wird nach dem Rennen vermehrt wieder abgebaut. Um das zu verhindern und um im Gegenteil zu ermöglichen, dass der Athlet wieder mit demselben Leistungsvorteil in den nächsten Wettkampf geht, nimmt man ihm das Blut gleich wieder ab."
Die Fahnder des Kontrollsystems hatten diese Variante offenbar nicht auf dem Schirm. "Es ist neu, dass Bluttransfusionen direkt vor dem Wettkampf durchgeführt werden. Die bisherige Erkenntnis war, dass am Abend zuvor noch verbotene Methoden angewendet wurden. Direkt vor dem Wettkampf wurden bisher keine Proben genommen, da dies als unverhältnismäßig gilt. Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse muss aber eine Neubewertung erfolgen", teilte Nada-Chefin Gotzmann mit. Mit anderen Worten: Kontrolleure sollen in Zukunft auch am Tag des Wettkampfes nach dem Rechten sehen und nicht erst im Ziel. Das kostet. Die Nada wünscht sich dazu "vom Sport und insbesondere von den großen Sportsponsoren in Bezug auf die Finanzierung ein deutlicheres Zeichen für den sauberen Sport". ...........................................................
Ivan Waddington, 2019: My argument about the limtations of any policy based on biological testing is more fundamental and it is this: no matter how technically sophisticated and effectiv the analysis of urine and blood samples may become, and no matter how sophisticated the process of biological profiling may become - and also assuming that major problems involving corruption and lack of commitment to anti-doping among some anti-doping and federation officials (WADA, 2013) can also be overcome - such techniques will, by their very nature, remain inherently incapable of telling us anything at all about the social proesses which constrain and encourage and facilitate and conceal drug use in sport. ... such tests can tell us nothing about the culture of doping, or about relationships between drug-using athletes, doctors, managers, coaches, drug suppliers, and others in the doping network. In other words, the results of thus tests - even where they are sucessful in identify individual drug-using athletes - can tell us nothig about those processes an understanding of which is essentiel for an understanding of drug use in sport. And without a proper understanding, the possibilities of effective control are minimal. ......................................................
Operation Aderlass: Die WADA konnte sieben Athleten mit auffälligen Blutparametern identifizieren, die dieser Affaire zuzuordnen sind. Einige Blutparameter, festgehalten im Biologischen Pass, sind verdächtig, andere legen Blutdoping sehr nahe. Sportler stehen mit solch auffälligen Blutparametern unter Beobachtung und besonderer Kontrolle, inwieweit das bei den in die Affaire verwickelten Athleten geschah und wie die betreffenden Verbände eingebunden waren, geht aus dem Artikel nicht hervor. 14.3.2019:
Die WADA hat eine Studie in Auftrag gegeben, die unter den Teilnehmer*innen der European Games 2019 in Minsk durchgeführt wird und herausfinden soll, wie die Einstellung zu Doping und dessen Verbreitung ist. Diese Studie ist Teil einer neuen Programms der Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Olympischen Komitees (EOC) und der WADA. 11./13.3.2019:
Causa Russland: Vitali Stepanov fragt bei WADA-Präsident Reedie nach, weshalb seitens der WADA keine Schritte zu einer Sanktionierung von Yuri Nagornykh, der 2017 vom IOC zusammen mit Vitaly Mutko von der Teilnahme an Olympischen Spielen lebenslang ausgeschlossen wurde, unternommen wurden. Nagornykh wurde 2018 Präsidiumsmitglied des russischen Fußball Clubs Lokomotive Moskau. Die WADA wird an die FIFA herantreten. 10./13.3.2019:
Eine Gesetzesinitiative norwegischer Politiker will erreichen, dass diejenigen bestraft werden, die finanziell von Doping profitieren konnten. Ihnen sollte dieses Geld wieder entzogen werden. Auch sollen Veranstalter stärker gegen Doping in die Pflicht genommen werden. 12.3.2019:
Einblicke in die österreichische Sportwelt und deren Selbstverständnis, aber nicht nur in diese, die nicht ohne das journalistische Umfeld zu verstehen sind. 10./12.3.2019:
Causa Russland: Die personnelle Erneuerung innerhalb der russischen Leichtathletik scheint in manchen Bereichen kaum Fortschritte zu machen, wie die weitere Anstellung des ehemaligen Cheftrainer Valentin Maslakov nahelegt. 10.3.2019:
"Austria is a too small country to make good doping." Dieser Ausspruch Schröcknagels 2006 anlässlich der Turin-Affaire, bleibt unvergessen. Zumal die Personen, die damals die Fäden spannen, heute immer noch einflussreich mitspielen. Interessant die Zusammenstellung zu der hohen Zahl überführter Athleten und Sportirektor Gandler. 10.3.2019:
Gespräch des LSB Thüringen mit Eltern deren Kinder in der Praxis Schmidt einer Leistungssport-Tauglichkeitsprüfung unterzogen wurden. Sinnvoll, naiv oder Augenwischerei? 9.3.2019:
Humanplasma/Biathlon Taschler-Ferrari/Operation Aderlass - Letztlich scheinen die Beziehungen überschaubar. Johannes Dürr ist familiär verbunden mit Vater und Sohn Taschler, die im Biathlon Dopingspuren hinterließen, aber insbesondere Vater Gottlieb wohl noch immer viel Einfluss besitzt. So soll laut früheren Presseberichten Taschler seinem damaligen Schwiegersohn Dürr EPO-Mimetika beschafft haben. Insgesmt bleibt noch Einiges in den verschiedenen und doch zusammenhängenden Biathlon-Affairen im Dunkeln. 7./9.3.2019:
Das Auffliegen des Schmidt-Netzwerkes in Verbindung mit den alten Verbindungen und Affairen in Österreich lässt viele vermuten, dass österreichische Sportler*innen besonders gefährdet sind, zu dopen. Möglicherweise liegt dies auch an fehlenden Betreuungsstrukturen im nationalen Leistungssport. 8.3.2019:
Operation Aderlass: Weitere Entwicklungen, Details und Gerüchte wie Dementierung eines Geständnisses, kasachischer Hintermann, italienische Mafia und ein gemietes Ferienhaus in Norwegen. 8.3.2019:
Einige Gedanken zur Aderlass-Affaire: Offener als in anderen Affairen wurde die langwährende und enge Vernetzung involvierter Strukturen länder- und verbandsübergreifend offen dargelegt. Der im Zentrum stehende Sportler Dürr muss jedoch, sicherlich auch aufgrund seiner widersprüchlichen und nur schwer zu vermittelnden Haltung, aber nicht nur, die Hauptlast in der öffentlichen Diskussion tragen, vor allem da ihm moralische Integrität abgesprochen wird. Das Dilemma in dem Dürr steckte, wurde nicht von ihm geschaffen, sondern erzählt viel über die Realität des Spitzensports und dürfte für viele Sportler*innen zur Falle geworden sein. Sie sind es, die in den meisten Fällen die unangenehmen Konsequenzen ausbaden müssen, weniger bis selten die anderen Sportakteure, die ebenfalls darin stecken können. Man kann sagen, dass das Dilemma im Spitzensport angelegt ist. Ohne umfassende Berücksichtigung entsprechender Analysen, die es gibt, und selbstkritischer Reflektionen mit hoher Transparenz des gesamten Akteursumfeldes, einschließlich der Sportfans und Zuschauer, wird die gegenwärtige Aufregung wieder wie so oft verpuffen und nichts wird sich ändern, vor allem nicht wenn es bei moralischer Entrüstung und eingleisigen Schuldzuweisungen bleibt. Leider ist alles andere anstrengend und macht Arbeit, ganz abgesehen von möglichem Machtverlust. 6./7./8.3.2019:
Die kommende Gewichtheber-WM wird wie geplant in Thailand stattfinden, während der nationale Verband sich selbst wegen vielen Dopingfällen suspendierte und keine Athlet*innen teilnehmen lässt. Dies gilt auch für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. 7.3.2019:
Die deutsche NADA beabsichtigt ihre Kontrollphilosophie etwas den neuesten Erkenntnissen anzupasseen und plant angeblich in Zukunft auch direkt vor Wettkämpfen kontrollieren zu lassen. 7.3.2019:
Operation Aderlass: Johannes Dürr, auf dessen Aussagen die aktuelle Doping-Affaire zurück geht, wurde verhaftet wegen Verdachts auf schweren Betrug und Sportbetrug. Er legte ein weiteres Geständnis ab, wonach er sich auch wieder 2018 in Vorbereitung auf sein Comeback mit Bluttransfusionen dopte. Das Blut war noch bei Mark Schmidt eingelagert. 7.3.2019:
Operation Aderlass / Humanplasma: Stefan Matschiner stand 2010 wegen seiner Dopingaktivitäten vor Gericht. Für die Anwendung von Blutdoping hatte er sich eine Blutzentrifuge aus dem Nachlass von Humanplasma angeschafft, die zwar erst konfisziert wurde, ihm aber nach dem Prozess zurück gegeben wurde. Mark Schmidt übernahm später diese Ausrüstung. 7.3.2019:
David Howmann, Vorsitzender der Athletics Integrity Unit (AIU) der IAAF und Inhaber weiterer Ethik und Anti-Korruptionsposten, wurde in die Ethik-Kommision des Internationalen Tennisverbandes ITF berufen. 5.3.2019:
Der Nachweis von Blutdoping mittels Bluttransfusionen ist generell schon schwierig. Die jüngsten Fälle zeigen, dass durch intellligente Anwendungen dieser Nachweis kaum noch möglich ist, da im Blutpass keine auffälligen Schwankungen der Blutparameter mehr auftauchen. 5.3.2019:
Beim Betrachten des weiteren und näheren Umfeldes von Arzt Mark Schmidt stößt man auf viel altbekannte Namen und Strukturen sowohl in Deutschland wie auch in Österreich. Eine kleine, eng vernetzte Welt, die anscheinend Aufdeckung wenig fürchtete bzw. befürchten musste. 2./3./5./6.3.2019
Stefan Matschiner, erfahrener Dopingnetzwerker, dessen Blutdopingausrüstung anscheinend bei Mark Schmidt gelandet war, dämpft die großen Erwartungen auf Aufdeckung zahlreicher Doper in verschiedenen Sportarten durch einen DNA-Abgleich der ca. 40 gefundenen Blutbeutel. Seiner Erfahrung nach gehören diese höchstens 10 Personen. Da diese aber nur ein Bruchteil der tatsächlichen Fälle ausmachen, sei davon auszugehen, dass sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern etliche weitere Dopingpraxen existieren. An anderer Stelle sprach er davon, dass wahrscheinlich, saisonbedingt, vor allem Wintersportler und Radsportler vertreten seien. 4./5.3.2019:
Robert Snodgrass, Mittelfeldspieler von Westham United, muss sich einem Verfahren stellen wegen Beschimpfung und Beleidigung von Doping-Kontrolleuren anlässlich einer Trainingskontrolle am 6. Februar 2019. 4.3.2019:
Operation Aderlass: Der österreichische Radprofi Stefan Denifl soll ebenfalls zu den Kunden Schmidts gehört haben. Er habe mittlerweile ein Geständnis abgelegt. 3./5.3.2019:
Dr. Mark Schmidts Praxis war viele Jahre als "Sportmedizinische Untersuchungsstelle" mit dem Landessportbund Thüringen (LSB) eng verwoben. Und ebenfalls seit vielen Jahren scheint Schmidt ein internationales Netzwerk aufgebaut zu haben. Er stand bereits früher unter Verdacht, Sportler beim Dopen zu unterstützen, ein Nachweis gelang aber nicht. 28.2./1./2.3.2019:
Russischen Sportler*innen ist es ab sofort veroten, alkoholische Getränke vor und während des Dopingkontrollprozesses zu trinken. Alkohol kann angeblich das Erkennen von Dopingmitteln verfälschen und kann Athleten aggressiv machen. Ein Verstoß wird mit einer Verwarnung geahndet. Insbesondere Leichtathleten sollen häufig Alkoholgetränke während Dopingkontrollen zu sich genommen haben. Der Internationale Eishockeyverband und die FIFA sollen bereits eine entsprechende Regelung haben. 1.3.2019:
Der polnische Sportminister Witold Banka hat sich als Europas Kandidat für die WADA_Präsidentschaft durchgesetzt. Linda Helleland, Sportminissterin Norwegens, unterlag angeblich klar. Sie hat die deutlichste und kämpferischste Haltung in den letzten Monaten gezeigt und viel Zustimmung unter Kritikern des gegenwärtigen Anti-Doping-Regimes, aber auch sehr viel Gegenwind aus den Reihen des Sports und der Politik erfahren. 27.2./1.3.2019: