 UV-Blutdoping-Affaire Erfurt / Kittel, Steigmiller |
02.02.2012 16:19
Alfred
Capitaine de la Route
Dabei seit: 17.03.2005
Herkunft: Senica, seit 93 in D
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Fuentes hat für seine Blutpanschereien Spezialisten bezahlt, unser damaliger Kanzler hat mehr oder weniger Humanplasma ins Leben gerufen, dass unsere Ausdauersportler gut versorgt sind und nicht mehr nach Weißrussland mussten, um sich der Gefahr dort auszusetzten. Die Freiburger haben, bevor sie mit den Magentajungs aufgeflogen sind, selbst als einfache Sportmediziner die Blutpanscherei durchgeführt. Weiß man, wer das in Erfurt praktiziert hat? Immerhin mussten da auch wieder mal Minderjährige für die Experimente ehrgeiziger Sportmediziner herhalten.
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Man kann nie genug Lob bekommen. (Bruno Kreisky)
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02.02.2012 19:13
denkbär
nie positiv verpestet
Dabei seit: 13.07.2006
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| M1-Leistungssteigerung als Verkausfargument der UVB-Therapie
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| Zitat: |
Quelle: Muster-Patienten-Verkaufsgespräch von eumatron-eigenbluttherapie.de (PDF)
[...]
Bei der UV-Licht-Behandlung entstehen im Blut sog. aktivierte Sauerstoffstufen, die
eine starke biologische Wirkung haben. Sie führen zu einer Verbesserung der
Sauerstoffaufnahme der Zelle, einem verbesserten Energiehaushalt und einer
Verbesserung der Durchblutung. Jede Zelle benötigt zur Energiegewinnung Sauerstoff.
Die UV-Licht-Behandlung verbessert deutlich und therapieüberdauernd die
Sauerstoffversorgung in allen Zellen Ihres Körpers (d.h. eine anhaltende
Verbesserung).
Dies zeigt sich für Sie zum einen in einer Steigerung Ihrer Lebensqualität und zum
anderen in einer deutlichen Zunahme Ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. |
gefunden in einem Kommentar bei jensweinreich.de. Siehe auch Eumatron Downloads
Damit ist klar, dass die Leistungssteigerung durch eine " Verbesserung der Sauerstoffaufnahme" direkt zu den Versprechungen eines Herstellers der für die UVB-Therapie eingesetzten Geräte gehört.
Das steht klar im Widerspruch zur Aussage, die Herr Franke nun in seiner Pressemitteilung (PDF) verbreitet:
| Zitat: |
2. Der Paragraph M 1.1 verbietet jede Erhöhung des Sauerstofftransfers
Die Methode der UVB Blutbestrahlung ist nicht geeignet, den Sauerstofftransfer zu
erhöhen. Konkret wird ca. 1 % des Blutvolumens abgenommen und mit einer
Methode behandelt, welche definitiv zu keiner Erhöhung des Sauerstofftransfers
führt, und nach 10 min dem Kreislaufsystem wieder zurückgeführt.
Eine Erhöhung des Sauerstofftransfers findet bei Anwendung dieser Methode nicht
statt und wurde auch bei einer Anfrage an die NADA im Jahr 2007 nicht als
Doping klassifiziert. |
Auch wenn Herr Franke nun die therapeutische Wirksamkeit dieser Versprechung selbst in Abrede stellt, so ist sie doch hinlänglich als Verkaufsargument für diese Therapie belegt.
PS. das Muster-Patienten-Verkaufsgespräch ist sehr interessant und zeigt, wie durchorganisiert das Geschäft der sogenannten "Alternativmedizin" mit Selbstzahlerleistungen ist.
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02.02.2012 19:56
Piti
unregistriert
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| Zitat: |
Original von maki
wozu muss man denn die 50 ml noch mit 10ml Natriumcitrat anreichern? |
Das dient nur zum Schutz vor Gerinnung.
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02.02.2012 21:04
denkbär
nie positiv verpestet
Dabei seit: 13.07.2006
OFFLINE
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| Zitat: |
Original von maki
und was kann man denn sonst noch so drunter mischen, so rein theoretisch, mikrodosenmäßig? ein bissschen hgh... ? oder macht so etwas keinen Sinn? |
Na, na, woran du schon wieder denkst 
Das läuft über ein steriles "Einmal-Set" und das Natriumzitrat ist in einer Ampulle beigelegt.
Daran etwas zu manipulieren wäre bezüglich Verunreinigungsgefahr sträflicher Leichtsinn.
Siehe
http://eumatron-eigenbluttherapie.de/337/Technik/UVB.html
Wir sind hier doch nicht beim Metzger und dem Blutwurstkochen 
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02.02.2012 22:43
Piti
unregistriert
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Eine verdorbene Phantasie istwohl auch nicht ganz fehl am Platz, denn bisher ist noch nichts bekannt geworden, das mMn den Verdacht auf einen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz begründet.
Die wirklich schmutzigen Details liegen demnach noch gar nicht auf dem Tisch? 
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03.02.2012 08:28
Æthelstan
Tempobolzer
Dabei seit: 01.07.2009
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Der Blog und besonders die nachfolgende Diskussion ist ganz interessant, auch wenn ich die Meinung von Weinreich nicht teile.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Æthelstan: 03.02.2012 08:28.
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03.02.2012 10:06
Donishäusle
E'richtige Schwarzwälder und zweifellos naiv.
Dabei seit: 17.02.2003
Herkunft: Schwarzwald
Fan von: Dölerich Hirnfidler, Eric Moussambani
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| Zitat: |
Original von denkbär
| Zitat: |
Original von Piti
[...], denn bisher ist noch nichts bekannt geworden, das mMn den Verdacht auf einen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz begründet.
Die wirklich schmutzigen Details liegen demnach noch gar nicht auf dem Tisch?
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Da hast du allerdings recht.
Statt dessen macht man sich wegen der M2.3-Nebelkerze schon um 10ml Übergepäck (60ml - 50ml) sorgen. 
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Ist tatsächlich eine interessante Diskussion....Was sagst Du denn zum Einwurf von Gipsel, das es beileibe nicht reicht wenn man/der Hersteller einer Methode bestimmte Wirkungen reklamiert, wenn die sich allesamt bei einer umfassenden Untersuchung 2001 gar nicht belegen lassen?
Und, ganz ehrlich, jetzt schon wieder alle möglichen schmutzigen Details zu postulieren nur "weil das halt so ist" kann ich nicht nachvollziehen.
Es gibt ja auch durchaus Beispiele in denen sich alle möglichen Vermutungen nicht bestätigt haben (siehe Deutsche bei Humanplasma, Urinbeutel 2010 und Medikamentenfunde 2011 in Östersund,....)
__________________ Go funk yourself
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03.02.2012 11:05
maki
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Dabei seit: 29.12.2001
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bekannt wird meist nur eine kleine Spitze eines gr0ßen Eisberges. Sportinsider könnten uns etliches erzählen. Auch engagierte Journalisten wissen meist mehr als sie schreiben dürfen.
Zu glauben, dass die offen liegenden Fälle und Affairen einen ausreichenden Überblick über die Situation geben, halte ich für naiv. Was genau abläuft ist von außen natürlich schwer einzuschätzen und die Gefahr ist gegeben, dass der Generalverdacht Unschuldige trifft. Aber die Lösung kann nicht darin liegen, dass diejenigen zum Schweigen verurteilt werden, die Zweifel äußern.
Wie es laufen kann im Zusammenspiel der verschiedenen Zuständigkeiten, sogar wenn Doping belegt scheint, zeigt sich z. B. hier
Riss in der Kette
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03.02.2012 11:41
Donishäusle
E'richtige Schwarzwälder und zweifellos naiv.
Dabei seit: 17.02.2003
Herkunft: Schwarzwald
Fan von: Dölerich Hirnfidler, Eric Moussambani
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| Zitat: |
Original von maki
Zu glauben, dass die offen liegenden Fälle und Affairen einen ausreichenden Überblick über die Situation geben, halte ich für naiv. |
Mir reicht das offensichtliche Bemühen auch aus schlecht oder wenig belegten Fakten Dopingaffären zu konstruieren. Es geht mir ja eindeutig auch um den Umgang mit zunächst völlig unklaren Sachverhalten die immer gleich ausschliesslich in eine Richtung berichtet/recherchiert werden. Man sieht immer vor allem das, was man sehen will, das ist auch ganz normal, aber wenigstens sollte man sich dessen bewusst sein.
| Zitat: |
Original von maki
Was genau abläuft ist von außen natürlich schwer einzuschätzen und die Gefahr ist gegeben, dass der Generalverdacht Unschuldige trifft.
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Vollkommen richtig. Deswegen halte ich auch nichts von einem Generalverdacht, der dann womöglich noch durch halbwissenschaftliche Erwägungen genährt, bestimmte Leistungen seien ja auch-gar-nicht-ohne-Doping-zu-schaffen. Da muss ich auch nicht diskutieren, das weiss ich einfach aus eigener Erfahrung.
| Zitat: |
Original von maki
Aber die Lösung kann nicht darin liegen, dass diejenigen zum Schweigen verurteilt werden, die Zweifel äußern. |
Gewiss nicht. Aber man wird doch noch kritsche Fragen stellen dürfen, auch an diejenigen die selber kritische Fragen stellen wollen?
Zudem gibt es durchaus Praktiken im Journalismus die ich für sehr fragwürdig halte (etwa die beliebten anonymisierten Interviews vor der Bürolampe), übrigens nicht nur im Sport.
__________________ Go funk yourself
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03.02.2012 12:08
Papa Razzo
Immer positiv, nie getestet
Dabei seit: 16.11.2007
Herkunft: Pfefferland
Fan von: Radsport ohne Additive
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| Zitat: |
Original von renner
@Heinz helfgen
Zwar auch schon Geschichte, aber da nach der möglichen Verbindung von UV-Methode mit Frau Pechsteins Behandlung gefragt wurde, folgender Auszug aus der Badischen Zeitung vom 1.2. : "Doping mit System in Erfurt". Relevant sind die unteren Passagen:
"Die Bestrahlung von Blut mit UV-Licht ist allerdings eindeutig Doping", sagte Professor Perikles Simon, der Leiter der Sportmedizin in Mainz. Selbst wenn die leistungssteigernde Wirkung nicht nachgewiesen sei, so handle es sich doch in jedem Fall "um eine ethisch bedenkliche Methode, die eindeutig gegen die guten Sitten im Sport verstößt". Zudem, so Simon, könne die Manipulation von Blut die Gesundheit schädigen. "Der Sportler riskiert, sich eine Infektion einzuhandeln." Drittens könne die UV-Behandlung "auch Zellen zerstören. Dass dabei dann Blutbilder herauskommen wie bei einem Menschen mit einer pathologischen Bluterkrankung, ist nicht erstaunlich." Als mögliches Beispiel nannte Simon die Eisschnellläuferin Pechstein. Sie war bereits von 2009 bis 2011 wegen erhöhter Blutwerte gesperrt. "Möglicherweise hat sie keine vererbte Blutanomalie – sondern sich nur ihre Erythrozyten mit UV-Licht verbruzzelt." |
Uhhh...
Jagen jetzt Gassmann und die vereinigten Kugelzellanomalie-Gutachten-Hämatologen den Perikles Simon vom wissenschaftlichen Olymp?
Oder ist Dipl. Med. Andreas Frankes UV-Blutpanscherei das "missing link", das die Anomalien im Blutbild der Pechstein zu erklären vermag?
Nachtrag 1
Im übrigen stimme ich Maki zu:
Wenn Dopingfälle publik werden, handelt es sich aus Sicht der medizinischen "Betreuer" und der Athleten / Sportorganisationen (vom Team bis zum Verband) um eine Dysfunktionalität. Der Normalfall ist, dass die Sache nie auffliegt. Sonst würde sich das Risiko-Nutzen-Kalkül nimmer rechnen. Und auch die Geständnisse zurückgetretener, aber nie positiv getesteter Athleten (T. Schumacher, R. Järmann als Beispiele) weisen nur allzu deutlich in diese Richtung.
Diese Dunkelziffer macht die wenigen Fälle, in denen sich ein Verdacht nicht erhärten liess, zur Marginalie.
Nachtrag 2
Auch ich bin der Meinung, dass die bisher auf dem Tisch liegenden Fakten, bei denen es für den Zeitraum vor 2011 allenfalls um fehlende Bewilligungen für diese Methode ginge, keine Ermittlungen der Staatsanwaltschaft rechtfertigen. Und dass somit davon auszugehen ist, dass da noch mehr Fleisch am Knochen ist und es eben nicht nur um die UV-Bestrahlung von 50ml Eigenblut mit anschliessender Refundierung geht.
__________________ http://www.youtube.com/watch?v=kcu6B97A8sc
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Papa Razzo: 03.02.2012 12:27.
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03.02.2012 13:25
Piti
unregistriert
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03.02.2012 13:45
Joe Turner
Kinderbildermaler
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Fan von: Identitäten
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03.02.2012 18:11
maki
_
Dabei seit: 29.12.2001
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