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Saisonbilanz Euskaltel-Euskadi 2005

von Steamboat, November;

&copy Fotos: * cyclingimages, ** velo-photos.com, ***  Mani Wollner, **** Capture-The-Peloton

 



>>> C4F-Teamliste Euskaltel 2005

>>> Siege und Platzierungen

 

Auf dem Weg von Andorra zur Estacion de Esqui Aramon Cerler belauerten sich die Favoriten der Vuelta. Mancebo (Illes Balears), Heras (Liberty Seguros), Menchov (Rabobank), Garcia Quesada (Communidad Valenciana) und Sastre (CSC) hatten am Anstieg leicht forciert. Altmeister Roberto Laiseka vom baskischen Team Euskaltel schien nicht mehr folgen zu können. Er kurbelte nochmals, kämpfte sich wieder heran und wagte anschließend einen Fluchtversuch. Sein Angriff trug Früchte, wohl auch, weil von den anderen keiner Interesse hatte, ihm, der in der Gesamtwertung keine Gefahr war, zu folgen. Altmeister Laiseka siegte.

 



Vuelta 11. Etappe
Laiseka kommt wieder ran und siegt ***

Diese Szene beschrieb den ersten Sieg des baskischen Rennstalls innerhalb einer GT des Jahres 2005. Vergeblich mühte sich das Team, bei Giro und Tour zumindest einmal bei den Etappen das Podium zu erklimmen. Für ein erklärtes Rundfahrtenteam kann das nicht unbedingt als Qualitätsmerkmal ausgelegt werden, wenn es nicht in der Lage ist, bei GT-Etappen auf entsprechenden Plätzen zu landen. Es schien fast so, dass es bei der Vuelta ähnlich ausgehen würde. Eben beschriebene Szene ereignete sich auf der 11. Etappe der Vuelta am 6. September. Zu dem Zeitpunkt war die Hälfte der Rundfahrt bereits gefahren.

 

Drei Tage später tat es Samuel Sanchez seinem Teamkollegen gleich und siegte auf der 13. Etappe von Burgos nach Santuario de la Bien Aparecida. Zwei Tage später setzte Sanchez noch einen drauf und belegte auf der 15. Etappe den zweiten Platz. Damit hatte Euskaltel den entstandenen Imageschaden in erträglichen Grenzen gehalten. 

 

Sanchez belegte in der Gesamtwertung der Vuelta schließlich den 11. Rang. Dieses Ergebnis war im Vergleich mit den anderen GTs das Beste der Basken. Passabel für Sanchez, aber nicht unbedingt passabel aus der Sicht eines Rundfahrten-Teams.



Samuel Sanchez bei der Vuelta, 11. Etappe ***


Triumphe in Wochenfrist

Euskaltel hatte sehr schwer in die Saison gefunden. Lange fuhren die Basken nur mit. Selten konnten sie Ausrufezeichen hinter ihre Leistungen setzen. Das Frühjahr war fast vorbei und kein Fahrer hatte bis zum Giro Punkte für die Pro Tour Wertung eingefahren. Schließlich brach jener Sanchez bei der Italien-Rundfahrt den Bann. Sein 17. Platz in der Gesamtwertung brachte die ersten Punkte. Bis dahin waren die Fahrer vergeblich bei Paris-Nizza, Tirreno-Adriatico, Tour de Romandie und selbst bei der heimischen Baskenland-Rundfahrt an den Start gegangen. Zu Freudentänzen veranlasste das Auftreten beim Giro niemanden. Die Ausbeute im Frühjahr war dafür zu gering.

 

Amstel Gold Race 2005 ***
kommt noch jemand?... ***


Im Frühsommer, während der 5. Etappe der Dauphiné Libéré, ereignete sich folgendes: Axel Merckx (Davitamon-Lotto) feierte auf dem Weg von Vaison-la-Romaine nach Grenoble einen grandiosen Sieg nach einem Soloritt. Die Favoriten (Armstrong, Leipheimer, Landis, Winokurow) hatten ihn ziehen lassen. Andere folgten dem Belgier, sie stellten keine Gefahr für die Gesamtwertung dar.



Inigo Landaluze
Tour de Romandie *

Aber einen hatten sie offensichtlich übersehen. Inigo Landaluze war davon gefahren. Niemand war aufgefallen, dass er in aussichtsreicher Position im Klassement lag. Landaluze wurde Zweiter an diesem Tag, bekam aber keinen Zähler dafür. Dieser Platz ebnete ihm jedoch den Weg zum Gesamtsieg bei der Rundfahrt, da er einen Vorsprung hatte, den die Favoriten nicht mehr restlos aufholen konnten. Landaluze siegte völlig überraschend beim wichtigsten Vorbereitungsrennen zur Tour de France. Damit gab es im Team endlich jemanden, der einen Rundfahrtsieg in einem Pro Tour Rennen vorweisen konnte. Allerdings zählte niemand nach diesem Rennen Landaluze zum Kreis der Favoriten für die Tour de France. Dieser Erwartungshaltung kam er dann auch trefflich nach…

 

Wenige Tage nach dem unerwarteten Ausgang der Dauphiné Libéré zog der nächste des Euskaltel-Teams nach. Aitor Gonzalez torpedierte mit einem brachialen Angriff auf der Abschlussetappe der Tour de Suisse den Gesamtführenden Michael Rogers (Quick Step) und gewann nicht nur die Etappe von Ulrichen nach Ulrichen sondern gleich die gesamte Rundfahrt. Endlich hatte der „Terminaitor“ mal wieder etwas vorzuweisen, nachdem seit seinem Sieg bei der Vuelta 2002 eher Sand ins Kettenblatt geraten war. Bei Fassa Bortolo wurde er in der Folge wieder aussortiert und dank baskischer Herkunft kam er bei Euskaltel unter.

 

Dieser Sieg mehrte Hoffnungen, dass er bei der Vuelta 2005 wieder an vergangene Zeiten anknüpfen könnte. Während der Vuelta wurde er dann – nach eher durchwachsenen Leistungen – positiv auf Doping getestet und dann hatte es sich mit ihm. Man muss jetzt abwarten, ob es zu einer Sperre kommt, aber nicht wenige schreiben ihn nun endgültig ab…

 



Aitor Gonzales bei der Vuelta, 11. Etappe ***

Dennoch möge man nach dieser Saison festhalten, dass das Team beide Vorbereitungsrundfahrten zur Tour de France gewonnen hat. Man kann Euskaltel und Landaluze nicht die Schuld dafür geben, dass er bei der Dauphiné offensichtlich übersehen wurde und wenn der Sieg von Gonzalez in der Schweiz sauber war, was man „in dubio pro reo“ annehmen muss, dann waren das sicherlich nicht die kleinsten Hausnummern. Dass beide Erfolge allerdings auch die einzigen Platzierungen im Top Ten-Bereich bei den kleineren Rundfahrten waren, kann man unterschiedlich interpretieren. Entweder legt man es so aus, dass das Team genau bei diesen Rennen im Juni topfit sein wollte, schließlich musste man den Gesamtsieg des Vorjahrs der Dauphiné Libéré (Iban Mayo) verteidigen.



Egoi Martinez
Tour de Suisse **

Oder man bemäkelt, dass Euskaltel als Rundfahrtteam einfach zu wenig aus den Möglichkeiten machte - bzw. die Fahrer den Ansprüchen nicht genügen.

 

Bei den GTs reichte es im Übrigen jeweils zu Gesamtplatzierungen, die Fahrern Punkte einbrachten. Neben der Vuelta schaffte Sanchez – wie zuvor erwähnt - den 17. Platz beim Giro. Haimar Zubeldia belegte bei der Tour de France den 15. Gesamtrang. Vorzeigbare Tagesergebnisse gab es bei den nicht-spanischen Landesrundfahrten nicht. Sanchez wurde 14. auf der 14. Etappe in Italien. Das beste Ergebnis in Frankreich glückte Egoi Martinez mit dem 8. Platz bei der 6. Etappe. Und wenn man schon dabei ist, auch die Teamplatzierungen waren nicht gerade – Giro (15.), Tour (14.) und Vuelta (7.) – das Gelbe vom Ei.

 



Bescheidene Pro Tour-Fahrer

Haimar Zubeldia ****
Iker Camano ****

Auch die restlichen Ergebnisse bei den Pro Tour Rundfahrten ließen zu wünschen übrig. Das beste Ergebnis gelang David Lopez mit dem 20. Platz bei Tirreno-Adriatico. Von den Errungenschaften der eigentlichen Stars der Mannschaft braucht man fast nicht zu reden. Aitor Gonzalez schaffte keine weitere gute Platzierung. Iban Mayo, 2003 noch gefeierter Star des Teams ob des 5. Platzes bei der Tour de France und 2004 Gewinner der Dauphiné Libéré, errang gerade mal einen 22. Platz bei der Volta a Catalunya. Haimar Zubeldia wurde bester seines Teams bei der heimischen Baskenland-Rundfahrt – als 48. .

 

Aber auch andere, die vielleicht nicht zur ersten Reihe des Radsports zu zählen sind waren nicht in der Lage, die Lücken zu schließen und entsprechende Ergebnisse zu realisieren. Iker Camano beispielsweise kam über einen 30. Platz nicht hinaus und Egoi Martinez belegte bei Paris-Nizza den 43. Rang - biedere Hausmannskost eben.

 



Iban Mayo bei der Tour de France 2003 ****

Natürlich muss man sich an dieser Stelle mit den Leistungen von Iban Mayo auseinander setzen. Er war für 2005 als Erbringer guter Platzierungen vorgesehen. Aber seiner Rolle wurde er zu keinem Zeitpunkt gerecht. Platz 60 bei der Tour de France und während der Vuelta stieg er in aussichtsloser Lage aus. Woher kommt der derart starke Leistungsabfall des Basken? Man kann diesen nicht nur, wie Teamchef Gorospe es probierte, mit dem Trauma der Tour 2004 begründen. Seitdem Mayo dort über das Parkett, Verzeihung Kopfsteinpflaster, stolperte und stürzte, fand er nie wieder zu seiner ursprünglichen Leistung zurück. Für 2004 mag man das angesprochene Trauma gelten lassen, aber für 2005? Mayo wird, wenn er „in medias res“ gehen sollte, feststellen müssen, dass er in der Form der vergangenen Saison in seinem Team bald nur noch Wasserholer sein wird. Die Perspektiven, die er mit so einer Leistung aufzeigt, lassen künftig nicht mehr von ihm erwarten. Nächstes Jahr soll Mayo voraussichtlich nicht mehr bei der Tour sondern beim Giro starten. Nach dem Verständnis der Beobachter gilt dieses als Strafexpedition für Mayo. Wenn er schon nicht mehr in der Lage sein sollte, die erwünschten Leistungen abzurufen, dann soll er wenigstens dort fahren, wo es keiner sieht …

 

Nicht wenige unken, dass sein Leistungstief mit der Entlassung des Teamarztes Dr. Losa zu tun hat. Dr. Losa war in die Dopingaffäre mit David Millar verwickelt und wurde anschließend vom baskischen Rennstall freigestellt. Kurze Zeit nach der Entlassung waren einige zuvor noch erfolgreiche Fahrer bei der Tour de France 2004 nicht mehr in der Lage, in der Spitze mitzuhalten.

 

Auch Haimar Zubeldia ist weit davon entfernt, mit seinen Leistungen aus dem Jahr 2003 konkurrieren zu können. Bei der Tour de France 2003 reichte es zu einem 6. Platz. Heuer kam er auf den 15. Platz – ohne irgendwie bei der Tour auffällig geworden zu sein. Zumindest kann er – im Gegensatz zu Mayo – noch auf zählbare Ergebnisse verweisen. Punkte ergatterte er außer bei der Tour auch bei der heimischen Classica San Sebastian, als er beim einzigen Ein-Tages-Rennen der Pro Tour auf spanischem Boden den 7. Platz belegte. Insgesamt reichte es für Zubeldia in der Pro Tour Wertung zu Platz 112. Die bereits erwähnten Aitor Gonzalez (43.) und Inigo Landaluze (45.) finden sich in der Wertung ebenso wieder wie Laiseka, der auf dem 147. Rang zu finden ist. Mayo ist in ihr gar nicht zu finden.

 



Die Klassiker und Euskaltel – zwei Welten prallen aufeinander

Samuel Sanchez
Vuelta 2005 18. Etappe ***

In der Pro Tour-Teamwertung belegte Euskaltel zum Abschluss den 19. Platz. Die Stärken des Teams lagen im Bereich der Rundfahrten, wo es immerhin zum 14. Platz reichte. Bei den Klassikern wurde man Letzter. Ähnliche Ergebnisse lassen sich an der Zusammenstellung der Tabelle ablesen, wo die errungenen Punkte der Fahrer addiert wurden. Bei den Rundfahrten wäre man 15., bei den Klassikern 18. .

 

Auf das Leistungsvermögen von Samuel Sanchez soll noch einmal eingegangen werden. Er rangiert an 54. Stelle der Einzelwertung. Seine gute Saison rundeten in der Pro Tour der 10. Rang bei der Classica und der 7. Rang bei der Züri-Metzgete ab. Bemerkenswert, dass er bei zwei Ein-Tages-Rennen Punkte einfuhr und ganz vernünftige Ergebnisse erzielte.

 



Allgemein liegen Klassiker den Spaniern weniger. Zwar haben sich einige auf den Strecken zurecht gefunden (Freire, Flecha, Astarloa, Zaballa), aber die Spanier legen auf die Ein-Tages-Rennen weniger Wert. Nun grenzen sich die Basken gerne von den Spaniern ab. In diesem Punkt herrscht  Konsens, wie es sich auch anhand der erzielten Resultate ablesen lässt. Das Euskaltel-Team besteht aus Basken und Spaniern, die im Baskenland aufgewachsen sind. In dem Team gilt selbst ein Madrilene als Ausländer, wobei noch das Phänomen Unai Etxebarria zu klären wäre, der den seltenen baskisch-venezolanischen Paradiesvogel im Rennstall verkörpert.

 

Schweift man jetzt aber nicht zu weit ins Politische ab, so auf drängt sich der Blick auf die Ergebnissachlage. Sicher erfreulich ist der 12. Rang von Iosu Silloniz bei Mailand-San Remo. Der Fahrer, der sonst kaum in der Saison auffiel, verfehlte Pro Tour Ränge nur knapp. Schon etwas deutlicher war da der Abstand von Inaki Isasi auf diese Ränge, als er beim GP Ouest-Plouay den 17. Platz erreichte.

 

Danach wird man schon leise, wenn man die Leistungen des Teams entsprechend würdigen soll. Etwas auffälliger sind noch diejenigen von Landaluze, der auf den ungeliebten Strecken des belgischen Frühjahrs mit achtbaren Ergebnissen aufwartete. 27. bei Gent-Wevelgem, 42. bei der Flandern-Rundfahrt sowie 24. beim Amstel Gold Race als auch 33. beim Wallonischen Pfeil sind zwar nicht fantastisch aber für Fahrer seines Formats respektabel. Verwiesen sei noch auf den 27. Rang von Koldo Fernandez de Larrea bei den HEW-Cyclassics. Danach breite man über die restlichen Ergebnisse der Basken bei den Klassikern den Mantel des Schweigens.

 

Markel Irizar
HEW 2005 *
Paris-Roubaix 2005
***


Ein Baske namens Herrero

Außerhalb der Pro Tour konnten die Fahrer – besonders in Spanien – einige kleinere Erfolge feiern. Allen voran muss hier David Herrero genannt werden. Als es in der neuen Saison auch außerhalb der Pro Tour nicht lief, war er bei der 2. Etappe der Rundfahrt Clasica Internacional a Alcobendas (2.1) erfolgreich. Dieser Erfolg bescherte dem Team den ersten Saisonsieg. Er ließ Etappensiege beim Zeitfahren (4. Etappe) der Bicicleta Vasca (2.HC) und bei Vuelta Ciclista A Burgos (2.HC- 5. Etappe) folgen. Außerdem feierte er auch einen Triumph bei einem Ein-Tages-Rennen. Den GP Llodio (1.1) konnte er zu seinen Gunsten verbuchen.

 

Sanchez brachte nebenbei noch einen Sieg zum Saisonfinale zustande. Die prestigeträchtige Escalada a Montjuic (1.2) konnte er für sich entscheiden. Ferner belegte bei der Asturien-Rundfahrt (2.1) in der Gesamtbilanz den 2. Rang.

 

Hier enden die Aufzählungen der Erfolge des Teams. Euskaltel erreichte 2005 nur wenige Siege. Außerhalb der Pro Tour gibt es keinen Gesamtsieg einer Rundfahrt zu vermelden. Kaum Etappensiege sind ein weiteres Indiz für die miserable Ausbeute des Teams. Zu viele Fahrer befanden sich während der Saison in Formtiefs; es sei denn, für den Leistungsabfall einiger Fahrer gäbe es chemische Gründe...

 



Es gibt aber auch welche, die gewonnen haben:



Tops und Flops

Die Gewinner des Teams sind:

 



• Samuel Sanchez: Sanchez gewann eine Etappe bei der Vuelta und wurde ein Mal 2. . Daneben konnte er bei zwei GTs in die Top 20 eindringen. Auch im Rahmen zweier Klassiker konnte er punkten. Vielleicht sollte er sich mal nach einem anderen Team umsehen, um noch besser zur Geltung zu kommen.

 



• Inigo Landaluze: Vermutlich hat er 2005 seinen sportlichen Höhepunkt erlebt. Dass er gegen starke internationale Konkurrenz bei der Dauphiné Libéré triumphierte, setzte ihm einen Meilenstein in die Palmares. Ob noch welche folgen werden?

 



• David Herrero: Der Rückkehrer zu Euskaltel entwickelte sich im Frühjahr zum Matchwinner der Basken. Endlich klappte es mit einem Sieg – auch wenn er ihn nicht bei einer Veranstaltung der Pro Tour holte. Herrero glänzte im Team mit den meisten Siegen und wird fortan hoffentlich auch in der Pro Tour glänzen.



 

Diese Fahrer enttäuschten:

 



• Iban Mayo: Sein Abstieg setzte sich 2005 unaufhaltsam fort. Bei keiner GT konnte er etwas gewinnen oder zumindest durch Leistung überzeugen. Er wird vermutlich bald zu den teuersten Wasserträgern der Welt avancieren, wenn er jüngeren Fahrern bei Rundfahrten Getränke holen soll. Derzeit ist er völlig von der Rolle.

 



• Aitor Gonzalez: Sein Sieg bei der Tour de Suisse wird überschattet von seinem Abschneiden bei der Vuelta, wo er obendrein positiv auf Dopingmittel gestestet wurde.

 



• Haimar Zubeldia: Auch in der vergangenen Saison konnte Zubeldia nicht im gewünschten Maße überzeugen. Als Mayo schwächelte, war er nicht in der Lage, das Zepter zu übernehmen.

 



Eine Saison vor dem Exodus?

Möglicherweise schließt Euskaltel nach der kommenden Saison seinen Betrieb, von daher dürfte für manchen Fahrer viel von der nächsten Saison abhängen, weil er sich möglicherweise einem neuen Arbeitgeber präsentieren muss. Einige Fahrer werden damit sicherlich weniger Probleme haben. Sanchez, Landaluze, Haimar Zubeldia und Herrero kommen bestimmt bei anderen Pro Tour-Teams unter. Laiseka bewegt sich im Herbst seiner Karriere und wird nach der kommenden Saison wahrscheinlich seine Karriere beenden. Bei Aitor Gonzalez muss man abwarten, wie sein Verfahren in Sachen Doping enden wird.

 

Iban Mayo - Aitor Gonzales - Roberto Laiseka *


Andere Fahrer stehen enorm unter Zugzwang. Ganz besonders Mayo aber auch Camano, Flores und Gorka Gonzalez müssen beweisen, dass sie es noch können, wenn sie ihren Sport künftig auf höchster Ebene weiterhin ausüben wollen. Ein Auge sollte man auf einige jüngere Fahrer im Team werfen. Vielleicht sind Igor Anton und Gorka Verdugo schon 2006 in der Lage, ihr Können unter Beweis zu stellen.

 

Nicht mehr unterstützt wird die Equipe dabei von Egoi Martinez, der zu Discovery Channel wechselt, sowie Mikel Artetxe, Alberto Lopez de Munain und Aitor Silloniz, die noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden haben. Statt ihrer haben nun andere Fahrer im Team eine Anstellung gefunden. Drei Fahrer kamen von Professional Teams. Zuerst soll Andoni Aranaga von Kaiku-Caja Rural genannt werden, der 2005 je eine Etappe bei der Asturien-Rundfahrt und bei der Valencia-Rundfahrt gewinnen konnte. Zum baskischen Rennstall stößt Aitor Hernandez von Team LPR. Er zeigte sich bei der Euzkal Bicicleta mit einem 2. und einem 3. Etappenplatz in vorderer Front. Von Relax-Fuenlabrada kommt Ivan Mayoz – hoffentlich nicht nur ob der Namensähnlichkeit zu Iban Mayo. Daneben wurden weitere Fahrer verpflichtet, die aber wohl noch in der Aufbauphase stecken: Albizuri, Perez, Iriondo und Uribarri.

 

Möglicherweise heuert auch noch Unai Yus an. Yus war von Bouygues Telecom entlassen worden, da bei einer teaminternen Kontrolle Medikamente gefunden wurden, die der Teamarzt nicht verschrieben hatte. Wie mittlerweile vom Teamchef bekannt gegeben wurde, befanden sich darunter auch Wachstumshormone. Yus steht auch in Verhandlungen mit Unibet.com. Anscheinend will man bei Euskaltel noch abwarten, ob Aitor Gonzalez freigesprochen oder letztlich gesperrt wird.

 

es war einmal?
Teamzeitfahren Eindhoven 2005 ***


Euskaltel war 2005 sicherlich nicht immer sehr erfolgreich. Und leider schwirrt um das Team immer noch ein Geruch von Dopingmitteln in der Luft. Dennoch hat das Team seinen Charme, eben weil es anders ist als andere. Eine Mannschaft nur nach landsmannschaftlichen Gesichtspunkten zusammen zu stellen, hat durchaus etwas Sympathisches. Dass man damit nicht auf jedem Terrain Erfolg hat, ist verständlich. Man möge nur nicht den Mut verlieren, die Idee aufzugeben, wenn es mal nicht läuft. Dass die Fahrer es besser können, weiß der kundige Beobachter. Falls 2006 die Lichter ausgehen, soll man dem Team jetzt schon eine schöne letzte Saison wünschen, aber vielleicht bleibt das Team unter anderem oder auch bisherigem Namen doch erhalten.

 



Anmerkung und Kommentar


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