... so fragen heute nach einem weiteren Chaosjahr im Radsport viele von uns Fans resigniert, Fans, die einst jede Station, jede Strecke kannten, die ihre Lieblingsfahrer und -Teams zu bewältigen hatten. Nicht nur, dass uns Lieblinge abhanden gekommen sind, der Sport selbst verlor, bis auf das Selberfahren, an Zuwendung.
Wieder zeigte sich der (Profi-)Radsport häufig von seiner schlechten Seite. Er wirkte wie ein uneinsichtiger Patient, der stur den Weg ins Siechtum fortsetzt. Wer gehofft hatte, die Dopingskandale in dieser Sportart nähmen ab, hier würde sich etwas zum Besseren verändern, wurde enttäuscht. Daneben lieferte sich die UCI mit den großen Rennveranstaltern, insbesondere der ASO, heftigste Kämpfe um Macht, Geld und Einfluss, in denen der Sport eher eine Nebenrolle spielte.
Oder ist das zu schwarz gezeichnet? Vielleicht liegen die Probleme endlich offen, schließlich sind umfassende Änderungen nicht von Heute auf Morgen zu erreichen, ist das Denken, sind Einstellungen und Strukturen erst einmal wandlungsresistent. Zudem benötigen Maßnahmen, wie z. B. die Einführung des biologischen Passes, Zeit, bis sie die erhoffte Wirkung entfalten.