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Platz 5 - Michael Valgren Andersen

Michael Valgren Andersen
©virtualprofit

Michael Valgren Andersen

Dänemark

07.02.1992

 

Fahrertyp: Hügel

Wichtigster Erfolg: zwei Siege Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.2u)

Team/Verein 2013: Team Cult Energy

Stagiaire: -

Team 2014: Team Saxobank

Beste Mock-Platzierung: 21. Platz (2012)

Web: -

 

 

Dänische Junioren sind auf der ganzen Welt gefürchtet. Nicht, weil sie wie Wikinger überall ein- und über alles herfallen. Sie sind einfach unglaublich stark. Die Förderung junger Talente scheint in Dänemark beispiellos gut zu laufen. Auch Valgren gehört natürlich dieser herausragend fahrenden Juniorengeneration an. Doch dazu hat wagenge letztes Jahr bereits einiges geschrieben [LINK].

 

Die Förderung der dänischen Fahrer hört aber nicht plötzlich in der U23 auf. Viele gut besetzte nationale Rennen werden Wochenende für Wochenende im nördlichen Nachbarland organisert, die Meisterschaften liegen so, dass auch junge Fahrer bereits Erfahrung im Eliterennen sammeln können. Außerdem ist dieses Land sportverrückt, die staatliche Post der Hauptsponsor des größten Rennen, der Dänemark-Rundfahrt (2.hc), vieler kleinerer Rennen sowie des Verbandes, die Unternehmen verdienen ganz ordentlich, einiges an Geld also, dass man in Continental-Teams und die Jugendförderung stecken kann. So ist es kaum verwunderlich, dass das kleine Dänemark ein ProTour-Team und sieben Teams der untersten UCI-Kategorie vorweisen kann.

 

Team Cult Energy, das von 2001 bis zum letzten Jahr noch Team Glud og Marstrand hieß (mit verschiedenen Co-Sponsoren), wird von Michael Skelde geleitet, ein ehemaliger Profi, der jetzt seit einigen Jahren die Geschicke des Teams leitet und einige talentierte Fahrer im Team hat. In diesem Team fährt Michael Valgren seit 2011. Im selben Jahr gewann er auch sein erstes Rennen. Beim nationalen Rennen in Thorsager, das zum Bundesligaähnlichen Post Cup gehört, erreichte er alleine das Ziel. Auf die Plätze verwies er Lasse Bøchman, Michael Reihs, Daniel Foder und Iljo Keisse. Für das Nationalteam durfte er an drei Nations Cup-Rennen teilnehmen. Während Valgren bei La Côte Picard und der ZLM Tour eher unterging, fuhr er im Prolog zur Tour de l'Avenir immerhin den sechsten Rang heraus. Auf den übrigen Etappen fuhr er vor allem für seine Kapitäne Jesper Hansen und Juul-Jensen.

 

Im folgenden Jahr durfte er häufiger auf eigene Kappe fahren. Diese Chance nutzte er erstmals bei Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23. Nach bereits langer Flucht lässt sich seine Spitzengruppe von den favorisierten Amerikanern auffahren, nur damit der junge Däne seinen Husarenritt beginnen konnte. Nach 180km über die Hügel Belgiens hieß der Sieger mit 15 Sekunden Vorsprung Michael Valgren Andersen. Diese Form nahm er noch ein paar Wochen mit. Auf der vierten Etappe des Toscana-Terra di ciclismo (2.Ncup) wurde er zwar Letzter im Sprint der Ausreißergruppe, was aber immerhin zum dritten Platz reichte. Beim U23-Rennen während Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt stellte er sich etwas geschickter an und sprintete aus einer dreizehn Fahrer umfassenden Spitzengruppe auf den zweiten Platz hinter dem Norweger Bystrøm. In Kanada gab es den achten Gesamtrang beim Coupe des Nations Ville Saguenay (2.Ncup), beim Rennen Breiz Kreizh Elite (2.2) in der Bretagne nach dem fünften Platz im Zeitfahren den achten Platz in der Endabrechnung.

 

Zwischendrin gab es die dänischen Meisterschaften. Im Zeitfahren der U23 reichte es für den vierten Platz, den dreizehnten Platz holte er bei der Elite. Das verregnete und verstürmte Straßenrennen der U23 beendete er auf dem fünften Platz, Teamkollege Lander gewann das Rennen ziemlich deutlich. Bei der Elite machte Valgren die Blamage für Saxobank perfekt. Teamkollege Lander (ja, der Lander, der auch das U23-Rennen gewann) gewann im Sprint gegen Nicki Sørensen, nachdem Steensen (ebenfalls Teamkollege Valgrens) mustergültig den Sprint anzog. Valgren selbst wurde dann Vierter und versenkte Chris Anker Sørensen und Jakob Fuglsang.

 

Dieses Jahr begann vor allem mit Helferdiensten für verschiedene Fahrer, am erfolgreichsten war die Arbeit für Cort Nielsen bei der Ronde van Vlaanderen Beloften (1.Ncup), der dort Dritter hinter Zabel und Groenewegen wurde. Vier Tage später bei der Côte de Picarde (1.Ncup) platzierte das Team erfolgreich Haugaard in der Spitzengruppe, die den Sieger unter sich ausmachte. Seine Runde sollte wiederum Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.2u) werden. Erneut verwies er einen Amerikaner auf den zweiten Platz, somit feierte er seinen zweiten Erfolg bei dem Rennen, ein Kunststück das bisher nur Raivis Belohvoščiks gelang. In Frankfurt wiederholte er dieses Kunststück einer Wiederholung und wiederholte den zweiten Platz, diesmal hinter Landsmann, Mitmocki, Olympiasieger und Neopro 2014 Lasse Norman Hansen. Von den Erfolgen beflügelt war er beim Flèche du Sud (2.2) in Luxemburg Kapitän seines Teams. Diesem Druck hielt er mit Bravour stand. Die entscheidende Etappe nach Clerveux gewann er, auf der folgenden zweiten hügeligen Etappe kam er kontrolliert als Siebter in der Frontgruppe ins Ziel und konnte so innerhalb von drei Tagen seinen ersten Sieg einer Etappe und einer Rundfahrt bei den Profis feiern.

 

Dass er nicht vergessen hat wie man zeitfährt, zeigte er beim Prolog der Friendsfahrt der U23 mit dem vierten Platz, beim Meisterschaftszeitfahren der U23 erreichte Valgren den fünften Platz 35 Sekunden hinter Sieger Norman Hansen. Auch beim Straßenrennen war gegen den Olympiasieger kein Kraut gewachsen, Vierter wurde Valgren. Jener Lasse Norman Hansen war dann auch der Kapitän bei der Thüringen-Rundfahrt (2.2u). Trotz der Arbeit reichte es für einen zweiten Platz auf der sechsten Etappe hinter Teamkollege Cort Nielsen, nachdem sich das Duo kurz vor dem Ziel aus der Spitzengruppe löste. Cort Nielsen gewann außerdem das Bergtrikot der Rundfahrt, Norman Hansen wurde zweiter hinter van Baarle, Valgren selbst erreichte den neunten Platz. Die Meisterschaften der Elite waren wenig berauschend und können schweigsam übersprungen werden. Nur um schneller zum dänischen Saisonhöhepunkt zu kommen: der Post Danmark Rundt.

 

Bereits auf der ersten Etappe verkalkulierte sich das Feld und eine Gruppe um Valgrens Teamkollegen und hier schon häufig genannten Cort Nielsen kam durch. Im Sprint eines Trios setzte sich Cort gegen Aistrup und Lars Bak, der sonst so bei Rennen wie der Tour de France und anderen Kleinigkeiten unterwegs ist, durch. So verschob sich das Augenmerk, Valgren musste, beziehungsweise durfte, denn für das Team war das bereits mehr als man sich vermutlich vorstellen konnte, viel Arbeit leisten. Die folgenden zwei Etappen sah man ihn also vor allem tempobolzen am Kopf des Feldes. Auf der zweiten Etappe wurde das gelbe Trikot erfolgreich verteidigt, auf der dritten Etappe suchte Belkin frühzeitig an der letzten Bergwertung kurz vor der Schlussrunde mit weiteren zwei Steigungen die Entscheidung. Da war dann Schluss für große Teile des Teams, unter anderem auch für Valgren. Die folgenden Tage fuhr er dann eher in der Anonymität des Feldes, konnte aber noch einen weiteren Etappensieg Cort Nielsens auf der vierten Etappe feiern.

 

Wie jedes Jahr vor der WM findet die Tour de l'Avenir statt, auch dieses Jahr durfte Valgren mit der Nationalmannschaft teilnehmen. Hochgebirge ist nicht unbedingt das Ding des Blondschopfes, dennoch reichte es auf der Etappe nach Morzine immerhin zu einem zehnten Platz. Einen Coup gelang der dänischen Mannschaft auf der dritten Etappe. Valgren wurde zum Kapitän erkoren und das Team besonders gut eingestellt. Auf dem hügeligen Mittelteil machte das Team ordentlich Tempo, sodass sich daraufhin eine kleine Gruppe bilden konnte. Mannion und Valgren konnten das dann als einzige Überlebende der Gruppe bis zum Ende durchhalten. Mannion rettete zwei Sekunden ins Ziel, Valgren derer drei und gewann damit die Etappe.

 

Die starken Leistungen des gesamten Teams führen dazu, dass das Team Cult Energy sogar am Teamzeitfahren der WM in der Toskana teilnehmen darf. Dort werden sie zwar vermutlich deutlich hinter den Profiteams liegen, die Qualifikation zeigt aber, dass man im kleinen Dänemark vieles richtig macht. Ob Valgren der Kapitän im Straßenrennen wird, ist aufgrund der Masse an Spitzenfahrern in Dänemark schwer zu sagen, ebenso schwer zu sagen ist, ob der Kurs nicht vielleicht auch zu schwer für irgendeinen der Dänen sein wird. Man muss wohl hoffen, dass eine größere Gruppe das Ziel erreicht und einer der endschnellen und hügelfesten Talente im Sprint ein Wörtchen mitreden darf. Auch zu hoffen ist, dass Valgren nicht den Weg anderer dänischer Talente bei Saxobank geht. Viel mehr ist zu hoffen, dass er seine Qualitäten in Riis Team auch bei den Profis wird zeigen können.

 

nominated by Toms Skujins, Sean de Bie, Daan Olivier, Silvio Herklotz, Offi, gardener, virtualprofit, ogkempf & Ocaña, presented by Offi




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