C4F-dopingnews-Archiv: Auf C4F-erwähnte Nachrichten/Meldungen ab 2004 sowie umfangreiche Hintergrundinformationen lassen sich über die Suchfunktion (rechts oben) per Stichworte finden
Helmut Digel, Sportsoziologe und ehemaliger DLV-Präsident, erläutert den DLV-Vorstoß für ein Antidoping-Gesetz und spricht über mögliche Ablehnungsgründe der anderen Verbände. Letztlich sieht er wohl den Antidopingkampf für verloren an, zumal der Sport seine besondere Rolle als Vorbild für Fairness und Persöhnlichkeitsbildung verloren habe. 30.12.2012:
Pat McQuaid, UCI, sieht sich zu Unrecht kritisiert. In seiner Amtszeit als Präsident ab 2005 habe er alles mögliche gegen Doping unternommen, ebenso wie generell die UCI die Jahre zuvor. ER bversteht die Kritik nicht und vermutet bei Kimmage eine persönliche Vendetta. An dem USADA-Report zu Armstrong habe er nichts auszusetzen, allerdings kritisiert er, dass der Bericht und die Diskussion darüber von Beginn an der Öffentlichkeit überantwortet wurden. 29./31.12.2012:
Benedetto Roberti, Staatsanwalt in Padua, verantwortlich für die Ermittlungen in Sachen Ferrari und Co., dessen Ergebnisse auch in die USADA-Untersuchungen um Armstrong einflossen, sieht wenig Anlass dafür, dass sich im Radsport in den letzten Jahren in Sachen Doping etwas zum Besseren entwickelt hätte. Er nimmt die Fahrer auch nicht aus ihrer Eigenverantwortung. 29.12.2012:
Erik Dekker und Marc Wauters, ehemals Rabobank-Fahrer und heute Sportliche Direktoren, bestreiten jemals gedopt zu haben. Der niederl. Radsportverband führt umfangreiche Ermittlungen zu Rabobank und allgemein zu Doping in der Vergangenheit durch. 28.12.2012:
Marc Madiot, FDJ-Manager und Mitbegründer von MPCC, steht den Aktivisten von change cycling now kritisch gegenüber. Er traut den Protagonisten, die nicht Teil der Radsportwelt sind, nicht über den Weg, unterstellt z.B. Fuller die Verfolgung eigener Interessen. 28.12.2012:
Herbert Fischer-Solms wieder im Gespräch mit Jonathan Sachse. Diesmal erläutert er pointiert seine Meinung zu deutschen Dopingaffairen und Antidoping-Politik sowie sein Auffassung vom Sportjournalismaus. 3.1.2013/27.12.2012:
Bruno Genevois, AFLD, hat Hoffnungen 2013 gemeinsam mit der UCI die TDF-Kontrollen durchführen zu können. Schwierigkeiten in der Kooperation gibt es mit dem Int. Tennisverband. Für AICAR dürfte bald ein validiertes Testverfahren zur Verfügung stehen. 27./28.12.2012:
Mit dem Fall Armstrongs bekommt auch die Journalistin, die dessen Bücher mitschrieb, Glaubwürdigkeitsprobleme, zumal sie weiterhin, offenbar mit Unterstützung ihrer Zeitung washington post, auf der Integrität des Fahrers besteht. 26.12.2012:
The Sunday Times verklagt Lance Armstrong auf Kosten (1.6 Mio $), die für die Zeitung anfielen durch die Verleumdungsklage, die Armstrong nach Veröffentlichung von Dopingverdächtigungen angestrengt hatte und durch einen Vergleich beendet wurde. 23.12.2012:
Lügendetektortests wurden zuletzt von Armstrong ins Spiel gebracht, auch Contador versuchte damit seine Unschuld zu beweisen. Doch sie sind umstritten und versprechen eine hohe Fehlerrate. 18.12.2012:
Die Hinweise werden immer dichter, dass im Team Rabobank Doping unter Arzt Geert Leinders ausführlich gedopt wurde und dass entgegen Zeugenaussagen, Fahrer u.a. über die falschen Whereabout-Angaben von Rasmussen Bescheid wussten. DIe Besuche einiger Fahrer bei Humanplasma stehen mittlerweile außer Frage. 19./22.12.2012:
Die WADA entzog dem Madrider Antidoping-Labor die Lizenz für drei Monate. In einem Fall war die A-Probe eines Sportlers im Labor mit einer anderen Probe kontaminiert worden. 22.12.2012:
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen könnten für Armstrong weiter gehen und teuer werden. US-Postal hat erreicht, dass Armstrong Unterlagen frei geben musste, die belegen könnten, dass Sponsorengelder entgegen der Verträgen in ein dopendes Team flossen. Es soll sich dabeium ein Verfahren handeln, das auf der Rolle von Floyd Landis als Informant beruht. Landis könnte dabei selbst finanziell profitieren. 10./11./15./22.12.2012:
Eine Studie von Associated Press (AP) belegt, dass ein hoher Prozentsatz der in den USA verkauften Wachstumshormonprodukte nicht bei Patienten sondern auf dem Antiaging- und wohl auch im Dopingmarkt landen. 21.12.2012:
Roberto Heras war im Juni 2011 von einem zivilen Gericht bescheinigt worden, dass die Aberkennung seines Vuelta-Titels 2005 nach dem positiven Test nicht rechtens gewesen sei. Der spanische Radsportverband und der Staatsanwalt legten Einspruch ein, der nun abgewiesen wurde. Heras hatte entgegen der allgemein gültigen Gepflogenheiten nicht das CAS angerufen, das im Sportrecht die nächste Instanz gewesen wäre, sondern ein staatliches Zivilgericht. Ob dies für die weltweite Sportschiedsgerichtsbarkeit ein spanisches Problem bleibt, muss wohl noch geprüft werden. Die Länder waren eigentlich im Rahmen der Anerkennung des WADA-Codes/UNESCO-Konvention dazu verpflichtet worden, dafür zu sorgen, dass Sportrecht und nationales Recht sich nicht in die Quere kommen, da ansonsten weltweit keine einheitliche Rechtsprechung mehr möglich wäre. 21.12.2012:
Der französische Radsportverband FFC unterstützt die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC und wird mit ihr zusammen arbeiten. 20./21,12,2012:
Nationale Verbände, die bislang MPCC unterstützen:
- La RLVB, Royale Ligue Vélocipédique Belge - CYCLING IRELAND, Fédération Irlandaise de cyclisme - Fédération SUISSE de Cyclisme - LNC, Ligue Nationale du Cyclisme (France) - AC2000, Association des Groupes Sportifs Français - FFC, Fédération Française de Cyclisme
Rennen, die bislang MPCC unterstützen:
- BAYERN-RUNDFAHRT (GER) - TOUR D’ALBERTA (CAN) - ROUTE DU SUD (FRA)
Die NADA ruft die deutschen Athleten/innen mit einem Offenen Brief dazu auf, Dopingverstöße, von denen sie kenntnis haben zu melden, auch anonym. 20.12.2012:
Jonathan Sachse befragte den ehemaligen Deutschlandfunk-Journalisten Herbert Fischer-Solms zu wichtigen Stationen dessen Lebens und . U.a. erzählt er über Erfahrungen aus seiner Dopingberichterstattung und warum DDR-Dopingopfer für ihn ein zentrales Thema waren und sind. 20.12.2012:
Team Katusha hat von der UCI keine Lizenz für die World Tour erhalten - zuviele Dopingfälle. Katusha wird diese Entscheidung vor dem CAS anfechten. 18./19./20.12.2012:
Die Pharma-Firma Amgen wurde zur Zahlung von $ 762 Mio verurteilt wegen unlauterer Marketingmethoden zur Verbreitung des Medikamentes EPO. Amgen ist Titelsponsor der Kalifornien-Rundfahrt. 20./21.12.2012:
Rick Crawford, USamerikanischer Coach einiger Radsportler und überwiegend Universitäts-Coach, gab zu Levi Leipheimer und Kirk O’Bee zwischen 1999 ud 2001 beim Doping geholfen zu haben. Studenten wären aber von ihm nie mit Doping in Berührung gebracht worden. Nun wurde ihm an der Universität gekündigt. 5./6./18.12.2012:
Amateur-Mountainbiker Frederik Zierke starb im September an einer EPO-Spritze. Bei ihm zuhause wurden weitere Doping-Mittel gefunden. Die zuständige Staatsanwaltschaft versäumte es jedoch Ermittlungen einzuleiten. 16./17.12.2012:
Michele Ferrari besteht darauf, Armstrong niemals Doping geraten, verabreicht oder verordnet oder ihn dabei gesehen zu haben. Er prüft gerichtliche Schritte gegen die USADA. 15.12.2012:
Die russische Olympiasiegerin Olga Kusenkowa im Hammerwerfen von 2004 wurde in einer Probe aus dem Jahr 2005 eine verbotene Substanz nachgewiesen. 15.12.2012:
Michael Ashenden, CCN, legte seine Vorstellungen über Aufgaben und Praxis einer unabhängigen Wahrheits- und Versöhnungs-Kommission (independent Truth and Reconciliation Commission (TRC)) offen.
Die UCIIC nahm wegen einer Zusammenarbeit Kontakt mit der WADA auf. Dies äußerte jedoch einige erhebliche Bedenken hinsichtlich des von der UCI formulierten Aufgabenfeldes (commission’s terms of reference) und macht die Unterstützung von der Ausräumung dieser Bedenken abhängig. 13.12.2012:
Die UCI und Alberto Contador einigten sich außer(sport)gerichtlich über eine von Contador zu zahlende Summe. Die UCI hatte vor dem CAS nach dem CAS-Urteil ein Verfahren angestrengt in dem sie von dem Fahrer 2.4 Mio € Schadensersatz verlangte. 13.12.2012:
Antonio Silvestre, Trainer und Manager des brasilianischen Radsportverbandes, wurde seines Trainerpostens enthoben, nach dem er im TV bestätigte, dass Doping im Radsport weltweit und auch national alltäglich sei. 10.12.2012:
Die französische Vereinigung FNASS, in der sich Mannschaftssportler, vor allem Fußball- und Rugbyspieler, organisiert haben, wendet sich scharf gegen die Aufenthaltsangaben (ADAMS). Sie seien sinnlos, stünden konträr zu ihren Menschenrechten und würden sie als Kriminelle branntmarken. 10.12.2012:
Weitere Anhörungen in der italienischen Mantua-Doping-Affaire, in der 31 Personen überwiegend aus dem Radsport, darunter viele aus dem Team Lampre, verwickelt sind, wurden auf den Januar verlegt. 8.12.2012:
John Hobermann, Mitglied der Change Cycling Now-Initiative, spricht im Interview über die UCI, deren Untersuchungskommission und die Erfolgschancen für einen Wandel. 9.12.2012:
Der DLV-Antrag zur Verschärfung der staatlichen Antidopinggesetzgebung wurde auf dem DOSB-Bundestag mit großer Mehrheit abgelehnt. Eine Erhöhung des Beitrages der Sportverbände für die NADA wird es auch nicht geben. 8./9.12.2012:
Der DOSB lizensierte Sportmedizinische Untersuchungszentren und informierte auf einem für Verbandsärzte verpflichtenden Seminar über den Stand des WADA-Codes und weiterer Entwicklungen im Antidopingkampf. 7.12.2012:
Der DOSB beschloss die beiden ehemaligen Freiburger Sportätzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid bis Ende 2020 nicht als Olympiaärzte einzustellen. An die Sportverbände und die Olympiastützpunkte ging die Empfehlung die beiden Ärzte ebenfalls nicht mehr für die arbeiten zu lassen. Sportler sollen auf Behandlungen verzichten. Beide Ärzte hätten eindeutig gegen Antidopingbestimmungen verstoßen (Wo bleiben die sportrechtlichen Verfahren durch die NADA?) 6.12.2012:
Alles nur Einbildung? EPO soll nach einer niederländischen Literatur-Studie keine großen Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit von Ausdauersportlern haben, es sei jedoch gesundheitsschädlich. 6.12.2012:
Das IOC aberkannte Yuriy Bilonog (Ukraine), Svetlana Krivelyova (Russland), Ivan Tsikhan (Weißrussland) und Iryna Yatchenko (Weißrussland) ihre Medaillen der OS von Athen, nachdem Nachtests positive Befunde ergeben hatten. 5.12.2012:
Dieter Rössler, Prof. für Kriminologie Marburg, gehörte bei der Anhörung des Sportausschusses über den Evaluierungsbericht des AMG und möglicher Änderungen hin zu einem eigenständigen Antidopinggesetz zu den Experten, die eine eigene Bewertung vorlegten. Im Interview spricht er darüber, warum das vorliegende AMG nicht ausreicht um auch im Hochleistungssport zu greifen. 5.12.2012:
Change Cycling Now (CCN) hat seine Forderungen präzisiert und eine überarbeitete Petition verabschiedet, die neu unterzeichnet werden muss. Greg Lemond wäre bereit für den Übergang die UCI-Präsidentschaft zu übernehmen.
Fahrer, die eingeladen waren, hatten gekniffen. 3.12.2012:
Doping im Breitensport wird zunehmend normal. Die gesundheitlichen Risisken sind groß, zumal die erhältlichen Mittel häufig verunreinigt sind oder Substanzen erhalten, die gefälscht oder nicht angegeben sind. 2.12.2012:
In der National Football League NFL (USA) scheint Doping häufig zu sein, doch bislang verhinderten die LIGA und die Spielergewerkschaft erfolgreich ausreichende Kontrollen. Nun befasst sich das US-Repräsentantenhaus mit den Zuständen. 1.12.2012:
Ende November 2012 fanden die ersten Trainingskontrollen für Pferde statt, durchgeführt von der deutschen NADA. Ursprünglich sollte bereits ab 2011 entsprechend vorgegangen werden. Das vollständige Vertragsprogramm wird erst 2014 erledigt sein. 28.11./1.12.2012:
Staatsanwalt Benedetto Roberti, befasst mit den Padua-Ermittlungen rund um Michele Ferrari, hält den Radsport für die Sportart, die am höchsten vom Doping betroffen ist. Das betrifft sowohl Amateure als auch Profis.Die Situation habe sich entgegen anders lautender Behauptungen in den letzten Jahren nicht gebessert. Es sei unabdingbar, dass die die ältere Generation an Fahrern und anderem Personal aus dem Radsport ausgeschlossen werde. 30.11.2012:
Eric Boyer, ehemals Manager des Teams Cofidis, ist Mitglied der Gruppe 'Change Cycling Now' und nimmt an deren Runden Tisch teil, der vom 2.-3.12. stattfindet. Er erklärt seine Motivation, macht aber auch deutlich, dass es zwischen den Mitgliedern durchaus auch Probleme gibt. 30.11./3.12.2012:
Claudia Lepping, mehrmalige deutsche Jugend- und Juniorenmeisterin über 200 Meter in den späten 1980er Jahren, reagierte auf das kürzlich erschienene Interview mit Helmut Digel, worin er sagte, im westdeutschen Sport sei früher sehr wohl gut bekannt gewesen, das flächendeckend gedopt wurde. Die Sportlerin hatte sich sich damals gegen das Doping gewehrt und erreicht, dass Trainer Spilker verurteilt wurde. 30.11.2012:
Die UCI stellte die Zusammensetzung und die Aufgaben der unabhängigen Kommission vor, die sie auf Druck der heftigen Vorwürfe nach Offenlage der Armstrong-Affaire durch die USADA schaffen musste. 30.11.2012:
Causa Erfurt: Das Deutsche Sportschiedsgericht veröffentlichte sein Urteil im Falle eines Sportlers, der 2008 im Alter von 16 Jahren mit der UV-Blutbestrahlung behandelt und frei gesprochen wurde. 29.11.2012:
Darja Pischtschalnikowa, russische Silbermedaillengewinnerin im Diskuswerfen der OS London, wurde des Dopings mit einem Anabolikum überführt. Die Probe wurde zwei Monate vor den Spielen genommen, damit verliert sie ihre Medaille. 29.11.2012:
Der Königlich Belgische Radsportverband (KBWB) legte ein Antidopingprogramm vor, das bis 2014 in Kraft treten soll. U. a. will der Verband Mitglied der MPCC werden und höhere Strafen, wie Auschluss aus dem Nationalteam, durchsetzen. 28.11.2012:
Die Kritik an Bjarne Riis in Dänemark geht weiter. Sein Schweigen zu den aktuellen Vorwürfen durch Hamilton und auch Jaksche findet wenig Verständnis. 28.11.2012:
Change Cycling Now nennt sich eine neue Vereinigung strikter Dopinggegner, die von Dr. Michael Ashenden, Antoine Vayer, Jaimie Fuller, Paul Kimmage und David Walsh ins Leben gerufen wurde. 27./28.11.2012:
Causa Erfurt: Der WDR kann nun behaupten, dass Arzt Franke 'verbotene Blutbehandlungen' durchgeführt hat, die 'bis in das Jahr 2005' zurückgehen. Dies sei eine zulässige Bewertung so das OLG Köln. Das Landgericht Köln hatte in einer ersten Verhandlung anders entschieden. 27.11.2012:
Causa Erfurt: Die NADA wird den Fall des Radsportlers, der Anfang November vom Deutschen Sportschiedsgericht frei gesprochen wurde, vor das CAS bringen. Der Athlet war mit der Methode der UV-Blutbestrahlung vor 2011 (2008) behandelt worden. 26.11.2012:
Das IOC führte im Sommer erst auf Druck Nachtests mit eingelagerten Proben der OS Athen 2004 durch. Allerdings ist die Zahl sehr gering. 25./28.11.2012:
Das Deutsche Sportschiedsgericht hat seine beiden Urteile zu Patrik Sinkewitz veröffentlicht, der vom HGH-Missbrauch entlastet worden war auch mit dem Hinweis, ihm sei von der NADA ein gerechtes Verfahren verwehrt worden. Die NADA hat Einspruch vor dem CAS eingelegt. 24.11.2012:
Der italienische Arzt Filippo Manelli wurde auf Grund der Aussagen des Fahrers Leonardo Bertagnolli lebenslang gesperrt. Er hatte dem Fahrer ab 2003 zum EPO-Doping angeleitet. Manelli wird damit untersagt im Sport zu arbeiten. 22./23.11.2012:
Die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC steht einem möglichen Beitritt des Teams Astana offen gegenüber. Vorsitzender Roger Legeay erklärte, nicht die Vergangenheit sondern die Zukunft sei für MPCC wichtig, die Haltung der Teammanager sei entscheidend. 23.11.2012:
Die französischen Ermittlungen gegen das Team Europcar in Sachen eines möglichen Corticosteroid-Missbrauchs während der Tour de France 2011 wurden eingestellt. 23.11.2012:
Die schwedische Film-Dokumentation 'The war on doping' wurde auf dem internationalen Welt-Sportfilm Festival FICTS als bester Film in der Kategorie Sport und Gesellschaft ausgezeichnet. 21.11.2012:
Die Fahrer Vereinigung CPA sieht die UCI durch die Armstrong-Affaire schwer beschädigt. Sie fordert eine unabhängige Kommission, die Dopingkontrollen außerhalb des Verbandes etabliert und fordert Mitspracherecht in jeglicher demnächst geschaffener Kommission. 21.11.2012:
Die European Cycling Union (UEC), der 48 europäische Radsportverbände angehören, übernahm 2 Regeln der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC): Fahrer, die länger als 6 Monate gesperrt wurden, können in den 2 Folgejahren nach der Sperre nicht für Nationalmannschaften nominiert werden und Corticosteroide unterliegen strengen Anwendungsregeln mit 6tägiger (anstelle 15tägiger der MPCC) Rennenpause. Zudem sollen die Verbände den Teams den Beitritt zur MPCC nahelegen. Die UEC versucht in letzter Zeit unter dem Druck des Katusha-Hauptsponsors Igor Makarov an Einfluss zu gewinnen, Katusha Team Manager Andrei Tchmil soll angeblich UEC-Präsident werden und ist gar als Gegenkandidat Par McQuaids im Gespräch. 21.11.2012:
Helmut Digel, Sportsoziologe und in den 90er Jahren DLV-Präsident, meint in den 60er bis 80er hätten alle Insider über das in einigen Verbänden flächendeckende Doping Bescheid gewusst, auch in der Öffentlichkeit wäre einiges bekannt gewesen. Nach der Wende wird er unklarer, Digel hält sich mit konkreten Aussagen zurück, spricht nur den Run auf die ehemaligen DDR-Trainer an, bei deren Vergangenheit man nicht so genau hinsah. Er bemängelt zwar, dass viele Funktionäre, Ärzte, Trainer im Gegensatz zu den Sportlern nicht belangt worden wären, hält es aber nicht für notwendig, diese Vergangenheit aufzuarbeiten und stellt die Frage, wie man dann denn miteinander umgehen könne. Er selbst stand nicht als Zeitzeuge für die Studie 'Doping in Deutschland...' zur Verfügung. Die Frage, inwieweit die deutsche Dopinggeschichte keine Insider-Angelegenheit (mehr) ist, stellt er sich hier nicht. 21.11.2012:
Die von Armstrong gegründete Krebsstiftung Livestrong sieht sich Untersuchungen gegenüber. Infrage stehen Spenden, die an Armstrong direkt gingen in gutem Glauben, diese Gelder würden direkt an die Stiftung gehen. Möglicherweise blieben sie jedoch bei Armstrong.
10 Jahre NADA, ein Grund zum Feiern? Eher nicht, zu groß sind die Irritationen, die in letzter zeit von der Nationalen Agentur ausgingen. Nicht endenwollende Personalwechsel, ernstzunehmende Finanzierungsprobleme und unklares, intransparentes Vorgehen in Dopingfragen werfen viele Fragen auf, die sich vor allem Politik und Sportorganisationen stellen lassen müssen. 21.11.2012:
Sportärzte sind nicht wegzudenken aus dem Doping-Geschehen. Sie sind fester Teil der Teams und der Athletenbetreuung. Selbst wenn sie nicht selbst aktiv Doping fördern und anwenden, müssten die meisten mitbekommen, wenn ihre Schützlinge nach verbotenen Substanzen greifen. Zudem liegt die Vermutung nahe, dass sie informiert darüber sind, welche Ansprüche und Selbstverständlichkeiten im Umgang mit dem Dopingreglement herrschen. Diese Annahme bestätigt erneut Tyler Hamilton, der aus seiner Profizeit berichtet, wie selbstverständlich in all den Jahren der Umgang mit medizinischen Ausnahmegenehmigungen, insbesondere für Cortisonprodukte, in seinen Teams gewesen sei. Und auch wie selbstverständlich Ärzte des Phonaks Teams, mit dem Anlegen einer Bluttransfusion aushalfen, als einmal Fuentes selbst nicht zur Stelle war. Auch zwei deutsche Teamärzte waren 2004 Teil des Phonal-Teams, Dr. Thomas Klimaschka und Holger Hüring. Klimaschka stand 2012 in Verbindung mit dem Team Katusha. 19./20.11.2012:
Die WADA konferierte über ihre Veränderungen des WADA-Codes, der 2015 in Kraft treten soll. U.a. wird über eine Straferhöhung von 2 auf 4 Jahre in schwereren Fällen beraten als Antwort auf die Streichung der Osaka-Regel des IOC. Die WADA möchte auch Möglichkeiten bekommen, Untersuchungen einleiten zu können in Fällen, wo nationale und internationale Verbände tatenlos bleiben. Aktuelles Beispiel ist Kenia, hier weigert sich offenbar der nationale Leichtathletikverband, trotz Nachhakens der WADA, Untersuchungen einzuleiten aufgrund der massiven Dopingvorwürfe gegenüber Läufern und Ärzten. 18./19.11.2012:
Der norwegische Trainer Petar Vukicevik steht unter Verdacht Sportler mit Dopingmitteln versorgt zu haben. Aus den Jahren 2001 bis 2003 liegen Emails vor mit dem Coach von Merlene Ottey, in denen er sich über HGH und Testosteron informieren will. 19./20.11.2012:
Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer des Fußball-Bundesligavereins Bayer 04 Leverkusen, schlägt vor mit Geldern aus dem reich gefüllten Topf des Fußballes weniger begüterte Sportarten zu unterstützen, auch einen Zuschuss für die NADA hält er für möglich. Er betont jedoch, dass der Fußball bestens kontrolliert werde, hier seien zusätzliche Maßnahmen nicht nötig. Ob diese vorliegenden Kontrollen unter dem Begriff 'intelligente Kontrollen' laufen können, kann bezweifelt werden. Mit der Kontrollrealität in Individualsportarten hat die des deutschen Fußballs wenig zu tun. U.a. handelt es sich überwiegend um Wettkampfkontrollen, die in anderen Sportarten kaum mehr zu positiven Ergebnissen führen und Blutkontrollen gibt es gar nicht. 17.11.2012:
Causa Erfurt: Noch prüfen WADA und NADA, ob sie Einspruch vor dem CAS einlegen werden gegen den jüngst ergangenen Freispruch eines Sportlers, der die Blutbehandlung vor 2011 erhalten hatte. John Fahey, Präsident der WADA, stellt jedoch klar, dass nach WADA-Lesart diese immer schon verboten war. 17.11.2012:
Das australische Olympische Kommittee will für OS-Nominierungen von Sportlern Erklärungen verlangen, dass sie bislang ohne Doping ihre Ziele erreichten und will bei Lügen harte Strafen einführen. Bereits sanktionierte sollen dagegen starten dürfen, sofern sie ausführlich über ihr Doping ausgepackt haben. Personen des Umfeldes soll ebenfalls eine Teilnahme verwehrt werden. 17.11.2012:
Die australische NADA (ASADA) richtete eine Doping-Hotline ein, die sich inbesondere an Radsportler richtet und fordert diese auf ihre Erfahrungen mit Doping zu benennen. 16.11.2012:
John Hoberman, bekannt für seine grundlegenden Bücher über Doping im Sport, insbes. auch dessen historische Aufarbeitung, wäre bereit an einer Neustrukturierung mit tragfähigen Antidopingausrichtung der UCI/des Radsports mit zu arbeiten. 16.11.2012:
Holger J. Schnell, Sportethiker und Mitarbeiter an der Studie 'Doping in Deutschland..." sieht Hinweise in der Entwicklung des Sports, wonach bereits jetzt nur das Leistungsprinzip gilt, vorangetrieben durch eine simple Überbietungslogik mit der Mündung im Doping ohne Rücksicht auf das Menschenmögliche. 16.11.2012:
Nachdem der dänische Radsportverband keine Möglichkeiten sah die Anschuldigungen von Hamilton und Jaksche gegenüber Bjarne Riis zu überprüfen und diesen zu belangen, will die dänische NADA (ADD) nun prüfen, ob es möglich ist eine investigative Einheit zu bilden, die Dopingstrukturen und -missbrauch untersuchen und aufdecken kann. Hierzu werden internationale Erfahrungen und Beispiele genutzt, eine entsprechende Konferenz wird demnächst in der Schweiz stattfinden. 12./16.11.2012:
Eine Studie der Loughborough University, Großbritannien, finanziert durch WADA und UNESCO, verglich die Möglichkeiten und Erfolge einer Reihe von Ländern im Antidopingkampf. Dabei scheint die Existenz von Antidopinggesetzen hilfreich im Zusammenspiel zwischen sportrechtlichen und staatlichen Instanzen. Deutschland hatte sich anscheinend an der Umfrage nicht beteiligt. 15.11.2012:
Die WADA begann vor einiger Zeit mit der pharmazeutischen Industrie zusammen zu arbeiten, mit dem Ziel möglichst noch vor der Markteinführung von Medikamenten, die zu Dopingzwecken benutzt werden können, informiert zu sein, um Zahlen über mögliche illegal verwendete Mengen zu erhalten und auch um frühzeitig Nachweisverfahren entwickeln zu können. Eine entsprechende Zusammenarbeit zwischen Antidopinglaboren und Industrie besteht auch in Frankreich. Diese übergreifende Zusammenarbeit wurde auf einer in Paris stattfindenden internationalen Antidoping-Konferenz mit der pharmazeutischen Industrie bestätigt. 12./15.11.2012:
LiveStrong tilgte Armstrongs Namen aus dem Titel der Krebs-Stiftung, nachdem dieser alle seine Ämter in der von ihm gegründeten Organisation aufgegeben hat. 15.11.2012:
Die Athletenkommission der UCI fordert u.a. verschärfte Strafen und bessere Aufklärung und Schulung für die Sportler, eine Sanktionierung von Teams und von Personen aus dem Umfeld der überführten Sportler. 14.11.2012:
Das BISp reagierte auf die Vorwürfe der Berliner Forscher, wonach deren umfangreicher Forschungsbericht der Forschungsphasen I und II (1950 bis 1990) nicht zur Veröffentlichung frei gegeben worden seien. Das Bundesinstitut legte einen Brief vom 30.5.2012 vor, in dem den berlinern die Freigabe zur Veröffentlichung mitgeteilt wurde. Giselher Spitzer gab an keine Kenntnis von diesem Schreiben zu haben. 13.11.2012:
Die Stuttgarter rot-grüne Landesregierung hat eine Initiative gestartet zur Verschärfung des Antidopinggesetzgebung. U.a. fordert sie einen Straftatbestand Sportbetrug. 13.11.2012:
Pat Mc Quaid,UCI, wandte sich in einem langen offenen Brief an die Fahrer. Darin beschwört er den Glauben daran, dass die jüngere Generation sauberer fährt als ihre Vorgänger. Er gibt zu, dass es nach früheren Skandalen keine Aufarbeitung des Geschehenen, der Vergangenheit gegeben hätte und verspricht dies in der aktuellen Situation zu ändern. Er preist allerdings auch viele vorbildlichen Projekte und Maßnahmen der UCI an im Antidopingkampf. Als neue Maßnahme kündigt er die Einrichtung einer Antidoping-Hotline an. 13.11.2012:
Der DLV stellte für die DOSB-Mitgliederversammlung am 8.12.2012 zwei Anträge zum Thema Doping. Zum einen solle die Versammlung 'Strafschärfungen für die strafrechtliche Dopingbekämpfung, insbesondere die Einführung einer uneingeschränkten Strafbarkeit des Besitzes von Dopingmitteln zu Dopingzwecken im Sport, erweiterte Strafvorschriften gegen den Vertrieb und die Abgabe von Dopingmitteln, die Erhöhung der Strafrahmen für Dopingverstöße sowie eine Kronzeugenregelung' beschließen, zum anderen soll der DOSB seinen jährlichen Zuschuss von gegenwärtig 500.000 auf 1,5 Mio. € erhöhen.
Michael Vesper, DOSB, sprach sich schnell gegen den Finanzierungsantrag aus. 31./12./13.10.2012:
Johannes Weberling, Rechtswissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), wiederholt im Interview seine Einschätzung der Vereinbarung über die Auftragsdatenforschung, dessen Unterzeichnung das BISp von den beiden Forschergruppen des Forschungsprojektes Doping in Deutschland verlangte. Damit werde Zensur ausgeübt und die Freiheit der Forschung beschnitten. Es sei rechtswidrig und damit unhaltbar. 11.11.2012:
Einer der Hauptsponsoren des südafrikanischen Radsports, die Netbank, beendet ihr Unterstützung des Teams 360Life nach dem Dopingfall Davis George. 10.11.2012:
Benoit Joachim, ehemals Teamkollege Armstrongs, versteht die Aufregung um Armstrong nicht. Er selbst bedauert, dass Angebot Ferraris mit ihm zu arbeiten, nicht angenommen zu haben. Dann hätte er mehr Erfolge gehabt und besser verdient. Den Dopern würde verziehen und sie wären gesund geblieben. 9.11.2012:
Lediglich Texte zu einem Themenschwerpunkt (Dopingskandale), die im Rahmen des mit öffentlichen Geldern finanzierten Forschungsprojektes 'Doping in Deutschland' von der Gruppe der Universität Münster verfasst wurden, sind bislang offen zugänglich, werden allerdings nicht erkennbar diesem Forschungsprojekt zugeordnet. Weitere Texte sind nur zu hohen Kosten erhältlich. Zusammenfassungen von Ergebnissen, die bei den öffentlichen Präsentationen an die Besucher verteilt wurden, wurden danach nicht veröffentlicht.
Die Berliner Forschungsgruppe um Giselher Spitzer wiederholte ihre Vorwürfe vor allem gegenüber dem BISp, wonach sie durch weit überzogene und rechtlich nicht haltbare Datenschutzbestimmungen und fehlender finanzieller Mittel wesentlich behindert wurden. Offen wurde darüber spekuliert, dass der Verdacht besteht, Akten und Dokumente seien gezielt vernichtet worden. Ein über 800 Seiten-Bericht läge vor, wurde aber unter Verschluss gehalten. Die Jahre 1990 bis heute hätten kaum mehr bearbeitet werden können. 8./.9.11.2012:
Die Anträge der SPD - Strukturreform der NADA und Bekämpfung von Doping an Olympiastützpunkten und anderen Einrichtungen - wurden im Bundestagsplenum diskutiert und mit der Mehrheit von CDU/CSU und FDP abgelehnt. 8.11.2012:
Causa Erfurt: Die Unklarheiten und Merkwürdigkeiten in der deutschen Einschätzung der Methode der UV-Bestrahlung von Blut nehmen kein Ende. Nachdem das Deutsche Sportschiedsgericht in einem Fall geurteilt hatte, die Methode sei vor 2011 rechtens gewesen und die NADA danach von einem Grundsatzurteil sprach, meint nun DIS-Generalsekretär Bredow, es sei lediglich eine Einzelfallentscheidung gewesen. 8./10.11.2012:
Richard Pound hätte erwartet, dass die UCI sich wegen der Bildung der Untersuchungskommission an die WADA wendet, doch dem stand wohl die bestehende gespannte Beziehung zwischen UCI und WADA entgegen. Mit dem von der UCI benannten Vorsitzenden Coates, Mitglied des IOC ebenso wie Hein Verbruggen, der Teil der Untersuchung ist, könnte es Interessenkonflikte geben, muss es aber nicht. 8.11.2012:
Der Australische Sportminister kündigte eine Untersuchung des Australischen Radsportverbandes unter Vorsitz eines ehemaligen höchsten Richters in Sachen Doping an. 8.11.2012:
SKINS International Trading, langjähriger Ausrüster von Radsportteams, Fahrern und Verbänden hat nun ebenfalls, wie Kimmage, rechtliche Schritte gegen McQuaid und Verbruggen eingeleitet und verlangt Schadensersatz von Hein Verbruggen und Pat MC Quaid. Der Firma sei durch die Enthüllungen im Fall Armstrong und die damit verbundenen Erkenntnisse über die fehlende Antidopingpolitik der beiden Funktionäre ein Schaden von 2 Mio Dollar entstanden. Vertrauen in die Schaffung einer unabhängigen Aufklärungskommission sei unter der Leitung der UCI nicht vorhanden. 22 Jahre hätten nur zwei Personen die Leitung des Verbandes inne gehabt und SKINS sehe beide direkt verantwortlich für die vorhandene Kultur des Vertuschens. In einem Nachtrag reagierte SKINS auf Kritik und betonte, dass alles Geld, das über die Klage zurück fließen könnte, in sauberen Radsport ginge. 4./7.11.2012:
Der Niederländische Radsportverband setzt eine eigene Untersuchungskommission ein, die ab dem 30.11.2012 u.a. herausfinden soll, ob es in den Niederlanden eine Dopingkultur gab und gibt und konkrete Empfehlungen erarbeiten wird. 7.11.2012:
John Coates, Präsident des Austalischen Olympischen Kommittees und Vorsitzender des CAS wurde von der UCI beauftragt, die Untersuchungskommission zusammen zu stellen, die den USADA-Bericht über Armstrong analysieren und Empfehlungen erarbeiten soll.
Gleichzeitig kündigte die UCI an, mit allen Stakeholdern ab 2012 Beratungen dahingehend führen zu wollen, wie der Radsport weltweit gefördert und in die Zukunft stabilisiert wird. 7.11.2012:
Die deutschen Sportverbände müssen keine Rückzahlung von Fördermitteln des Jahres 2011 aufgrund ungenügender Einhaltung von Dopingbestimmungen rechnen. 7.11.2012:
Ein Teil der Studie Doping in Deutschland, 3. Phase 90er Jahre bis heute, vorgestellt, stieß jedoch auf wenig Interesse. Das Fehlen der Berliner Forscher und deren Ergebnisse sowie die Gründe davor, beherrschten die Diskussion. 6.11.2012:
Thomas Dekker gestand gegenüber Teamleiter Vaughters und der WADA, dass er 2008 zusammen mit weiteren Fahreren (Michael Rasmussen, Denis Menchov, Michael Boogerd, Joost Posthuma, Pieter Weening), des Teams Rabobank regelmäßig zwecks Bluttransfusionen nach Wien zu Humanplasma gefahren ist. 6.11.2012:
Ulrike Spitz, einige Jahre bei der NADA für Kommunikation und Prävention zuständig, zeichnet ein düsteres ja unwürdiges Bild, dass die deutsche Politik einschl. Sport in Bezug auf die NADA abgibt. 6.11.2012:
Den Griff nach Schmerz- und Erkältungsmitteln unter Freizeitsportlern finden nach einer von der Techniker Krankenkasse in Auftrag gegebenen Umfrage über 60% der Befragten unter 25 Jahren für völlig in Ordnung, viele greifen selbst regelmäßig danach. Nahrungsergänzungsmittel sind ebenfalls akzeptiert. Ein Problembewusstsein existiert nicht.
2011 erschien ein in den USA viel beachtetes Buch über die Entwicklung von EPO und den damit verbundenen Geschäftsgebaren der zwei Pharmakonzerne Amgen und Johnson & Johnson, die ohne Rücksicht auf die Gesundheit von Patienten, nur zu Gunsten des eigenen Profits agierten. Deutlich wird auch, wie es möglich sein konnte, dass große Mengen EPO in den Dopingkreislauf, insbesondere den Radsport kommen konnten. Dass Amgen Titelsponsor der Kalifornien-Rundfahrt wurde, passt so gesehen bestens. 5.11.2012:
Tom Lund, Präsident des Dänischen Radsportverbandes, fordert den Rücktritt von UCI-Ehrenpräsident Hein Verbruggen, wegen der an die UCI gegangenen Zahlungen von Armstrong. 5.11.2012:
David Howman, WADA sieht durch die Armstrong-Affaire und damit verbundene Erkenntnisse die Glaubwürdigkeit der WADA nicht gefährdet. Von Seiten der Agentur habe man im Laufe der Jahre unternommen, was möglich gewesen sei, habe sich auch mit der UCI angelegt, die uneinsichtig war und kontra war, zudem mit Klagen antwortete. 5.11.2012:
Tyler Hamilton erneuerte und präzisierte seine Aussage, wonach Bjarne Riis ist mir Fuentes zusammen gebracht hat. Zudem widerspricht er scharf Jens Voigt, der meinte, nie etwas von Doping im Peloton und speziell bei Riis mitbekommen zu haben. 4.11.2012:
Causa Erfurt: Das Sportschiedsgerichtsurteil wonach die Behandlungsmethode mit UV-bestrahltem Blut vor 2011 nicht verboten gewesen sei, löst vielerorts Kopfschütteln aus, ebenso wie die Reaktion der NADA, die das Urteil gut zu heißen scheint, obwohl sie die Klägerin war und die WADA klar festgestellt hatte, dass die Methode nach dem WADA-Code schon immer verboten war. Auch Dagmar Freitag (SPD), Mitglied des Sportausschusses und des Aufsichtsrates der NADA zeigt hierfür Unverständnis und unterstellt der Agentur fehlende Effizienz. Um einen Vergleich mit der zur Zeit hoch gelobten USADA ziehen zu können, hätte sie nun Trevis Tygart eingeladen vor der NADA über die Arbeit der amerikanischen Agentur zu berichten. 3./4.11.2012:
In der kommenden Woche werden an zwei unterschiedlichen Tagen und Orten Ergebnisse des BiSp/DOSB-Forschungsprojektes vorgestellt werden. Das Projekt scheint gescheitert, nachdem nur noch die Forschergruppe aus Münster im ursprünglichen Rahmen agiert. Die Berliner Gruppe hatte sich aufgelöst, berichtet nun aber trotzdem über ihre Ergebnisse. Dabei klingt durch, dass neben finanziellen Schwierigkeiten vor allem juristischen Hürden und Behinderungen in Bezug auf Akteneinsicht seitens verschiedener Verbände den Erkenntnisgewinn stark trübten. Der organisierte Sport scheint dicht gemacht zu haben. Dass ihm dies zum Ruhme gereicht, darf bezweifelt werden. 2.11.2012:
Im Zuge der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Padua um Arzt Michele Ferrari werden vielfältige Finanztransaktionen und PCs unter die Lupe genommen. Nun scheint belegt zu sein, auch durch Emails, dass Alexander Vinokourov seinen Sieg des Rennens Lüttich-Bastogne-Lüttich im Jahr 2010 von Alexander Kolobnew für 150.000 € erkauft habe. Die UCI ist eingeschltet. 3.11.2012:
Die Absichten Bruyneels, Del Morals und Martis je eigene Sportgerichtsverfahren vor der USADA anzustreben und gegen die ansonsten ausgesprochenen lebenslangen Sperren an zu kämpfen, werfen einige Fragen auf. Insbesondere Bruyneels Motive sind schwer zu verstehen, riskiert er damit doch sich und Armstrong sowie andere des ehemals gut funktionierenden Netzwerkes noch schwerer zu belasten, als durch die vorliegenden Ermittlungen bereits geschehen. 3.11.2012:
Causa Erfurt: Laut Deutschem Sportschiedsgericht ist die UV-Behandlung von Blut vor dem 1.1.2011 laut WADA-Code nicht verboten gewesen. Ein Radsportler, der vor 2011 von Arzt Franke entsprechend behandelt worden war, wurde freigesprochen. Damit urteilte der Richter entgegen der Einschätzung der WADA, die nun vor das CAS gehen könnte ebenso wie die NADA, die dies aber wohl nicht machen wird. 2.11.2012:
Die WADA wird das Armstrong-Urteil sowie die Urteile gegen die Zeugen, die 6-monatige Sperren erhielten, nicht vor dem CAS anfechten. Nach sorgfältiger Prüfung, auch durch einen unabhängigen Gutachter, sei an der Arbeit der USADA nichts zu beanstanden. Damit wird auch die Überschreitung der 8-Jahres-Verjährungsgrenze übernommen. 2.11.2012:
Das Australische Olympische Komittee (AOC) wird voraussichtlich Sportler, Trainer und Funktionäre nur noch dann für Olympischen Spiele nominieren, wenn sie eine juristisch gültige Erklärung abgeben, in der sie versichern, nicht gedopt zu haben. Bei falschen Angaben könnten hohe Strafen folgen. 2.11.2012:
Die niederländische Provinz Drenthe zieht ihr Angebot an die Vuelta zurück. Für 2015 war deren Start in Emmen mit einem Teamzeitfahren geplant. Nun will die die Provinz nach den Armstrong-Enthüllungen nichts mehr mit dem dopingverseuchten Radsport zu tun haben. 1.11.2012:
Bayer Leverkusen geht vor den CAS, nachdem die UEFA den Verein mit einer Geldstrafe belegt hatte wegen mangelhafter whereabout-Meldungen für seine Spieler. Es gelten hier keine Individualmeldungen sondern Grundlage ist die Meldung von Mannschaftsaktivitäten (NADA, UEFA). 1./4.11.2012:
Dopingkontrollen bei Amateurrennen sind auch in den USA selten. Nun gründen sich Initiativen, die Gelder einsammeln werden, mit denen die USADA Kontrollen bei Amateuren durchführen kann. Auch der USamerikanische Radsportverband will hier zunehmend aktiv werden. 1.11.2012:
Paul Kimmage hat einen Strafantrag stellen lassen zu Lasten von Pat Mc Quaid, Hein Verbruggen und Unbekannt wegen Verleumdung seiner Person und Betrugsverdacht. 1.11.2012:
Matt White wurde als Sportlicher Direktor beim Team Orica GreenEdge entlassen, nach dem er im Zuge der Erkenntnisse in der Causa Armstrong Doping eingeräumt hat. Gleichzeitig gab das Team bekannt, dass die unabhängige erfahrene Antidoping-Beraterin Nicki Vance dafür Sorge trägt, dass das Teams das bestmögliche Antidopingprogramm erhält und dass alle Teammitglieder auf mögliche Dopingverbindungen hin untersucht werden um Fragen der Öffentlichkeit beantworten zu können. 1.11.2012: