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Saisonbilanz: Ag2r Prévoyance 2004

Beitrag von Steamboat, 12. Dezember 2004

 

In der jetzigen Jahreszeit hört man öfter die Melodie: „Alle Jahre wieder..“. Dieses Lied bezieht der Autor dieser Zeilen auf ein typisches Szenario der Tour de France in Zusammenhang mit A2r Prévoyance. Stets gewann der Este Jan Kirsipuu im Trikot von Ag2r eine Etappe bei der TdF und wenig später folgte regelmäßig die Meldung, dass er, als es auf die Berge gehen sollte, mal wieder ausgestiegen sei. Auch 2004 machte von der Regel keine Ausnahme. Deswegen werden wir uns ab nächstes Jahr an ein Novum gewöhnen müssen. „Jan Kirsipuu, Gewinner der X. Etappe, ist auf der Y.Etappe im Trikot von Crédit Agricole ausgestiegen.“ Der Etappensieg von Kirsipuu bedeutete für das Team, dass das selbst gesetzte Ziel eines Etappengewinns erreicht wurde. Der weitere Etappensieg von Jean-Patrick Nazon muss da schon fast als Zugabe gewertet werden.

 

Die Tour de France ist der Event des Jahres für Ag2r. Das wird wohl auch so bleiben, wenn es voraussichtlich als Professional Team dort an den Start gehen wird. Ob es dann neuerlich zu zwei Etappensiegen reichen wird, steht dann auf einem anderen Blatt. Wichtige Kontrahenten musste man abgeben. Neben Kirsipuu wird dann auch Laurent Brochard fehlen, der zu Bouygues Telecom wechselt.

 

Wie wichtig Kirsipuu und Brochard für Ag2r waren, erkennt man beim Blick auf deren Jahresstatistik. Der Este gewann neben der TdF-Etappe 6 andere Teilabschnitte (je 2 Siege bei Etoile de Bessèges (2,3) und Driedaagse van West-Vlaanderen (2,3) und bei Tour de la Région Wallonne und Paris-Correze (2,3)), während Brochard ebenfalls eine Etappe bei Etoile de Bessèges als auch das entsprechende Gesamtklassement gewann. Außerdem gesellte sich noch eine Etappe von Circuit Cycliste Sarthe (2,3) zu seiner persönlichen Statistik.

 

Jean-Patrick Nazon hingegen bleibt Ag2r erhalten. Nach seinem Wechsel vor der Saison hat er sich gut ins Team eingefügt. Neben der Etappe bei der TdF gewann er auch beim Criterium International einen Tagesabschnitt. Und auch bei der Tour de l'Ain (2,3) schlug er einmal zu. In der Punktewertung bei der TdF langte es für ihn übrigens zu Platz 7.

 

Noch zu erwähnen wäre der 20. Platz des Franzosen Stephane Goubert als bester seines Teams. Das Team startete ebenfalls bei der Vuelta. Dort kam aber nur der Spanier Chaurreau als 55. als einziger seiner Mannschaft in Madrid an. Etappensiege gab es nicht zu verzeichnen. Die beste Tagesabschnittsplatzierung gelang dem Esten Erki Pütsep mit einem 6. Platz nach der 13. Etappe.

 

Der Siegertabellen kann man entnehmen, dass sich das Team fleißig bei X.3 Rennen in vorderster Linie zeigte. In diesen kleinen Rundfahrten sind viele Etappensiege zu verzeichnen. Aber auch drei Siege in Eintages-Rennen konnten in 1.3 Wettbewerben erreicht werden (Dumoulin bei Tro-Bo Leon und der Ire Scanlon bei E.O.S. Tallinn GP und Tartu Tänasavoit (beides Rennen im Baltikum).

 

Bei der Sarthe Rundfahrt fügte auch Turpin einen Etappensieg den anderen hinzu. Ein Highlight setzte Nicolas Portal, als er bei der Dauphiné Libere einen Tagesabschnitt für sich entschied.

 

Ag2r nahm an drei HC-Rundfahrten teil. Bei der erwähnten Dauphiné Libere-Rundfahrt gelang Goubert ein 13. Platz. Nicht ganz so erfolgreich war er bei der Tour de Romandie, als er nur 37. wurde. Bei Paris-Nizza erkämpfte sich Laurent Brochard einen 23. Platz. Das war noch nicht das Gelbe vom Ei.

 

Etwas erfolgreicher bestritt das Team die Weltcuprennen und Halbklassiker ohne allerdings ein Rennen für sich zu entscheiden. Kirsipuu schaffte als beste Einzelplatzierung bei einem Weltcuprennen den 9.Platz bei Paris-Tours. Laurent Brochard wusste bei der Flandern Rundfahrt als 13. sowie bei den HEW-Cyclassics und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich als jeweils 18. zu gefallen. Auch Kirsipuu bekam ein paar Punkte jeweils mit 22. Plätzen bei Paris-Robaix und bei der Flandern-Rundfahrt während Oriol als bester seines Teams bei der Klasika San Sebastian knapp an Zählbarem vorbei schrammte (26.). Insgesamt kam Ag2r auf 58 Punkte, den noch fehlenden Punkte steuerte erneut Brochard durch einen 25. Platz beim Amstel Gold Race bei. Das Abschneiden bei Mailand-San Remo (37. Krivtsov) und Zürich-Metzgete (47. Oriol) war allerdings nicht bemerkenswert. In der Endabrechnung des Weltcups belegte Laurent Brochard übrigens den 18. Platz. Besser war aber das Abschneiden bei Gent-Wevelgem, als Jan Kirsipuu als Dritter das Podium betreten durfte.

 

Das Team zeichnete sich allerdings durch einige nationale Meister aus. Estland kam fest in Ag2r Hand. Pütsep wurde Straßenmeister, Jan Kirsipuu entschied das Zeitfahren für sich. In der Ukraine feierte Krivtsov den Gewinn der Meisterschaft im Zeitfahren.

 

Insgesamt ragten besonders Kirsipuu und Brochard bei Ag2r mit ihren Leistungen hervor. Dieses ist ein Grund, warum beide neue Brötchengeber fanden, die auch jeweils in die Pro Tour eingebunden sind. Ag2r hat noch eine minimale Chance auf eine Aufnahme in den Kreis der elitären Mannschaften. Allerdings muss für den Fall gehofft werden, dass Phonak die Lizenz verweigert wird und der französischen Mannschaft zugebilligt wird.

 

Dann hätte das Team allerdings das Problem, noch auf dem Transfermarkt zuschlagen zu müssen, da der bisherige Kader quantitativ und qualitativ für die ProTour zu dünn bestückt ist. Man wird schon genügend Probleme haben, die Lücken, die Kirsipuu und Brochard hinterlassen, zu füllen. Zwar kann man Nazon einiges zutrauen, ob der den Esten halbwegs ersetzen kann, ist zweifelhaft. Einige Talente hat das Team, von denen man sich einiges erwarten kann (Dumoulin, Krivtsov und Neuzugang Calzati). Auch erfahrene Neuzugänge Dessel und Usow werden dem Team Konkurrenzfähigkeit bei der zu erwartenden Teilnahme an der Tour de France verleihen. --> Team 2005



Anmerkung zum Kommentar oder zur Saison von Ag2r:


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